Sitzung: 08.12.2009 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Vorlage: 05 - 15 0070/2009
Zu 1)
Zu 1.1) Der Rat hält an den, die Ausbaukostenhöhe betreffenden Beschlüssen
fest. Mithin lehnt er den Antrag der Fraktion der BGE vom 5.11.2009 ab.
Zu 1.2) s. Beschluss zu Punkt 4.1)
Zu 1.3) s. Beschluss zu Punkt 3)
Zu 2)
Der Rat nimmt die Ergebnisse des
Bürgerforums zur Kenntnis und beschließt, die Anregungen und Wünsche der Bürger
nach Möglichkeit bei der Entwurfsplanung zur Umgestaltung des Rheinparks zu
berücksichtigen.
Zu 3)
Der Rat stimmt dem in der Sitzung
vorgestellten Entwurf zur Umgestaltung des Rheinparks zu und gibt diesen zur
Erstellung der Ausführungsplanung frei.
Zu 4)
Zu 4.1)
Der Rat beauftragt die Verwaltung,
parallel zu dem Projekt „Umgestaltung des Rheinparks“ – spätestens bis zum
Abschluss der Umbauarbeiten des Parks – eine Lösung für die zusätzliche
Einrichtung öffentlich zugänglicher Toiletten zu finden.
Dazu sollen zwei Handlungsstränge
verfolgt werden:
1. Einrichtung einer öffentlichen WC-Anlage im
Nahbereich des Rheinparks am Parkring als fest installierte Anlage auf dem sich
in städtischem Eigentum befindenden Flurstück 367, Flur 19, Gemarkung Emmerich,
2. Einrichtung einer öffentlichen WC-Anlage in
einem bestehenden Gebäude und
3. „Gastronomie-Konzept“ mit Einbindung der
gastronomischen Betriebe der Rheinpromenade/Innenstadt zur öffentlichen Nutzung
ihrer WC-Anlagen.
Zu 4.2)
Der Rat nimmt zur Kenntnis, dass der
Entwurf zur Umgestaltung des Rheinparks grundsätzlich die Einrichtung eines
(mobilen) Kiosks im Park zulässt.
Zu 4.3)
Der Rat nimmt zur Kenntnis, dass der
Entwurf zur Umgestaltung des Rheinparks grundsätzlich die bauliche Erweiterung
des Haus im Park zulässt.
Erster Beigeordneter Wachs nimmt Bezug
auf die Presseberichterstattung. Er möchte aus diesem Grund die Sicht der
Verwaltung im Sinne des Verständnisses erneut darlegen und anschließend Herrn
Fritz bitten die Planung im Detail vorzustellen.
Erster Beigeordneter Wachs hat die
heutigen Presseberichterstattungen mit Interesse und auch Verwunderung zur
Kenntnis genommen. Er zitiert zum einen, dass„…die Verwaltung hat die
Verkehrssicherung in den Vordergrund gestellt. Darauf sind wir hereingefallen.“
Ein weiteres Zitat „…aber May vermutet insgeheim, dass Plan und Firmenaufträge
längst durch sind“. Er weist derartige Äußerungen mit aller Deutlichkeit für
seine Mitarbeiter und für ihn von sich.
Weder die Bürger noch die Politik wurden getäuscht und auch Aufträge oder
ähnliches wurden nicht jenseits geltender Regeln erteilt. Er geht davon aus,
dass man in dem Prozess, so wie er im Rahmen des Rheinparks und auch in allen
anderen vergangenen planerischen Prozessen, geführt wurde, sehr offen gewesen
ist. Dies war auch genau so gewollt. Es wurde eine Bürgerwerkstatt sowie ein
Bürgerforum durchgeführt, es wurden öffentliche Ausschusssitzungen abgehalten
und vorliegende Gutachten zur Verfügung gestellt. Aus seiner Sicht ist es
demnach nicht dienlich und redlich, wenn mit solchen Unterstellungen gearbeitet
wird. An der einen oder anderen Stelle wäre seiner Meinung nach die Teilnahme
an diesen Veranstaltungen oder auf der anderen Seite verständiges Lesen der zur
Verfügung gestellten Unterlagen hilfreich gewesen.
Da die Frage nach den Bäumen gleichzeitig auch eine Frage des
Planungsprozesses als solcher ist und auch in den Zeitungsartikeln mit einem
Gegengutachten belegt wurde, möchte er auf diese Gegebenheiten kurz eingehen.
Danach möchte er den Gesamthintergrund noch einmal aufzeigen, wie die
Verwaltung zu diesem Ergebnis, wie es dem Ausschuss vorgeschlagen wurde,
gekommen ist. Dies wird Herr Kemkes übernehmen und anschließend wird Herr Fritz
die eigentliche Planung vorstellen.
Herr Kemkes sagt, dass Dinge, die Erster
Beigeordneter Dr. Wachs bereits dargelegt hat, welche in der Zeitung standen,
wie „Gutachten nicht gelesen“, „Aufträge sind bereits erteilt“ ein starker
Tobak sind. Dies kann er so nicht auf sich sitzen lassen. Erster Beigeordneter
Dr. Wachs hat die Argumentation bereits vorgetragen.
Um wieder auf die sachliche Ebene zu
kommen sagt er, dass es sich hier aus seiner Sicht um einen sach- und
fachgerechten Abwägungsprozess handelt. Ein Planungsprozess mit der
Durchführung einer Ideenwerkstatt im Mai dieses Jahres wurde eingeleitet, wo
mit interessierten Bürgen die Planungsaufgabe „Umgestaltung des Rheinparks“
diskutiert wurde. Im Rahmen der Ideenwerkstatt sind Aufträge an die Planer
formuliert worden, diese Dinge zueinander zu bringen. Stichworte wie, der Park
soll heller, freundlicher und transparenter werden, sind gefallen. Alleen und
Einzelbäume, besonders am Rand des Parks, sollen erhalten bleiben, während im
Inneren des Parks mehr Licht hereingebracht werden soll. Die Aussicht auf den
Rhein, auf den Containerhafen und der Durchblick durch den Park sollen
verbessert werden. Eine Zonierung des Parks mit verschiedenen Nutzungen für
alle Generationen, Spielplätze für unterschiedliche Altersgruppen, sind klare
Formulierungen an die Planer gewesen. Möchte man einen Park heller und
freundlicher gestalten und Durchblicke schaffen, so ist die Folge, dass Bäume
gefällt werden müssen. Allen Beteiligten war klar, dass die Formulierungen und
die Aufgabe an die Planer damit verbunden waren. Erster Beigeordneter Dr. Wachs
hat bereits erläutert, dass diese Dinge in den weiteren Ausschussberatungen
jederzeit offen angesprochen und thematisiert wurden. Es wurde mit Nichts hinterm Berg gehalten, so dass die
Vorwürfe, man hätte nicht sachgerecht gearbeitet, nicht angemessen sind. Mit
diesen klaren Formulierungen ging es nun daran, den Vorentwurf auszuarbeiten.
Unter Berücksichtigung der Vorschläge aus der Ideenwerkstatt geschah dies im Zeitraum Juni bis September
2009. Die Entwurfsidee des Parkbandes ist entstanden und man stand nun vor der
Frage, wie man mit dem Thema Bäume umgeht.
Die Aufgabenstellung, die der
beauftragte Gutachter bekommen hat, war die Überprüfung des Bestandes auf sein
langfristiges Entwicklungspotential und eine Ausarbeitung von
vegetationstechnischen Maßnahmen zum Schutz des Bestandes während der
Umbaumaßnahmen“. Auch aus dieser Aufgabenstellung wird deutlich, dass von vorn
herein klar war, wenn man im Park mit dem Bauen beginnt, dass Strukturen
beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund auch die Bitte an den Gutachter, den
Planern Dinge mit auf den Weg zu geben, wie man damit umgeht. Ziel war, diese
Empfehlungen später in die Ausschreibungen der Maßnahme mit auf zu nehmen,
damit durch entsprechende Schutzmaßnahmen an den bestehenden Bäumen der
Eingriff minimiert wird.
Im Vordergrund der gutachterlichen
Prüfung des gesamten Baumbestandes stand der Wunsch der Bürgerschaft nach mehr
Helligkeit und mehr Spielflächen für verschiedene Altersgruppen. Der Auftrag
des Gutachters sollte natürlich auch berücksichtigen, dass der Baumbestand auf
Grund seiner hohen ökologischen und gestalterischen Funktion und einem
Stadtbild prägenden Charakter im Wesentlichen erhalten werden soll. Auch dies
ist dem Gutachter mit der Aufgabenstellung mit auf den Weg gegeben worden.
Es ging hier demnach nicht, wie immer
wieder formuliert wird, um einen Kahlschlag, sondern um einen sachgerechten
Umgang mit der Aufgabenstellung.
Das Ergebnis des Baumgutachtens liegt
allen vor. Dem Grunde nach sind die vom Baumgutachter als nichterhaltenswerte
Bäume kurz- bis mittelfristig zu entfernen. Damit sind die besagten 35 Bäume
gemeint. Es besteht also kein akutes Gefährdungspotential, sondern es ist eine
Empfehlung, wie man mit den geschädigten Bäumen umgehen kann.
Der Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass
35 Bäume langfristig nicht zu erhalten sind. Zu diesem Ergebnis kommt er auf
Seite 16 des Gutachtens. Es sind 35 Bäume in der Tabelle aufgelistet, die auf
Grund von Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit, der eingeschränkten,
langfristigen Entwicklungsperspektive und aus Gründen der Bestandsentwicklung
letztendlich nicht zu erhalten sind. Aus diesem Grund gibt er die Empfehlung,
diese Bäume zu entfernen.
In diesem Zusammenhang möchte Herr
Kemkes auf einige Beispiele eingehen. Von den 35 Bäumen sind 3 als krank und
abgestorben gekennzeichnet, die auf einer Fläche des Wasser- und
Schifffahrtsamtes liegen und somit nicht im Besitz der Stadt sind. Weitere 10
Bäume sind lediglich armdicke Stämme und unterliegen nicht den
Schutzbestimmungen der Baumschutzsatzung. Weitere 3 Bäume sind als krank der
Stufe 2 aufgeführt. Das bedeutet, dass diese stark beschädigt sind. Weitere 6
Bäume sind der Stufe 1 zugeordnet, das heißt diese sind vorgeschädigt. Lässt
man diese Bäume außen vor, so verbleiben noch 13 Bäume, die in ihren
Entwicklungschancen bzw. des Wuchses nicht zu erhalten sind. Darin enthalten
ist ein Sonderfall, nämlich die Trauerweide. Dies ist eine Abwägung, die man
vorzunehmen hat. Die Weide ist sehr stark vorgeschädigt, hat großvolumige
Faulstellen und laut Gutachter eine verkürzte Reststandzeit mit erhöhtem
Pflegeaufwand. Nun könnte man sagen, man nimmt diesen erhöhten Pflegeaufwand
auf sich und kommt trotzdem nach fünf Jahren zu der Erkenntnis, ihn doch
entfernen zu müssen. Die Verwaltung ist aus diesem Grund im Rahmen der Abwägung
zu dem Ergebnis gekommen, diesen Baum jetzt weg zu nehmen, zumal die
Trauerweide ein Baum ist, der relativ schnellwüchsig ist. Sollte man also diese
Entscheidung treffen und einen Baum mit einer gewissen Qualität nachpflanzen, so
hat man nach einer sehr kurzen Zeit einen vernünftigen Ersatz.
Die weiteren 15 Bäume mit einem weißen
Punkt, auf die bei der Begehung aufmerksam gemacht wurde, müssten auf Grund von
gestalterischen und funktionalen Erwägungen beseitigt werden. Herr Kemkes weist
auf die Regelung hin, die im Bürgerforum angeboten wurde. Demnach werden die 35
besagten Bäume gefällt und anschließend im Einzelfall noch einmal vor Ort
entschieden, welche der 15 Bäume noch gefällt werden.
Fazit des Gutachters ist, wenn die
empfohlen Maßnahmen und Empfehlungen eingehalten werden und die Eingriffe
geringfügig bleiben, dann ist der Baumbestand langfristig in seinem jetzigen
Vitalitätszustand zu erhalten.
Herr Kemkes erläutert, dass man mit
dieser Erkenntnis in die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am
06.10.2009 gegangen ist, der Vorentwurf mit dem Ergebnis des Baumgutachtens
vorgestellt wurde und man die Freigabe für die Durchführung des Bürgerforums
erhalten hat, welches am 29.10.2009 durchgeführt wurde. Dort wurde der Entwurf
vorgestellt, unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Ideenwerkstatt und des
Gutachtens. Auch hier stand wieder im Vordergrund, weniger Bäume, mehr
Wiesenflächen, sowie das bereits erläuterte Angebot, das Entfernen der Bäume in
zwei Etappen vorzunehmen.
Demnach erneut der Wunsch und Auftrag
der Bürgerschaft, im Park Bäume zu Gunsten von Licht und Helligkeit weg zu
nehmen.
Dies sind demnach laut Herrn Kemkes
klare Aufträge, die dazu geführt haben, im Rahmen der Abwägung, zu formulieren
welche Bäume zu entfernen sind, welches die bereits vorgeschlagenen 35 Bäume
sind.
Vorsitzender Jansen stellt Wortmeldungen
vorerst zurück und erteilt Herrn Fritz von der Planergruppe Oberhausen das
Wort.
Dieser benennt als Schwerpunkt seines
Vortrags die Erläuterung des Entwurfes.
Die Umgestaltung des Rheinparks ist in
vier Stufen eingeteilt. Die erste Stufe wurde bereits abgearbeitet, so dass man
sich jetzt in der zweiten Stufe befindet. Es wurde ein Vorentwurf erstellt und
ein Bürgerforum durchgeführt, so dass man nun beim eigentlichen Entwurf mit
einer Kostenberechnung angelangt ist, worüber heute diskutiert werden kann.
Wichtig ist Herrn Fritz bei der
Umgestaltung des Rheinparks und bei dem Entwurf, dass folgende Grundprämissen
zu beachten sind. Die baulichen Elemente, wie das Wasserschifffahrtsamt, Haus
im Park und das Kriegerdenkmal bleiben selbstverständlich erhalten. Es sollen
große zusammenhängende Freiflächen, sowie ein Rundweg, der die Rheinpromenade
ergänzt und gleichzeitig eine optimale Anbindung an die Innenstadt
gewährleisten soll, entstehen. Die innere Erschließung der Parks soll geordnet
und eventuell reduziert werden. Auch hier bestand wieder der Wunsch, welcher
bereits häufig diskutiert wurde, dass der Park heller und transparenter
gestaltet wird. Was ebenfalls wichtig ist, ist dass Wasser und Hafen erlebbar
gemacht werden. Nach Herrn Fritz ist dies gerade für Leute interessant, die von
außerhalb kommen und Wasser und Hafen nicht jeden Tag zu sehen bekommen. Seiner
Meinung nach hat der Park eine sehr hohe Qualität, gerade weil er in Emmerich
direkt am Wasser liegt. Deswegen sollte man dieses mit einbeziehen und das
Wasser erlebbar machen.
Aus den Vorentwürfen, den Diskussionen
und dem Bürgerforum ist die Idee entstanden, ein Parkband im Park zu integrieren.
Dieses verbindet die zwei Wasserseiten, zum einen den Rhein und zum anderen den
inneren Hafenbereich. Gleichzeitig nimmt es alle Bauwerke, die vorhanden sind
auf und bietet die Chance, alle Aktivitäten, die im Park stattfinden sollen, im
Parkband zu integrieren. Somit haben wir dann zu beiden Seiten große,
zusammenhängende, grüne Flächen. Er zeigt den Anwesenden den Vorentwurf mit dem
Parkband in der Mitte. Dort ist im nördlichen Teil der Soccer-Platz angelegt,
welchen sich Jugendliche gewünscht haben. Darunter befinden sich eine
Spielfläche, das Haus im Park und eine weitere Spielfläche. Weiterhin eine
wassergebundene Fläche, die bis hinunter zum Wasser führt. Über dem Wasser
„schwebt“ eine Anlegestelle, die das Wasser- und Schifffahrtsamt für eine PKW-Verladung
für die Binnenschiffer erstellt. Diese kann sehr gut genutzt werden, um eine
Art Balkon über dem Wasser zu haben.
Mit diesem Vorentwurf ging man in das
Bürgerforum, wo neue Anregungen gekommen sind, wie z. B. den Park funktional
nicht zu überfrachten. Herr Fritz ist der Meinung, dass der Park einfach und
klar gegliedert ist. Seine Funktionen sind auf das Parkband konzentriert. Des
Weiteren sollen die vorhandenen Qualitäten erhalten bleiben. Dazu sagt er, dass
sie durch den heute vorgelegten Entwurf die Qualitäten durchaus erhöht haben,
vor allem bezogen auf den Freiraum und die Nutzung.
Es wird weniger Bäume und mehr Wiese
geben, Blumen zur Gestaltung, gute Begeh- und Befahrbarkeit der Wege. Weiterhin
gibt es eine gute Anbindung an die Promenade und die Aussichtsplattform wird
ansprechend gestaltet, wobei man sich diesbezüglich noch einmal mit dem Wasser-
und Schifffahrtsamt zusammen setzen muss. Es sollte ein neuer Standort für den
Komposthaufen gefunden werden, wobei gesagt werden muss, dass dieser Begriff
nicht zutreffend ist. Es ist lediglich eine Sammelstelle für Laub, solange das
Laub fällt. Im Winter wird das Laub weggefahren, so dass es keinen bleibenden
Komposthaufen darstellt.
Wie mit dem Baumbestand umgegangen wird
hat Herr Kemkes bereits erläutert. Er soll in zwei Etappen reduziert werden. In
der ersten Etappe sollen die Bäume gefällt werden, bei denen der Baumgutachter
festgestellt hat, dass sie keine guten Entwicklungschancen haben oder krank
sind. Anschließend kann in der zweiten Etappe über die weiteren Bäume
diskutiert werden, welche aus gestalterischen Aspekten gefällt werden könnten.
Bei dem Bürgerforum ist darauf hingewiesen worden, dass nur eine Spielfläche
errichtet werden soll, obwohl momentan jedoch zwei in dem Parkband vorgesehen
sind. Herr Fritz hat sich aus dem Grund bei Spielplatzexperten erkundigt,
welche den Entwurf, wie er jetzt vorliegt, befürworteten. Das bedeutet zwei
Spielbereiche, einer für ältere und einer für kleinere Kinder. Die Sorge war,
dass man die Kinder nicht richtig beobachten kann, wenn sie auf zwei Bereichen
spielen. Herr Fritz befürwortet es jedoch, dass Eltern mit den kleineren
Kindern an dem dafür vorgesehenen Spielplatz sind und die älteren Kinder für
sich etwas abseits spielen können. Weiterhin ist von Vorteil, dass dieser
Bereich direkt am Soccer-Platz und der Seilbahn gelegen ist. Das Thema der
Hundetoilette wurde auf dem Bürgerforum kontrovers diskutiert. Er ist
allerdings der Ansicht, dass für den Park eine Anleinpflicht für Hunde gelten
solle, die entsprechend kontrolliert werden muss. Die Anregung, Sträucher im
Bereich der Sitzplätze anzulegen, konnte er abwenden, vor dem Hintergrund, dass
es den Besuchern beim Verweilen auf der Parkbank unangenehm sein könnte, weil
man nicht weiß, was hinter dem Strauch passiert. Gleichzeitig wurden
verschiedene Standorte für eine Toilettenanlage und Möglichkeiten einer
Toilettennutzung diskutiert. Zum einen ist ein möglicher Standort außerhalb des
Hochwasserbereiches gefunden worden und zum anderen soll geprüft werden, ob
eine Vereinbarung mit den Gastronomen auf der Rheinpromenade zur Mitbenutzung
ihrer Toilettenanlagen geschlossen werden kann.
Nunmehr zeigt er ein Luftbild vom
Rheinpark, aus dem deutlich ersichtlich ist, dass der Rheinpark nahezu
geschlossen unter einem Baumdach liegt. Laut Baumgutachten wird vorgeschlagen,
35 Bäume zu entfernen, da sie nicht entwicklungsfähig bzw. krank sind.
Zusätzlich können weitere Bäume aus funktionalen Gründen entfernt werden.
Im Entwurf gestaltet sich die Planung
derzeit so: Im Norden befindet sich der Soccer-Platz, darunter ein Spielbereich
für ältere Kinder und daneben befindet sich die Startrampe für die Seilbahn.
Weiter unten gliedert sich das „Haus im Park“ mit der neuen Brunnenanlage an.
Hinzu kommt ein Spielplatz für Kleinkinder und weiter südlich schließt der Park
dann mit dem Kriegerdenkmal und die geplante Anlegestelle für PKW’s ab. Nunmehr
geht er auf einen Ausschnitt des südlichen Parkbandes ein. Im unteren Bereich
befindet sich das Kriegerdenkmal und auf der linken Seite sind 2 Spuren für
Autos (von Anlegestelle in Stadt) angelegt, die in die wassergebundene Decke
hereinführen. Im Schnitt ist zu erkennen, dass sich das Parkband etwa in
Bordsteinhöhe über dem Rasen befindet. Begleitet wird die Fahrspur von Lichtstelen.
Das Parkband ist eine wassergebundene Wegefläche und an der Seite ist ein
Betonplattenstreifen von ca. 60 cm geplant.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs
unterbricht für ein wichtiges Detail die Vorstellung der Planung von Herrn
Fritz. Das Parkband bedeutet nicht, dass in der Stelle keine Bäume stehen. Die
Bäume sind im Überblick zwar nicht zu sehen, aber sie sind vorhanden.
Mitglied Sickelmann wirft ein, dass die
Einfassung in den Wurzelbereich der dort verbleibenden Bäume eingreift.
Nunmehr geht Herr Fritz weiter in seinen
Ausführungen. Es ist deutlich erkennbar, dass bei der Fahrspur, die im oberen
Teil zur Straße abknickt, die Baumscheibe ausgespart wurde, weil die Straße
dort asphaltiert ist. Die Beschaffenheit im Parkband ist allerdings eine
wassergebundene Wegefläche, die wasserdurchlässig ist, so dass dort keine große
Aussparung vorgesehen werden muss.
Die Anregung von Blumen aus dem
Bürgerforum wurde aufgenommen; die Rasenflächen könnte man durchaus mit dem
Krokus bestücken, so dass im Frühjahr ein wunderbar blühender Krokus-Teppich im
Rheinpark steht. Im Sommer zieht sich die Blume wieder zurück, so dass die
Rasenflächen für eine intensive Nutzung zur Verfügung stehen.
Nunmehr geht er auf die geplante
Verladestation des Wasser- und Schifffahrtsamtes für die PKW’s ein.
Im nördlichen Bereich des Parkbandes
findet man den Spielplatz für die älteren Kinder und den Soccer-Platz mit
rechts angrenzender Startrampe für die Seilbahn.
Nunmehr geht er auf die neu geplante
Brunnenanlage ein. Hierbei könnte es sich um eine Steinscheibe handeln, die von
Wasser mit einem kleinen Film überspült wird. Das Wasser fließt über eine
seitliche Rinne ab, so dass keine Probleme mit stehendem Wasser auftreten
werden.
Im Anschluss stellt er den Parksteig
vor, der von der Rheinpromenade in Richtung Kriegerdenkmal verläuft. Nach
nochmaligen Überlegungen wurde der schwebende Steg in einen Steig umgewandelt,
d. h. er hat Bodenhaftung und es besteht keine Gefahr des Herunterfallens. Die
Breite von 2,40 m hat man nicht verändert, da die zu verwendenden Platten ein
Normmaß von 2,40 m haben.
Hinsichtlich der Beleuchtung führt er
aus, dass man 4 wesentliche Elemente beleuchten wird; den Rundweg, das Parkband,
Unterstrahlung von Einzelbäumen und Akzentuierung des „Haus im Park“, der
Plattform und des Parksteiges. Die Unterleuchtung der Bäume erfolgt durch
Bodenstrahler, die Beleuchtung des Rundweges erfolgt durch eckige LED-Leuchten,
Beleuchtung des Parkbandes durch Leuchtstelen. Nunmehr zeigt er verschiedene
Möglichkeiten zur Aufstellung von Mobiliar. Grundsätzlich sollte man aber in 2
Bereichen unterscheiden; zum einen für die Promenade mit anschließendem Rundweg
und zum anderen für das Parkband. Hinzu kommen Müllbehälter, die bereits in der
Innenstadt aufgestellt sind, und Fahrradständer.
Zum Abschluss der Vorstellung geht er
auf die Kostenverteilung in Höhe von 845.000,00 € brutto ein
Für
den Landschaftsbau werden 200.000,00
€ veranschlagt,
für
Wege und Plätze werden 280.000,00
€ veranschlagt,
für
Beleuchtung werden 120.000,00
€ veranschlagt,
für
die Ausstattung werden 55.000,00 € veranschlagt und
für
Spiel und Sport werden 190.000,00
€ veranschlagt.
Im weiteren Verfahren ist geplant, dass
die endgültige Entscheidung für die Planung am 15.12.2009 durch den Rat
getroffen wird, so dass im Januar 2010 mit der Ausführungsplanung bzw. mit der
Erstellung des Leistungsverzeichnis begonnen werden kann. Februar bis Juni 2010
wird die Ausführungsplanung detailliert. Hierfür wird im März 2010 eine
Bereisung ähnlicher Parkanlagen stattfinden. Im Juni 2010 werden dann die
Ausführungsplanung und das Leistungsverzeichnis vervollständigt, so dass Ende
Juli 2010 die Submission stattfinden kann. Der Termin für das Votum im
Vergabeausschuss liegt im August 2010, so dass im September 2010 der Baubeginn
erfolgen könnte. Bis Ende August 2011 muss die Schlussrechnung vorliegen.
Mitglied Beckschaefer geht auf das
Gutachten ein. Auf Seite 17 des Gutachtens werden Aussagen gemacht, was nach
Fällung von Bäumen den anderen Bäumen durch z. B. Starkwind u. a. passieren
kann.
Ergänzend weist er bei dem anhängenden
Antrag seiner Fraktion darauf hin, dass es sich bei den genannten Kosten nicht
um Nettokosten sondern um Bruttokosten handeln muss.
Abschließend vermisst er weitere
Aussagen zu den Pflegekosten des Rheinparks.
Herr Fritz teilt zu den Pflegekosten
mit, dass dies eine intensive Abstimmung mit den Kommunen erfordert. Von seinem
Büro durch mehrere Planungen erarbeitete Mittelwerte wurden für Emmerich für
die Pflege des Parks zu Grunde gelegt. Es kann allerdings auch sein, dass
bestimmte Pflegegänge durchaus in Emmerich günstiger zu bekommen sind, so dass
es sich um keine genaue Kostenangabe handelt. Nach Rücksprache mit Herrn
Holtkamp von den Kommunalbetrieben kam man zu dem Ergebnis, dass grundsätzlich
keine Abweichungen in den Pflegekosten gegeben sind. Eine leichte Erhöhung wird
erfolgen durch zusätzliche Elemente im Park, wie z. B. Brunnenanlage, Kinderspielplatz.
Für die Spielplätze existieren für Emmerich Vereinbarungen mit dem
Kolpingbildungswerk, so dass sein kalkulierter Wert nicht fest steht. Die
jährlichen Pflegekosten werden sich auf ca. 24.000,00 € belaufen.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs ergänzt, dass
sich die Kosten für den Kinderspielplatz in den entsprechenden Verträgen mit
dem Kolpingbildungswerk wieder spiegeln werden. Fest steht aber auch, dass die
eigentliche Pflege des Rheinparks nicht teurer wird als es bisher in der
Vergangenheit gewesen ist.
Nunmehr geht er auf die Anmerkung von
Mitglied Beckschaefer zu Seite 17 des Baumgutachtens ein in der es heißt,
sofern einzelne Bäume herausgenommen werden, würde das Gesamtsystem
zusammenbrechen. Vor dem Hintergrund der heutigen Presseberichte führt er aus,
dass das Zitieren eines Satzes aus dem Zusammenhang heraus die eine Sache ist
und die Lesung des Gesamtgutachtens eine andere Sache ist. Im weiteren
Gutachter wird auf Maßnahmen eingegangen, wie man das Zusammenbrechen des
Gesamtsystems verhindern kann. Zum Schluss steht im Gutachten: „Werden die
empfohlenen Maßnahmen und Empfehlungen eingehalten und bleiben die Eingriffe
geringfügig ist der Baumbestand langfristig in seinem jetzigen
Vitalitätszustand zu erhalten.“ Seitens des Gutachters wird deutlich gesagt,
dass diese Gefahr nicht besteht, wenn man die Maßnahmen, die auf Seite 17 ff.
aufgeführt werden, ergreift.
Herr Fritz teilt ergänzend mit, dass
sich im Eingangsbereich des Parks von „Hinter dem Schinken“ inmitten einiger
Robinien 2-3 Linden befinden. Entfernt man die Robinien hat man per se bereits
Bäume entfernt, die schwierig sind, da sie gerne Totholz produzieren, welches
unkontrolliert abgeworfen wird. Die verbleibenden 2-3 Linden sind von ihrer
Konstitution so gut, dass denen nichts passieren wird. Für ihn ist die Gefahr
nicht so vorhanden, dass, wenn man Bäume entfernt, Gefahr für die übrigen Bäume
besteht.
Mitglied Beckschaefer zitiert weiter aus
dem Gutachten: „Werden die empfohlenen Maßnahmen eingehalten und bleibe die
Eingriffe geringfügig ist der Baumbestand langfristig in seinem jetzigen
Baumbestand zu erhalten.“
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erwidert,
dass der Gutachter die Empfehlung ausgesprochen hat, unter bestimmten Prämissen
35 Bäume zu entfernen. Des Weiteren sagt er auch, dass dann gewisse potentielle
Gefahren auftreten können. Um diesen entgegen zu wirken müssen die
entsprechenden Maßnahmen getroffen werden und der vorhandene Baumbestand ist zu
erhalten.
Mitglied Sickelmann versteht die Vorlage so, dass 35 Bäume krank
sind und aufgrund ihres Wuchses keine Entwicklungschancen haben und andere
Bäume im Nahbereich an ihrer Entwicklung hindern. Die Bäume müssen somit aus
Verkehrssicherungsgründen entfernt werden. Diese Maßnahme soll bis zum
31.03.2010 durchgeführt werden. Die Ausführungen von Herrn Kemkes hören sich
anders an; nach seinen Ausführungen besteht heute kein akutes
Gefährdungspotential. Demnach ist sie der Auffassung, dass in heutiger Sitzung
kein Beschluss gefasst werden sollte, da der Rat nicht umfassend informiert ist
und ferner keine sachgerechte Entscheidung treffen kann. Die
Ausschussmitglieder waren von dem Stand ausgegangen, dass 35 Bäume krank sind.
Ferner teilt sie die Ausführungen von Mitglied Beckschaefer. Der Gutachter
attestiert, „dass es sich um einen wesentlichen Eingriff in das bestehende
System handelt. Wesentlich gravierender sind die Eingriffe bei einer Einbindung
in die Flächen, Wege und Plätze. Die meisten davon betroffenen Bäume stehen zum
jetzigen Zeitpunkt innerhalb eines unbefestigten und unversiegelten Standortes.
Bei einer Einbindung in die Wegeflächen würde das Baumumfeld grundlegend
verändert. Durch den Aufbau von begehbaren Wegeflächen müsste der gesamte
Oberboden mit seinem Feinstwurzelwerk entfernt werden. Der Kronentraufenbereich
würde verdichtet oder versiegelt.“
Sie ist der Auffassung, dass für eine
sachgerechte Entscheidung ein Fazit des Gutachtens in der Vorlage hätte
enthalten sein müssen. Man darf nicht vergessen, dass, wenn die Umgestaltung
stattfindet, erhöhte und aufwendige Maßnahmen nötig sind, um die Bäume vor den
schädigenden Eingriffen zu schützen. Den Ausschussmitgliedern sollte klar sein,
dass die geplanten Maßnahmen einen wesentlichen Eingriff und ein Risiko
darstellen. Hinzu kommt, dass man es mit einem erhöhten Pflegeaufwand und einer
erhöhten Sicherheitsprüfung zu tun hat. Laut Gutachten heißt es, dass, wenn man
Bäume aus dem System entfernt, das System instabil wird. Ihre Fraktion ist der
Meinung, dass man das Wegesystem nicht ändern sollte sondern an dem bestehenden
Wegesystem den Park aufwerten und optimieren könnte. Außer Frage steht
selbstverständlich, dass schadhafte/kranke Bäume entfernt werden müssen. Eine
radikale Änderung der Wegebeziehung, die einen großen Eingriff mit
nachfolgenden Risiken zur Folge hätte, ist nicht notwendig und nicht
wünschenswert.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs weist
nochmals deutlich darauf hin, dass Herr Kemkes ausgeführt hat, dass 12 der 35
Bäume krank sind und aufgrund der Verkehrssicherungspflicht und Gefahr entfernt
werden müssen. Ein akutes Gefährdungspotential ist somit sehr wohl gegeben. Er
bittet die Ausschussmitglieder darum, die Diskussion aufgrund der schriftlich
vorliegenden Erkenntnisse und nicht irgendwelcher Behauptungen zu führen.
Mitglied Schagen führt aus, dass der
Gutachter die gefährdeten Bäume in Kategorien 1 bis 4 aufgeteilt hat. Unter die
Kategorie 4 fällt demnach 1 Baum, unter die Kategorie 3 fallen 2 Bäume, unter
die Kategorie 2 fallen 5 Bäume und unter die Kategorie 1 fallen 13 Bäume. Bei
der Auswertung des Gutachters findet man allerdings auch den Hinweis, dass bei
entsprechender Einleitung von Maßnahmen ein Teil der Bäume Bestand hätte. Auf
diesen Aspekt ist man allerdings gar nicht eingegangen. Er fragt nach, ob die
unter Kategorie 1 genannten 13 Bäume noch mal dahin gehend überprüft werden, ob
Erhaltungsmaßnahmen möglich wären.
Erster Beigeordneter Wachs führt aus,
dass alle Bäume berücksichtigt und bewertet sind. In der Abwägung ist man dann
zu einem Ergebnis gekommen, welches Mitglied Schagen zur Verfügung gestellt
werden könnte.
Mitglied Jessner führt aus, dass man
nunmehr über 1 ½ Jahre die Diskussion mit einer breiten Beteiligung der
Öffentlichkeit zur Umgestaltung des Rheinparks führt. Das nunmehr vorliegende
Planungskonzept resultiert aus vielen Anregungen und Gesprächen unter einer
breiten Bürgerbeteiligung. Nunmehr gibt es eine Gruppe, die dem Planungskonzept
nicht positiv gegenüber steht. Es entsteht der Eindruck, dass es im Kern nicht
mehr um die Frage der Gestaltung des Rheinparks sondern um kranke Bäume geht.
Allerdings ist Fakt, dass es nicht darum geht sondern um die zukünftige
Gestaltung des Rheinparks. In zweiter Linie gilt es zu überlegen, ob
möglicherweise Bäume aufgrund von Krankheit oder Störungen in der Planung
weichen müssen. Aus seiner Sicht sind Gutachten und Gegengutachten für eine
Entscheidung nicht hilfreich. Für seine Fraktion kann er die Entscheidung nicht
treffen, welche Bürgermeinung ihm wichtiger ist (Meinung der Bürger, die sich
in den Planungsprozess eingebracht haben oder Meinung der Bürger, die nunmehr
vehement für den Erhalt der Bäume eintreten). In der Bürgerschaft gibt es eine
Vielzahl von Meinungen, dass der Park lichter und transparenter werden muss.
Man sollte heute die Chance nutzen, ein Votum für das Planungskonzept
abzugeben. Er für seine Fraktion teilt mit, dass man dem Planungskonzept in der
vorgestellten Form zustimmt. Auch spricht nichts dagegen, die Bäume zu fällen,
die gemäß Gutachten entweder krank sind oder andere Bäume im Wuchs stören oder
selbst gestört sind, so dass sie keine dauerhafte Überlebenschance haben. Über
die Bäume der Kategorie 2 könnte man aus seiner Sicht nochmals überlegen, diese
im Rahmen der weiteren Ausführungsplanung in Beobachtung zu nehmen. Hinsichtlich
der Finanzierung vertritt seine Fraktion die Meinung, dass man die Mittel aus
dem Konjunkturpaket II nutzen sollte. Bezüglich der möglichen Toilettenanlage
wurden seitens der Verwaltung 2 mögliche Wege vorgeschlagen. Er möchte eine
dritte Möglichkeit im Beschlussvorschlag ergänzen: Integration einer öffentlich
zugänglichen Toilette in einem bestehenden Gebäude.
Dem Vertagungsantrag zu diesem
Tagesordnungspunkt kann er nicht zustimmen, da der Zeitfaktor bei dieser
Maßnahme drängt. Sofern möglich sollte dem Planungskonzept zugestimmt werden.
Falls noch Zweifel sein sollten müsste überlegt werden, wie man in
Teilschritten vorangehen kann, ohne den Ablauf der Maßnahme zu behindern. Die
Schlussrechnung für die Maßnahme muss August 2011 vorliegen, um die Mittel aus
dem Konjunkturpaket II zu bekommen.
Mitglied Sickelmann führt aus, dass eine
Diskussion immer um den besten Weg geführt wird. Man kann dieses
unterbelichtete Risiko der Bäume allerdings nicht einfach vom Tisch fegen. Es
wird noch eine Ratseingabe von Bürgern folgen, die einen schönen Park mit einem
behutsamen Eingriff wünschen. Der Park sollte sich an den vorhandenen
Strukturen orientieren. Die radikalen Eingriffe in die Wegebeziehungen bedeutet
ein hohes Risiko, wodurch man kranke Bäume mit hohem Pflegeaufwand über Jahre
betreuen muss. Eine Attraktivierung des Parks ist auch an den vorhandenen
Strukturen möglich.
Mitglied Nellissen plädiert auch für die
Betrachtung des ganzheitlichen Projektes; allerdings gehört dazu auch der
Baumbestand. In Emmerich hat man einen großen Teil älterer Mitbewohnern, die
eine Ruherefugium benötigen, und dieses derzeit im Park finden. Ferner
pflichtet er Mitglied Sickelmann hinsichtlich der Gutachten der Bäume bei;
schließlich handelt es sich um 2 verschiedene Gutachten. Auch er schlägt vor,
jetzt noch nicht abschließend zu beraten, sondern eine interfraktionelle
Beratung durchzuführen. Der Kostenreduzierung auf Antrag der BGE kann er nur
zustimmen. Das Konzept sollte noch mal in Gänze überdacht werden. Er sieht es kritisch
an, einen Soccer-Platz neben einen Kinderspielplatz anzusiedeln. Für die
Jugendlichen müsste an anderer Stelle ein entsprechendes Angebot geschaffen
werden. Seiner Meinung nach widerspricht das dem Erholungswert des Parks.
Mitglied Beckschaefer teilt mit, dass
lt. Antrag seiner Fraktion die Mittel vom Land in Höhe von 500.000 € zwar für
die vorgestellte Planung genutzt werden sollte. Allerdings sollte überlegt
werden, das eine oder andere derzeit noch nicht sondern evtl. zu einem späteren
Zeitpunkt umzusetzen. Die finanzielle Lage der Stadt Emmerich am Rhein lässt es
derzeit nicht zu, übermäßig hohe Gelder auszugeben. Für seine Fraktion teilt er
ferner die Meinung mit, dass die Planung des Parks überfrachtet ist. Die
Errichtung eines Soccer-Platzes ist seiner Ansicht nach etwas für die
„Halbstarken“. Der daneben geplante Kinderspielplatz passt dann wirklich nicht
an diese Stelle. Seit Jahrzehnten ist der Rheinpark ein Erholungsgebiet für die
überwiegend älteren Emmericher Bürger, die dort ihre Ruhe suchen. Geplant sind
nunmehr 2 Kinderspielplätze und vieles mehr, wie z. B. Soccer-Platz, Seilbahn
u. a. Die Ansiedlung solcher Plätze verträgt der Rheinpark nicht. Seiner
Meinung nach ist ein Park eine Fläche, wo gespielt werden kann und wo Wiesen
zum Liegen und Picknick gegeben sind.
Mitglied Faulseit führt aus, dass er
lediglich ein Baumgutachten kennt; das andere Gutachten ist ihm unbekannt. Klar
ist aber auch, dass bei jedem weiteren Gutachten immer wieder etwas anderes
drinstehen wird. Seine Fraktion kann der Verwaltungsvorlage, auch bezüglich der
Fällung der notwendigen Bäume, zustimmen. Es liegt ein gültiger Ratsbeschluss
zur Umgestaltung des Rheinparks vor. Nunmehr liegt ein schlüssiger Entwurf mit
vernünftiger Anbindung an die Rheinpromenade vor. Ferner ist das Konzept
aufgrund der Zuschüsse aus dem Konjunkturpaket II bezahlbar. Er ist der
Auffassung, dass es ein Fehler wäre, hier mit halben Sachen zu beginnen und dem
Bürger zu erklären, dass die Stadt evtl. in späteren Jahren das eine oder andere
noch im Park nachträglich realisiert. Das Plankonzept mit dem Parkband findet
seine volle Zustimmung, wo alle Aktivitäten zentriert werden können. Er teilt
mit, dass auch die CDU-Fraktion für die Verwaltungsvorlage stimmen wird.
Mitglied Sickelmann zitiert aus dem
SPD-Papier der Arbeitsgruppe Rheinpark: „… Es ist bei allen Vorschläge klar
erkennbar, dass die Bürger keine großen Veränderungen und Trubel im Rheinpark
möchten. Der Park muss weiterhin der Erholung und Entspannung dienen. Der
Rheinpark soll unter Berücksichtigung nachfolgender Punkte so bleiben wie er
ist. …“
Unter den Prämissen und im Hinblick auf
eine möglichst einigende Zustimmung stellt sie den Antrag, den Beschluss heute
auszusetzen und in den Fraktionen erneut zu beraten.
Mitglied Jessner erwidert auf
Wortäußerung von Mitglied Sickelmann, dass die Planung im Grundsatz den
Vorstellungen, die von seiner Fraktion größtenteils entwickelt wurden. Der
Rheinpark bleibt seiner Meinung nach in seinem bisherigen Charakter erhalten,
sofern die vorgestellte Planung umgesetzt wird. Der hier nunmehr vorliegende
Planentwurf resultiert aus dem verdichteten Bürgerwillen; entstanden aus vielen
Gesprächen, Ideenwerkstatt, Bürgerforum. Es wäre respektlos den Bürgern
gegenüber, wenn man das Konzept jetzt wieder in Frage stellen würde.
Mitglied Beckschaefer appelliert an die
Ausschussmitglieder, dem Antrag von Frau Sickelmann zur Vertagung zuzustimmen.
Alle Beteiligten wollen nur das „Beste“ für Emmerich. Es spricht nichts gegen
eine interfraktionelle Beratung der Parteien, um eine bessere Lösung zu finden.
Vorsitzender Jansen lässt über den
gemeinsamen Antrag der Mitglieder Jessner und Faulseit mit der Ergänzung (in
fett gedruckt) in 4.1 abstimmen.
Mitglied Beckschaefer stellt den Antrag,
über jeden einzelnen Punkt separat abzustimmen.
Abstimmungsergebnis:
Zu 1.1)
Stimmen Dafür 15, Stimmen Dagegen 6, Enthaltungen 0
Zu 2)
Stimmen Dafür 15, Stimmen Dagegen 6, Enthaltungen 0
Zu 3)
Stimmen Dafür 14, Stimmen Dagegen 7, Enthaltungen 0
Zu 4.1)
Stimmen Dafür 21, Stimmen Dagegen 0, Enthaltungen 0
Zu 4.2)
Stimmen Dafür 14, Stimmen Dagegen 6, Enthaltungen 1
Zu 4.3)
Stimmen Dafür 15, Stimmen Dagegen 5, Enthaltungen 1