Beschluss: zur Kenntnis genommen

Kenntnisnahme(kein Beschluss)

 

Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 


 

Herr Loock stellt die Präsentation zur Schulbetreuung im Primarbereich vor. Eine Zusammenfassung ist dieser Niederschrift als Anhang 001 beigefügt.

 

Mitglied Schaffeld äußert Kritik an der Verständlichkeit der Vorlage und fragt an, seit wann die steigenden Bedarfe bekannt sind.

Zudem bittet Mitglied Schaffeld um Erläuterung, weshalb nicht mehr baulich Investiert wird und wie die Investition in die bestehenden Räumlichkeiten geplant ist.

 

Herr Loock erklärt, dass die Eltern die Anmeldungen für Schule + und OGS gemeinsam mit der Anmeldung zur Einschulung im Herbst durchführen. Durch die Schulverwaltung erfolgt im Februar die Ermittlung der Bedarfe und im März die Meldung der Zahlen an das Land für die Förderung der OGS Maßnahmen.

In den letzten Jahren sind die Zahlen durchgängig gestiegen. Im letzten Jahr wurde dieser Anstieg jedoch deutlich überschritten. Die Schülerzahlen haben sind in den letzten Jahren nicht deutlich verändert; der Bedarf der Eltern an Betreuung jedoch sehr. Eine Prognose über den stark gestiegenen Bedarf war nicht möglich.

Durch die Überarbeitung der Nutzungskonzepte soll zukünftig auch steigenden Bedarfen kurzfristig gerecht werden können.

 

Mitglied Kulka bedankt sich für die Präsentation und fragt an, ob bei den Anmeldezahlen zur Einschulung im November ebenfalls die Anmeldung für die Betreuung erfolgt und darauf die Bedarfsberechnung und Betreuungsplanung stattfindet.

 

Herr Loock erklärt, dass eine Planung an diesem Punkt noch nicht durchgeführt wird, da zu diesem Datum noch nicht bekannt ist, wie viele Kinder aus den höheren Klassen weiterhin eine Betreuung benötigen. Eine Gruppengröße mache dies jedoch nicht aus.

 

Mitglied Kulka fragt an, wie die Arbeit mit den Modellschulen abläuft.

 

Herr Loock erwidert, dass Frau Dr. Kleinen in Troisdorf bereits ein Projekt zur multifunktionalen Nutzung der Schulräumlichkeiten begleitet hat.

U. a. durch Einbringung von speziellem Mobiliar kann man eine solche Nutzung herbeiführen, die für Schule und Betreuung geeignet ist.

Die aktuelle Situation von Schule und Betreuung in Emmerich am Rhein stellt einen Luxus im Vergleich zu anderen Kommunen dar.

Im Kreis Kleve sei es schon in vielen Gemeinden gängig, Räume multifunktionell zu nutzen.

 

Mitglied Meschkapowitz hält fest, dass ein Elternwille zur Betreuung klar erkennbar ist. Es sei ein Armutszeugnis für die Stadt Emmerich, dass gezielt keine Investitionen mehr vorgenommen werden.

Ein Zweifel an dem Konzept der Mehrfachnutzung besteht im Hinblick auf die Qualität der angebotenen Betreuung.

Eine grundsätzliche Ausrichtung keine baulichen Investitionen mehr durchzuführen, sei ein Fehler, welcher der Attraktivität der Stadt Emmerich am Rhein schadet.

Die Ausdünnung im Bereich der sozialen Bildung der Stadt Emmerich am Rhein schadet den Attributen, welche eine Stadt attraktiv für Eltern machen.

Es handelt sich um ein Provisorium, welches schon der Nachkriegszeit gleicht.

 

Mitglied Scherer erwidert aus der Praxis, dass die gestiegenen Betreuungszahlen aus der guten Arbeit der Schulen und Betreuung resultieren. Die Angebote von OGS und Schule + wurden nicht von Anfang an gut angenommen. Hierfür wurde zusammen mit dem Qualitätszirkel viel Arbeit investiert.

Eine Umstrukturierung in diesem Bereich ist sinnvoll, da zu bedenken ist, dass das einzige räumliche Problem während der Mittagsverpflegung entsteht. Die Hausaufgabenbetreuung findet bereits in den Klassenzimmern statt. Hiernach folgt das Angebot der Betreuung für 1-2 Stunden, wo der OGS Gruppenraum für die Mittagsangebote benötigt wird. Problematisch ist jedoch die Mittagsverpflegung. Bislang hatte die OGS in jedem Gruppenraum, wie im Kindergarten, gemeinsam gegessen. Pädagogisch gesehen war dies eine tolle Heimat für die Kinder. Auf der anderen Seite ist der Gruppenraum eine teure Heimat.

Nach dem neuen Konzept werden die Kinder in Schichten essen und der Raumbedarf vermindert.

 

Mitglied Meschkapowitz schätzt die Bemühungen, bringt jedoch ein, dass es einen provisorischen Charakter hat. In Norwegen z.B. würde viel mehr in Bildung investiert werden. Die bestmögliche Lösung sollte im Hinblick auf die Zukunft ermöglicht werden und dies ist mit dem Nutzungskonzept nicht gegeben.

Die Fraktion postiert sich gezielt in Richtung der Investition in Bildung und genau wie bei der Gesamtschule, wo man bei einer Sanierung nie den Stand eines Neubaus erreichen wird, wünscht man sich das beste Ergebnis.

  

Bürgermeister Hinze erläutert, dass man sich damals bei der Gesamtschule dafür entschieden hat, gemeinsam mit dem Architekturbüro Hausmann die optimalen Nutzungsbedingungen herzustellen.

Wie bereits erklärt, konnte nicht abgesehen werden, dass die Zahlen für die Betreuung so gewaltig ansteigen. Eine Betonburg sei nicht der richtige Weg. Ein schlaues Konzept, welches von den Schulen und der Betreuung erarbeitet wurde, stellt die bessere Lösung dar.

Eine Behauptung, man würde keine Investitionen mehr vornehmen, sei falsch. Die Stadt Emmerich am Rhein investiert nicht in Beton, sondern in schlaue Konzepte.

 

Mitglied Swhajor bemängelt die mangelnden Alternativen und kritisiert, dass man bei dem vorgestellten Weg mit den Nutzungskonzepten vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Eine Mehrfachnutzung der Klassen ist gerade bei den kleineren Kindern problematisch.

 

Bürgermeister Hinze erläutert, dass wir aufgrund der aktuellen Lage, gerade in Hinsicht auf das Großprojekt Gesamtschule nicht in der Lage sind, weitere Projekte darzustellen. Bei einer Bauzeit von zwei Jahren, sei ein Bedarf nicht abzuschätzen.

Die Vorlage drückt aus, dass bei der Stadt Emmerich am Rhein nicht nur finanziell, sondern auch bei den Kapazitäten der Verwaltung Grenzen erreicht sind.

 

Beratendes Mitglied van Driel bringt ein, dass das Konzept der Mehrfachnutzung nicht nur Negatives bereithält. Es handelt sich hierbei um einen Kompromiss, welcher jedoch die Verzahnung von Schule und Betreuung verbessert. Man müsse sich Gedanken darüber machen, ob man eine Ganztagsschule hat oder eine Ganztagsschule ist. Durch gewisse Raumkonzepte sind bereits bei anderen Schulen gute Lösungen aufzufinden, wie Schule und Betreuung zusammenarbeiten können. Eine Investition nur in Beton muss daher nicht gleich die beste Lösung sein. Eine Investition in gutes Personal und in die Räume kann die Qualität der Betreuung beträchtlich verbessern.

Zum anderen sollten die Mitglieder des Schulausschusses eine Begehung der jeweiligen Örtlichkeiten in Betracht ziehen, da jede Schule anders ist und die Diskussionen weit von der Realität geführt werden.   

 

Mitglied Weicht stimmt Frau van Driel zu und weist darauf hin, dass Kinder flexibel sind und dem neuen Konzept eine Chance gegeben werden soll. Mitglied Weicht fragt an, ob eine Zusammenfassung der Präsentation als Anlage zur Niederschrift gereicht werden kann.

 

Herr Loock erklärt, dass der Niederschrift eine Zusammenfassung beigefügt wird.

 

Mitglied Leypoldt teilt mit, dass dieses neue Konzept nicht letztendlich für die Betreuung festgelegt wird. Es handelt sich um einen dynamischen Prozess, in dem auch entschieden werden kann, wenn ein Ausbau wieder nötig ist. Zum jetzigen Zeitpunkt stellt das Nutzungskonzept die beste Lösung dar.

 

Mitglied Malischewski bittet um Erläuterung, 1.: Weshalb der Schulausschuss nicht verantwortlich ist bei der Entscheidung, ob eine weitere bauliche Investition zu tätigen ist. 2.: Wie die Punkte rechtliche Verpflichtung und keine ausreichenden Kapazitäten zu vereinbaren sind und 3.: Worauf stützt die Verwaltung die Annahme, dass die Prognosen zur demographischen Entwicklung fehlerhaft sind.

 

Zu 1.:  Bürgermeister Hinze erklärt, dass grundsätzlich im Schulausschuss entschieden wird, was gebaut wird. Der FB 3 Immobilien kalkuliert daraufhin Kosten und bringt diese in den Vergabeausschuss ein. Bei der Angebotsanfrage können je nach Wirtschaftslage große Unterschiede zur Kalkulation auftreten. Diese werden ebenfalls im Vergabeausschuss besprochen und dann letztlich über die Vergabe entschieden. Daraufhin wird im ASE darüber entschieden, wie der abschließende Bau aussieht.

 

Zu 2.: Bürgermeister Hinze erklärt, dass die Verwaltung ihren rechtlichen Verpflichtungen nachkommt. Gerade im Hinblick auf die Vergangenheit könne man der Verwaltung nicht vorwerfen, nichts in Richtung Betreuung getan zu haben. Die Auslastung der Verwaltung bezieht sich auf den Baubereich mit den Fachbereichen 3 und 5. Im Gegenzug arbeite man an einer guten Lösung im Rahmen eines geänderten Nutzungskonzeptes.

 

Herr Loock erklärt, dass die Verwaltung Ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachkommt. Für die Bereitstellung von mehr Betreuungsplätzen ist aus Sicht der Schulverwaltung kein zusätzlicher Raumbedarf gegeben. Es bedarf lediglich einer besseren Nutzung der aktuellen Räumlichkeiten. Dies erfolgt durch die Konzeptarbeit und kleinere bauliche oder möblierungstechnische Änderungen.

 

Zu 3.: Herr Loock erklärt, dass in den letzten Jahren viele polnische Kinder zugezogen sind, welche teils kein deutsch sprechen und eine Mehrbelastung für die Schulen darstellen. Diese Entwicklung war demographisch nicht vorhersehbar und kann sich in den Folgejahren fortsetzen oder auch rapide zurückgehen.

 

Mitglied Armasow fragt an, ob in den Räumlichkeiten des Hauses Haase eine zusätzliche OGS Gruppe dargestellt werden könne.

 

Mitglied Scherer teilt mit, dass diese Thematik mit der Verwaltung besprochen wurde. Haus Haase eignet sich aufgrund der Lage auf der anderen Straßenseite nicht für die OGS, da für verschiedene Angebote (Hausaufgabenbetreuung, Mittagsverpflegung, etc. die Straße gequert werden muss.

Bei der Schule + gehen die Schüler einmalig mit Ihrer Betreuung über die Straße und bleiben bis zum Ende in Ihrer Gruppe.

 

Mitglied Scherer bedankt sich bei den anderen Ausschussmitgliedern für den Willen zum weiteren Investieren in die Schulen. Einen Behelf stellt das neue Raumkonzept jedoch nicht dar. Lediglich in Form der Mittagsverpflegung entstehen große Probleme. Daher könne man bei Überlegungen zu Investitionen besser zum Ausbau der Mensen tendieren.

 

Mitglied Meschkapowitz möchte festhalten, dass es sich keinesfalls um eine Kritik an der Arbeit der Konzeptersteller handelt. In Zukunft könne man mit Sicherheit eine Synthese zwischen baulichem Invest und einem guten räumlichen Nutzungskonzept finden.

 

Die Vorsitzende Braun stellt keine weiteren Wortmeldungen fest.