Sitzung: 22.01.2013 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 20, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 05 - 15 0885/2013
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss nimmt den Bericht zum Stand des Verfahrens sowie die
Haltung der Stadt Emmerich am Rhein zum Projekt zur Kenntnis und beauftragt die
Verwaltung, die Mitglieder nach Abschluss der Untersuchungen über den weiteren
Ausgang des Verfahrens zu informieren.
Herr Kemkes erläutert kurz die Vorlage. Lt. EU-Richtlinie müssen entlang
des Rheinstroms Ruhehäfen angelegt werden, damit von der Schifffahrt die
entsprechenden Ruhezeiten eingehalten werden können. Im Bereich des Hafens am
Rheinpark wurden bereits Installationen vorgenommen, um der Schifffahrt
Möglichkeiten zur Pause zu geben. Ähnliches ist nunmehr auf niederländischer
Seite geplant. Die Verwaltung sieht in der vorgestellten Planung keine Auswirkungen
auf deutscher Seite. Derzeit erfolgt lediglich die Standortabfrage; das
Prüfungsergebnis wird dem Ausschuss zur Kenntnis gegeben. Die Verwaltung wird
eine entsprechende positive Stellungnahme abgeben.
Mitglied Sickelmann stellt allerdings fest, dass der Übernachtungshafen
durchaus Auswirkungen auf deutscher Seite hat.
Im UVP-Bericht ist zwar eine Stromversorgung des Übernachtungshafens
angedacht. Die Größe des Hafens kann man mit dem Emmericher Angebot nicht
vergleichen, so dass man mit hohen Geräusch- und Geruchsimmissionen rechnen
muss (10 Schiffe, die möglicherweise ihren Generator und die Heizung mit
Ölbetrieb anstellen). Bei der Beteiligung muss darauf hingewiesen werden, dass
vermieden wird, dass Schiffe die ganze Nacht über den Motor laufen lassen.
Ferner weist sie auf die Sicherheitsvorkehrungen hin. Beim Manövrieren
größerer Einheiten (zum Teil mit Gefahrgut beladen) ist das Risiko einer
Havarie größer.
Herr Kemkes teilt mit, dass der Sicherheitsaspekt eine sehr große Rolle
in der Betrachtung war. Aufgrund der zunehmenden Verkehrsbelastung auf dem
Rheinstrom ist es nicht zu verantworten, dass die Schiffe am Rand der
Schifffahrtsrinnen ankern, um die entsprechenden Ruhepausen einzulegen. Lösung
ist die Anlegung von sogenannten Ruhehäfen, um die Schiffe aus der Fahrrinne
herauszuhalten. Hinsichtlich der zu erwartenden Immissionen werden auch auf
niederländischer Seite Umweltverträglichkeitsprüfungen gemacht, die durchaus
dem deutschen Standard gleichen. Sofern weitere Planungsschritte anstehen,
werden diese von der Verwaltung dem Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt
werden. Im laufenden Verfahren besteht dann immer noch die Möglichkeit,
entsprechende Stellungnahmen abzugeben.
Mitglied Beckschaefer erklärt, dass die Ruhezeiten in erster Linie die
Partikulierer betreffen; d. h. wo eine Kapitän und Matrose/oder Eherfrau an
Bord ist. Die großen Schiffe (Schubeinheiten) haben Wechselbesatzung und fahren
den ganzen Tag. Der Emmericher Hafen ist jeden abend voll ausgelastet, so dass
auch durchaus 2 oder mehr Schiffe auf der gegenüberliegenden Seite ankern
müssen.