Sitzung: 24.01.2012 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 18, Nein: 0, Enthaltungen: 2
Vorlage: 05 - 15 0570/2011
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt die Niederschrift der
durchgeführten Bürgerunterrichtung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung
die Maßnahme, einschließlich der dargestellten Änderungen und der erweiterten
Ausbaufläche der Hubert-Fink-Straße bis zur Seufzerallee, durchzuführen.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erläutert kurz die Vorlage. Die aus der
Bürgerinformation gemachten Anregungen sind in der Vorlage dargelegt. Als
wesentlich ist der vorgeschlagene weitere Ausbau der Hubert-Fink-Straße bis hin
zur Seufzer Allee zu benennen. Dies erfolgt vor dem Hintergrund, weil sich
seitens der TWE und dem Kanalbau andere Gegebenheiten herausgestellt haben, die
es sinnvoll machen, dass dies in einer gemeinsamen Maßnahme erfolgt. Dies hat
zum einen die Wirkung, dass die Beitragsmasse größer wird und somit die
Beiträge auf den Einzelnen (insbesondere die Anlieger der Hubert-Fink-Straße)
geringer werden, und zum anderen wird die Straßenbaumaßnahme in einem
durchgeführt und nicht wie sonst üblich über mehrere Jahre verteilt.
Mitglied Tepaß bemängelt, dass der Zustand der Straße erst im Nachhinein
durch die städtischen Mitarbeiter als schlecht bezeichnet wurde.
Ferner fragt er an, wie die übrigen Anwohner, die bei der
Bürgerinformation nicht eingeladen waren, über diese Neuerung informiert
werden.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt nochmals, dass man nicht allein
den Straßenzustand sondern auch den Zustand des Kanals untersucht hat.
Ursprünglich war geplant, den Kanal im Inliner-Verfahren zu sanieren. Nunmehr
soll der Kanal grundsätzlich angegangen werden, so dass die Verwaltung zu der
Auffassung kam, die Straße entsprechend auszubauen. Eine neue Bürgerinformation
ist nicht erforderlich. Die betroffenen Bürger werden selbstverständlich
informiert werden.
Auch Mitglied Schagen bemängelt die fehlende Information der nunmehr neu
betroffenen Anwohner; bislang wussten diese nicht, dass der Kanal nunmehr nicht
nur im Inliner-Verfahren saniert wird sondern nunmehr neu hergestellt wird.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt, dass das gesamte Verfahren bis
zum eigentlichen Beschluss der Vorbereitung dient. Die Anwohner sind durch die
erfolgte schriftliche Information vorbereitet worden und haben immer die
Möglichkeit, eine Erläuterung durch die Verwaltungsmitarbeiter zu bekommen. Im
Rahmen des Planungsverfahrens gibt es immer wieder Änderungen, die Auswirkungen
auf die Beiträge für die Anwohner haben.
Mitglied Sickelmann teilt mit, dass das Grundstück ursprünglich einen
hinreichenden Baumbestand hatte. Nunmehr stehen auf dem Grundstück nur noch 3
Bäume. Auf ihre Nachfrage teilt die Verwaltung mit, dass die 3 bestehenden
Bäume im Bebauungsplan festgesetzt sind.
Ergänzend führt sie aus, dass ihre Fraktion zum damaligen Zeitpunkt
hinsichtlich des Charakter dieses Baugebietes gefordert hatte, das
innerstädtische Gebiet für einen besonderen Zweck, wie z. B. ökologisches
Bauen, energetische Vorgaben, Blockheizkraftwerk, Wohnformen, Bauformen,
vorzusehen. Leider liegt nunmehr eine 0-8-15 Lösung vor, die schlecht
vermarktbar ist. Im Hinblick auf die Park- und Verkehrssituation sind bereits jetzt
Mängel zu erkennen. Die überbaubaren Flächen sind so groß, dass sie auf Kosten
der Infrastruktur gehen.
Ihre Fraktion stimmt der vorgelegten Planung nicht zu und wird sich bei
der Abstimmung enthalten.
Auf Anfrage von Mitglied ten Brink teilt die Verwaltung mit, dass im
Zuge der gesamten Straßenausbaumaßnahme insgesamt 33 Parkplätze angelegt
werden. Für seine Fraktion teilt er mit, dass man der geplanten
Straßenbaumaßnahme zustimmt, da auch die Kosten für die Anlieger dadurch
entschieden günstiger werden. Er stellt den Antrag, nach Vorlage zu
beschließen.
Auf Nachfrage von Mitglied Baars, warum entgegen der Vergangenheit
nunmehr eine Rechts-vor-Links-Regelung für die Sackgasse Merowingerstraße
geplant ist, teilt Frau Surink mit, dass diese Regelung grundsätzlich zur
Verkehrsberuhigung beiträgt. Dadurch, dass die Grünanlagen in der Kreuzung
vorgezogen werden erhalten diese eine zusätzliche Bedeutung und die
Geschwindigkeit für die Autofahrer aus Richtung „Lindeboom“ auf die ‚s Heerenberger Straße wird gezügelt.
Mitglied Sickelmann erinnert an den Beschluss, dass Anwohner 2 Jahre vor
einer geplanten Straßenbaumaßnahme oder Kanalbaumaßnahme informiert werden
sollten. Die nunmehr betroffenen Anwohner sollten entsprechend informiert
werden. Sie hält die vorgestellte Planung für eine Fehlplanung, schließlich
soll ein Baugebiet für Familien mit Kindern entstehen. Der von den Bürgern
vorgetragene wichtigste Aspekt findet keine Beachtung.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs macht deutlich, dass es sich bei der
Vorlage um den Straßenausbau und nicht um die Bauleitplanung handelt. Der
entsprechende Bebauungsplan ist vom Rat der Stadt Emmerich am Rhein bereits
beschlossen worden. Hinsichtlich der 2-Jahres-Frist zur Vorabinformation führt
er aus, dass diese aus der Prioritätenliste herrührt. Seines Wissens nach wurde
die Baumaßnahme noch nach hinten geschoben, so dass das Bewusstsein der
Anlieger der Hubert-Fink-Straße und Merowingerstraße schon seit Jahren da war.
Mitglied Baars teilt mit, dass er Anwohner der Merowingerstraße ist und
die Anwohner im Jahre 2009 bei einer Bürgerinformation über den geplanten
Straßenausbau informiert wurden.
Vorsitzender Jansen lässt über den Antrag von Mitglied ten Brink, nach
Vorlage zu beschließen, abstimmen.