Sitzung: 14.01.2015 Sozialausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 16, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 07 - 16 0258/2014
Beschlussvorschlag
Der Rat beschließt den Neubau von zwei Übergangsheimen für die
Unterbringung von Asylbewerbern.
Hierzu wurde noch
eine Tischvorlage verteilt, in der die aktuelle Unterbringungssituation,
die Anzahl und die
Staaten, aus denen die Asylbewerber kommen, entnommen werden
kann.
Bürgermeister Diks
berichtet über die Probleme bei der Unterbringung von
Asylbewerbern. Die
Übergangswohnheime sind voll, Wohnungen wurden bereits
angemietet.
Mittelfristig müsse reagiert werden. Bürgermeister Diks berichtet über eine
Fahrt nach
Bocholt. Vertreter aus Politik und Verwaltung haben sich dort ein neues
Heim für Asylbewerber
angesehen. 20 Wohneinheiten sind in Bocholt gebaut worden,
vier davon mit 21
Quadratmetern und sechzehn mit 42 Quadratmetern, jeweils mit
Einbauküche sowie
Bad ausgestattet. Bei der Bauausführung wurde auf modernste
Technik Wert
gelegt, z.B. Solartherme und Photovoltaikanlage. Die Kosten für den
Neubau eines neuen
Heimes beziffert der Bürgermeister mit rund 1,2 Millionen Euro. Im
Gesamthaushalt
wird dafür der Ansatz auf Seite 228 von 500.000 Euro auf 800.000
Euro erhöht sowie
400.000 Euro als Verpflichtungsermächtigung angesetzt. Der
Bürgermeister
betont, dass zunächst nur der Bau eines Übergangswohnheimes
vorgesehen ist,
die Verwaltung jedoch für den Bedarfsfall seitens der Politik zwei
genehmigt haben
möchte. Der Sozialausschuss wird im Herbst über den aktuellen
Stand der Dinge
informiert werden. Der Bürgermeister teilt zudem mit, dass sich durch
den kurzfristigen
Ankauf des alten Kolpinghauses mit sechs Wohnungen die Lage
bezüglich der
Unterbringung etwas entspannt habe.
Die Vorsitzende
führt aus, dass ihr der Bau in Bocholt gut gefallen habe. Auf die Frage
von Mitglied
Bartels, wo die neuen Heime gebaut werden sollen, teilt der Bürgermeister
mit, dass er
hierüber in öffentlicher Sitzung keine Aussage machen werde, zumal die
Grundstückkäufe
noch anstehen, da städtische Grundstücke nicht zur Verfügung
stehen.
Mitglied
Sommer-Luitwieler möchte wissen, wie lange Asylbewerber in einem Heim
leben. Der
Bürgermeister teilt mit, dass dieses sehr unterschiedlich ist. Es können sechs
Monate aber auch sechs Jahre sein. Eine
weitere Frage von Mitglied Sommers-
Luitwieler, ob
nicht eine zentrale Verteilung der Flüchtlinge im Stadtgebiet besser sei,
beantwortet der
Bürgermeister dahingehend, dass man mit einer Größenordnung von 60
Personen einen
Mittelweg gewählt habe, um eine Ghettoisierung zu vermeiden. Für die
Betreuung seien
Heime jedoch besser, da kein zu großer Zeitaufwand hierfür betrieben
werden muss.
Mitglied Hinze
fragt nach, ob das der Vorlage beigefügte Konzept noch Gegenstand der
Beratung ist.
Diese Frage wird vom Bürgermeister bejaht, allerdings würden einzelne
Parameter nach dem
Besuch in Bocholt nun anders gesehen.
Der Bürgermeister
berichtet ferner, dass der Mietvertrag für das Gebäude Tackenweide
19 Mitte des kommenden
Jahres ausläuft. Eine Verlängerung käme nur in Frage, wenn
seitens des
Vermieters akzeptable Konditionen angeboten werden, da die derzeitige
Miete zu teuer sei.
Mitglied Hinze
beantragt, dass der Sozialausschuss sich in absehbarer Zeit mit dem
Konzept zur
Betreuung der Asylbewerber beschäftigen soll und nennt als erste Idee die
Initiative von
Frau Hieret-Mc Kay, die einen Aufruf gestartet hat, Räder für die
Asylbewerberkinder
in der Schule abzugeben. Ferner möchte er wissen, ob es bereits
erfahrene
Mitarbeiter für die Betreuung gebe. Der Bürgermeister teilt mit, dass zur Zeit
drei Mitarbeiter
stundenweise im Einsatz sind und dass die Form der künftigen
Betreuung noch
offen sei. In Kleve findet die Betreuung durch das Theodor-Brauer-Haus
statt.
Mitglied Arntzen
fragt nach, ob auch über die genannten Kapazitäten hinaus Flüchtlinge
untergebracht
werden können. Das sei nicht einzuschätzen, so der Bürgermeister, doch
die Fachbereiche 3
und 7 kooperieren sehr gut miteinander. Im Bedarfsfall müsse
gegebenenfalls
weiter Wohnraum angemietet werden.
Die Frage von
Mitglied Bartels, ob nicht zwei Häuser auf einem Grundstück gebaut
werden können,
verneint der Bürgermeister mit Hinblick auf eine mögliche
Ghettoisierung.
Mitglied Bartels wirft ein, dass auf der Tackenweide bereits zwei Häuser
stehen, worauf der
Bürgermeister entgegnet, dass es sich mit 19 Obdachlosen und 43
Asylbewerbern um
unterschiedliche und räumlich getrennte Personengruppen handelt.
Mitglied
Meschkapowitz fragt nach möglichen Zuschüssen seitens des Landes.
Bürgermeister Disk
berichtet über ein neues Programm, wonach Kommunen bis zu zwei
Millionen Euro für
den Bau von Übergangswohnheimen zinslos bekommen können.
Auf die Frage von
Mitglied Seyrek, ob die 25 verschiedenen Nationen, die in den
Unterkünften
leben, untereinander klar kommen, teilt Herr Sterbenk mit, das es seit
Jahren ruhig ist.
Mitglied Tepass
möchte wissen, ob Asylbewerber nach Abschluss des Verfahrens auf
dem freien
Wohnungsmarkt Wohnraum anmieten dürfen. Dieses wird von Herrn
Sterbenk bejaht.
Mitglied Hinze
stellt den Antrag, nach Beschlussvorschlag abzustimmen. Ferner stellt er
für die SPD den
Antrag, bis Ende März 2015 eine Sitzung des Sozialausschusses
anzusetzen.