Sitzung: 05.04.2011 Rat
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 33, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 03 - 15 0390/2011
Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein
nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt diese, im
Rahmen des anstehenden Energieberichtes (III. Quartal 2011) über den
Verfahrensfortschritt zu berichten.
Begründung:
Einsparpotentiale/Lichtverschmutzung
Straßenbeleuchtung
Bei der Straßenbeleuchtung wird bereits
seit Jahren der ältere und ineffiziente Leuchtmittelbestand sukzessive
erneuert. So sind bereits seit Längerem schon keine Glühbirnen mehr im Einsatz
und die sog. HQL (Quecksilberdampf-Hochdrucklampen), die ab 2015 gewissen
Beschränkungen unterliegen, werden voraussichtlich in Kürze komplett
verschwunden sein. Auf diese Weise konnte zwischen 2000 und 2009 der
Stromverbrauch um rd. 8 % gesenkt werden, obwohl der Leuchtenbestand im gleichen
Zeitraum von 3.615 auf 4.476 Lichtpunkte angewachsen ist.
Die Realisierung nennenswerter, weiterer
Einsparpotentiale gestaltet sich naturgemäß umso schwieriger, als man im
Vorgriff darauf schon stetig an der Verbesserung der Leuchtmittel gearbeitet hat.
So können derzeit auf dem Gebiet gerade die Kommunen besonders auf sich
aufmerksam machen, die bisher über veraltete Bestände verfügen und diese dann
mit beeindruckenden Zahlen in Bezug auf Energieverbrauch und CO²-Reduzierung
modernisieren.
Die Gemeindeprüfungsanstalt hat denn
auch in ihrem Prüfungsbericht für die Jahre 2004 – 2007 den Stand der
Straßenbeleuchtung in Emmerich am Rhein positiv angemerkt.
Auch das Thema LED steht nicht
automatisch gleichbedeutend für Energieeinsparung. Abgesehen von der längeren
Lebensdauer und weiterhin (noch) deutlich höherer Anschaffungskosten kann mit
LED-Leuchten z. B. in Anliegerstraßen keine Energie mehr eingespart werden;
dort finden derzeit vorwiegend 24-Watt-Leuchtstofflampen Anwendung, die von
gängigen LED-Modulen im Stromverbrauch kaum unterboten werden können.
Dennoch wird aktuell an der Umsetzung
der LED-Technik gearbeitet. Zusammen mit den Stadtwerken wird eine vom BMU
(Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) geförderte
Maßnahme mit einem Investitionsvolumen von ca. 15.000 € realisiert.
Voraussetzung für die Förderung ist, dass die CO²-Emmissionen um mindestens 60
% gegenüber dem Ist-Zustand gemindert werden.
Dem Aspekt der Lichtverschmutzung wird
bei Neubau oder Erweiterung der Straßenbeleuchtung – mit Ausnahme der
gestalterischen Beleuchtung (Lichtstelen, Bodenstrahler usw.) – dadurch
Rechnung getragen, dass mit Einsatz moderner Leuchten (bestehend aus der Lampe
und zugehöriger Einrichtung zu ihrer Aufnahme und zur Lichtlenkung und
-begrenzung sowie dem Gehäuse) das Licht gezielt nur nach unten abgestrahlt
wird.
Einsparpotentiale städtische
Gebäude
Gemeinsam mit den Stadtwerken wurde ein
Ingenieurbüro beauftragt, die Effizienz und Umsetzbarkeit der
Beleuchtungssanierung in den Schulen zu überprüfen. Aus dieser Untersuchung
entstand eine Prioritätenliste. Im Rahmen der Maßnahmen des Konjunkturpaketes
II wurden die drei Objekte mit dem größten Sanierungsbedarf (drei Grundschulen)
im Jahre 2010 mit einer neuen Beleuchtungsanlage versehen.
Die weitere Vorgehensweise wird
kurzfristig mit den Stadtwerken abgestimmt. Hier ist geplant, im Rahmen eines
Beleuchtungs-Contractings die Sanierung umzusetzen. Dabei sollen die
eingesparten Energiekosten zur Refinanzierung der Investitionskosten verwendet
werden. Dieses Verfahren soll auch bei den künftigen anstehenden Projekten
Anwendung finden. Hierbei ist vornehmlich die Beleuchtungssanierung im Rathaus
zu nennen, die im Zusammenhang mit einer künftigen, noch zu beschließenden,
Renovierung in Angriff genommen werden kann.
Im Zusammenhang mit den Stadtwerken
wurde die Schulhofbeleuchtung am Willibrord-Gymnasium mit LED-Leuchten
ausgestattet. Dieses Projekt dient u.a. der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit
und Standfestigkeit dieser Technik. Im Hinblick auf Lichtverschmutzung
versuchen diese Leuchten keine störenden Lichtimmissionen, da sie nur nach
unten abstrahlen. Die Entwicklung in diesem Bereich wird sehr genau beobachtet.
Sobald diese Technik im Hinblick auf Lichtfarbe und Investitionskosten weiter
ausgereift ist, soll sie auch im größeren Umfang umgesetzt werden.
Mitglied Diekman stellt den Antrag,
gemäß Vorlage zu beschließen.
Mitglied Sickelmann bittet die
Lichtimmission in Bezug auf die Natur-, und Tierwelt hier zu berücksichtigen.