Sitzung: 11.03.2014 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 21, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 05 - 15 1179/2014
Der Ausschuss für Stadtentwicklung bittet die Verwaltung bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses um Prüfung und Abstimmungsgespräch mit der NIAG, ob der Linienweg gesplittet werden kann, so dass der Linienverlauf vormittags über den Borgheeser Weg, Hüthumer Straße und Hoher Weg geführt werden kann und nachmittags die Ortslage über den Hoher Weg erschlossen werden kann.
Herr Fidler erläutert kurz die Vorlage. Die Verwaltung hat sich mit dem
Sachverhalt bereits seit längerer Zeit aus verschiedenen Blickpunkten
auseinandergesetzt. Der Verwaltung liegt ein Antrag vor, die Buslinienführung
so zu verändern, dass die Verborgstraße nicht mehr so häufig durchfahren wird.
Das Abwägungsproblem der Verwaltung lag darin, dass auf der einen Seite die
Bedürfnisse der Grundschulkinder und auf der anderen Seite die Bedürfnisse der
Anwohner betrachtet werden müssen. Nach Absprache mit dem zuständigen Busunternehmen
NIAG wurde eine Lösung dahingehend erarbeitet, dass die Busverkehre, die
überwiegend dem Grundschülerverkehr dienen (vormittags), weiterhin im
Linienverlauf durch die Verborgstraße fahren zu lassen während die
Nachmittagsverkehre verkürzt über den Hohen Weg geführt werden.
Verwaltungsseitig wird die Auffassung vertreten, mit der vorgeschlagenen Lösung
beiden Bedürfnissen Rechnung getragen zu haben.
Mitglied Kurt Reintjes teilt für seine Fraktion mit, dass man mit dem
Beschlussvorschlag nicht einverstanden ist. Hintergrund ist die Aussage von
Anliegern, dass auf der Verborgstraße keine Schüler einsteigen. Die Schüler
steigen zum einen am Hochhaus am Busch und zum anderen am Anfang der
Verborgstraße/Ecke Hoher Weg ein. Die derzeitig geführte Buslinienführung
bestätigt die Machbarkeit, dass der Bus weiterhin an der Reithalle vorbeifahren
kann und die Verborgstraße dadurch komplett verschont bleibt. Die Antragstellung
zielt auch darauf ab, dass die großen Busse nicht mehr über die Verborgstraße
fahren. Der Verwaltungsvorschlag wird dem nicht gerecht. Von daher stellt er
den Antrag, den Beschlussvorschlag wie folgt abzuändern:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt, den Linienweg zu
splitten, so dass der Linienverlauf vormittags über den Borgheeser Weg,
Hüthumer Straße und Hoher Weg führt und nachmittags die Ortslage über den Hoher
Weg erschlossen wird.
Das heißt, dass die sich jetzt ergebende Linienführung durch den
Baustellenverkehr beibehalten werden soll. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass
der Bus in früherer Zeit diese Strecke gefahren ist. Zu einem späteren
Zeitpunkt wurde die Linienführung dann verändert. Bei Beibehaltung der nunmehr
praktizierten Buslinienführung ist es aber erforderlich, die Haltestellen zu
überplanen. Die ursprünglichen Haltestellen müssten noch vorhanden sein, da die
Schüler in dem Bereich bereits früher eingestiegen sind.
Auf Nachfrage von Herrn Fidler erklärt Mitglied Kurt Reintjes nochmals
genau die von ihm zum Antrag gestellte Linienführung: Borgheeser Weg –
beginnend an der Pumpstation, vorbei am Hochhaus „Am Busch“, bis zur Ecke
Verborgstraße/Eichenallee, bis zum Stromhäuschen Hüthumer Straße – links auf
die Hüthumer Straße – vorbei an Reithalle und Molkerei – dann links auf den
Hoher Weg und wieder auf die alte Linienführung. Diese Linienführung läuft
bereits seit 2 Wochen problemlos. Damit fällt die Verborgstraße vormittags in
Gänze aus der Linienführung heraus, am Nachmittag kann der Linienverkehr (wie
im Beschlussvorschlag) über den Hoher Weg laufen. Nachmittags können dann die
Schüler mitfahren, die von den weiterführenden Schulen kommen. In Höhe der
Mitte der Verborgstraße existiert eine Haltestelle, wo nie Kinder einsteigen.
Es dürfte unproblematisch sein, dass die Kinder von der Verborgstraße bis zur
Ecke hinunterlaufen, um dann einzusteigen. Die sicherheitstechnischen Fragen
müssten natürlich geklärt werden, da momentan die Lichtverhältnisse relativ
dunkel sind. Vielleicht wäre es möglich, die Haltestelle an der Vogelsiedlung
wieder zu aktivieren.
Auf Nachfrage von Mitglied Spiertz teilt Herr Fidler mit, dass
vormittags der Bus im Stunden-Takt über die Verborgstraße und nachmittags im
Halb-Stunden-Takt über die Verborgstraße fährt. Die Busführung vormittags
beginnt vor dem ersten Schülerverkehr.
Frau Kalwa wirft ein, dass der Gelenkbus vormittags zu den Schulzeiten
verkehrt. Der erste Gelenkbus hat seine Einsatzzeit bereit um 5:09 Uhr. Der
letzte Gelenkbus fährt um Mitternacht. An den Wochenenden wird ein kleiner Bus
eingesetzt, der durchaus auch an den Wochentagen ausreichen würde. Die Anwohner
der Verborgstraße sind nicht grundsätzlich gegen Busverkehr, man möchte
lediglich die großen Gelenkbusse vermeiden, da diese vielfach auf Privatgelände
ausweichen müssen.
Mitglied Spiertz kann sich dem Vorschlag hinsichtlich der geänderten
Linienführung von Mitglied Kurt Reintjes nicht anschließen. Derzeit fährt der
Bus einen enormen Umweg, der auch mit mehr Zeit zu veranschlagen ist. Im
Bereich der Reithalle sieht er einen Gefahrenpunkt, da dort der Bereich für
Begegnungsverkehr sehr eng ist und die dann gerade erneuerte Bankette Schaden
nimmt.
Vorsitzender Jansen teilt mit, dass es gemäß der Geschäftsordnung nicht
zulässig ist, dass anwesende Bürger sich bei den Tagesordnungspunkten zu Wort
melden. Er hat dies ausnahmsweise zugelassen.
Mitglied Jessner macht den Kompromissvorschlag, dass der Vorschlag von
Mitglied Kurt Reintjes von der Verwaltung mit der NIAG abgestimmt und das
Ergebnis kurzfristig mitgeteilt wird.
Vorsitzender Jansen macht ergänzend den Vorschlag, dass die Verwaltung
die Abstimmung innerhalb der nächsten Woche vornimmt und den Punkt nachträglich
auf die Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses setzt.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs weist darauf hin, dass eine kurzfristige
Änderung der Tagesordnung kommunal- und verfassungsrechtlich nicht mehr möglich
ist. Das Ergebnis der Abstimmung wird dann unter Mitteilungen und Anfragen im
Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt. Die Ausschussmitglieder sind einstimmig
mit der Vorgehensweise einverstanden.