Sitzung: 22.11.2016 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 18, Nein: 3, Enthaltungen: 0
Vorlage: 05 - 16 0903/2016
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Stadtentwicklung stimmt dem Plankonzept zur Gestaltung
des Neumarktes zu und beauftragt die Verwaltung, eine Bürgerinformation
durchzuführen.
Herr Kemkes erläutert kurz die Vorlage und übergibt
das Wort an Herrn Dietrich, der eingehend anhand einer Power-Point-Präsentation
die Außenanlagengestaltung Neumarkt erläutert (die Präsentation ist der
Niederschrift beigefügt).
Mitglied ten Brink versteht den Entwurf als
sehr grobes Konzept. Seiner Meinung nach können keine Beschlüsse über
Gestaltung gefasst werden, da seinem Reden nach man noch nichts gesehen hat. Er
spricht z. B. den Fußstreifen auf dem Neuen Steinweg an, der neben dem Gebäude
herläuft. Was für eine Breite hat dieser? Welche Restfläche bleibt dann noch
zwischen Fahrbahn und Parkstreifen und Gebäude über?
Herr Dietrich antwortet, dass der Gehweg eine
Breite von 1,50 m haben wird.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt
deutlich, dass es bei den vorliegenden Vorlagen darum geht, in die detaillierte
Bürgerinformation zu gehen, um in der nachfolgenden Sitzung des Ausschusses für
Stadtentwicklung den entsprechenden Beschluss zu fassen. Er schlägt Mitglied
ten Brink vor, über jegliche Details mit der Verwaltung zu sprechen. Nach der
erfolgten Bürgerinformation werden die Bedenken und Anregungen aufgenommen und
entsprechend bearbeitet und zur erneuten Beschlussfassung vorgelegt.
Mitglied ten Brink hat einige Fragen:
Wie ist der fußläufige Streifen bzw. der von
Herrn Dietrich betitelte Grünstreifen gestaltet? Wird die Oberfläche
wassergebundene Decke? Wie breit ist der Streifen? Sollen da auch Laufen
möglich sein? Die geplanten Querhecken müssten dann anders gestellt werden.
Vorsitzender Jansen weist darauf hin, dass
mit der vorgestellten Planung in die Bürgerbeteiligung gegangen wird. In
heutiger Sitzung wird noch nicht über das Konzept beschlossen. Sehrwohl können im Vorfeld die
Fragen gestellt werden. Und auch in der Bürgerbeteiligung werden Bedenken und
Anregungen vorgetragen, die entsprechend durch die Verwaltung abgearbeitet
werden. Danach wird der Ausschuss für Stadtentwicklung erneut beteiligt und um
entsprechende Beschlussfassung gebeten.
Mitglied Sigmund gibt zu Protokoll, dass die
Neugestaltung des Neumarktes und die Bürgerinformation nur Sinn machen, wenn
klar ist, dass das, was geplant wird auch umgesetzt wird (siehe nächsten 3
Tagesordnungspunkte). Er fragt nach, mit welchen Kosten die Stadt Emmerich am
Rhein im Haushaltsjahr 2017 voraussichtlich zu rechnen hat. Weiterhin fragt er
nach, welche Anzahl an überirdischen Parkplatzen zukünftig wegfallen wird und
wie dies kompensiert werden soll.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs führt aus,
dass die Kosten im Haushalt 2017 abgebildet sind; diese waren bereits in den
Vorjahren im Haushalt abgebildet. Hinsichtlich der Parkplätze erklärt er
Kemkes, dass oberirdisch 80 Parkplätze eingeplant sind (vorher ca. 120-125
Parkplätze). Mit dem Vorhabenträger wurde eine Vereinbarung getroffen, dass die
geplanten 80 Tiefgaragenplätze auch für die Öffentlichkeit nutzbar sind. Die
Tiefgarage deckt die erforderlichen Stellplätze für das Bauvorhaben ab und die
weiteren Stellplätze stehen dann somit der Öffentlichkeit zur Verfügung. Insgesamt
erhält man mehr Stellplätze als vorher. Hinsichtlich der Kosten führt er an,
dass das im Haushalt eingestellte Budget eingehalten wird.
Herr Kemkes erklärt auf Wortäußerung von
Mitglied Lindemann, dass der Vorlage die Planung aus 2014 beigefügt ist, die
auch in der Öffentlichkeit so vorgestellt wurde. In der neuen Planung sind
nunmehr Änderungen, die von Herrn Dietrich vorgestellt wurden. Das Parken
findet nicht mehr direkt auf der Fahrbahn statt sondern mit einem parallel zur
Fahrbahn ausgerichteten gepflasterten Parkstreifen (vor dem Gebäude auf der
Südseite des Neuen Steinweges).
Mitglied Lindemann führt an, dass sich im
unteren fußläufigen Bereich seines Wissens nach 5 Parkplätze befinden. Man muss
diese Parkplätze also immer umgehen oder besteht die Möglichkeit, an dem
Gebäude vorbeizugehen. Herr Dietrich bestätigt, dass man die Parkplätze umgehen
muss.
Mitglied Spiertz fragt an, ob in der Planung
berücksichtigt wird, dass für Veranstaltungen, die auf dem Neumarkt stattfinden
sollen, auch der Platz für den Aufbau von Bühnen gegeben ist, wie es in der
Vergangenheit immer der Fall war. Seiner Meinung nach ist das nach der neuen
Planung aufgrund des vorhandenen Baumkarrees nicht mehr möglich.
Herr Kemkes erklärt, dass vorrangig das
Marktgeschehen bei der Planung berücksichtigt wird. Dennoch gibt es eine
Fläche, wo nicht geparkt wird, wo dann kleinere Veranstaltungen abgehalten
werden können. Für die größeren Bühnen wird man in den Rheinpark ausweichen
müssen.
Mitglied Bartels kann sich der Äußerung von
Mitglied ten Brink, dass noch sehr viele offene Fragen da sind, anschließen. In
der Praxis sieht es so aus, dass viele Bürger auf die Politiker zukommen und
Fragen stellen, die dann zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet
werden können. Ferner fragt er nach, ob im Neuen Steinweg Kanalbaumaßnahmen
geplant sind. Herr Kemkes teilt mit, dass Kanalbaumaßnahmen nicht geplant sind.
Lediglich die Platzentwässerung wird verändert und der künftige Anschluss des
Gebäudes an das Kanalnetz wird neu geregelt; im Hauptkanal sind keine
Änderungen vorgesehen.
Auf Nachfrage von Mitglied Siebers
hinsichtlich der Bürgerinformation erklärt Herr Kemkes, dass geplant ist, auf
der Fläche des Neumarktes eine Musterfläche anzulegen, um die geplanten
Materialien vorzustellen. In der Bürgerinformation wird man dafür Sorge tragen,
dass die Vorstellung des Planes und entsprechende Fotos in angemessener
Größenordnung auf Stellwänden erfolgt.
Weiterhin teilt er ergänzend auf die Frage
von Mitglied ten Brink hinsichtlich des Querschnittes des Neuen Steinweges mit,
dass Herr Dietrich darauf hingewiesen hat, dass die Fahrbahnbreite so ausgelegt
wird, dass der Fall eines möglichen gegenläufigen Busverkehrs ermöglicht wird.
Auf der Nordseite wird die Gehwegbreite ca. 1,50 m betragen. Auf der Südseite
wird es etwas breiter; zwischen dem Parkstreifen und dem Gebäude wird es 1,50 m
breit sein. Ergänzend führt er zu den Umfahrten des Parkplatzes aus, dass man
in der Fahrbahn einen Materialwechsel plant, um einen Laufweg parallel zur Fahrbahn
anzubieten.
Er teilt ferner auf Wortäußerung von Mitglied
ten Brink mit, dass die Ursprungsplanung aus dem Jahre 2014 stammt und der
jetzigen Vorlage beiliegt. Herr Dietrich hat nunmehr die weiterentwickelte
Planung vorgestellt. Er schlägt vor, dass Herr ten Brink sich die Planungen in
der Verwaltung nochmals genauer anschaut.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt auf
Nachfrage von Mitglied Tepaß, dass, wie bei jeder anderen Planung auch, das
Plankonzept vorgestellt wird, um den Beschluss zu bekommen, mit dem Plankonzept
in die Bürgerinformation zu gehen. Die Anregungen und Bedenken aus der
Bürgerinformation werden mitgeteilt und in einer nachfolgenden Sitzung des
Ausschusses für Stadtentwicklung wird in der Regel dem Ausbaukonzept
zugestimmt. Heute erteilt der Ausschuss für Stadtentwicklung der Verwaltung
lediglich den Auftrag, mit dem vorgestellten Ausbaukonzept in die
Bürgerinformation zu gehen. Danach erfolgt eine weitere Sitzung, wo die
Bedenken und Anregungen und möglichen Planänderungen in einer Vorlage dargelegt
werden, um dann die entsprechende Beschlusslage herbeizuführen.
Herr Kemkes erwidert auf Wortäußerung von
Mitglied Tepaß zur Verschmutzung von Autos, dass der Vogel sich auf die Platane
wie auch auf jeden anderen Baum setzen wird. Es muss jedem Bürger klar sein,
dass wenn man unter Bäumen länger parkt, das Auto entsprechend verschmutzt sein
kann. Zur Gestaltung des öffentlichen Raumes gehört auch immer die Pflanzung
von Bäumen. Der angesprochene Parkplatz mit dem Baumkarree ist als Kurzzeitparkplatz
angedacht; in der Tiefgarage ist längeres Parken möglich.
Erster Beigeordneter Dr. Wachs erklärt
ergänzend, dass nicht alle Interessen zu 100 % zufriedenstellend berücksichtigt
werden können; es handelt sich immer um die Frage des Kompromisses.
Mitglied Baars bittet darum, der
Niederschrift den aktuell überarbeiteten Plan beizufügen und stellt den Antrag,
nach Vorlage zu beschließen.
Mitglied Sigmund teilt für seine Fraktion
mit, dass man nochmals prüfen sollte, eine öffentliche Toilette einzurichten.
Stellungnahme der Verwaltung:
Die Verwaltung verweist hierzu auf die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vom 10.05.2011 (Vorlagen-Nr. 05-15 0425/2011):
Zitat aus der Vorlage: „Bis zur Realisierung der Umgestaltung des Neumarktes befindet sich dann keine öffentlich zugängliche Toilette am Standort Neumarkt. Im Rahmen der Umgestaltung des Neumarktes ist das Thema WC-Anlage in der Planung zu berücksichtigen (Errichtung einer neuen öffentlichen WC-Anlage oder Mitbenutzung von barrierefreien WC-Anlagen im Gebäude).“