Sitzung: 30.11.2010 Haupt- und Finanzausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 16, Nein: 3, Enthaltungen: 0
Vorlage: 04-15 0302/2010/1
Der Rat beschließt, die "Luitgardisschule Elten, Gemeinschaftshauptschule der Stadt Emmerich am Rhein" zum Ende des Schuljahrs 2010/2011 am 31.07.2011 sofort aufzulösen.
Mitglied Ulrich bezieht sich in
seinem Plädoyer auf die in der Vergangenheit geführten Gespräche und Beratungen
aus denen hervorging, dass mit einer Schließung der Hauptschule zu rechnen ist.
Er erläutert kurz die rechtliche Seite, die zur Schließung der Hauptschule
führt.
Er geht kurz auf die Entwicklung
der sinkenden Schülerzahlen ein und stellt dar, dass für die einzelnen Klassen
kein geordneter Schulbetrieb mehr gegeben sein wird. Er appelliert an alle
Beteiligten, insbesondere an die Eltern der Betroffenen, nach vorne zu schauen
und diesen Schulwechsel als Neuanfang zu sehen. Die Europa-Hauptschule ist eine
qualifizierte Schule und es wird eine sehr gute Arbeit geleistet; hier werden
Chancen geboten, die eine kleine Schule, wie in Elten, nicht leisten kann. Er
stellt den Antrag, gemäß Vorlage zu beschließen.
Mitglied Bartels zeigt auf, dass,
wenn im Vorfeld eine ausführliche Information stattgefunden hätte, diese
Aufregung, wie sie heute hier zu erfahren ist, nicht entstanden wäre. Er kann
die Sorgen und Ängsten der Schüler verstehen. Er macht jedoch deutlich, dass
aufgrund der Schülerzahlen eine Schließung der Hauptschule nicht aufzuhalten
ist. Eine gute Ausbildung ist eher in der Europa-Hauptschule gegeben, als in
einer zu kleinen Schule in Elten. Seine
Fraktion bittet in der neuen Schulform Bedarf für schulpsychologische
Vorkehrungen zu treffen, damit die Eingliederung der neuen Schüler
gewährleistet werden kann. Die BGE-Fraktion stimmt dem Beschlussvorschlag zu.
Mitglied Meschkapowitz ist der
Auffassung, dass man den Schulstandort Elten erhalten sollte. Man muss nach
Wegen suchen, um die flächendeckende Infrastruktur im sozialem Bereich zu
erhalten. Seiner Meinung nach wurden keine alternative Schulformen geprüft.
Auch er moniert, dass keine ausführliche Information erfolgt ist. Aus diesem
Grunde respektiert er auch die Gründung einer Bürgerinitiative und er wird
diese auch unterstützen. Er stimmt gegen den Beschlussvorschlag, da er der
Auffassung ist, dass alles versucht werden sollte, um Lösungen, evtl. für eine
Gemeinschaftsschule, zu erarbeiten.
Mitglied Siebers teilt für ihre
Fraktion mit, dass auch sie dem Beschluss nicht zustimmen. Sie empfinden die
Schließung der Schule alskatastrophal, da gerade die Klassen der 8 und 9 in der
Europa- sowie auch in der Luitgardis-Hauptschule sehr groß sind. Dieses ist ein
sehr großes Problem. Sie favorisiert ein langsames ausklingen lassen. Weiterhin
bemängelt aus sie, die viel zu späte Information der Bürger. Dieses kann von
ihrer Fraktion nicht getragen werden.
Mitglied Hinze verweist auf die
Beratungen in der Schulplanungskommission sowie im Schulausschuss und die
gesetzlichen und rechtlichen Erläuterungen der Schulrätin Frau Platzen, die gar
keine andere Möglichkeit zulassen.
Er kann jedoch das Engagement der
Eltern der betroffen Schüler/innen verstehen. Weiterhin verweist er auf einen
Antrag seiner Fraktion an den Rat, in dem die Verwaltung beauftragt wird zu
prüfen, welche schulorganisatorischen Maßnahmen zu ergreifen sind, um auf die
immer weiter sinkenden Schülerzahlen zu reagieren. Er schließt sich im Namen
seiner Fraktion dem Antrag, gemäß Vorlage zu beschließen, an.
Mitglied Kukulies fragt nach, ob
die Verwaltung versucht hat, bei der Bezirksregierung eine erneute
Ausnahmegenehmigung bewilligt zu bekommen. Auch seine Fraktion beanstandet die
zu späte Information an die Betroffenen, bei einer frühzeitigen Information
hätte die Politik Alternativlösungen
finden oder die Verwaltung dazu beauftragen können.
Der Vorsitzende verweist in diesem
Zusammenhang auf den Schulentwicklungsplan, aus dem die immer weiter sinkenden
Schülerzahlen zu ersehen sind. Aufgrund dieser Tatsache hat die
Bezirksregierung unmissverständlich zum Ende des Jahres 2009 mitgeteilt,
dass die jetzt bestehende
Ausnahmegenehmigung nicht weiter verlängert wird und zum 31.07.2011 ausläuft,
wenn eine Zweizügigkeit der Schülerzahlen nicht gegeben ist.
Nach kurzer Diskussion lässt der
Vorsitzende über den Antrag, gemäß Vorlage zu beschließen, abstimmen.