Sitzung: 30.01.2018 Haupt- und Finanzausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 14, Nein: 5, Enthaltungen: 0
Vorlage: 03 - 16 1381/2018
Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt den im Entwurf vorgelegten Haushalt für das Budget 300 – Fachbereich Immobilien. Der Rat legt den Zuschussbedarf für das Haushaltsjahr 2018 im Ergebnishaushalt auf 5.640.365 € und im Finanzhaushalt auf 15.171.923 € fest zuzüglich der durch den Leiter des Fachbereiches vorgestellten Ergänzungen und der zuvor beschlossenen Änderung fest.
Fachbereichsleiter 3, Herr Stephan Glapski, erläutert ausführlich anhand
der
Präsentation (Anlage zur Niederschrift) das Budget des Fachbereichs 3
Immobilien.
Mitglied Sigmund bemängelt die Wiederholungen im Vortrag und fragt nach,
ob bei künftigen Grundstücksveräußerungen der Stadt Emmerich am Rhein ein Hinweis auf die öffentliche
Wohnbauförderung erfolgen könne. Des Weiteren rege er an, den Erwerb des zusätzlichen
Raumbedarfes für die Verwaltung mit einem Sperrvermerk zu versehen.
Zudem beantrage er, den geplanten Neubau des Asylbewerberheimes an der
Tackenweide aufzugeben.
Mitglied Tepaß teilt mit, dass für ihn die Erläuterungen zu den
Bauvorhaben Leegmeer- und Gesamtschule durch den Leiter des Fachbereiches
Immobilien, Herrn Glapski, nicht
nachvollziehbar seien. Er stützt seine in Teilen heftige Kritik im Wesentlichen
auf dargestellte Umplanungen, aus denen wiederum Kostensteigerungen
resultierten.
Mitglied Tepaß bittet in diesem Zusammenhang um Aufklärung, ob eine
Neuausschreibung bestimmter Leistungen grundsätzlich möglich sei. Bürgermeister
Hinze erläutert den rechtlichen Rahmen unter Bezugnahme auf die einschlägigen
und verbindlichen Bestimmungen des Vergaberechtes.
Darüber hinaus bittet Mitglied Tepaß um Erläuterung dazu, wer die Kosten für das Hotel zur Grenze trage,
wenn dieses nicht mehr benötigt würde.
Hierzu teilt der Bürgermeister mit, dass diese durch die Stadt Emmerich
am Rhein aufgrund mietvertraglicher Vereinbarungen zu tragen seien.
Herr Bürgermeister Hinze bittet das Mitglied Tepaß, Redebeiträge
sachlich und insbesondere ohne persönliche Angriffe auf Mitarbeiter der
Verwaltung vorzubringen.
Mitglied Schaffeld pflichtet dem Bürgermeister bei und rät ebenfalls zu
mehr Sachlichkeit in der politischen Auseinandersetzung.
Zudem regt Frau Schaffeld eine Konzepterstellung zur Wohnraumbelegung für
Asylbewerber unter Beteiligung des FB 7 und der Stabsstelle 18 – Asyl und
Integration an.
Mitglied Meschkapowitz teilt mit Hinweis auf die vergaberechtlichen
Bestimmungen und die ausführlichen Sachstandsberichte zu den Baufortschritten
in den Sitzungen des Vergabeausschusses mit, dass die Angriffe von Mitglied
Tepaß hinsichtlich vermeintlicher Kostenexplosionen nicht gerechtfertigt seien.
Die Maßnahmen und Umbauten seien von der Politik beschlossen worden und
daher nicht der Verwaltung anzulasten.
Mitglied Bartels bittet um Aufklärung, ob nach Ablauf des Mietvertrages
für das Hotel zur Grenze weitere Kosten entstünden.
Herr Glapski führt hierzu aus, dass aus dem Vertrag heraus
voraussichtlich weitere nutzungsbedingte Kosten entstünden.
Mitglied Brouwer stützt die Ausführungen des Leiters des Fachbereiches
Immobilien, Herrn Glapski, hinsichtlich
Marktpreisentwicklung und der daraus abzuleitenden Kostensteigerungen. Eine Neuausschreibung würde keine wirtschaftlicheren
Ergebnisse bringen. Die erfolgte Kostensteigerung sei somit nicht vorhersehbar
und kalkulierbar gewesen. Mit Hinblick auf die Situation des Hotels zur Grenze
solle aus seiner Sicht vorsorglich der Neubau des Asylbewerberheimes erfolgen.
Mitglied Reintjes regt die getrennte Beratung und Abstimmung der
vorliegenden Anträge an. Bürgermeister Hinze stimmt dieser Verfahrensweise zu
und stellt die Anträge zur Abstimmung:
1. Antrag Nr. XXIV der BGE-Fraktion
betr. Entgeltordnung für die Turnhallen der Stadt Emmerich am Rhein zum
Haushaltsjahr 2018 bis auf Weiteres außer Kraft zu setzen.
Mitglied Reintjes teilt mit, dass die CDU-Fraktion den Antrag der
BGE-Fraktion unterstütze.
Beschluss
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt den
Antrag, die Entgeltordnung für die Turnhallen der Stadt Emmerich am
Rhein zum Haushaltsjahr 2018, bis auf Weiteres außer Kraft zu setzen.
Abstimmungsergebnis: 18 Stimmen
dafür 0 Stimmen dagegen 0 Enthaltungen
2. Antrag Nr. der SPD-Fraktion
betr. Sanierung der Sanitäranlage auf dem Eltener Grillplatz der Stadt
Emmerich am Rhein.
Der Bürgermeister schlägt vor, zunächst die örtliche Begehung abzuwarten
und dann eine Entscheidung zu treffen.
Beschluss
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt, dass Ergebnis der örtlichen
Begehung abzuwarten.
Abstimmungsergebnis: 18 Stimmen
dafür 0 Stimmen dagegen 0 Enthaltungen
3. Antrag Sperrvermerk zum Erwerb eines Verwaltungsgebäudes
Mitglied Sigmund teilt mit, die Verwaltung müsse diesen zusätzlichen
Raumbedarf aber erst nachweisen.
Mitglied Schaffeld weist in diesem Zusammenhang auf die Raumverhältnisse
im Bürgerbüro hin.
Mitglied Jansen schlägt vor, den geplanten Gebäudeerwerb im Innenbereich
der Stadt Emmerich am Rhein als „ein Gebäude“ zu bezeichnen und keine konkreten
Objekte zu benennen.
Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt den Erwerb eines zusätzlichen
Verwaltungsgebäudes mit einem Sperrvermerk zu versehen.
Abstimmungsergebnis: 3 Stimmen
dafür 13 Stimmen dagegen 2 Enthaltungen
4. Neubau der Asylbewerberunterkunft an der Tackenweide
Mitglied Reintjes führt aus, dass der bereits geplante Neubau der
Asylbewerberunterkunft an der
Tackenweide aus Sicht der CDU-Ratsfraktion umgesetzt werden solle.
Mitglied Schaffeld spricht sich gegen die Errichtung aus und bittet die
Verwaltung, flexiblere Lösungen zu überdenken.
Mitglied Meschkapowitz sieht zurzeit keinen akuten Handlungsbedarf zur
Errichtung einer neuen Unterkunft und spricht sich gegen eine konzentrierte
Unterbringung an der Tackenweide aus. Er präferiert die Idee einer dezentralen
Unterbringung.
Mitglied Bartels teilt mit, dass eine Korrektur der Standortfrage
möglich sei.
Mitglied Siebers schlägt eine dezentrale Lösung in Form eines sozialen
Wohnungsbaus vor.
Der Bürgermeister lässt über den mehrstimmigen Antrag abstimmen.
Beschluss
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt keinen Neubau des Asylbewerberheimes
an der Tackenweide.
Abstimmungsergebnis: 10 Stimmen
dafür 8 Stimmen dagegen 0 Enthaltungen
Unter den Mitgliedern entsteht eine Diskussion darüber, was mit dem bereits in den Haushalt eingestellten
Mitteln zum Neubau des Asylbewerberheimes passieren solle. Die Beratung
hierüber wird auf den 06.02.2018 verschoben.
Der Vorsitzende lässt über den Antrag, gemäß Vorlage zuzüglich der
vorgenommenen Ergänzungen und Veränderungen zu beschließen, abstimmen.