Sitzung: 26.01.2010 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 05 - 15 0113/2010
Beschlussvorschlag :
Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt das geplante Bauvorhaben Rheinpromenade 20-21 / Fischerort 15-17 zur Kenntnis.
Protokoll:
Herr Kemkes erläutert kurz die Vorlage und teilt mit, dass
es sich um ein Bauvorhaben handelt, was eine städtebauliche Bedeutung hat. Dies
wird auch daraus ersichtlich, dass bereits im Jahre 2006 mit den Planungen
und Abstimmungsgesprächen begonnen
wurde. In Zusammenarbeit mit dem Gestaltungsbeirat wurde nunmehr eine Lösung erarbeitet, welche
mit dem Architekten und dem Bauherrn abgestimmt wurde. Gemäß den Vorschriften
der Gestaltungssatzung wurde bei Abweichung von der Gestaltungssatzung der
Gestaltungsbeirat hinzugezogen und das Ergebnis wird nunmehr vorgestellt. Ein
Modell wurde vom Architekturbüro Wrede erstellt und kann in der Sitzung
begutachtet werden.
Bevor nunmehr Architekt Herr Wrede das Vorhaben eingehend
anhand einer Power-Point-Präsentation vorstellt begrüßt Vorsitzender Jansen
Herrn Dr. Flintrop als Mitglied des Gestaltungsbeirates.
Herr Wrede führt aus, dass das Grundstück eine Bautiefe von
über 20 m aufweist. Die Planung sieht ein klassisches Wohn- und Geschäftshaus
(KG mit 5 weiteren Geschossen) mit gewerblicher Nutzung im Erdgeschoss vor. Die
Erschließung der Wohnungen erfolgt über den Fischerort und eine weitere
Erschließung des gewerblichen Bereiches im Erdgeschoss über die Rheinpromenade.
Die Wohnungen werden so geplant, dass zur Rheinpromenade hin die Wohnbereiche
und zum Fischerort hin die Schlafräume angesiedelt werden. Die Balkone sind in
Richtung Süden geplant. Im Kellergeschoss ist die Ansiedlung von
PKW-Stellplätzen, Technikräumen, Abfallräumen, Nutzerkeller angedacht. In den Ansichten ist zu erkennen,
dass die Traufhöhen des rechten Nachbarn und die Kubaturen des linken Nachbarn
übernommen wurden. Wichtiges Kriterium in der Planung war die Ausbildung zur
Seite „Fischerort“. Die geplante Baumasse ist mit den vorhandenen
Nachbargebäuden verträglich. Bei der Seite „Rheinpromenade“ wurde die
Erkertiefe des Nachbarn für die Balkone übernommen. Ansonsten schließt man auf
der Rheinpromenade bündig mit der Bebauung ab.
Gestalterisch zeichnet sich die Seite „Fischerort“ dahin
gehend aus, dass man eine Auflockerung durch Loggien erreicht.
Mitglied Offergeld verlässt um 17.40 Uhr die öffentliche
Sitzung.
Mitglied Diekman teilt für seine Fraktion mit, dass man die
Planungen mit Freude zur Kenntnis nimmt.
Auf Anfrage von Mitglied Sickelmann teilt Herr Arch. Wrede
mit, dass die Balkone bis auf die Bautiefe des rechten Nachbarn auskragen.
Hinsichtlich der Geschossigkeit führt er aus, dass 5 Vollgeschosse zuzüglich 2
Dachgeschosse geplant sind.
Auf weitere Anfrage antwortet Herr Kemkes, dass man
bezüglich der Traufanschlüsse Fischerort von der Gestaltungssatzung abgewichen
ist. Herr Dr. Flintrop erläutert weiter, dass sich die Abweichung von der
Gestaltungssatzung auf die Baumasse, im Wesentlichen auf der Seite Fischerort,
bezieht, wo man ein Geschoss höher liegt. Die Gestaltungssatzung sieht vor,
dass, wenn ein Neubau in einer traufseitigen Situation entsteht, man
normalerweise mit der Traufe maximal ca. 1 m höher als die Nachbarbebauung
liegen darf. In der Stellungnahme des Gestaltungsbeirates wurde die Planung aus
2 Gründen befürwortet: 1. auf der Seite der Rheinpromenade benötigt man einen
hohen Baukörper, um den Nachbarn abzudecken und 2. die Geschossigkeit aufgrund
der Grundrissanordnung sollte sich auf der Seite des Fischerortes wiederholen
(städtebaulich war das wünschenswert).
Mitglied Sickelmann erklärt, dass sie die Planung
gestalterisch als nicht gelungen ansieht. Für ihre Fraktion teilt sie mit, dass
man die Planung selbstverständlich zur Kenntnis nimmt. Es wäre wünschenswert
gewesen, wenn die Fraktionen im Vorfeld zur Beratung eine Präsentation auf CD
bekommen hätten. Ihrer Meinung nach zeigt die Planung mit den auskragenden
Balkonen im Erdgeschossbereich eine Schwäche.
Auf Nachfrage von Mitglied Spiertz erklärt Herr Arch. Wrede,
dass die Wohnungen über den Hauptzugang „Fischerort“ angebunden werden. Auch
dient der „Fischerort“ als Funktionszugang für die Gewerbefläche im
Erdgeschoss; gleichzeitig muss über die Rheinpromenade ebenfalls ein Zugang
erfolgen. Ein Zugang der Wohnungen über die Rheinpromenade wäre zu überlegen;
dies hat allerdings auch etwas mit der Adressenbildung zu tun. Detaillierte
Überlegungen dahingehend werden zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Mitglied Spiertz teilt für seine Fraktion mit, dass auch sie
sich vom Grundsatz her der Planung anschließen.
Auch Mitglied ten Brink teilt für seine Fraktion mit, dass
man die Planung erfreut zur Kenntnis nimmt.
Hinsichtlich der Zeitplanung teilt Herr Arch. Wrede mit,
dass weitere Gespräche nunmehr stattfinden werden. Er gibt eine vage Auskunft,
dass ein möglicher Baubeginn evtl. Ende 2010/Anfang 2011 erfolgen könnte.