Der Bürgermeister erläutert, dass das Aufgabenfeld des Integrationsrates sehr vielfältig sei. Die Mitglieder des Integrationsrates werden gebeten für die kommenden Sitzungen Themen­bereiche zu benennen.

 

Zunächst bittet Mitglied Sabine Siebers die Adressenliste aller Mitglieder dem Integrationsrat zur Verfügung zu stellen. Die Vorsitzende lässt darüber abstimmen, dass die persönlichen Daten der Mitglieder allen Anwesenden zur Verfügung gestellt werden. Einstimmig wird der Bekanntgabe der Daten zugestimmt.

 

Mitglied Bernd Nellissen schlägt für einen umfassenden Themenkomplex einen Vortrag von Frau Süßmuth zum Thema Integration auf dem Kongress vom 24.09.2008 vor. Auch kann die Studie der Bertelsmann Stiftung zum Thema Integration in einer Arbeitsgruppe aufgearbeitet werden. Als Schwerpunktthemen schlägt er zunächst den Bereich Bildung und Soziales vor.

 

Bürgermeister Johannes Diks ist der Ansicht, die kommunalen Handlungsfelder in den Mittelpunkt der Arbeit des Integrationsrates zu stellen.

 

Mitglied Udo Tepaß regt an, dass das Mitglied Bernd Nellissen die Unterlagen der Bertelsmann-Stiftung und des Vortrages von Frau Prof. Süssmuth in schriftlicher Form allen Mitgliedern zugeleitet werden sollen. In der nächsten Sitzung kann dann über die Inhalte der Unterlagen beraten werden. Bürgermeister Diks schlägt vor, den Redebeitrag von Frau Prof. Süssmuth dem Protokoll beizufügen. Unter der Internetadresse www.caritas.de/46985.html ist dieser Vortrag zu hören. Mitglied Bern Nellissen ist auch bereit eine Auflistung seiner  Themenvorschläge in der nächsten Sitzung schriftlich vorzulegen.

 

Frau Schwarz schlägt die Einrichtung eines Interkulturellen Zentrums in der Stadt vor, damit sich die Migranten kennen lernen und austauschen können.

 

Auf die großen Sprachprobleme Zugezogener weisen das Mitglied Tom Robijn und die Vor­sitzende Sultan Seyrek hin. Besonders bei der türkisch und kurdisch sprechenden älteren Bevölkerung bestehen Verständigungsschwierigkeiten in deutscher Sprache. Das Erlernen der deutschen Sprache wird erschwert durch den Analphabetismus. Auch haben ältere Migranten und Migrantinnen im höhere Alter größere Probleme eine Sprache zu erlernen..

 

Auf Anfrage vom Mitglied Udo Tepaß teilt Bürgermeister Diks mit, dass für den Intergrations­rat ein Budget in Höhe von 3.000 € für Geschäftsausgaben zur Verfügung stehen. Sollten weitere Mittel benötigt werden, z. B. für die Finanzierung von Sprachkursen, muss der Integ­rationsrat einen Antrag an den Rat auf Bereitstellung weiterer Mittel stellen.

 

Die niederländischen Mitbürger und Mitbürgerinnen haben bei dem Zuzug nach Deutschland wenige Kenntnisse über das deutsche Schulsystem. Mitglied Tom Robijn regt eine Informationsveranstaltung über das deutsche Schulsytem an. Im Rahmen einer „offenen Tür“ können dann auch die Sportvereine ihr Angebot vorstellen. Der Bürgermeister begrüßt diesen Vor­schlag, da die niederländischen Kinder zwar den Kindergarten besuchen. Sie verlassen je­doch frühzeitig den Kindergarten, um dann die Schulen in den Niederlanden besuchen. Zur besseren Integration wäre auch ein etwa zweimonatiger kostenloser Besuch der Sportange­bote.

 

Mitglied Katarina Miedzielska ist der Auffassung, dass dringend ein/e Übersetzer/in oder Dolmetscher/in bei den verschiedenen Behördengängen und dem Ausfüllen von Unterlagen sowie zum Verstehen der Schulbücher benötigt wird. Einige Schriftstücke liegen in nieder­ländischer und englischer sowie türkischer Sprache vor. Es fehlen die Übersetzungen in pol­nischer und russischer Sprache.

 

Die Vorsitzende Sultan Seyrek berichtet, dass es bereits eine Stelle gibt, die für die türkische Bevölkerung Sprechstunden anbietet. Sie hat bereits Kontakt zu einer Organisation, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Unterstützung bei dem Ausfüllen von Formularen kann hier auch für alle ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger angeboten werden. Der Leiter des Fachbereichs 7 Arbeit und Soziales Hans Sterbenk weist darauf hin, dass die Beschäftigten aus seinem Fachbereich auch Personen, die keine Deutschkenntnisse haben, beim Ausfüllen von Formularen unterstützt werden. Meistens ist jedoch eine Begleitperson bei den An­tragstellern anwesend, um zu übersetzten. In türkischer Sprache liegen ebenfalls einige Informationshinweise vor. Hier wird der Fachbereich 7 sich um Übersetzungen auch in ande­ren Sprachen bemühen. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass regelmäßige Sprechstunden für alle Bevölkerungsgruppen und zu allen Fragestellungen angeboten werden sollte.

 

Mitglied Irene Schwarz möchte, dass auch z. B. auch die Informationen der Kindergärten in anderen sprachen vorliegen.

 

Für das Mitglied Sahin Sevim ist es notwendig, die Anlaufstelle für Migranten und Migrantinnen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Durch entsprechende Aushänge in türkischen Geschäften und z. B. Kindergärten kann dies auch für alle anderen Bevölkerungsgruppen erfolgen. Auch sind Flyer in den verschiedenen Sprachen mit den Hinweisen für Migranten und Migrantinnen sinnvoll.

 

Mitglied Schwarz schlägt einen Wegweiser über alle Aufgabenbereiche in der Stadt Emmerich am Rhein in den verschiedenen Sprachen vor.

 

Ein interkulturelles Fest schlägt Mitglied Sabine Siebers vor. Bei dieser Veranstaltung können sich alle Vereine vorstellen, Kontakte knüpfen und Informationen weitergeben. Schließ­lich kann daraus ein Alltagswegweiser erstellt werden.

 

Vom Mitglied Sahin Sevim wird auf die Problematik der Jugendlichen hingewiesen. Hier bestehen gegenseitige Hemmnisse und Ängste, die abgebaut werden sollten, um ein Miteinan­der zu ermöglichen. Hier wird auf die Gründung eines Vereines hingewiesen.

 

Bürgermeister Johannes Diks begrüßt das interkulturelle Fest, weil hier Vorbehalte gegenüber einigen Gruppen abgebaut werden können. Als Beispiel werden zwei Cafes genannt, die von der einheimischen Bevölkerung als sogenannte Angsträume benannt werden.

 

Die Vorsitzende bietet die Unterstützung der ausländischen Bevölkerung an, indem z. B. die Frauen die Verpflegung sicherstellen.

 

Vom Mitglied Sabine Siebers wird die Einrichtung eines Festkomitees vorgeschlagen. Nach Meinung des Bürgermeisters Johannes Diks sollten in diesem Komitee Vertreter aller Nationen mitarbeiten.

 

Die Vorsitzende und die Verwaltung werden die Tagesordnungspunkte für die nächste Sitzung vorbereitet. Bei der nächsten Sitzung wird das Interkulturelle Fest im Rahmen eines Tagesordnungspunktes weiterverfolgt.