Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt:

1.  der Jahresabschluss des Eigenbetriebes Kultur – Künste – Kontakte zum

     31.07.2011 wird festgestellt.

2.  der Jahresfehlbetrag in Höhe von € 13.773,35 wird aus dem Haushalt der

     Stadt Emmerich am Rhein ausgeglichen.

3.  der Betriebsleitung wird für das Wirtschaftsjahr vom 01.08.2010 bis      

     31.07.2011 Entlastung erteilt. 

 

 

 


Die Vorsitzende Irmgard Kulka bedankt sich für den sorgfältig erstellten Prüfbericht der BDO und gleichzeitig bei dem Leiter der Kulturbetriebe Michael Rozendaal und seinen Mitarbeiterinnen.

Sie erteilt Michael Rozendaal das Wort.

 

Michael Rozendaal bedauert den Fehlbetrag in Höhe von € 13.773,35 für das Wirtschaftsjahr 2010/2011. Ursächlich für den Fehlbetrag waren nicht zu beeinflussende Kosten im Bereich der VHS. Der Ansatz der Kosten betrug € 42.000,--, tatsächlich aber sind € 47.900,-- angefallen.

Wegen der abweichenden Haushaltsjahre geht Michael Rozendaal jedoch von einer Erstattung der Stadt Kleve im Jahre 2012 von ca. € 7.700,-- aus.

Michael Rozendaal berichtet über zwei Veranstaltungen, die ebenfalls zu einem negativen Ergebnis beigetragen haben. Detailinformationen werden auf Wunsch zur Verfügung gestellt.

Er geht auf Sonderentwicklungen bei den Sachkosten ein. Hier erwähnt Michael Rozendaal insbesondere Aufwendungen im Zusammenhang mit einem „sehr starken“ Winter 2010/11.

 

Die Vorsitzende Irmgard Kulka erteilt Karsten Kemmer von der BDO das Wort.

 

Im Folgenden führt Karsten Kemmer ausführlich durch die vorliegenden Unterlagen zur Prüfung des Jahresabschlusses 2010/2011.

Er berichtet eingangs über Auftrag und Gegenstand der Prüfung gemäß §§316 ff. HGB erweitert um den Prüfungsauftrag gemäß § 53 Abs. 1 HGrG.

 

Wesentlich Inhalte der Prüfung waren:

1.      die Buchführung

2.      der Jahresabschluss

3.      der Bericht über die Lage des Betriebes

4.      Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und wirtschaftliche Verhältnisse.

 

Karsten Kemmer geht auf die Prüfungsschwerpunkte ein.

Er verweist auf die wirtschaftliche Lage. Hierbei wird insbesondere auf deutlich geringere sonstige betriebliche Erträge hingewiesen (Spenden/Sponsoring).

Der entstandene Fehlbetrag über € 13.773,35 soll von der Stadt Emmerich am Rhein ausgeglichen werden.

 

Er bestätigt, dass die Berichterstattung zur wirtschaftlichen Lage des Eigenbetriebes Kultur Künste Kontakte zutreffend ist. Außerdem bestätigt er die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. An dieser Stelle erfolgt der Hinweis auf den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers.

 

Nach Eröffnung der Fragerunde weist Manfred Mölder auf ein falsches Datum auf der Verwaltungsvorlage hin.

 

In der Anlage 1 Seite 5 werden Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Emmerich am Rhein in Höhe von € 6.385,66 ausgewiesen. Der Kämmerer Ulrich Siebers erläutert, dass es sich um Betriebskosten für das Gebäude der Bücherei handelt.

 

Manfred Mölder bittet um Informationen über das Risikofrüherkennungssystem.

Michael Rozendaal weist auf Gespräche mit der BDO und dem GPA hin und kündigt Berichterstattung in der nächsten Kulturausschusssitzung an.

 

Karsten Kemmer erläutert Manfred Mölder die Sprachregelung zum Thema Verstöße gegen Vergaberegelungen (Anlage 3 Seite 11).

 

Der beachtliche Ertrag aus der Position Garderobe wird mit der Anhebung der Gebühren von € -,50 auf € 1,-- erklärt.

 

Gabriele Hövelmann fürchtet weitere Qualitätseinbußen auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen bzw. finanziellen Situation, auch mit Blick auf den Wettbewerb (Kleve und Rees). Sie plädiert für hohe Qualitätsstandards im Angebot für ältere und auch jüngere Besucher.

 

Bernd Nellissen hält entsprechend hohe Qualitätsstandards ebenfalls für wichtig und befürchtet Nachteile im Zusammenhang mit zu hohen Sparbemühungen. Er lobt die geleistete Arbeit und Qualität unter Berücksichtigung finanzieller Möglichkeiten.

Bernd Nellissen hinterfragt die Relation Personalaufwand zum Ertrag für das Segment Studienreisen. Außerdem bittet er um Erläuterung des Begriffs Risikofrüherkennung.

 

Karsten Kemmer von der BDO  erklärt ausführlich die einzelnen Facetten des Risikofrüherkennungssystems, welches in Unternehmen dieser Größenordnung und Struktur eher von untergeordneter Bedeutung ist.

 

Michael Rozendaal ergänzt und berichtet über die Absicht, ein adäquates System zu implementieren.

Er berichtet über das veränderte Angebot im Bereich der Studienreisen.

 

Ulrich Siebers führt aus, dass in der unverändert schwierigen wirtschaftlichen Situation Kürzungen sinnvoll und notwendig waren, es gleichwohl erneut zum Ausgleich des Fehlbetrages der Stadt Emmerich am Rhein kommen wird.

Budgetveränderungen bzw. -ausweitungen sind seiner Meinung nach erst nach Ende des Jahres 2012 (neues Geschäftsjahr) sinnvoll. 

 

Sigrid Weicht lobt ebenfalls die geleistete Arbeit des KKK, plädiert aber für eine klare und transparente Kostendifferenzierung zwischen der Stadt Emmerich am Rhein einerseits und dem Eigenbetrieb Kultur Künste Kontakte andererseits.

 

Hierauf erläutert Ulrich Siebers ausführlich die historisch bedingte Verbindung zwischen reiner Kultur und Kulturaufgaben wie die VHS.

Insbesondere weist er auf die umfängliche Kulturdefinition  aus haushaltsrechtlicher Sicht hin.

 

Norbert Gies sorgt sich um den qualitativen Niedergang des Theaters. Bei Kürzungen von

€ 30.000,--  sind seiner Meinung nach Qualitätseinbrüche unvermeidbar. In seinem „Wort zum Sonntag“ fordert er die Mitglieder des Kulturausschusses auf, sich persönlich mit einem entsprechenden Abonnement für die wichtige Kulturarbeit in Emmerich einzusetzen.

 

Manfred Mölder bedankt sich ebenfalls für die gute geleistete Arbeit und stellt den Antrag gemäß Beschlussvorlage zu beschließen.

 

Thomas Koenen erweitert die Transparenz der Diskussion in Richtung Realschule (Kostendifferenzierung zwischen Theater und Schule, hat das aktuelle System noch Gültigkeit?).

Auch schließt er sich den positiven Äußerungen zur Qualität des Kulturbetriebes an.

Thomas Koenen empfiehlt für Veranstaltungen wie der Nussknacker intensive und kreative Werbe- und Marketingmaßnahmen.

Michael Rozendaal erläutert die gerade in diesem Fall intensiven und umfangreichen Aktivitäten, um diese Veranstaltung zum Erfolg zu führen. An dieser Stelle wird deutlich, wie schwierig es aktuell ist, solche klassischen Veranstaltungen nach vorne zu bringen.

 

Auch Gabriele Hövelmann fordert wie in der Vergangenheit Kostentransparenz ein.

 

Wolfgang Urbach weist darauf hin, dass beschlossene Budgetkürzungen zwangsläufig zu Qualitätseinbußen führen können. Er unterstreicht einerseits die Notwendigkeit qualitativ hochwertige Veranstaltungen anzubieten, konzediert aber andererseits die Schwierigkeit ein ausgewogenes Preisleistungsverhältnis unter Berücksichtigung der finanziellen Zwänge anbieten zu können. Besonders hebt er die sehr gut angenommenen Schülerabonnements (3 Veranstaltungen zu € 10,--) hervor. Bisher wurden 55 dieser Abonnements gebucht.

 

 

Die Vorsitzende Irmgard Kulka lässt über den Beschlussvorschlag gemäß Verwaltungsvorlage abstimmen: