Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

Bürgermeister Diks berichtet, dass zurzeit viele polnische Mitbürger in Emmerich leben und in den Niederlanden überwiegend bei Zeitarbeitsfirmen arbeiten. Die Firmen machen aktiv Werbung in Polen. Da in den Niederlanden nur wenig und teurer Wohnraum zur Verfügung steht, werden Wohnungen in Emmerich angemietet. Lag die Zahl der angemeldeten Polen im Jahr 2006 noch bei 64, ist sie von rund 380 im Jahr 2010 über 700 vor einem halben Jahr auf 1.238 zum Stichtag 01.09.-2012 gestiegen. Der Bürgermeister geht davon aus, dass es vermutlich doppelt so viele polnische Mitbürger sind, die in Emmerich wohnen, diese sich aber nicht angemeldet haben.

 

Weiter berichtet er über die eingeleiteten Maßnahmen, die Polen zur Anmeldung zu bewegen. Zum einen wurde Infos in polnischer Sprache verteilt und es wurden Gespräche mit den Zeitarbeitsfirmen geführt mit der Bitte, die Mitarbeiter über die Meldepflicht zu informieren. Für nicht angemeldete Bürger gebe es auch keine Schlüsselzuweisungen vom Land.

 

Probleme tauchen in Mehrfamilienhäusern auf. Hier habe Zeitarbeitsfirmen Wohnungen angemietet, die sie für eine Art Kopfmiete an Polen weiter vermieten. Ungerechtigkeiten treten dann bei Nebenkostenabrechnungen auf, wenn nicht alle dort lebenden Polen auch gemeldet sind.

 

Hinsichtlich der Sprachprobleme berichtet der Bürgermeister, dass zurzeit Gespräche mit der AWO geführt werden, ob Kurse für Erwachsene und für Kinder angeboten werden können. Auf die Frage von Mitglied Kukulies, ob Sprachkurse auch in Schulen angeboten werden können, berichtet Mitglied Schwarz, dass dieses bereits der Fall ist.

 

Mitglied Nellissen sieht das Problem fehlender bezahlbarer Wohnungen sowie einer Parallelgesellschaft. Der Bürgermeister sieht ebenfalls das Problem fehlenden Wohnraume. Hier werde die Stadt mit möglichen Bauherren Gespräche führen. Ferner teilt er mit, dass eine Karte im jüngsten Demographiebericht deutlich zeige, dass es in Emmerich keine Gettoisierung gebe. Positiv sei zudem, dass einige polnische Bürger auch Häuser gekauft hätten.