Sitzung: 30.11.2011 Kulturausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 41 - 15 0583/2011
Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt:
1. der Jahresabschluss des
Eigenbetriebes Kultur – Künste – Kontakte zum
31.07.2011 wird festgestellt.
2. der Jahresfehlbetrag in Höhe
von € 13.773,35 wird aus dem Haushalt der
Stadt Emmerich am Rhein
ausgeglichen.
3. der Betriebsleitung wird für
das Wirtschaftsjahr vom 01.08.2010 bis
31.07.2011 Entlastung
erteilt.
Die Vorsitzende Irmgard Kulka bedankt sich für
den sorgfältig erstellten Prüfbericht der BDO und gleichzeitig bei dem Leiter
der Kulturbetriebe Michael Rozendaal und seinen Mitarbeiterinnen.
Sie erteilt Michael Rozendaal das Wort.
Michael Rozendaal bedauert den Fehlbetrag in
Höhe von € 13.773,35 für das Wirtschaftsjahr 2010/2011. Ursächlich für den
Fehlbetrag waren nicht zu beeinflussende Kosten im Bereich der VHS. Der Ansatz
der Kosten betrug € 42.000,--, tatsächlich aber sind € 47.900,-- angefallen.
Wegen der abweichenden Haushaltsjahre geht
Michael Rozendaal jedoch von einer Erstattung der Stadt Kleve im Jahre 2012 von
ca. € 7.700,-- aus.
Michael Rozendaal berichtet über zwei
Veranstaltungen, die ebenfalls zu einem negativen Ergebnis beigetragen haben.
Detailinformationen werden auf Wunsch zur Verfügung gestellt.
Er geht auf Sonderentwicklungen bei den
Sachkosten ein. Hier erwähnt Michael Rozendaal insbesondere Aufwendungen im
Zusammenhang mit einem „sehr starken“ Winter 2010/11.
Die Vorsitzende Irmgard Kulka erteilt Karsten
Kemmer von der BDO das Wort.
Im Folgenden führt Karsten Kemmer ausführlich
durch die vorliegenden Unterlagen zur Prüfung des Jahresabschlusses 2010/2011.
Er berichtet eingangs über Auftrag und
Gegenstand der Prüfung gemäß §§316 ff. HGB erweitert um den Prüfungsauftrag
gemäß § 53 Abs. 1 HGrG.
Wesentlich Inhalte der Prüfung waren:
1. die Buchführung
2. der Jahresabschluss
3. der Bericht über die Lage des Betriebes
4. Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und wirtschaftliche Verhältnisse.
Karsten Kemmer geht auf die Prüfungsschwerpunkte
ein.
Er verweist auf die wirtschaftliche Lage.
Hierbei wird insbesondere auf deutlich geringere sonstige betriebliche Erträge
hingewiesen (Spenden/Sponsoring).
Der entstandene Fehlbetrag über € 13.773,35
soll von der Stadt Emmerich am Rhein ausgeglichen werden.
Er bestätigt, dass die Berichterstattung zur
wirtschaftlichen Lage des Eigenbetriebes Kultur Künste Kontakte zutreffend ist.
Außerdem bestätigt er die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung. An dieser
Stelle erfolgt der Hinweis auf den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk des
Wirtschaftsprüfers.
Nach Eröffnung der Fragerunde weist Manfred
Mölder auf ein falsches Datum auf der Verwaltungsvorlage hin.
In der Anlage 1 Seite 5 werden
Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt Emmerich am Rhein in Höhe von € 6.385,66
ausgewiesen. Der Kämmerer Ulrich Siebers erläutert, dass es sich um
Betriebskosten für das Gebäude der Bücherei handelt.
Manfred Mölder bittet um Informationen über
das Risikofrüherkennungssystem.
Michael Rozendaal weist auf Gespräche mit der
BDO und dem GPA hin und kündigt Berichterstattung in der nächsten
Kulturausschusssitzung an.
Karsten Kemmer erläutert Manfred Mölder die
Sprachregelung zum Thema Verstöße gegen Vergaberegelungen (Anlage 3 Seite 11).
Der beachtliche Ertrag aus der Position
Garderobe wird mit der Anhebung der Gebühren von € -,50 auf € 1,-- erklärt.
Gabriele Hövelmann fürchtet weitere
Qualitätseinbußen auf Grund der aktuellen wirtschaftlichen bzw. finanziellen
Situation, auch mit Blick auf den Wettbewerb (Kleve und Rees). Sie plädiert für
hohe Qualitätsstandards im Angebot für ältere und auch jüngere Besucher.
Bernd Nellissen hält entsprechend hohe
Qualitätsstandards ebenfalls für wichtig und befürchtet Nachteile im
Zusammenhang mit zu hohen Sparbemühungen. Er lobt die geleistete Arbeit und
Qualität unter Berücksichtigung finanzieller Möglichkeiten.
Bernd Nellissen hinterfragt die Relation
Personalaufwand zum Ertrag für das Segment Studienreisen. Außerdem bittet er um
Erläuterung des Begriffs Risikofrüherkennung.
Karsten Kemmer von der BDO erklärt ausführlich die einzelnen Facetten
des Risikofrüherkennungssystems, welches in Unternehmen dieser Größenordnung
und Struktur eher von untergeordneter Bedeutung ist.
Michael Rozendaal ergänzt und berichtet über
die Absicht, ein adäquates System zu implementieren.
Er berichtet über das veränderte Angebot im
Bereich der Studienreisen.
Ulrich Siebers führt aus, dass in der
unverändert schwierigen wirtschaftlichen Situation Kürzungen sinnvoll und
notwendig waren, es gleichwohl erneut zum Ausgleich des Fehlbetrages der Stadt
Emmerich am Rhein kommen wird.
Budgetveränderungen bzw. -ausweitungen sind
seiner Meinung nach erst nach Ende des Jahres 2012 (neues Geschäftsjahr)
sinnvoll.
Sigrid Weicht lobt ebenfalls die geleistete
Arbeit des KKK, plädiert aber für eine klare und transparente
Kostendifferenzierung zwischen der Stadt Emmerich am Rhein einerseits und dem
Eigenbetrieb Kultur Künste Kontakte andererseits.
Hierauf erläutert Ulrich Siebers ausführlich
die historisch bedingte Verbindung zwischen reiner Kultur und Kulturaufgaben
wie die VHS.
Insbesondere weist er auf die umfängliche
Kulturdefinition aus
haushaltsrechtlicher Sicht hin.
Norbert Gies sorgt sich um den qualitativen
Niedergang des Theaters. Bei Kürzungen von
€ 30.000,--
sind seiner Meinung nach Qualitätseinbrüche unvermeidbar. In seinem
„Wort zum Sonntag“ fordert er die Mitglieder des Kulturausschusses auf, sich
persönlich mit einem entsprechenden Abonnement für die wichtige Kulturarbeit in
Emmerich einzusetzen.
Manfred Mölder bedankt sich ebenfalls für die
gute geleistete Arbeit und stellt den Antrag gemäß Beschlussvorlage zu
beschließen.
Thomas Koenen erweitert die Transparenz der
Diskussion in Richtung Realschule (Kostendifferenzierung zwischen Theater und
Schule, hat das aktuelle System noch Gültigkeit?).
Auch schließt er sich den positiven Äußerungen
zur Qualität des Kulturbetriebes an.
Thomas Koenen empfiehlt für Veranstaltungen
wie der Nussknacker intensive und kreative Werbe- und Marketingmaßnahmen.
Michael Rozendaal erläutert die gerade in
diesem Fall intensiven und umfangreichen Aktivitäten, um diese Veranstaltung
zum Erfolg zu führen. An dieser Stelle wird deutlich, wie schwierig es aktuell
ist, solche klassischen Veranstaltungen nach vorne zu bringen.
Auch Gabriele Hövelmann fordert wie in der
Vergangenheit Kostentransparenz ein.
Wolfgang Urbach weist darauf hin, dass
beschlossene Budgetkürzungen zwangsläufig zu Qualitätseinbußen führen können.
Er unterstreicht einerseits die Notwendigkeit qualitativ hochwertige
Veranstaltungen anzubieten, konzediert aber andererseits die Schwierigkeit ein
ausgewogenes Preisleistungsverhältnis unter Berücksichtigung der finanziellen
Zwänge anbieten zu können. Besonders hebt er die sehr gut angenommenen
Schülerabonnements (3 Veranstaltungen zu € 10,--) hervor. Bisher wurden 55
dieser Abonnements gebucht.
Die Vorsitzende Irmgard Kulka lässt über den
Beschlussvorschlag gemäß Verwaltungsvorlage abstimmen: