Sitzung: 21.11.2012 Kulturausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 41 - 15 0813/2012
Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt den
anliegenden Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Kultur – Künste – Kontakte
Emmerich am Rhein.
Die Vorsitzende Irmgard Kulka ruft Punkt 4 der Tagesordnung auf und
erteilt Michael Rozendaal das Wort.
Michael Rozendaal weist zunächst auf zwei redaktionelle Fehler im
Erfolgsplan auf Seite 2 hin. Der Personalaufwand steigt um 3,5 % statt um 3,3
%, weiterhin erfolgen Abschreibungen lediglich auf Anschaffungen.
Er weist auf die unverändert großen Schwierigkeiten hin, einen
ausgeglichenen Wirtschaftsplan vorzulegen.
Besonders negativ wirken sich hierbei unter anderem Tarifsteigerungen in
Höhe von durchschnittlich 6,42 % seit Aufstellung des Wirtschaftsplanes für das
Jahr 2012 also absolut ca. €
18.000,-- sowie die Steigerung der
Energiekosten aus.
Michael Rozendaal berichtet, dass seiner Einschätzung nach die Finanz-
und Wirtschaftskrise im Kulturbetrieb angekommen ist. Hier spürt der
Eigenbetrieb insbesondere eine starke Zurückhaltung bei den Sponsoren. Auf der
anderen Seite steigen die Honorare der Tourneetheater, die anfallenden
Nebenkosten sowie auch die GEMA-Gebühren.
Auf Grund von Marketingaktivitäten konnten ca. 100 neue Abonnenten
gewonnen werden. Gleichzeitig wurden schon 4 Veranstaltungen in der jetzigen
Saison ausverkauft, bei einigen anderen Stücken liegt die Auslastungsquote bei
über 80 %.
Erhöhte Umsatzerlöse können den Anstieg der Kosten jedoch nicht stoppen.
Zum Thema Kultur Pur auf dem Theaterhof erklärt Michael Rozendaal, dass
die von der Stadt zur Verfügung stehenden € 10.000,-- nicht in dem vorliegenden Wirtschaftsplan
unter Punkt 8 –sonstige betriebliche Erträge- enthalten sind.
Er kündigt an, dass diese Veranstaltung für den 20.07.2013 geplant ist.
Die Tatsache, dass dieser Zuschuss über € 10.000,-- nicht im Wirtschaftsplan aufgeführt ist, löst
eine lebhafte Diskussion aus.
Kernfrage ist: Stehen die € 10.000,--
weiterhin für Kultur Pur zur Verfügung oder muss neu beantragt werden?
Nach Wortbeiträgen von Gabriele Hövelmann, Michael Rozendaal, Sigird Weicht, Irmgard Kulka, Wolfgang Urbach und Manfred Mölder erklärt Ulrich Siebers, dass
dieser Betrag für die Durchführung des geplanten Events zur Verfügung stehen
wird. Er wird in das Wirtschaftsjahr 2013 übertragen. Eine Neubeantragung ist daher nicht notwendig (siehe auch Protokoll
vom 08.05.2012 unter Punkt 4.1 Mitteilungen).
Volker Himmelberg –Vertreter der Presse- fragt, welche Künstler zu dem Kultur Pur Event
auftreten werden. Michael Rozendaal teilt mit, dass die Verhandlungen laufen
aber noch nicht abgeschlossen sind.
Auf Nachfragen bestätigt Ulrich Siebers, dass die geplante 2. Stufe der
Reduzierung des Betriebszuschusses nicht statt findet. Vielmehr erfolgt in 2013
ein Planansatz über € 660.000,-- (nach
€ 650.000,-- in 2012).
Wolfgang Urbach stellt eine Frage zu den geplanten Preisveränderungen
des KKK. Michael Rozendaal berichtet über eine Erhöhung der Eintrittspreise um
€ 1,--. Bei den Abonnements soll es
moderate Preissteigerungen geben.
Wolfgang Urbach bittet weiterhin um Informationen wie und wo die
Zuschüsse der Rudolf W. Stahr Sozial- und Kulturstiftung verbucht werden.
Ulrich Siebers erläutert, dass die Zuschüsse der Rudolf W. Stahr Sozial-
und Kulturstiftung Emmerich in der Position Zuschuss-Sponsoring bei den
sonstigen betrieblichen Erträgen in den 84,5 TE enthalten sind.
Gabriele Hövelmann hinterfragt die Entwicklung der Zahlen bei den
Studienfahrten 2010-2013 und möchte die zukünftige Ausrichtung dieser Position
erklärt wissen, da die Überschüsse in der Vergangenheit dem Kinder- und
Jugendtheater zur Verfügung gestellt wurden.
Michael Rozendaal erklärt, dass ein umfangreiches Reiseangebot mit dem
bestehenden Personal nicht aufrecht gehalten werden kann. Die Tendenz geht zu
kürzeren Reisen mit weniger Teilnehmern.
Für 2013 sind folgende Reiseangebote angedacht: Kroatien im April,
Städtetouren nach Hamburg bzw. Stuttgart mit Musical-Besuch sowie eine
Hansetour.
Sigrid Weicht informiert sich nach der Möglichkeit der Indexierung des
Betriebskostenzuschusses.
Ulrich Siebers informiert sehr umfangreich über die Entwicklung der
Zuschüsse seit Gründung des Eigenbetriebes in 1994. Unter Berücksichtigung der
Haushaltskonsolidierung und notwendigen Sparmaßnahmen bringt die Stadt für das
Wirtschaftsjahr 2013 einen
Betriebskostenzuschuss von € 660.000,-- ein. Dieser beinhaltet wie in den
Vorpunkten schon besprochen eine Erhöhung um € 10.000,--.
Eine Indexierung ist laut Ulrich Siebers zum gegenwärtigen Zeitpunkt
nicht in der Diskussion.
In der Folge entwickelt sich eine rege Diskussion über die Höhe und
Berechnung des Betriebskostenzuschusses mit Wortbeiträgen von Sigrid Weicht und
Wolfgang Urbach.
Ulrich Siebers erläutert, dass das wirtschaftliche Konzept des KKK auf
den letztendlichen Ausgleich durch die Stadt Emmerich ausgerichtet ist.
Thomas Koenen empfiehlt die Schaffung eines reinen echten Kulturetats, deren
Mittel ausschließlich für kulturelle Zwecke zur Verfügung stehen. Das bedeutet,
dass der Gesamtetat in Sach- und Personalkosten usw. aufzuteilen ist, die
grundsätzlich von der Stadt Emmerich am Rhein
übernommen werden (von KKK nicht beeinflussbare Kosten).
In diesem Sinne äußert sich auch Wolfgang Urbach.
Manfred Mölder empfiehlt die Bildung einer Arbeitsgruppe mit dem
Schwerpunkt Etatdifferenzierung. Gabriele Hövelmann plädiert für eine
Sondersitzung des Kulturausschusses zu dem Thema.
Manfred Mölder stellt den Antrag gemäß Beschlussvorschlag zu Punkt 4
abzustimmen.