Sitzung: 25.08.2015 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Enthaltungen: 6
Vorlage: 05 - 16 0427/2015
Beschlussvorschlag
Der
Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt das vorliegende Anforderungsprofil
zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2025 (ISEK 2025) für die Emmericher
Innenstadt als Grundlage für die Ausschreibung der Planungsleistungen.
Herr Kemkes erläutert kurz die Vorlage. In
der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am 02.06.2015 wurden
Informationen zum Aufbau des Konzeptes insgesamt gegeben. Wunsch des
Ausschusses war, dass das Anforderungsprofil für die grundlegende Angebotsabfrage
dem Ausschuss zur Kenntnis gegeben wird, bevor der Auftrag an die Planungsbüros
erteilt wird. Das Anforderungsprofil baut zum einen auf dem am 02.06.2015
vorgestellten Konzept und zum anderen auf den in der Zwischenzeit eingegangenen
Anträgen aus dem politischen Raum auf. Der Projektablauf sieht vor, das Projekt
im Ausschuss für Stadtentwicklung und abschließend im Rat zur Beschlussfassung
vorzulegen. Geplant ist, bis Ende September die Angebote einzuholen und im
Laufe des Oktobers die entsprechenden Gespräche zu führen, so dass die
Verwaltung Ende Oktober den entsprechend Auftrag erteilen könnte.
Mitglied Brouwer teilt für seine Fraktion
mit, dass das Anforderungsprofil umfassend und detailliert dargestellt ist.
Begrüßenswert ist, dass der Projektbereich noch nicht abschließend festgelegt
wurde. Er stellt den Antrag, nach Vorlage zu beschließen.
Mitglied Sigmund vermisst bei dem Projekt den
derzeitigen Ist-Zustand und ein schrittweises Vorgehen. Sinnvoll wäre es gewesen,
vorab eine Situationsanalyse/Ist-Analyse durchzuführen, die beschreibt, wie der
Zustand ist, was gewünscht ist und was geändert werden soll, was muss
entwickelt werden, wie wurde bislang mit den Problemen (insbesondere
Einzelhandelskonzept) umgegangen. Auch eine Aussage darüber, was passieren
würde, wenn nichts erfolgt, fehlt. Ein weiterer Schritt wäre die Zielsetzung;
d. h. was soll mit dem Konzept erreicht werden. Ein weiterer wichtiger Punkt
ist das Ergebnis des Auftrages mit möglichen Variantendarstellungen und
Handlungsoptionen. Im Folgeschritt müsste somit eine Bewertung der alternativen
Varianten erfolgen mit den daraus resultierenden Handlungsoptionen. Als
nächster Schritt würde sich die Durchsetzung des Konzeptes anschließen, die ein
schrittweises Vorgehen erfordert. Für ihn steht im Vordergrund die Klärung der
Frage, wer was mit wem und welchen Mitteln durchführt; ein sogenannter
Maßnahmenkatalog. Ein ganz wichtiger Aspekt fehlt bei dem Konzept in Gänze, die
Evaluation. Normalerweise wird ein Konzept von einem Dritten überprüft, der es
nicht entworfen hat. Wie und Wann soll das Konzept überprüft werden und welche
Punkte sind bei der Evaluation zu berücksichtigen (muss im Anforderungsprofil
entsprechend festgelegt sein). Wie lange soll das Konzept gültig sein. Er hätte
es begrüßt, wenn bei der Erstellung des Anforderungsprofils nicht nur die
Verwaltung sondern auch die Bürger miteinbezogen worden wären. Das
vorgeschlagene Konzept wird seitens der BGE in der vorgeschlagenen Form nicht
mitgetragen und will es zur weiteren Bearbeitung an die Verwaltung zurückgeben.
Vorsitzender Jansen macht deutlich, dass,
wenn die von Mitglied Sigmund aufgeworfenen Fragen beantwortet wären, keine
Ausschreibung mehr erforderlich wäre. Es handelt sich um die Erstellung des
Anforderungsprofils, mit dem ein Konzept erstellt werden soll. Dieses Konzept
wird dann dem Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt, um im Anschluss damit
in die Bürgerbeteiligung zu gehen.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs gibt
Erläuterungen zur Methodik. Z. B. beim Masterplan Hoch-Elten hat es in der
Grundstruktur ähnlich ausgesehen, wie jetzt auch. Es erfolgte die Vorbereitung
in der Verwaltung, Vorstellung, Absprache mit einem Büro, Auswahl eines Büros
und danach schloss sich die Erarbeitung des Masterplans an. Die Beteiligung der
Bürger hat in entsprechender Form stattgefunden und man hat festgestellt, dass
ein gutes Ergebnis dabei erzielt wurde. In den bisher regelmäßig geführten
Gesprächen mit den Büros wurde der Verwaltung immer wieder bestätigt, dass die
Stadt Emmerich am Rhein wohl eine der wenigen Kommunen ist, die fachlich
fundiert herangeht. Aus Sicht der Verwaltung ist eine konsistente Abfolge von
entsprechenden Phasen/Beteiligungen der Bürgerschaft geplant, um zu Ergebnissen
zu gelangen, um mit diesen über eine Zeitachse in die Maßnahmenumsetzung
einzusteigen und Ziele zu erreichen. Zwischen der letzten Sitzung und der
heutigen ist viel Energie in die Vorbereitung und die materielle Arbeit in das
ISEK eingeflossen. Verwaltungsseitig sieht man in keiner Weise das Erfordernis,
noch mehr zu tun. Alles Weitere ergibt sich in der Abarbeitung der weiteren
Themen.
Mitglied Kaiser äußert, dass die Vergabe an
die Planungsbüros teuer wird und fragt nach, warum nicht die Möglichkeit in
Betracht gezogen wurde, dieses über Universitäten und
Wettbewerbsausschreibungen abzuwickeln.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt, dass
diese Möglichkeit vor dem Hintergrund nicht in Betracht gezogen wurde, da die
damit beauftragten Studenten vornehmlich die eigene Arbeit im Vordergrund
sehen. Es handelt sich bei den Arbeiten um praktisch orientierte Arbeiten und
in der Regel um keine Forschungsaufträge an Universitäten. Die vorgeschlagene
Vorgehensweise hat sich in der Vergangenheit bewährt. Durch die Einladung einer
ganzen Bandbreite von Büros erhält man ein großes Spektrum von verschiedenen
Herangehensweisen.
Mitglied Brouwer geht auf den Wortbeitrag von
Mitglied Sidmund ein. Die von ihm vorgetragenen Fragen werden im Rahmen der
Ausschreibung und Erarbeitung beantwortet. Für ihn ist es unverständlich, dass
man so kritisch mit einer Sache umgeht, die von der Verwaltung über Monate
erarbeitet wurde.
Auf Wortäußerung von Mitglied Peschel teilt
Erster Beigeordneter Dr. Wachs mit, dass es sich um eine freihändige Vergabe
handelt. Die Verwaltung sucht eine Anzahl von Büros, von denen man weiß, dass
sie zum einen fachlich qualifiziert sind und zum anderen vergleichbare Aufgaben
bereits erledigt haben. Diese Büros werden von der Verwaltung entsprechend
angeschrieben.
Mitglied Bartels fasst den Wortbeitrag von Mitglied Sigmund so zusammen, dass man sagen könnte, je besser der Input für die Büros ist umso effektiver ist möglicherweise der Output. Je mehr und detaillierte Informationen an die Hand gegeben werden umso mehr kann erwartet werden.