Sitzung: 07.07.2010 Sozialausschuss
Die Vorsitzende begrüßt Frau
Schaffeld, Bereichsleiterin des Theodor-Brauer-Hauses für Emmerich und Rees,
die gemeinsam mit Frau Kilch und Frau Quilitzsch Ausführungen zum Projekt
„Vorfahrt für Alleinerziehende“ macht.
Frau Schaffeld führt aus, wie das
Projekt „Vorfahrt für Alleinerziehende“ entstanden ist. Das Bundesministerium
für Arbeit und Soziales hatte einen Wettbewerb ausgelobt. Der Kreis Kleve hat
sich mit der Projektidee „Vorfahrt für Alleinerziehende“ beworben und es ist
ihm gelungen, 1,3 Millionen Euro in den Kreis Kleve zu holen. Diese stehen als
Projektmittel zur Verfügung. Projektträger sind das Theodor-Brauer-Haus für
Emmerich und Rees, das SOS-Kinderdorf Niederrhein für den nördlichen Kreis mit
Kleve, Goch Bedburg-Hau, Kalkar und Kevelaer und im Südkreis ist die Integra
gGmbH, ebenfalls ein Berufsbildungsträger, für Geldern und Straelen zuständig.
Diese drei Projektträger treffen sich regelmäßig und stimmen ihre Konzepte ab.
Frau Schaffeld teilt weiter mit,
dass im Kreis Kleve jede fünfte Person, die von Hartz IV lebt, alleinerziehend
ist. In Emmerich sind das etwas über 300 Menschen, in der Regel Mütter,
manchmal auch ein Vater. Die Isoliertheit vieler Alleinerziehender sei wirklich
erschreckend.
Das Ziel, das am Ende des Projektes
steht, ist Beschäftigungsfähigkeit zu erreichen. Der Weg dahin sei jedoch lang,
weil viele der Kinder und Mütter psychisch geschädigt seien. In dem Projekt
seien daher Begleitung und Netzwerkarbeit immens wichtig. Auch Gruppenangebote seien wichtig. Für das
Gesamtprojekt im Kreis Kleve sind Knotenpunkte angelegt. Emmerich ist ein
Knotenpunkt für Alleinerziehende in Emmerich und Rees.
Eine Teilnahme am Profiling ist
Pflicht für die Alleinerziehenden, die Teilnahme am Projekt hingegen ist
freiwillig. Frau Schaffeld händigt den Ausschussmitgliedern eine kurze
Zusammenfassung zum Projekt „Vorfahrt für Alleinerziehende“ aus.
Frau Quilitzsch, Fallmanagerin bei
der Stadt Emmerich am Rhein, ist seit Ende 2008 zuständig für die Betreuung der
Alleinerziehenden. Sie berichtet, dass das Projekt „Vorfahrt für
Alleinerziehende“ als ergänzende Maßnahme sehr gelegen kam. Sie berichtet den
Ausschussmitgliedern über den Ablauf, wenn ein/e Alleinerziehende/r
Arbeitslosengeld II beantragen muss und nennt Beispiele aus der täglichen
Arbeit.
Frau Kilch, die sich um die
praktische Ausführung bei dem Projekt kümmert, stellt ihren Tätigkeitsbereich
vor.
Mitglied Gertsen stellt fest, dass
das Projekt ein wichtiges Stück Arbeit für eine relativ große Gruppe leistet.
Er möchte wissen, über welchen Zeitraum das Projekt angelegt ist und wie es
danach weiter geht. Der Ausschuss erfährt, dass das Projekt bis zum Jahre 2012
angelegt ist und dass die Arbeit für die Alleinerziehenden, die auch schon vor
dem Projekt stattgefunden hat, danach weiter gehen wird. Auf Nachfrage von
Mitglied Brockmann teilt Frau Kilch mit, dass erforderliche Fahrtkosten für die
14-tägigen Gruppenangebote übernommen werden. 70 % der Projektteilnehmer kommen
regelmäßig, wird die Frage von Mitglied Prehn nach der Ausfallquote
beantwortet. Frau Quilitzsch betont, dass die Motivation der Alleinerziehenden
sehr hoch ist, von Transferleistungen unabhängig zu werden. Es scheitere jedoch
an vorhandenen Arbeitsplätzen mit den entsprechenden Arbeitszeiten für
Alleinerziehende. Es gebe massive Probleme bei den Randzeiten der
Kinderbetreuung. Mitglied Heering möchte wissen, was Randzeiten sind. Hierauf
antwortet Frau Quilitzsch, dass sich keine Tagesmütter bereit erklären, ein
Kind schon ab 5.30 Uhr oder bis 22 Uhr zu betreuen. Zur Frage von Mitglied Heering
nach vorhandenen Netzwerken für die Kinderbetreuung, wenn eine Alleinerziehende
erkrankt, teilt Frau Schaffeld mit, dass es diese nicht gibt. Frau Meisters
möchte wissen, was Pflicht für die Teilnehmer bedeutet. Hierauf erklärt Frau
Quilitzsch, dass über den Abschluss einer Eingliederungsvereinbarung eine
Verbindlichkeit vorhanden ist.
Die Vorsitzende bedankt sich und
stellt fest, dass der Ausschuss einen guten Eindruck von der Arbeit bekommen
hat, die wichtig ist zur sozialen Stabilisation.