Sitzung: 21.04.2009 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 6, Enthaltungen: 1
Vorlage: 05 - 14 1057/2009
Beschluss:
Die Verwaltung sieht aufgrund der Stellungnahme der Polizei,
des geringen Verkehrsaufkommens, der erfassten Durchschnittsgeschwindigkeit
sowie der Benutzung der Straße durch landwirtschaftliche Fahrzeuge keine
Notwendigkeit zur Errichtung weiterer verkehrsberuhigender Elemente.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt, dass der
Ortsvorsteher und die Betroffenen der Landwirtschaft ein Gespräch führen und
das Ergebnis im Fachausschuss vorgestellt wird.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung beauftragt die Verwaltung
für den Feldhausener Weg u. a. Straßen über die Einrichtung einer mobilen
Kontrolleineinheit nachzudenken. Entsprechende Informationen werden zu
gegebener Zeit dem Fachausschuss vorgelegt.
Protokoll:
Mitglied Spiertz äußert für seine Fraktion Verwunderung über
die Aussage der Verwaltung. Das Thema ist bereits seit 10 Jahren in der
Verwaltung bekannt und immer wieder bringen die Parteien dieses Thema wieder
zur Diskussion. Nach den ausgewerteten Messungen liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit
bei 42 km/h, also 12 km/h höher als die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30
km/h; seines Erachtens ist dies doch Grund genug, etwas an der Situation zu
ändern. Er bittet um Informationen darüber, wann und wo die Verkehrszählung
durchgeführt wurde.
Der Ortsvorsteher von Elten hatte in einer der letzten
Ratssitzungen gesagt, dass was getan werden muss.
Herr Kemkes erklärt, dass die Verkehrszählung an
verkehrsüblichen Werktagen (meistens Dienstag und Donnerstag) erfolgte. Er sagt
aber zu, die genauen Zeiten im Protokoll zu ergänzen.
Aussage der Verwaltung: Die
Verkehrszählung erfolgte am Dienstag, den
24.
März 2009, zwischen 0.00 Uhr und 23.59 Uhr.
Hinsichtlich der überschrittenen Höchstgeschwindigkeit ist
auszuführen, dass man auch durch
Einsetzen punktueller Maßnahmen nicht erreicht, dass die zulässige
Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten wird. Die Polizei hat bestätigt, dass
die Verkehrsanlage in Ordnung und weitgehend unauffällig ist und somit kein
Handlungsbedarf gegeben ist.
Mitglied Sickelmann teilt hinsichtlich des
Interessenskonfliktes mit der Landwirtschaft und den Anwohnern mit, dass dies
bereits in der letzten Sitzung ausführlich erläutert wurde. Ihrer Meinung nach
wurde ein Fehler in der Bauleitplanung gemacht; es war bekannt, dass die
Vollerwerbsbetriebe den Zugang zu den Feldern über den Feldhausener Weg nehmen.
Sie plädiert dafür, dass man eine Lösung für beide Interessenseiten schafft. In
der Erntezeit wird von Seiten der Landwirtschaft im Akkord gefahren und der Feldhausener
Weg wird von den landwirtschaftlichen Fahrzeugen dann durchaus auch mit einer
Geschwindigkeit von 50-60 km/h befahren. Dies sind die gefährlichen
Situationen, wo man bemüht sein sollte, beiden Seiten einen gerechten Vorschlag
zu unterbreiten.
Mitglied ten Brink vertritt für die CDU-Fraktion die
Auffassung, dass die bisherigen Maßnahmen als ausreichend einzustufen sind; es
wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung ausgesprochen und entsprechende
Fahrbahneinengungen wurden vorgenommen. Lediglich weitere wiederholte
Geschwindigkeitskontrollen wären angebracht.
Auch Mitglied Hinze vermisst die näheren Angaben
hinsichtlich Datum und Uhrzeit der Verkehrszählungen. Er fragt an, ob die
Möglichkeit besteht, den ansässigen Vollerwerbslandwirten eine andere Streckenführung
anzubieten.
Mitglied Spiegelhoff erwidert, dass die landwirtschaftlichen
Fahrzeuge lediglich mit einer maximalen Geschwindigkeit von 25-30 km/h fahren.
Der Vorschlag, mit den Landwirten die Problematik erneut zu besprechen, ist
sicherlich zu begrüßen. Er nimmt diese Anregung gerne auf, und wird gemeinsam
mit dem Ortsvorsteher von Elten das Gespräch mit den Landwirten suchen.
Bezüglich der überhöhten Geschwindigkeit der PKW’s plädiert er an die
Verwaltung, sich dafür einzusetzen, dass vermehrt Geschwindigkeitskontrollen
durchgeführt werden.
Herr Kemkes stellt klar, dass der Ortsvorsteher von Elten in
der Ratssitzung angeregt hatte, nochmals eine Verkehrszählung durchzuführen.
Die nochmalige Durchführung dieser Verkehrszählung hat die bisherigen
Ergebnisse bestätigt. Die Polizei wurde aufgefordert, nach nochmaligen
Kontrollen eine Stellungnahme abzugeben. Deren Stellungnahme besagt, dass die
Straße unauffällig sei und somit keine Maßnahmen erforderlich werden.
Durch die damaligen Maßnahmen am Feldhausener Weg wurde
diese zur Anliegerstraße umfunktioniert und somit die Verkehrsmengen halbiert,
welches sich auch bei den neuen Verkehrszählungen bestätigt hat.
Mitglied Sickelmann begrüßt den Vorschlag von Mitglied
Spiegelhoff, dass man ein gemeinsames Gespräch mit den Landwirten und dem
Ortsvorsteher von Elten anstrebt, evtl. mit dem Ziel, dass die Straße einseitig
bis zur Grenze der Bebauung abgebunden wird, um die durchgängige Befahrbarkeit
zu reduzieren. Die Straße hat keine Funktion für den Durchgangsverkehr sondern
dient lediglich als Anliegerstraße. Sie ist der Meinung, dass der Feldhausener
Weg längst abgebunden wäre, wenn die Interessen der Landwirtschaft nicht
vorlägen..
Herr Kemkes teilt mit, dass man dieses Thema sicherlich in
einem gemeinsamen Gespräch mit den Landwirten und dem Ortsvorsteher ansprechen
kann. Es handelt sich aber um eine öffentliche Verkehrsfläche, die von jedem
Fahrzeugtyp befahren werden können. Er versteht das Ansinnen von Mitglied
Sickelmann so, dass man nur für die größeren Fahrzeuge (LKW und
landwirtschaftliche Fahrzeuge) Maßnahmen ergreifen soll.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt, dass die Schließung
oder Abbindung einer Straße, die öffentlich-rechtlich für den Straßenverkehr
gewidmet wurde, nicht ohne weiteres möglich ist. Entsprechende Messungen,
Gutachten etc. sind vorzulegen, um eine solche Maßnahme zu rechtfertigen. Die
Polizei hat jedoch bestätigt, dass sie keinen Handlungsbedarf sieht.
Die Verwaltung hat z. B. die Pastor-Breuer-Straße
abgebunden, was zur Folge hatte, dass die Stadt Emmerich am Rhein eine
aufsichtsrechtliche Anordnung des Kreises Kleve erhalten hatte, mit der
Auflage, die Sperrung rückgängig zu machen.
Die Verwaltung wird sicherlich das gemeinsame Gespräch mit
den Landwirten unterstützen, um einen gemeinsamen Konsens zu erzielen. Auch
wird sie sich dafür einsetzen, dass die verkehrlichen Beobachtungen durch die
Polizei weitergeführt werden.
Mitglied Spiertz fragt an, ob es möglich ist, mobile
Kontrolleinheiten (Hinweis an die Autofahrer bei Überschreitung der zulässigen
Geschwindigkeit) auf dem Feldhausener Weg zu installieren.
Mitglied Hinze teilt für seine Fraktion mit, dass man zum
einen der Verwaltungsvorlage und zum anderen dem Gespräch mit den Landwirten
zustimmt. Ferner plädiert er für vermehrte Radarkontrollen zu den Spitzenzeiten
in dem Bereich.
Vorsitzender Lang lässt über den nachfolgenden Beschluss auf
Vorschlag von Mitglied Sickelmann und Mitglied Spiegelhoff abstimmen:
Abstimmungsergebnis:
Beratungsergebnis: 13 Stimmen dafür, 6
Stimmen dagegen, 1 Enthaltungen