Sitzung: 11.05.2011 Integrationsrat
Mitglied Bernd Nellissen weist auf einen Artikel in der Presse hin, in
dem über die tatsächliche und vermutete Anzahl von polnischen Bürgerinnen und
Bürgern berichtet wird. Er ist der Auffassung, dass dies auch ein Thema für den
Integrationsrat ist.
Die Verwaltung untersucht derzeit, wie hoch die tatsächliche Zahl der
hier lebenden Polen. Die gemeldete Zahl beträgt 570, vermutet werden ca. 2.000
Polen. In einem Gespräch des Bürgermeisters mit einer Zeitarbeitsfirma in den
Niederlanden wurde geschätzt, dass mindestens ca. 2000 Polen bei den
niederländischen Zeitarbeitsfirmen beschäftigt sind und in Emmerich am Rhein
wohnen. Durch die Verwaltung, erläutert Hans Sterbenk, wurden die in Emmerich
am Rhein lebenden Polen bereits durch einen Artikel in polischer Sprache in
„Unser Emmerich“ gebeten, sich offiziell bei der Stadt anzumelden. Auch wurden
einige Vermieter bereits durch die Verwaltung angeschrieben und auf die
Anmeldepflicht der Mieter hingewiesen.
Die Zeitarbeitsfirmen mieten komplette Häuser an, um eigene
Wohnungsangebote für die polnischen Beschäftigten zu haben. Diese Häuser sind
teilweise überbelegt, wie die Mitglieder Bernd Nellissen und Katazyna
Miedzielska berichten. Die sanitären Gegebenheiten sind in einigen Häusern
nicht ausreichend vorhanden. Ferner stoßen die polnischen Mitbürger/innen bei
der Wohnungssuche auf Schwierigkeiten. Vermieter sind auf Grund negativer
Zeitungsberichte nicht bereit ihre Wohnungen an Polen zu vermieten. Auch
scheitert oftmals durch das Fehlen eines
Personalausweises eine Wohnungsvermietung. Mitglied Katazyna Miedzielska
berichtet ferner, dass die Beschäftigten oft nur für kurze Zeit in den
Niederlanden beschäftigt sind und eine hohe Fluktuation bei den
Zeitarbeitsfirmen festzustellen ist.
Mitglied Christoph Kukulies sieht auf Grund der Tatsache, dass eine
Anmeldung in der Kommune erst nach 3 Monaten nach Zuzug erfolgen muss, wenig
Erfolg hinsichtlich der Anmeldung. Viele der Zeitarbeiter werden auch nur
kurzfristig beschäftigt und es besteht eine hohe Fluktuation unter den
Beschäftigten, beide Faktoren schränken die Anzahl der Anmeldungen ein.
Mangelnde Sprachkenntnisse erschweren den polnischen Bewohnern das
Einleben in der Kommune. Durch eine Abfrage in den Schulen wird seitens der
Verwaltung versucht der Bedarf an Sprachförderung festzustellen. Bei manchen
Personen fehlt auch der Anreiz die deutsche Sprache zu erlernen, sie möchten
nur in Deutschland wohnen und in den Niederlanden arbeiten.