Beschluss: zur Kenntnis genommen

Beschlussvorschlag

 

Der Betriebsausschuss nimmt den Abschlussbericht zum Störfall vom 23.03.2011 auf der städtischen Kläranlage zur Kenntnis.


 

Herr Diekman begrüßt Herrn Dr. Riße vom FiW an der RWTH Aachen. Herr Dr. Riße ist von der KBE beauftragt worden, eine gutachterliche Stellungnahme zum Störfall am 23.03.2011 auf der städtischen Kläranlage abzugeben. Anhand einer Power-Point-Präsentation, die den Ausschussmitgliedern als Anlage zu dieser Niederschrift beigefügt ist, hält Herr Dr. Riße seinen Vortrag.

In der anschließenden Diskussion gibt es mehrfach Fragen aus dem Ausschuss, ob ein Fehlverhalten bzw. verspätete Reaktionen seitens des Betreibers oder des Personals der Kläranlage vorliegen. Herr Dr. Riße führt hierzu aus, dass durch den bisher immer reibungslos verlaufenden Betrieb der Kläranlage in der Vergangenheit kein direkter Handlungsbedarf gegeben war. Das Zusammentreffen der verschiedenen Umstände, die letztlich zum Störfall geführt haben, war nicht vorhersehbar. Er räumt jedoch ein, dass sich im Nachhinein die Situation häufig anders darstellt als zum Zeitpunkt des Vorfalls. Das Klärwerkspersonal hat nach den ihm bekannten Erfahrungswerten gehandelt.

Vorrangig sei es nun, eine Wiederholung eines solchen Störfalls in der Zukunft zu vermeiden. Hierzu ist eine Risikovermeidung notwendig, die aus verschiedenen kurz- und mittelfristigen Maßnahmen besteht. Herr Gruyters nennt an dieser Stelle die mit den vier größten Einleitern vereinbarte Installation von Online-Messgeräten, die zu einer schnelleren Reaktionsmöglichkeit im Blick auf erhöhte Schadstofffrachten führen sollen. Der Ausschuss hat in der letzten Sitzung am 29.09.2011 die außerplanmäßige zur Verfügungsstellung der erforderlichen Mittel beschlossen.

Herr Dr. Wachs ergänzt an dieser Stelle, dass die Bezirksregierung parallel aufgefordert hat, einen Maßnahmenkatalog zur Vermeidung von überhöhten Einlaufwerten zu entwickeln. Er betont nochmals, dass keine „unrechtmäßigen“ Einleitungen von wem auch immer  erfolgt sind, sondern in erster Linie die Verkettung von verschiedenen Umständen die Hauptursache für den Störfall sind. Die KBE als auch die TWE GmbH sind bemüht alles dafür zu tun, um ein solches Ereignis zukünftig zu vermeiden. Mit diesem Ziel laufen seit dem Störfall im März mehrere verfahrenstechnische Untersuchungen. Ebenfalls ist auch eine Überarbeitung der  Satzung geplant, welche die Grenzen der Schmutzfrachteinleitungen reglementieren soll. Darüber hinaus investiert die TWE GmbH auch in die Verbesserung der derzeitigen Standards der Kläranlage. Trotz eines Alters von fast 30 Jahren attestiert Herr Dr. Riße der städtischen Kläranlage jedoch immer noch eine gute Arbeitsweise.

Angesichts der bestehenden Einleitungsverhältnisse kann ein ähnlicher Störfall jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Ein latentes Betriebsrisiko bleibt bestehen.                                 

An dieser Stelle  zieht Herr Diekman die unter TOP 12 vorgesehene Einwohnerfragestunde vor und erteilt im Einverständnis mit dem Ausschuss dem anwesenden Herrn Klimczyk das Wort. Herr Klimczyk stellt sich vor als Mitglied der Geschäftsführung der Firma Katjes und ist dort Leiter der Abteilung Produktion und Technik. Er erinnert, dass die Firma Katjes aus freien Stücken seit 1992 eine eigene Abwasservorbehandlungsanlage betreibt. Er betont, dass die Firma Katjes diese Anlage zu keiner Zeit in der jüngsten Vergangenheit umfahren hat. Darüber hinaus führt er aus, dass Katjes zur Zeit des Störfalls keiner Begrenzung von Schmutzfrachten unterlag und zudem die Gesamtschmutzfracht in den letzten 3 Jahren um 25 % reduziert wurde. Produktionsbedingt leite die Firma Katjes ohnehin lediglich gut abbaubares reines „Zuckerwasser“ ein und keinerlei Chemikalien.