Sitzung: 13.11.2012 Sozialausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Die Vorsitzende begrüßt Frau Hildegard Wolff von der
Frauenberatungsstelle „Impuls“, die anhand einer Power Point Präsentation einen
Einblick in die Arbeit der seit Dezember 2000 existenten Beratungsstelle gibt.
Die Power-Point-Präsentation und Unterlagen sind der Niederschrift beigefügt
sowie eine Auflistung der Beratung von Frauen aus Emmerich. Die Beratungsstelle
hat ein umfangreiches psycho-soziales Beratungsangebot und berät Frauen und
Mädchen ab 16 Jahren. Erfahrungen von
häuslicher Gewalt traumatisieren die Frauen in starkem Maße. Wichtig ist, die
Frauen möglichst früh zu stützen und zu stärken, weil so die Möglichkeit des
Durchbrechens der Gewaltdynamik leichter möglich ist. Ziel sei, eine
Chronifizierung der erlittenen Traumata zu verhindern, um auch mitbetroffenen
Kindern positive Lebensperspektiven zu ermöglichen.
Frau Wolff beantwortet zahlreiche Fragen der Ausschussmitglieder, unter
anderem über den Gesamtetat der Beratungsstelle, Finanzierung, Dauer der
Beratungsgespräche oder danach, wer sich um diejenigen kümmert, die die Gewalt
anwenden. Hier gebe es u.a. in Kleve und Wesel Vereine, die Täterarbeit
anbieten. Auch arbeiten die anderen Beratungsstellen und Therapeuten mit diesen
Männern, wenn sie sich mit ihrem Verhalten auseinandersetzen möchten.
Allerdings seien Therapieplätze im Kreis Kleve Mangelware mit Wartezeiten bis
zu einem Jahr.
Auf Nachfrage von Bürgermeister Diks teilt Frau Wolff mit, dass im Jahr
2011 80 % der Frauen, die die Beratungsstelle aufgesucht haben, Deutsche waren.
Bei den restlichen 20 % habe es sich um Frauen mit Migrationshintergrund
gehandelt. Auffällig als Trend nicht nur in Emmerich sei gewesen, dass bei den
Wohnungsverweisungen ein steigender Anteil polnischer und kurdischer Frauen
betroffen ist. Verständigungsprobleme seien in der Beratung ein großes Problem.
Für die Beratung einer Frau erhält „Impuls“ 83 €. Im Jahre 2011 wurden
für Emmerich 31 Beratungsgespräche abgerechnet. Es können nur Gespräche
abgerechnet werden, wo Frauen mit der Aufnahme ihres Namens einverstanden sind.
Bei Frauen, die anonym bleiben wollen, erfolgt keine Abrechnung.
Auf Nachfrage von Mitglied Bartels teilt Frau Wolff mit, dass der
Gesamtetat der Beratungsstelle bei rund 160.000 € liegt. Bürgermeister Diks
teilt mit, dass die Arbeit der Beratungsstelle durch die Stadt Emmerich am
Rhein weiterhin unterstützt werden soll. Die Vorsitzende stellt fest, dass hier
mit einem kleinen Etat von 2300 bis 300 € eine sehr wichtige Präventionsarbeit
geleistet wird. Sie dankt Frau Wolff für ihre Ausführungen und betont, dass die
von „Impuls“ geleistete Arbeit außerordentlich wertvoll für Emmerich sei.