Sitzung: 27.03.2019 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 17, Nein: 0, Enthaltungen: 2
Vorlage: 04 - 16 1823/2019/1
Beschlussvorschlag
Der
Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt den Neubau des Gesamtschulstandortes
am Brink nach dem in der Sitzung vorgestellten Planungsentwurf - zzgl. der in
der Sitzung angesprochenen Erweiterungsoption ZU 3 (Ertüchtigung Rohbau für
eine optionale Aufstockung).
Erster Beigeordneter Dr. Wachs geht auf den Werdegang des Vorhabens ein. Vom Sommer bis zum Herbst vergangenen Jahres wurden verschiedene Varianten bzw. Entwicklungen durchdiskutiert. Letztendlich ist dabei nunmehr die Variante 3+++ entwickelt worden. Diese Variante ist auf der Leistungsphase 2 und auf der Kostenebene abgearbeitet. Nunmehr wird die Leistungsphase 3 mit entsprechender Entwurfsplanung und Kostenberechnung vorgestellt. Das Vorhaben wurde ausführlich in der AG Gesamtschule, in der Schulplanungskommission und in der Sitzung des Schulausschusses vorgestellt und zur Beratung vorgelegt. Der Haupt- und Finanzausschuss hat in gestriger Sitzung entsprechend beraten und beschlossen. Nunmehr soll die Beschlussfassung im Ausschuss für Stadtentwicklung und abschließend im Rat am 09.04.2019 erfolgen.
Herr Glapski erläutert eingehend die verschiedenen Grundrisse und Ansichten des Vorhabens, die Flächenverhältnisse und die Kosten und bezieht sich dabei auf die der Verwaltungsvorlage beiliegende Präsentation (Anlage 1).
Die Besonderheit in der Planung liegt darin, dass es keine klassischen Erschließungsflure gibt. Dies wurde von Seiten einiger Fraktionen hinsichtlich des Brandschutzes kritisch hinterfragt. Hierzu gibt es entsprechende Brandschutzvorschriften die besagen, dass, wenn man Bereiche unter 400 qm bildet, diese Flure nicht notwendig sind. Die jeweiligen Stockwerke werden in 4 Brandabschnitte geteilt, mit jeweils unter 400 qm. Dies bedeutet, dass auch die Räume, die eine Erschließungsfunktion haben, zum Aufenthalt und für die Differenzierung benutzt werden dürfen. Die Frage nach der Notwendigkeit möglicher Waschbecken in den Klassenräumen wird von der Verwaltung nicht erkannt, da die Klassenräume mit Smartboards ausgestattet werden. In jedem Jahrgangscluster befinden sich WC-Anlagen mit entsprechenden Waschbecken.
Nunmehr teilt er ein paar faktische Zahlen mit, die ebenfalls der Anlage 1 zu entnehmen sind.
Die Fläche für die Technik ist vor allem aus dem Grund sehr überschaubar, da sowohl die Heizungsanlage als auch der Hauptserverraum für die EDV in der Paaltjessteege angesiedelt sind.
Abschließend geht er noch auf die Kostenverteilung ein, die ebenfalls der Anlage 1 zu entnehmen ist.
Mitglied Gerritschen fragt nach, ob im Neubau ein Hausmeister vorgesehen ist.
Herr Glapski erklärt, dass insgesamt 3 Hausmeister für die Gesamtschule zuständig sind. Ein Hausmeister wird am Standort Grollscher Weg eingesetzt werden, 2 Hausmeister werden im Schichtbetrieb am Standort Paaltjessteege ihren Dienst verrichten. Das Büro der Hausmeister ist im Gebäude Paaltjessteege untergebracht.
Herr Kastner präsentiert den Planungsentwurf
der Freianlagen der Gesamtschule und bezieht sich dabei auf die der
Verwaltungsvorlage beiliegende Präsentation (Anlage 2).
Er betont, dass der Baumbestand für das
Grundstück charakteristisch sei und man, soweit möglich, die Bäume auf dem
Schulhof erhalten möchte. Durch den Neubau würden Bäume gefällt werden müssen,
es sollen aber auch Bäume neugepflanzt werden. So zum Beispiel auf dem neuen
Parkplatz sowie entlang der Wollenweberstraße, sodass ein „grüner Zug“
entstehe.
Bezüglich des Wetterganges, welcher den
Neubau mit dem bestehenden Schulgebäude an der Paaltjessteege verbinden soll,
spricht er den sich dort befindenden Baum an. Hier solle noch weiter mit dem
Büro Hausmann geplant werden und eine Wurzelbrücke solle realisiert werden.
Auch bei den anderen Bäumen müsse man nach Abriss des Gebäudes die Statik noch
überprüfen.
Ergänzend fügt Herr Kastner seine
Einschätzung zur Kostenerhöhung ein. Der Wert von 230,-- € brutto pro
Quadratmeter sei vergleichsweise nicht ungewöhnlich. Hier sei zu beachten, dass
es sich im Falle der Gesamtschule um keinen klassischen Schulhof handle.
Stattdessen sei es auch ein öffentlicher Raum mit einer Durchwegung und einem
großen PKW-Stellplatz. Die Arbeiten gingen außerdem bis an den Straßenrand
heran, was in der Kostenschätzung bisher nicht berücksichtigt worden sei.
Die vorgestellten Spielgeräte als
Ausstattungselemente seien zunächst einmal optional und sollen in Zukunft noch
weiter mit Eltern und Schülern diskutiert und ausgearbeitet werden.
Nach Abschluss der Präsentation gibt es mehrere
Wortmeldungen.
Mitglied ten Brink fragt nach, ob die
Baumroste überall oder nur in den gepflasterten Bereichen vorgesehen seien.
Herr Kastner antwortet darauf, dass diese lediglich in den gepflasterten
Flächen eingesetzt werden sollen.
Auf die zweite Frage des Mitglieds ten Brink,
ob ein Ersatz für die wegfallenden Parkplätze vor dem heutigen Gebäude am Brink
geplant sei, erklärt Herr Kastner, dass diese Stellplätze auf dem neuen
Parkplatz vorgesehen seien und bei der Kalkulation der Anzahl der benötigten
Stellplätze berücksichtigt worden seien.
Mitglied Leypoldt macht darauf aufmerksam,
dass bezüglich des Gebäudeneubaus bereits darüber gesprochen wurde, zur
Gewährung der Barrierefreiheit automatische Türen einzubauen.
Herr Glapski bestätigt, dass an ausgewählten
Stellen automatische Türen eingebaut werden sollen, sodass jeder Gang auch
durch eine Automatiktür erreicht werden könne.
Außerdem bittet Mitglied Leypoldt um eine
weitere Vorstellung bezüglich des Wetterganges, sobald ausgearbeitet wurde, wie
ein solcher Wettergang realisiert werden könne, während der sich dort
befindende Baum erhalten wird.
Eine weitere Betrachtung und Unterrichtung
wird zugesichert.
Mitglied Leypoldt äußert ferner seine
Bedenken gegenüber dem gepflasterten Schulhof im Bereich des „Sportplatzes“. Es
solle aufgrund von Verletzungsgefahr darüber nachgedacht werden, dort einen
alternativen Bodenbelag zu wählen. Vor allem, da die Gesamtschule eine
Schwerpunkt-Klasse Sport führt und es sich um einen öffentlichen Platz handelt,
auf dem auch nach dem Schulbetrieb noch Kinder spielen, sei es sinnvoll, den
Bodenbelag eventuell anzupassen.
Als Beispiel eines gepflasterten Sportplatzes
führt der Erste Beigeordnete Dr. Wachs den Sportplatz im Rheinpark an,
woraufhin Mitglied Leypoldt die vielen Verletzungen, die dort bereits
entstanden seien, anspricht.
Mitglied Kaiser schlägt als alternativen
Bodenbelag für den Sportbereich „Tartan“ vor.
Eine Überprüfung wird zugesagt.
Mitglied ten Brink äußert sich zu dem
vorgestellten Klinkerpflaster und dessen Verfugung.
Herr Kastner erklärt, dass das
Klinkerpflaster auf dem Bild in der Präsentation verfugt worden wäre. In der
Praxis solle es so verlegt werden, wie es dort heute bereits verlegt ist. Eine
weitere Auseinandersetzung fände erst statt, wenn es zur endgültigen Umsetzung
komme.
Mitglied Westhoff äußert seine Bedenken zu
den geplanten Eichen aufgrund des Befalls durch Eichen-Prozessionsspinner.
Hier sichert Herr Kastner zu, dass anhand Empfehlung
der GALK (Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz) passende und unproblematische
Bäume ausgewählt werden.
Mitglied Gerritschen teilt mit, dass es
bezogen auf den Sport im Außenbereich auch üblich sei, hierzu in das
Eugen-Reintjes-Stadion zu gehen.
Ferner fragt er nach, um was für eine Eiche
es sich hier handle und weshalb nicht beispielsweise eine schmale Eiche, wie am
Pastor-Woltering-Weg, gewählt würde.
Hierzu erläutert Herr Kastner, dass die Bäume
auf dem Stellplatz auch für Schatten sorgen sollen, sodass ein schmaler,
säulenförmiger Baum hier nicht sinnvoll wäre. Anhand von Erfahrungswerten von
Gartenamtsleitern und anderen Kommunen werde die Boulevard Eiche momentan sehr
empfohlen.
Vorsitzender Jansen lässt über den Antrag von Mitglied Leypoldt, nach Vorlage zu beschließen, abstimmen.