Die Vorsitzende begrüßt Frau Schaffeld, Bereichsleiterin des Theodor-Brauer-Hauses für Emmerich und Rees, die gemeinsam mit Frau Kilch und Frau Quilitzsch Ausführungen zum Projekt „Vorfahrt für Alleinerziehende“ macht.

 

Frau Schaffeld führt aus, wie das Projekt „Vorfahrt für Alleinerziehende“ entstanden ist. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hatte einen Wettbewerb ausgelobt. Der Kreis Kleve hat sich mit der Projektidee „Vorfahrt für Alleinerziehende“ beworben und es ist ihm gelungen, 1,3 Millionen Euro in den Kreis Kleve zu holen. Diese stehen als Projektmittel zur Verfügung. Projektträger sind das Theodor-Brauer-Haus für Emmerich und Rees, das SOS-Kinderdorf Niederrhein für den nördlichen Kreis mit Kleve, Goch Bedburg-Hau, Kalkar und Kevelaer und im Südkreis ist die Integra gGmbH, ebenfalls ein Berufsbildungsträger, für Geldern und Straelen zuständig. Diese drei Projektträger treffen sich regelmäßig und stimmen ihre Konzepte ab.

 

Frau Schaffeld teilt weiter mit, dass im Kreis Kleve jede fünfte Person, die von Hartz IV lebt, alleinerziehend ist. In Emmerich sind das etwas über 300 Menschen, in der Regel Mütter, manchmal auch ein Vater. Die Isoliertheit vieler Alleinerziehender sei wirklich erschreckend.

 

Das Ziel, das am Ende des Projektes steht, ist Beschäftigungsfähigkeit zu erreichen. Der Weg dahin sei jedoch lang, weil viele der Kinder und Mütter psychisch geschädigt seien. In dem Projekt seien daher Begleitung und Netzwerkarbeit immens wichtig.  Auch Gruppenangebote seien wichtig. Für das Gesamtprojekt im Kreis Kleve sind Knotenpunkte angelegt. Emmerich ist ein Knotenpunkt für Alleinerziehende in Emmerich und Rees.

Eine Teilnahme am Profiling ist Pflicht für die Alleinerziehenden, die Teilnahme am Projekt hingegen ist freiwillig. Frau Schaffeld händigt den Ausschussmitgliedern eine kurze Zusammenfassung zum Projekt „Vorfahrt für Alleinerziehende“ aus.

 

Frau Quilitzsch, Fallmanagerin bei der Stadt Emmerich am Rhein, ist seit Ende 2008 zuständig für die Betreuung der Alleinerziehenden. Sie berichtet, dass das Projekt „Vorfahrt für Alleinerziehende“ als ergänzende Maßnahme sehr gelegen kam. Sie berichtet den Ausschussmitgliedern über den Ablauf, wenn ein/e Alleinerziehende/r Arbeitslosengeld II beantragen muss und nennt Beispiele aus der täglichen Arbeit.

 

Frau Kilch, die sich um die praktische Ausführung bei dem Projekt kümmert, stellt ihren Tätigkeitsbereich vor.

 

Mitglied Gertsen stellt fest, dass das Projekt ein wichtiges Stück Arbeit für eine relativ große Gruppe leistet. Er möchte wissen, über welchen Zeitraum das Projekt angelegt ist und wie es danach weiter geht. Der Ausschuss erfährt, dass das Projekt bis zum Jahre 2012 angelegt ist und dass die Arbeit für die Alleinerziehenden, die auch schon vor dem Projekt stattgefunden hat, danach weiter gehen wird. Auf Nachfrage von Mitglied Brockmann teilt Frau Kilch mit, dass erforderliche Fahrtkosten für die 14-tägigen Gruppenangebote übernommen werden. 70 % der Projektteilnehmer kommen regelmäßig, wird die Frage von Mitglied Prehn nach der Ausfallquote beantwortet. Frau Quilitzsch betont, dass die Motivation der Alleinerziehenden sehr hoch ist, von Transferleistungen unabhängig zu werden. Es scheitere jedoch an vorhandenen Arbeitsplätzen mit den entsprechenden Arbeitszeiten für Alleinerziehende. Es gebe massive Probleme bei den Randzeiten der Kinderbetreuung. Mitglied Heering möchte wissen, was Randzeiten sind. Hierauf antwortet Frau Quilitzsch, dass sich keine Tagesmütter bereit erklären, ein Kind schon ab 5.30 Uhr oder bis 22 Uhr zu betreuen. Zur Frage von Mitglied Heering nach vorhandenen Netzwerken für die Kinderbetreuung, wenn eine Alleinerziehende erkrankt, teilt Frau Schaffeld mit, dass es diese nicht gibt. Frau Meisters möchte wissen, was Pflicht für die Teilnehmer bedeutet. Hierauf erklärt Frau Quilitzsch, dass über den Abschluss einer Eingliederungsvereinbarung eine Verbindlichkeit vorhanden ist.

 

Die Vorsitzende bedankt sich und stellt fest, dass der Ausschuss einen guten Eindruck von der Arbeit bekommen hat, die wichtig ist zur sozialen Stabilisation.