Für die NIAG berichten die Herren Schlüter, leitender Verkehrsplaner bei der NIAG, und Rohde, Leiter der NIAG-Niederlassung in Kleve, zum neuen Buskonzept in Emmerich, das am 9. Dezember 2012 umgesetzt werden soll. Herr Schlüter führt aus, dass das Konzept über mehrere Jahre in enger Abstimmung mit der Stadt Emmerich am Rhein erarbeitet wurde und eine deutliche Verbesserung für alle sei. Das zurzeit unübersichtliche Angebot wird so umgestellt, dass eine saubere Vertaktung erreicht wird. Neu ist, dass die Busse montags bis freitags an den Vormittagen alle 60 Minuten fahren und an den Nachmittagen von 13 bis 18 Uhr im 30-Minuten-Takt. Zusätzliche Haltestellen sorgen für kürzere Fußwege. Zudem wurden die Fahrpläne auf die Abfahrtzeiten des Regionalexpress RE 5 der Deutschen Bahn abgestimmt.

 

Abends sowie am Wochenende werden Taxibusse eingesetzt. Deren Vorteil: sie sind teilweise schneller und der Ausstieg kann gegebenenfalls vor der Haustür erfolgen. Auf Nachfrage von Frau Matser erklärt Herr Schlüter, dass der Taxibus bereits für einen Fahrgast eingesetzt wird. Zudem wird der Einsatz des Taxibusses deutlich ausgeweitet.  Die Fahrtkosten entsprechen dem üblichen Bustarif. Der Taxibus kann auch mit der Monatskarte angefordert werden. Ausgeführt werden die Fahrten des Taxibusses über die Firma Vels. Vorsitzende Pawlak fragt nach der Telefonnummer, unter der der Taxibus angefordert werden kann. Die NIAG-Vertreter teilen mit, dass diese im Rahmen der vorgesehenen umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit rechtzeitig bekannt gegeben wird. Auch Flyer werden erstellt. Herr Schlüter weist darauf hin, dass gerade für ältere Menschen der Taxibus eine gute Lösung ist. Dieses müsse man rüberbringen, um den älteren Menschen die Ängste zu nehmen. Als Beispiel nennt er die Stadt Xanten. Hier wurde durch die Seniorenvertretung initiiert, dass NIAG-Mitarbeiter älteren Menschen das Procedere erklären, wenn sie mit einem Taxibus fahren möchten. Sollten den Mitgliedern der Seniorenvertretung Wünsche von älteren Menschen bekannt sein, bittet die NIAG um Mitteilung, damit diese gegebenenfalls noch bei der weiteren Umsetzung berücksichtigt werden können.

 

Frau Bieber möchte wissen, ob der Flyer auch gut lesbar ist. Herr Schlüter sagt, dass hier ein Kompromiss gewählt werden musste. Damit der Plan nicht zu groß ausfällt, kann die Schrift nicht zu groß sein. Er weist aber auf die Möglichkeit hin, dass beispielsweise in Senioreneinrichtungen die Fahrpläne im DINs A3-Format ausgehängt werden können. Frau Bieber weist ferner darauf hin, dass die an den Haltestellen aufgehängten Fahrpläne oft verwittert und daher nicht mehr lesbar sind. Hier ist die NIAG um regelmäßigen Austausch bemüht.

 

Frau Ratay möchte wissen, wer für die Instandhaltung von Bänken und Papierkörben an den Bushaltestellen zuständig ist. Für diese Infrastruktur ist die Stadt zuständig, so die Aussage der NIAG. Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf die seit dem 1. Januar 2012 bestehende Möglichkeit, beim VRR einen 85-prozentigen Zuschuss zu Infrastrukturmaßnahmen des ÖPNV zu beantragen.

 

Bürgermeister Diks betont, dass gerade das Marketing als sehr wichtig angesehen wird. Immerhin kämen zu den 300.000 Kilometern im Jahr, die die NIAG zurzeit befahre, 60.000 Kilometer hinzu. Man sei mit dem neuen Konzept deutlich besser aufgestellt, was den Menschen über das intensive Marketing vermittelt werden solle. Auch in der Zeitung „Unser Emmerich“, die an alle Haushalte verteilt wird, soll das neue Buskonzept vorgestellt werden. Vorsitzende Pawlak fragt, ob mit der Umsetzung des neuen Konzeptes auch Preissteigerungen verbunden sind. Dieses wird verneint. Ferner möchte sie wissen, ob die Fahrkarten weiterhin im Bus gelöst werden können. Dieses ist weiterhin der Fall.

 

Herr Schlüter hebt nochmals die verschiedenen Preisstrukturen hervor. Das 4-er Ticket sorgt für eine Einsparung von 25 %. Für ältere Menschen ab 60 Jahren bietet der VRR das sogenannte Bärenticket an, das ab 9 Uhr gilt.

 

Die NIAG-Vertreter stellen diverse Strecken vor. Herausgehoben wird die neue Linie 90, ein 24-sitziger Bus mit Niederflurtechnik, der vom Bahnhof kommend auch die Haltestellen Rathaus und Alter Markt anfährt, die zurzeit nur mit dem Bürgerbus erreicht werden können. Damit sollen gerade für ältere Menschen die Fußwege in die Innenstadt kürzer werden. Auch beim weiteren Verlauf der Strecke nach Speelberg hinein sei immer erstes Ziel, die Fußwege zu verkürzen. Die NIAG hofft, dass sich Bürger von dieser Linie, die vormittags im Stunden- und nachmittags im Halbstundentakt fährt, angesprochen fühlen. Durch die Haltstellen dieser Linie können Örtlichkeiten erreicht werden, an denen die Bedürfnisse des täglichen Bedarfs abgedeckt werden können. Die Linie 90 fährt im Einrichtungsverkehr. Endpunkt ist die Arbeitsagentur an der Normannstraße, wo der Bus eine Minute wartet und dann die Strecke zur Innenstadt zurück fährt. Am Haupteingang des Friedhofs bleibt weiterhin eine Haltsstelle.

 

Wenige Haltestellen entfallen, u.a. an der Wassenbergstraße. Hier sollen auf Anregung von Bürgermeister Diks Gespräche mit dem Bürgerbus-Verein geführt werden, ob dort die Linienführung geändert werden kann.

 

Frau Ratay fragt nach, an welchen Haltsstellen Sanierungsmaßnahmen geplant sind. Sie weist auf eine Bürgerinitiative hin, die die Wartehäuschen, die sich alle in einem schlechten Zustand befinden, mit großen Fotofolien bekleben will, um sie optisch aufzuwerten. Der NIAG-Vertreter rät ihr, sich an die Stadt zu wenden, um zu erfahren, was in Sachen Wartehäuschen geplant ist.

 

Vorsitzende Pawlak freut sich über die Bereitschaft der NIAG zur Zusammenarbeit und bedankt sich für die sehr informativen Informationen.