Sitzung: 19.11.2013 Ausschuss für Stadtentwicklung
Herr Kemkes erklärt, dass sich der Tagesordnungspunkt 5 mit
der Vorstellung der Planung zum Bau eines neuen Wasserwerkes beschäftigt. Der
Tagesordnungspunkt 6 beschäftigt sich mit der damit notwendigen
Flächennutzungsplanänderung.
Die Herren Schnake und Uphaus erläutern die Planung anhand
einer Power-Point-Präsentation.
Herr Schnake führt aus, dass man sich derzeit in der Phase
der Genehmigungsplanung befindet, die in wenigen Wochen abgeschlossen sein
wird. Der Aufsichtsrat wird sich noch in diesem Jahr mit der
Genehmigungsplanung und der damit verbundenen Kostenschätzung befassen, um
entsprechende Mittel in den Investitionsplan einzustellen.
Die Trinkwasserversorgung für die Bürger der Stadt Emmerich
am Rhein erfolgt über das Wasserwerk Helenenbusch und zum anderen über das
Wasserwerk Vrasselt. Das Wasserwerk Helenenbusch ist im Mai 1962 in Betrieb
genommen worden. Ursprünglich sah die Planung so aus, dass man den vorhandenen
Wasserstandort ertüchtigen wollte und die Gebäude entsprechend erweitern
wollte. Seitens der Bezirksregierung ist diese Planung allerdings als nicht
genehmigungsfähig erachtet worden, da es sich um eine Baumaßnahme in der
Wasserschutzzone I gehandelt hätte. Von daher haben sich die Stadtwerke nunmehr
für diesen alternativen Standort entschieden.
Für das Wasserwerk Helenbusch liegt ein wasserrechtlicher
Bewilligungsbescheid bis zum 31.12.2040 für eine genehmigte Fördermenge von 2,2
Mio. cbm pro Jahr. Dieser ist Voraussetzung für die Trinkwasserförderung. Der
für das Wasserwerk Vrasselt vorliegende wasserrechtliche Bewilligungsbescheid
ist bis zum 31.04.2014 gültig.
Von daher haben sich die Stadtwerke Gedanken über die
Wasserversorgung des gesamten Stadtgebietes zu machen. Geplant ist, dass
parallel zu den Planungen Wasserwerk Helenenbusch auch Lösungen für das Wasserwerk Vrasselt
entwickelt werden, um möglichst rasch zu einer einheitlichen Wasserqualität zu
gelangen. Derzeit herrschen in Emmerich verschiedene Gegebenheiten bezüglich
der Wasserhärte. Das Wasserwerk Helenenbusch hat eine Gesamthärte von 17-18
Grad deutscher Härte und das Wasserwerk Vrasselt hat eine Gesamthärte von 21-22
Grad deutscher Härte. Mit den normalen Klassifizierungen ist dies schon nicht
mehr zu fassen, da das in Emmerich geförderte Wasser mehr als hart ist. Für das
Wasserwerk Helenbusch wird ein Zielwert von 12 Grad deutscher Härte angestrebt.
Nunmehr erklärt Herr Uphaus die technischen Details.
Ergänzend zum Wasserrecht für Vrasselt teilt er mit, dass dort künftig von 0,55
Mio. cbm Wasserfördermenge auf max. 0,8 Mio. cbm Wasserfördermenge angehoben
werden soll, weil dort in den letzten Jahren ein sehr stark schwankender
Wasserbedarf erkennbar war. Die Stadtwerke wollen sicherstellen, dass auch in
den künftigen 30 Jahren ein ausreichendes Wasserrecht besteht.
Ferner führt er aus, dass vermehrt Emmericher Unternehmen eigene
Brunnen geschlagen haben, um den eigenen Bedarf zu decken.
Der Wasserbedarf insgesamt liegt bei 1,2 Mio. cbm; einschl.
der Verluste liegt man bei ca. 2,3 Mio. cbm.
Das geplante Wasserwerk Helenenbusch wird auf einer Fläche
von den Stadtwerken realisiert, die außerhalb der Wasserschutzzone I und II liegt.
Die Planung sieht vor, dass für die Zukunft ein weiterer Wasserbehälter vorgesehen ist. Die Abmessungen
des Gebäudes belaufen sich auf 21 m x 55 m. Das Gebäude wird ca. 20 m in das
Grundstück hineinragen, damit man eine separate Zufahrt für
Betriebsanlieferungen (750 to pro Jahr; 25-30 LKW-Transporte pro Jahr) schaffen
kann. Des Weiteren ist eine Versickerung
vorgesehen, um das abgeschlagene Wasser aus der Filtration versickern zu
lassen. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt ein erhöhter Wasserbedarf auftreten
behält man sich in der Planung die Möglichkeit vor, einen weiteren Reaktor
einzurichten. Sowohl bautechnisch und vom Gebäudevolumen her hatte dies keine
erheblichen Auswirkungen auf die Planung.
Nunmehr zeigt er die verschiedenen Ansichten der Planung.
Vorsitzender Jansen bedankt sich bei Herrn Schnake und Herrn
Uphaus für die Vorstellung der Planung.
Auf Nachfrage von Mitglied Kurt Reintjes antwortet Herr
Schnake, dass sich die Kosten sicherlich auf den Wasserpreis niederschlagen
werden. Derzeit kann man aber über die evtl. Höhe noch keine Aussage machen.