Mitglied Bernd Nellissen weist auf einen Artikel in der Presse hin, in dem über die tatsächliche und vermutete Anzahl von polnischen Bürgerinnen und Bürgern berichtet wird. Er ist der Auffassung, dass dies auch ein Thema für den Integrationsrat ist.

 

Die Verwaltung untersucht derzeit, wie hoch die tatsächliche Zahl der hier lebenden Polen. Die gemeldete Zahl beträgt 570, vermutet werden ca. 2.000 Polen. In einem Gespräch des Bürgermeisters mit einer Zeitarbeitsfirma in den Niederlanden wurde geschätzt, dass mindestens ca. 2000 Polen bei den niederländischen Zeitarbeitsfirmen beschäftigt sind und in Emmerich am Rhein wohnen. Durch die Verwaltung, erläutert Hans Sterbenk, wurden die in Emmerich am Rhein lebenden Polen bereits durch einen Artikel in polischer Sprache in „Unser Emmerich“ gebeten, sich offiziell bei der Stadt anzumelden. Auch wurden einige Vermieter bereits durch die Verwaltung angeschrieben und auf die Anmeldepflicht der Mieter hingewiesen.

 

Die Zeitarbeitsfirmen mieten komplette Häuser an, um eigene Wohnungsangebote für die polnischen Beschäftigten zu haben. Diese Häuser sind teilweise überbelegt, wie die Mitglieder Bernd Nellissen und Katazyna Miedzielska berichten. Die sanitären Gegebenheiten sind in einigen Häusern nicht ausreichend vorhanden. Ferner stoßen die polnischen Mitbürger/innen bei der Wohnungssuche auf Schwierigkeiten. Vermieter sind auf Grund negativer Zeitungsberichte nicht bereit ihre Wohnungen an Polen zu vermieten. Auch scheitert oftmals durch das  Fehlen eines Personalausweises eine Wohnungsvermietung. Mitglied Katazyna Miedzielska berichtet ferner, dass die Beschäftigten oft nur für kurze Zeit in den Niederlanden beschäftigt sind und eine hohe Fluktuation bei den Zeitarbeitsfirmen festzustellen ist.

 

Mitglied Christoph Kukulies sieht auf Grund der Tatsache, dass eine Anmeldung in der Kommune erst nach 3 Monaten nach Zuzug erfolgen muss, wenig Erfolg hinsichtlich der Anmeldung. Viele der Zeitarbeiter werden auch nur kurzfristig beschäftigt und es besteht eine hohe Fluktuation unter den Beschäftigten, beide Faktoren schränken die Anzahl der Anmeldungen ein.

 

Mangelnde Sprachkenntnisse erschweren den polnischen Bewohnern das Einleben in der Kommune. Durch eine Abfrage in den Schulen wird seitens der Verwaltung versucht der Bedarf an Sprachförderung festzustellen. Bei manchen Personen fehlt auch der Anreiz die deutsche Sprache zu erlernen, sie möchten nur in Deutschland wohnen und in den Niederlanden arbeiten.