Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Weiterführung des Projektes zur Kenntnis.

 


 

Frau Niemeck und Frau Ruder-Nühlen vom Jugendamt Emmerich am Rhein als Koordinatoren und Moderatoren des Netzwerkes, sowie Herr Pastoors von der Kath. Waisenhausstiftung  als Mitglied der Lenkungsgruppe, berichten über die bisherige Arbeit und Entwicklung des Projektes. Die  PowerPoint Präsentation ist dieser Niederschrift beigefügt.

 

Frau Niemeck erläutert u.a. wie der Begriff Kinderarmut für das Projekt zu verstehen ist und erläutert noch mal  die  Schwerpunkte im 1. Projektjahr, die auf der der Gründung des Netzwerkes und der Bestandsaufnahme der vorhandenen Angebote lagen. Sie berichtet über die Entwicklung im 2. Projektjahr, in dem die Zielsetzung differenziert werden konnte und geht auf die Netzwerkarbeit in der Arbeitsgruppe Familienzentren ein.

Im Netzwerk arbeiten Menschen mit, die in der Jugendhilfe arbeiten oder Kontakt zu „armen“ Menschen haben. Es handelt sich hierbei um eine offene Gruppe, in der Interessenten herzlich willkommen sind.

 

Mit dem 14-tägig im Jugendcafe am Brink stattfindenden Familienfrühstück konnte, laut Bericht von Frau Ruder-Nühlen, ein Treffpunkt und zugleich eine Anlaufstelle  für Familien und Eltern eingerichtet werden, der gut genutzt wird.  Frau Jessner vom Kinderschutzbund, dessen Mitarbeiter auch als kompetente Ansprechpartner dort zur Verfügung stehen, bestätigt,  dass das Familienfrühstück sehr gut angenommen wird.

 

Herr Pastoors erläutert die Leitgedanken von pro Kids, die im Netzwerk erarbeitet wurden:

Jedes Kind ist wichtig; Aufmerksamkeit für Kinderarmut und Gemeinsam Verantwortung übernehmen.

 

Abschließend berichtet die Verwaltung über die weiteren Planungen im Netzwerk und merkt an, dass das Jugendamt den Jugendhilfeausschuss nicht nur informieren möchte,  sondern  auch für Anmerkungen und Anregungen  dankbar wäre. 

 

Der  Projektbericht ist ebenfalls dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

 

Mitglied Gertsen begrüßt das Projekt gibt aber zu bedenken,  dass rückblickend auf die letzten Jahre mit Besorgnis festzustellen sei, dass mit präventiven Maßnahmen immer früher und für immer mehr Kinder anzusetzen sei. Es sei daher die Frage, ob dieses Netzwerk so leistungsfähig sein kann, dass damit alle „armen Kinder“ aufgefangen werden können. Wenn auch dies bald nicht mehr ausreiche, stelle sich erneut die Frage, wo und wie ist noch mehr an Hilfen und Angeboten notwendig seien.  Verwaltungsseitig wird die Meinung geteilt, das immer mehr Eltern erziehungsunfähig sind und der Staat immer mehr Leistungen erbringen muss, wo die Familie überfordert sei. Es sei tatsächlich notwendig, darüber nachzudenken wie man sich noch mehr durch präventive Maßnahmen in den Alltag dieser Familien einbringen könne. Dies sei dann auch ein finanzielles Problem.  

 

Mitglied Frau Wacker gibt zu Bedenken, dass durch das Projekt vorwiegend Eltern von Kindern im Vorschulalter angesprochen werden und bittet um Mitteilung, wann man sich mehr den schulpflichtigen Kindern zuwende. In Ihrer Tätigkeit als Strafrichterin stelle sie häufig fest, dass die Familienstrukturen vermutlich anders wären und Straftaten hätten vermieden werden können, wenn es mehr Hilfen und Angebote für die Familien  gegeben hätte.

Frau Ruder-Nühlen teilt dazu mit, dass sich das Projekt nicht nur an Kinder im Vorschulalter richte. Auch die  Grundschulen sollen in das Projekt eingebunden werden. Es gehe darum, ein Gesamtnetzwerk zu gründen. Der Besuch des Familienfrühstücks sei grundsätzlich allen Familien möglich.