Sitzung: 06.10.2009 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 6, Enthaltungen: 0
Beschluss:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt das in der Sitzung vorgestellte Vorentwurfskonzept zur Umgestaltung des Rheinparks zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, auf Basis dieses Vorentwurfskonzeptes ein Bürgerforum durchzuführen.
Protokoll:
Erster Beigeordneter Dr. Wachs gibt Erklärungen, warum diese
Sondersitzung stattfindet.
Zum einen werden der Verwaltung durch den Aspekt „Konjunkturpaket II“
enge zeitliche Fristen gesetzt; was aus dem anhängenden Projektplan der Vorlage
sehr deutlich hervorgeht. Die aus dem Werkstattverfahren im Mai diesen Jahres
gemachten Anregungen zur Möblierung, Beleuchtung, Wege, Pflanzen, Spiel und
Sport wurden in der Zwischenzeit durch die Planergruppe Oberhausen und der
Verwaltung, dem Wasserschifffahrtsamt und der Bezirksregierung weiter
ausgearbeitet und in der heutigen Sitzung in einem Vorentwurf von Herrn Fritz
vorgestellt. Dieser Vorentwurf sollte dann im Bürgerforum vorgestellt werden,
um das Votum zur Freigabe der weiteren Planungen erhalten zu können.
Nunmehr stellt Herr Fritz den Vorentwurf eingehend anhand einer
Power-Point-Präsentation vor.
Das Leitbild der Stadt Emmerich sieht vor, dass das öffentliche Grün
geschützt und weiterentwickelt wird; hier wird insbesondere auf den Rheinpark
hingewiesen, der im Zuge der Neugestaltung der Rheinpromenade umgestaltet
werden soll. Der Masterplan für Städtebau und Verkehr sieht als wesentliche
Maßnahme die Entwicklung des Rheinparks (Stärkung der Beziehung zur Innenstadt
und dem Wasser durch Einrichtung attraktiver Rundgänge) vor. Das städtebauliche
Konzept zum Umbau der Rheinpromenade zielt auf den Rheinpark deutlich ab. An
beiden Seiten der Rheinpromenade befindet sich das Stromland, wobei das
Stromland auf der östlichen Seite den Übergang zum Rheinpark darstellt.
Er geht auf den zeitlichen Ablauf des Projektplanes ein; derzeit
befindet man sich in der 2. Planungsstufe, wo die Erarbeitung des Vorentwurfes
stattgefunden hat. Die erste Planungsstufe beinhaltete die Erstellung des
Grundlagenplanes, Darstellung der großräumigen Rahmenbedingungen und Darstellung
der Fachplanung. Danach erfolgte die konzeptionelle Vorplanung und die
Überarbeitung der Anregungen aus der Ideenwerkstatt zu einem Konzept.
Der Rheinpark bildet ein sehr wesentliches grünes Element mit
dazwischen liegender dichter Bebauung der Innenstadt, mit anschließenden
Plätzen und zum Abschluss die Rheinpromenade. Die Rheinpromenade ist von
direkten Zugängen von der Stadt hin zum Rhein zu erreichen. Den Abschluss der
Rheinpromenade bildet der grüne Rheinpark, der momentan noch etwas abgehängt
von der Innenstadt liegt.
Der Rheinpark bietet aufgrund seiner besonderen Situation auch
besondere Chancen. In der Zielformulierung wurde deutlich gesagt, dass eine
direkte Verbindung von der Innenstadt durch den Rheinpark zur Rheinpromenade
entstehen sollte; gleichzeitig Anlegung von Rundwegen und dadurch eine gewisse
Zonierung im Park.
Mit diesen Vorüberlegungen und Grundlagen wurde die Ideenwerkstatt
durchgeführt, worauf hin das heute vorgestellte Vorentwurfskonzept erarbeitet
wurde. Für die Jugendlichen war die Einrichtung eines Soccerspielplatzes
(Hartspielfeld für Fußball) wichtig. Ferner wurde darüber diskutiert, ob der
Spielplatz evtl. verlagert wird und ob noch andere sportliche Aktivitäten wie
Boule, Schach u. a. ermöglicht werden sollen. Hinsichtlich der Wege und Plätze
wurde immer klargestellt, dass eine direkte Verbindung zur Stadt erfolgen muss.
Der Rundweg sollte beibehalten werden und es wurde vorgeschlagen, eine neue
Wegeverbindung zum Wasser- und Schifffahrtsamt herzustellen und eine
platzähnliche Gestaltung im Bereich „Haus im Park“ herzustellen. Auch das
Ehrenmal sollte in die Umgestaltung immer mit einbezogen werden.
Hinsichtlich der Pflanzen wurde von allen Beteiligten darauf
hingewiesen, dass der Park momentan sehr düster ist und auf jeden Fall
aufgehellt werden sollte (Baumfällung). Grundtenor war weiterhin, dass die
rundherum führende Lindenallee als Rahmen gebendes Element erhalten bleiben
sollte.
Aus dem Bürgerforum hat man dann die folgenden Aspekte für die weitere
Ausarbeitung des Vorentwurfskonzeptes mitgenommen: mehr Transparenz durch
weniger Bäume, Hecken, Liegewiese, Kunst
und Kultur, Brunnen-, Wasserspiele, zentraler Platz, Spielplatz für Jung und
Alt, Schiff, Sand, Kletterturm, Rutsche, Wippe, Seilbahn, Soccerplatz, Boule,
Fahrradständer, Aussichtsplattform, Beleuchtung.
Keine Berücksichtigung für die weitere Ausarbeitung fanden die
folgenden Aspekte: Wasserspielplatz,
Minigolf, Aktionspodium, Weg der Sinne, Sprachrohr, Ferngläser, Grill, Strandkörbe, Picknicktische, Open-Air-Anlagen,
Schachtische, Cafe und Toilettenanlage.
Das Konzept nach der Ideenwerkstatt sah demnach folgendermaßen aus:
direkte Verbindung zur Promenade, Lindenallee um den Park herum, in der Mitte
ausgedünnt, eine größere Platzanlage um das „Haus im Park“, Soccerplatz,
Spielplatz, Boule, große Liegewiese, Aussichtspunkte am Rhein.
Diese inhaltlichen Vorgaben wurden in das nunmehr vorgestellte
Vorentwurfskonzept eingearbeitet. Die Planung sieht vor, dass von den insgesamt
200 Bäumen 50 Bäume entfernt werden. Ein Baumgutachten belegt, dass 30 Bäume
aufgrund von Krankheit und Gefahr in der Standsicherheit abgängig sind. In der
Planung wurden deutlich mehr Bäume entfernt, um mehr Rasen- und Wiesenflächen
zu erhalten, wo allerdings das Baumgutachten sagt, dass diese stehen bleiben
sollten. Diesbezüglich müsste nochmals eine Prüfung erfolgen. Das erstellte
Baumgutachten weist darauf hin, dass die vorhandenen Eiben erhalten werden
sollten. Er jedoch sieht es aus gestalterischen Gründen für notwendig an, diese
Eiben zu entfernen (vor allen Dingen am Spielplatz), da diese den Park sehr
dunkel machen. Sicherlich gibt es allerdings auch Standorte, wo die Eiben
erhalten werden könnten (wie z. B. am Wasserschifffahrtsamt). Das Gutachten
besagt weiter, dass die Trauerweide leider aufgrund von Fäulnisbefall ebenfalls
entfernt werden muss. Er hat darauf hin mit dem Baumgutachter das Gespräch
gesucht und man einigte sich darauf, dass durch baumpflegerische Maßnahme die
Trauerweide behandelt werden könnte (Rückschnitt) und parallel dazu eine
Neupflanzung einer Trauerweide vorgenommen werden könnte.
Seitens des Planungsbüros wurden auch nur die Bäume in der Planung
entfernt, welche nicht unter die Baumschutzsatzung fallen (Birken,
Nadelgehölze). Nach Baumschutzgutachten soll die sich am Spielplatz befindliche
Tuja erhalten bleiben. Die Vorgehensweise könnte so aussehen, dass, wenn man
mit den Bauarbeiten zur Umgestaltung des Rheinparks beginnt, erst alle
unstrittigen Bäume entfernt und sich dann vor Ort ein Bild davon verschafft, ob
noch mehr Bäume gefällt werden sollten.
Nunmehr zeigt er mehrere Bilder von Bäumen im Rheinpark.
Im Anschluss daran stellt er 4 verschiedene Alternativen vor. In der
ersten Alternative sind direkte Zu-/Durchgänge in den Park zum Ufer vorgesehen.
Weiterhin ist ein Rundweg vorgesehen mit dazwischen liegenden einzelnen
Verbindungswegen zu den wichtigen Punkten. In der zweiten Variante ist die
Verlegung des Spielplatzes vorgesehen. Die dritte Alternative sieht die
Verknüpfung des Rundweges von Ehrenmal zur Promenade und eine neue
Wegeverbindung, die neue Bereiche wie Ehrenmal, Haus im Park, Wasser,
Spielplatz einbindet, vor. Bei der Alternative 4 handelt es sich um das
sogenannte „Parkband“, die auch von der Verwaltung favorisiert wird. Um den
Bereich „Haus im Park“ und dem Ehrenmal spannt sich eine Fläche auf, die als
Aktivitätszone (Soccerplatz, Spielplatz, Seilbahn, Haus im Park) bezeichnet
ist. Ansonsten verhält sich der Park mit seinen großen Wiesen- und Rasenflächen
sehr ruhig. Diese Alternative wurde dann weiter untersucht die Möglichkeit,
eine neue gerade Wegeverbindung zum Wasserschifffahrtsamt oberhalb des Parks
herzustellen, geprüft. Eine Absprache mit dem Wasserschifffahrtsamt hat dann
jedoch ergeben, dass man an der alten Wegeverbindung festhalten möchte (Variante
2). Ergänzend teilt er mit, dass das Wasserschifffahrtsamt eine
Autoabladestation für die Binnenschiffer im Süden des Parks plant. Er hat
darauf hin dem Wasserschifffahrtsamt mitgeteilt, dass man diesen Platz in der
Planung zur Umgestaltung des Rheinparks gerne als Aussichtspunkt mitbenutzen
möchte. Der Übergang von der Rheinpromenade über das Stromland hin zum Park
wird über einen Steg (aus Beton) ermöglicht.
Im Workshop wurde angefragt, ob der alte Brunnen im Rheinpark wieder
aktiviert werden könnte. Davon ist allerdings abzuraten, da er abgängig ist.
Alternativ schlägt er einen großen Betonstein mit einer mittigen Fontäne im
Bereich der Galerie im Park vor, wo das Wasser sofort abperlt und zu den Seiten
herunter läuft und dann in den Pumpenschacht geführt wird.
Nunmehr stellt er das Beleuchtungskonzept vor. In der Mittelachse
könnten Leuchtstelen wie in der Steinstraße geplant werden. Problematisch
hierbei ist jedoch, dass die Übergabekästen der Stelen über der
Hochwasserschutzmarke (1,80 m) angebracht werden müssen. Das Gelände im Park
liegt allerdings teilweise tiefer. Seitens der Firma wird aber weiterhin nach
einer Lösung gesucht.
Abschließend geht er auf die Kostenschätzung in Höhe von ca. 700.000 €
netto ein, die sich wie folgt aufteilen: 168.000 € Landschaftsbau, 232.000 €
Wege und Plätze, 100.000 € Beleuchtung, 44.000 € Ausstattung, 156.000 € Spiel
und Sport. In den Schätzkosten ist der Brunnen mit ca. 30.000 € eingeplant.
Der Ausschuss bedankt sich für die Vorstellung des Vorentwurfskonzeptes.
Mitglied Sickelmann ist der Ansicht, dass die vorgestellte Planung den
Bürgern in der Form nicht vorgestellt werden kann. Vielmehr sollte im internen
Kreis diskutiert werden, ob eine solche Planung gewollt ist. Ihrer Meinung nach
ist das vorgestellte Konzept völlig überfrachtet. Auch die Lage des
Kinderspielplatzes ist in ihren Augen kritisch zu sehen, da hier keine soziale
Kontrolle mehr erfolgen kann. Auch der Entfernung von 50 Bäumen kann sie nicht
zustimmen. Sie plädiert dafür, die abgängigen Bäume entsprechend einzuzeichnen
und darauf hin das Konzept zu überarbeiten. Sie stellt den Antrag, das
vorgestellte Konzept nochmals innerhalb der Fraktion zu beraten, bevor es im
Bürgerforum vorgestellt wird.
Mitglied Hinze stellt fest, dass sehr viele Anregungen aus dem
Bürgerforum im Parkband wiederzufinden sind. Sehr bedauerlich findet er es
aber, dass die Café/Kiosklösung am „Haus im Park“ und die Toilettenanlage keine
Berücksichtigung gefunden haben. Zu den Spielplätzen merkt er an, dass die
Grundidee eine Spielplatzidee für Jung und Alt beinhaltete. Er fragt an, ob man
nach der Vorstellung im Bürgerforum noch Anregungen in die Planung einbringen
kann. Hinsichtlich der geplanten Autoabladestation fragt er an, wie die
Verkehrsführung geplant ist.
Mitglied Beckschaefer teilt für seine Person mit, dass ihm das
vorgestellte Entwurfskonzept gefällt. Auch er kann für seine Fraktion
mitteilen, dass weiterer Beratungsbedarf in seiner Fraktion nach Vorstellung
des Vorentwurfskonzeptes besteht. Eine Zustimmung über den Beschluss der
Verwaltung kann seine Fraktion in heutiger Sitzung nicht machen; Voraussetzung ist eine
nochmalige Beratung in der Fraktion und eine nochmalige Ausschusssitzung.
Auf seine Anfrage hinsichtlich der finanziellen Seite teilt der Städtkämmerer
Siebers mit, dass die Mittel in Höhe von 840.000 € nicht in der
Ergebnisrechnung auftauchen, sondern die Investitionen sind durch ihre
Abschreibung oder durch ihre Finanzierung in der Ergebnisrechnung aufgelistet.
In der parallel laufenden Finanzrechnung werden die liquiden Ströme
aufgelistet.
Mitglied Jessner teilt mit, dass ihn die Präsentation des
Vorentwurfskonzeptes nicht überzeugt hat. Er vermisst in der Planung die
Zugeständnisse für das „Haus im Park“, welches ein Kernstück des Rheinparks darstellt.
Ferner hat er hinsichtlich der Bäume den Wunsch, dass nur die Bäume gefällt
werden, die auch gefällt werden müssen. Seiner Meinung nach sollte der
Charakter des Parks so wenig wie möglich verändert werden. Das vorgestellte
Vorentwurfskonzept eignet sich seiner Meinung nach ebenfalls nicht für die
Vorstellung im Bürgerforum; hier muss an der Darstellung, wie es hinterher
aussehen könnte (Visualisierung) noch einiges passieren. Von daher kann er sich
dem Antrag von Mitglied Sickelmann durchaus anschließen.
Mitglied Sickelmann fragt an, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung für
den geplanten Eingriff vorgeschlagen wird. Der bisherige Charakter des Parks
als „Grüne Lunge“ wird komplett verändert.
Herr Fritz äußert Verwunderung über die Aussagen zum Vorentwurfskonzept.
Seiner Ansicht nach wird eine klare Beziehung aus der Stadt zum Rheinpark hin
geschaffen, die bislang nicht vorhanden war. In der Mitte ist eine Zone
angedacht, die sehr intensiven Nutzungen zugeführt werden kann. Der
Kinderspielplatz ist durchaus besser einsehbar als bislang und kann auch sozial
kontrollierbar sein. Das „Haus im Park“ bekommt ein neues Umfeld; der Brunnen
könnte in dem Vorbereich aufgestellt werden. Ferner wird der Bezug zur
Rheinpromenade hergestellt. Die Planung macht den Park offener und
freundlicher, als er sich momentan darstellt. Die Frage nach der
Umweltverträglichkeitsprüfung kann er nicht beantworten.
Mitglied ten Brink teilt für seine Fraktion
mit, dass das Vorentwurfskonzept zum Parkband grundsätzlich Zustimmung findet,
aber man heute noch nicht ein klares Votum abgeben kann. Hinsichtlich der
weiteren Planung des Autoabladeplatzes regt er an, den Steg in seinen
Abmessungen größer zu planen. Ferner fragt er bezüglich der Beleuchtung an, ob
man wegen der Gefahr des Vandalismus eine hängende Beleuchtung andenken könnte.
Abschließend fragt er nach, ob die Liste der
Ausschlusskriterien in Gänze abgearbeitet ist.
Ganz wesentlich ist aber seiner persönlichen
Meinung nach, dass für das „Haus im Park“ eine behindertengerechte
Toilettenanlage unabdingbar ist. Die Planungen zielen darauf ab, dass sich
zukünftig mehr Leben in dem Bereich abspielt; in Rede stand eine Art
Gastronomie. Sollte dies realisiert werden hätte man die Toilettenanlage
gleichzeitig mitrealisiert. Er fragt an, ob diese Möglichkeit aufgrund der
finanziellen Seite abgeschlossen wurde oder aufgrund dessen, da keine Einigkeit
hinsichtlich der Nutzung erzielt werden kann.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erläutert,
dass hinsichtlich des geplanten Steges für den Autoabladeplatz mit dem Wasser-
und Schifffahrtsamt ein Termin stattgefunden hat. In diesem Termin hat das
Wasser- und Schifffahrtsamt deutlich gemacht, dass man aufgrund der allgemeinen
politischen Lage und der normativen Grundlagen in der Binnenschifffahrt
gezwungen ist, sowohl im Sicherheitshafen als auch auf der Frontseite des
Rheinparks aktiv zu werden. Die geplante Anlegestelle im Rheinpark wird
sicherlich nicht täglich in Anspruch genommen; das Wasser- und Schifffahrtsamt
geht von einer einmaligen bis zweimaligen wöchentlichen Nutzung aus.
Auf Anfrage von Mitglied Hinze teilt er
ferner mit, dass die Funktion des Bürgerforums die ist, das Konzept
vorzustellen, um entsprechende Anregungen zu bekommen. Derzeit befindet man
sich in der Vorplanung, wo grundsätzliche Linien aufgezeigt werden, die zu
verifizieren oder gegebenenfalls zu ändern sind.
Zur Situation „Haus im Park“ ist zu sagen,
dass aus dem Werkstattverfahren die Frage des Cafés, der Toilettenanlage etc.
aufgenommen wurde. Auch die Frage aus dem Bürgerforum, ob in dem Bereich
überhaupt gebaut werden kann, wurde geklärt. Nach deren Aussagen kann eine
Bebauung unter bestimmten Anforderungen an die Konstruktion stattfinden. In der
weiteren Planung wurde diese Möglichkeit nicht weiter verfolgt, da sie aufgrund
der Kosten nicht realisierbar wäre.
Hierauf erwidert Mitglied ten Brink, dass,
wenn jetzt so viel Geld in die Umplanung investiert wird, auch die Möglichkeit
der Toilettenanlage geklärt sein muss.
Mitglied Kukulies bedankt sich für die
Präsentation des Vorentwurfskonzeptes. Auch für ihn ist die Planung einer
Toilettenanlage unbedingt notwendig; wenn nötig, könnte man vielmehr auf den
geplanten Brunnen verzichten. Er stellt den Antrag, nicht nach
Verwaltungsvorlage zu beschließen, sondern die Vorstellung des
Vorentwurfskonzeptes lediglich zur Kenntnis zu nehmen, das Bürgerforum
durchzuführen und das Ergebnis daraus im nächsten Fachausschuss zur Diskussion
zu bringen.
Mitglied Beckschaefer schlägt vor, einen
kleinen Kreis aus den Ausschussmitgliedern für Stadtentwicklung auszuwählen,
die sich mit dem Thema beschäftigen, bevor man in das Bürgerforum geht, da
viele ungeklärte Fragen wie Toilettenanlage etc. offen sind.
Für Mitglied Sloot ist aus der Diskussion
ebenfalls erkennbar, dass eine Abstimmung in heutiger Sitzung nicht erfolgen
kann. Sie fragt im Hinblick der Fördermittel an, bis zu welchem Zeitpunkt die
entsprechenden Förderanträge mit entsprechender Beschlusslage gestellt werden
müssen. Ferner merkt sie an, dass lt. Aussage von Herrn Fritz von den 50 zu
entfernenden Bäumen 30 Stück so schadhaft und verkehrsgefährdend sind, dass sie
sowieso entfernt werden müssen. Hier steht die Verwaltung in der Pflicht,
Abhilfe zu schaffen.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt, dass
die Stadt Emmerich am Rhein verpflichtet ist, um die Fördergelder aus dem
Konjunkturpaket II zu bekommen, entsprechende Schlussrechnungen bis August 2011
vorzulegen. Man kann also sehen, dass der Zeitplan sehr straff gestrickt ist;
viel Spielraum hat man definitiv nicht.
Mitglied Sickelmann fragt nach, ob geplant
ist, die Maßnahmen (wie z. B. Steigerlösung etc.) über einen Bebauungsplan zu
regeln. Wiederholt fragt sie nach der Umweltverträglichkeitsprüfung und der
Eingriffsregelung. Nunmehr merkt sie noch an, dass der Rheinpark auch als
Lärmpuffer für den Hafen anzusehen ist. Diese Pufferfunktion wird nicht mehr in
der jetzigen Form gegeben sein, wenn der Rheinpark zu stark von Bäumen befreit
wird. Hierauf antwortet Erster Beigeordneter Dr. Wachs, dass die Frage des
ökologischen Ausgleichs sich hier nicht stellt, da es sich um kein Bauvorhaben
nach § 29 Baugesetzbuch handelt. Die Frage nach dem Bebauungsplan erledigt sich
mithin ebenfalls, da es sich nicht um Hochbaumaßnahmen handelt, die über einen
Bebauungsplan festgesetzt werden. Man befindet sich hier im Innenbereich, wo
man die Frage der Toilettenanlage nach § 34 Baugesetzbuch beurteilen kann.
Hinsichtlich der Umweltverträglichkeitsprüfung sagt er Prüfung zu. Nach seinem
Kenntnisstand ist dies aber nicht notwendig.
Mitglied ten Brink ist der Meinung, dass
nach dem Bürgerforum eine erneute Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
anberaumt wird, um die Anregungen aus dem Bürgerforum entsprechend abzuwägen.
Herr Kemkes erinnert daran, dass im Rahmen
der Ideenwerkstatt eine Großzahl der Bürger die Meinung vertreten hatte, dass
der Park zu dunkel sei und somit dort etwas passieren muss. Die Verwaltung ist
der Auffassung, dass das Vorentwurfskonzept sehr wohl in der Form im
Bürgerforum vorgestellt werden sollte. Wie in der heutigen politischen
Diskussion sind Anregungen aufgenommen worden und das gleiche wird auch im
Bürgerforum erfolgen. Danach könnte dann eine weitere Beratung im Fachausschuss
oder in einer kleineren Unterarbeitsgruppe erfolgen, um darauf aufbauend den
Ausbauentwurf auszuarbeiten.
Mitglied Jessner stellt klar, dass folgende
Voraussetzungen zur Durchführung des Bürgerforums erfüllt sein müssen:
anschauliche Präsentation mit Visualisierung, Erarbeitung einer Alternative
hinsichtlich der Toilettenanlage „Haus im Park“.
Mitglied Beckschaefer ergänzt, dass seitens
der Verwaltung im Bürgerforum ganz deutlich gesagt werden muss, dass im
Ausschuss für Stadtentwicklung noch keine Einigung erzielt wurde. Hierauf
erwidert Erster Beigeordneter Dr. Wachs, dass es selbstverständlich ist, dass
die Verwaltung das Votum aus dem Ausschuss für Stadtentwicklung im Bürgerforum
deutlich macht. Die erforderlichen Sitzungen des Ausschusses für
Stadtentwicklung werden stattfinden.
Nach dieser eingehenden Diskussion macht
Herr Kemkes den folgenden Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt das
in der Sitzung vorgestellte Vorentwurfskonzept und den Projektplan zur
Umgestaltung des Rheinparks zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, auf
Basis dieser Planung zunächst ein Bürgerforum durchzuführen.
Mitglied ten Brink geht davon aus, dass bis
zur nächsten Sitzung eine Alternative hinsichtlich der Toilettenanlage „Haus im
Park“ bei der Planung Berücksichtigung findet. Die Verwaltung sagt dies zu.
Mitglied Kukulies schlägt vor, für das
Bürgerforum die Bäume im Plan kenntlich zu machen, die gefällt werden sollen.
Mitglied Sickelmann weist auf ihren Antrag
hin, der besagt, dass man heute nichts beschließt, sondern eine nochmalige
Beratung in der Fraktion und im Fachausschuss erfolgt, bevor man das
Vorentwurfskonzept dem Bürgerforum vorstellt. Sie für ihre Fraktion kann sich
dem veränderten Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht anschließen.
Mitglied Beckschaefer teilt für seine
Fraktion mit, dass man sich dem Vertagungsantrag von Mitglied Sickelmann
anschließt, da auch seine Fraktion großen Beratungsbedarf anmeldet.
Mitglied Spiertz verlässt um 17.50 Uhr, vor der Abstimmung, die
Sitzung.
Vorsitzender Lang lässt nunmehr über den
veränderten Beschlussvorschlag der Verwaltung abstimmen:
Abstimmungsergebnis:
13 Stimmen Dafür, 6 Stimmen Dagegen, 0 Enthaltungen