Sitzung: 25.03.2010 Integrationsrat
Der Bürgermeister erläutert, dass das Aufgabenfeld des
Integrationsrates sehr vielfältig sei. Die Mitglieder des Integrationsrates
werden gebeten für die kommenden Sitzungen Themenbereiche zu benennen.
Zunächst bittet Mitglied Sabine Siebers die Adressenliste
aller Mitglieder dem Integrationsrat zur Verfügung zu stellen. Die Vorsitzende
lässt darüber abstimmen, dass die persönlichen Daten der Mitglieder allen
Anwesenden zur Verfügung gestellt werden. Einstimmig wird der Bekanntgabe der
Daten zugestimmt.
Mitglied Bernd Nellissen schlägt für einen umfassenden
Themenkomplex einen Vortrag von Frau Süßmuth zum Thema Integration auf dem
Kongress vom 24.09.2008 vor. Auch kann die Studie der Bertelsmann Stiftung zum
Thema Integration in einer Arbeitsgruppe aufgearbeitet werden. Als Schwerpunktthemen
schlägt er zunächst den Bereich Bildung und Soziales vor.
Bürgermeister Johannes Diks ist der Ansicht, die kommunalen
Handlungsfelder in den Mittelpunkt der Arbeit des Integrationsrates zu stellen.
Mitglied Udo Tepaß regt an, dass das Mitglied Bernd
Nellissen die Unterlagen der Bertelsmann-Stiftung und des Vortrages von Frau
Prof. Süssmuth in schriftlicher Form allen Mitgliedern zugeleitet werden
sollen. In der nächsten Sitzung kann dann über die Inhalte der Unterlagen
beraten werden. Bürgermeister Diks schlägt vor, den Redebeitrag von Frau Prof.
Süssmuth dem Protokoll beizufügen. Unter der Internetadresse www.caritas.de/46985.html
ist dieser Vortrag zu hören. Mitglied Bern Nellissen ist auch bereit eine
Auflistung seiner Themenvorschläge in
der nächsten Sitzung schriftlich vorzulegen.
Frau Schwarz schlägt die Einrichtung eines Interkulturellen
Zentrums in der Stadt vor, damit sich die Migranten kennen lernen und
austauschen können.
Auf die großen Sprachprobleme Zugezogener weisen das Mitglied
Tom Robijn und die Vorsitzende Sultan Seyrek hin. Besonders bei der türkisch
und kurdisch sprechenden älteren Bevölkerung bestehen
Verständigungsschwierigkeiten in deutscher Sprache. Das Erlernen der deutschen
Sprache wird erschwert durch den Analphabetismus. Auch haben ältere Migranten
und Migrantinnen im höhere Alter größere Probleme eine Sprache zu erlernen..
Auf Anfrage vom Mitglied Udo Tepaß teilt Bürgermeister Diks
mit, dass für den Intergrationsrat ein Budget in Höhe von 3.000 € für Geschäftsausgaben
zur Verfügung stehen. Sollten weitere Mittel benötigt werden, z. B. für die
Finanzierung von Sprachkursen, muss der Integrationsrat einen Antrag an den
Rat auf Bereitstellung weiterer Mittel stellen.
Die niederländischen Mitbürger und Mitbürgerinnen haben bei
dem Zuzug nach Deutschland wenige Kenntnisse über das deutsche Schulsystem.
Mitglied Tom Robijn regt eine Informationsveranstaltung über das deutsche
Schulsytem an. Im Rahmen einer „offenen Tür“ können dann auch die Sportvereine
ihr Angebot vorstellen. Der Bürgermeister begrüßt diesen Vorschlag, da die
niederländischen Kinder zwar den Kindergarten besuchen. Sie verlassen jedoch
frühzeitig den Kindergarten, um dann die Schulen in den Niederlanden besuchen.
Zur besseren Integration wäre auch ein etwa zweimonatiger kostenloser Besuch
der Sportangebote.
Mitglied Katarina Miedzielska ist der Auffassung, dass
dringend ein/e Übersetzer/in oder Dolmetscher/in bei den verschiedenen
Behördengängen und dem Ausfüllen von Unterlagen sowie zum Verstehen der
Schulbücher benötigt wird. Einige Schriftstücke liegen in niederländischer und
englischer sowie türkischer Sprache vor. Es fehlen die Übersetzungen in
polnischer und russischer Sprache.
Die Vorsitzende Sultan Seyrek berichtet, dass es bereits eine
Stelle gibt, die für die türkische Bevölkerung Sprechstunden anbietet. Sie hat
bereits Kontakt zu einer Organisation, die die Räumlichkeiten zur Verfügung
stellt. Unterstützung bei dem Ausfüllen von Formularen kann hier auch für alle
ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger angeboten werden. Der Leiter des
Fachbereichs 7 Arbeit und Soziales Hans Sterbenk weist darauf hin, dass die
Beschäftigten aus seinem Fachbereich auch Personen, die keine Deutschkenntnisse
haben, beim Ausfüllen von Formularen unterstützt werden. Meistens ist jedoch
eine Begleitperson bei den Antragstellern anwesend, um zu übersetzten. In
türkischer Sprache liegen ebenfalls einige Informationshinweise vor. Hier wird
der Fachbereich 7 sich um Übersetzungen auch in anderen Sprachen bemühen. Als
Ergebnis ist festzuhalten, dass regelmäßige Sprechstunden für alle
Bevölkerungsgruppen und zu allen Fragestellungen angeboten werden sollte.
Mitglied Irene Schwarz möchte, dass auch z. B. auch die
Informationen der Kindergärten in anderen sprachen vorliegen.
Für das Mitglied Sahin Sevim ist es notwendig, die
Anlaufstelle für Migranten und Migrantinnen in der Öffentlichkeit bekannt zu
machen. Durch entsprechende Aushänge in türkischen Geschäften und z. B.
Kindergärten kann dies auch für alle anderen Bevölkerungsgruppen erfolgen. Auch
sind Flyer in den verschiedenen Sprachen mit den Hinweisen für Migranten und
Migrantinnen sinnvoll.
Mitglied Schwarz schlägt einen Wegweiser über alle
Aufgabenbereiche in der Stadt Emmerich am Rhein in den verschiedenen Sprachen
vor.
Ein interkulturelles Fest schlägt Mitglied Sabine Siebers
vor. Bei dieser Veranstaltung können sich alle Vereine vorstellen, Kontakte
knüpfen und Informationen weitergeben. Schließlich kann daraus ein
Alltagswegweiser erstellt werden.
Vom Mitglied Sahin Sevim wird auf die Problematik der
Jugendlichen hingewiesen. Hier bestehen gegenseitige Hemmnisse und Ängste, die
abgebaut werden sollten, um ein Miteinander zu ermöglichen. Hier wird auf die
Gründung eines Vereines hingewiesen.
Bürgermeister Johannes Diks begrüßt das interkulturelle
Fest, weil hier Vorbehalte gegenüber einigen Gruppen abgebaut werden können.
Als Beispiel werden zwei Cafes genannt, die von der einheimischen Bevölkerung
als sogenannte Angsträume benannt werden.
Die Vorsitzende bietet die Unterstützung der ausländischen
Bevölkerung an, indem z. B. die Frauen die Verpflegung sicherstellen.
Vom Mitglied Sabine Siebers wird die Einrichtung eines
Festkomitees vorgeschlagen. Nach Meinung des Bürgermeisters Johannes Diks
sollten in diesem Komitee Vertreter aller Nationen mitarbeiten.
Die Vorsitzende und die Verwaltung werden die
Tagesordnungspunkte für die nächste Sitzung vorbereitet. Bei der nächsten
Sitzung wird das Interkulturelle Fest im Rahmen eines Tagesordnungspunktes
weiterverfolgt.