Beschluss: zur Kenntnis genommen

Kenntnisnahme (kein Beschluss)

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt die Ausführung der Kommunalbetriebe Emmerich zur Kenntnis.


Vorsitzender Jansen begrüßt Herrn Antoni, den Leiter der Kommunalbetriebe Emmerich am

Rhein. Dieser gibt einen ausführlichen Sachstandsbericht über den

Eichenprozessionsspinnerbefall in Emmerich am Rhein ab.

 

In seinem Bericht geht Herr Antoni zunächst auf die in der Vorlage ausgeführten

Dinge ein. Ergänzend zu der Vorlage berichtet Herr Antoni von einem Unternehmer aus

Rees, welcher Fallen gegen Eichenprozessionsspinner baue. Bei diesen Fallen werde ein

Schlauch um den betroffenen Baum gelegt. Dieser Schlauch habe eine Öffnung, welche in

Einen Sack mit Lockstoffen für Eichenprozessionsspinner führe. Nachdem der

Eichenprozessionsspinner den Baum zerfressen habe, soll dieser anhand der vorhandenen

Lockstoffe in den Sack gelockt und dann entsorgt werden.

Herr Antoni erläutert, dass noch keine Erfahrungen mit der Falle gemacht wurden und dass

diese bisher noch nirgendwo großflächig eingesetzt wurde. Er äußert die Absicht, im

nächsten Jahr ein paar Fallen zu kaufen und diese im Emmericher Innenstadtgebiet zu

testen. Er berichtet von einem Angebot, welches den Kommunalbetrieben Emmerich am

Rhein von dem Erfinder dieser Fallen unterbreitet wurde. Korrigierend zu der Vorlage spricht Herr Antoni nun von einer Anschaffung von 50 Stück, da sich laut Angebot der Stückpreis pro Falle auf rund 165,- € belaufe.

In Bezugnahme auf das in der Vorlage beschriebene Angebot für Bürger, die Fallen zukünftig ebenfalls bei den Kommunalbetrieben Emmerich am Rhein erwerben zu können, korrigiert sich Herr Antoni und sagt, dass dies nun doch nicht möglich wäre. Es könnten allerdings Beratungen durchgeführt werden, die die Bürger über die Anbringung einer solchen Falle aufklären. Um noch einmal auf den Preis einzugehen, erläutert der Leiter der Kommunalbetriebe Emmerich am Rhein, dass der Stückpreis von 165,- € ebenfalls die Kontrolle der Fallen und die Entsorgung von entsprechend gefüllten Fallen beinhalte.

 

Im Anschluss an die Präsentation stellt Mitglied Kukulies zunächst die Frage, wie viele Wanderperioden die Eichenprozessionsspinner aufweisen würden, da diese normalerweise einmal wandern, es aber untypischerweise im Moment zu mehreren Wanderungen kommen würde.

Er stellt die Zusatzfrage an die Verwaltung, inwiefern auch die Wälder betroffen wären und merkt an, dass auch dort entsprechende Maßnahmen getroffen werden sollten.

Außerdem stellt Mitglied Kukulies den Antrag, sich von der Forstbehörde einen Zustandsbericht über die Waldgebiete einzuholen und gegebenenfalls die Revierförsterin Frau Dohmen zu der nächsten ASE–Sitzung einzuladen.

 

Bezüglich der Fragen von Mitglied Kukulies erläutert der Leiter der Kommunalbetriebe Emmerich am Rhein, Herr Antoni, dass Mehrfachwanderungen der Eichenprozessionsspinner bereits beobachtet wurden und diesbezüglich die Bäume noch einmal bespritzt wurden. Diese Mehrfachwanderungen wären ein Grund, warum bei dem Kauf von Fallen mehrfache Kontrollen durchgeführt werden würden. Ebenfalls berichtet er, dass in den Waldgebieten aktuell Fraßgift aufgebracht wird, welches allerdings nicht nur gegen Eichenprozessionsspinner wirke, sondern auch andere Faltersorten befalle.

 

Vorsitzender Jansen wird Kontakt mit Frau Dohmen von der Forstbehörde aufnehmen, um einen Sachstandsbericht einzuholen.

 

Mitglied Kukulies stellt die Zusatzfrage, ob es in Bezug auf die Bewirtschaftung des Waldes eine Ansprechperson in der Verwaltung gäbe.

Daraufhin bestätigt Vorsitzender Jansen, dass Herr Filder in den Sachverhalt mit eingebunden werde.

 

Auch Mitglied Bartels bedankt sich im Namen der BGE für den Vortrag des Leiters der Kommunalbetriebe Emmerich am Rhein, welchen er als sehr hilfreich empfunden habe. Er stellt die Frage, bei wem die Zuständigkeit bezüglich der Eichenprozessionsspinner liege.

 

Erster BeigeordneterDr. Wachs erläutert, dass die Kommunalbetriebe Emmerich am Rhein ein unselbstständiger Eigenbetrieb sei, weshalb keine Differenzierung zwischen Verwaltung und Kommunalbetriebe durchgeführt werden könne.

 

Daraufhin äußert sich Mitglied Bartels, dass er gerne wissen würde, an wen er sich wenden solle. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt schon abzusehen, dass sich die Kosten für die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner nicht reduzieren würden.

Mitglied Bartels stellt den Antrag, den diesbezüglichen Kostenansatz für das Jahr 2020 von 10.000,- € auf 20.000,- € zu erhöhen.

 

Mitglied Kaiser stellt die Frage an Herrn Antoni, ob die Fallen für Eichenprozessionsspinner jedes Jahr erneuert werden müssten. Er weist darauf hin, dass sich dann die Kosten auf ein Minimum von 20.000,- € belaufen würden, da die Kommunalbetriebe Emmerich am Rhein eine Anschaffung von 100 Stück vorsehen.

 

Zu den Ausführungen von Mitglied Kaiser korrigiert Herr Antoni, dass aufgrund des Preises eine Anschaffung von 50 Stück vorgesehen werde. Er denkt, dass sich die Fallen mehrere Jahre wieder aufhängen ließen, es aber eine ständige Erneuerung der Beutel aufgrund der enthaltenen Lockstoffe erfordern würde. Dementsprechend würden bei einer großflächigen Benutzung jährlich hohe Kosten anfallen, welche einen entsprechenden Posten einnehmen würden. Ebenfalls sei die Kontrolle der Fallen sehr kostenintensiv.

 

Mitglied Tepaß stellt aufgrund der Kostenintensität die Zusatzfrage, ob mit dem Erfinder ein Abkommen gemacht werden könne, die Fallen erst zu bezahlen, wenn diese entsprechenden Erfolg aufweisen, da sonst ohne Erfolgsgarantie 8.000,- € ausgegeben werden.

 

Vorsitzender Jansen nimmt Bezug auf die Aussage von Mitglied Tepaß und sagt, dass Herr Antoni und Herr Holtkamp das Gespräch mit dem Erfinder suchen werden.

 

Herr Antoni bestätigt die Aussage von dem Vorsitzenden Jansen, stellt aber in Frage, ob sich der Erfinder auf den Vorschlag von Mitglied Tepaß einlassen würde.

 

Mitglied Brouwer erachtet es als sinnvoll, die Stückzahl der Fallen bei der Anschaffung zu reduzieren und außerdem die Kontrolle und Entsorgung eigenständig zu übernehmen, um eigene Erfahrungen mit den Fallen machen zu können.

 

Vorsitzender Jansen übergibt in Bezugnahme auf die Anmerkung von Mitglied Brouwer das Wort an Herrn Antoni, mit der Frage, ob dazu überhaupt das erforderliche Know-how bei den Kommunalbetrieben Emmerich am Rhein vorhanden wäre.

 

Dazu äußert sich Herr Antoni mit dem Vorhaben, den Eigentümer bei entsprechenden Kontrollen und Entsorgungen zu unterstützen. Er erachtet allerdings dennoch eine Anschaffung von 25 - 50 Stück als sinnvoll, um eine gewisse Bandbreite an Erfahrungen schaffen zu können.

 

Mitglied Sloot stellt im Hinblick auf die Finanzierung die Tatsache dar, dass der Eichenprozessionsspinnerbefall ein bundesweites Problem sei. Sie stellt die Frage, ob es Seitens des Landes Nordrhein-Westfalen oder Seitens anderer übergeordneter Instanzen finanzielle Unterstützungen gäbe oder Beratungen durchgeführt werden würden, worin auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgegriffen werden könnte. Mitglied Sloot erachtet es als sinnvoll, sich bezüglich der weiteren Bekämpfung mit dem Ministerium aus Nordrhein-Westfalen auseinanderzusetzen und dort Unterstützungen auf finanzieller Basis für die Kommunen anzufragen.

Sie stellt die Zusatzfrage, ob die betroffenen Bäume mit dem vorhandenen Baumkataster abgeglichen werden. Auf diese Weise könne ermittelt werden, ob sich die Betroffenheit der Bäume verändere. Mitglied Sloot verweist auf Herrn Holtkamp, welcher anhand der Kontrolle der Bäume Erfahrenswerte sammeln könne, um gegebenenfalls in den nächsten Jahren ein entsprechendes Handlungsschema aufzustellen.

 

In Bezugnahme auf den Antrag des Mitglieds Bartels verweist Vorsitzender Jansen auf den Beschlussvorschlag, welcher lediglich eine Kenntnisnahme verlangt, da die Ausführungen erst im Ausschuss der Kommunalbetriebe für das nächste Jahr verabschiedet werden. Man könne also zum jetzigen Zeitpunkt alle Anliegen für Herrn Antoni sammeln, die dann im Ausschuss der Kommunalbetriebe verabschiedet werden würden.

Vorsitzender Jansen weist Herrn Antoni noch einmal auf alle erwähnten Punkte hin und äußert den Vorschlag, diesen nach dem Ausschuss der Kommunalbetriebe noch einmal in den Ausschuss für Stadtentwicklung einzuladen, um einen erneuten Sachstandsbericht zu erhalten.

Er weist außerdem noch einmal auf die Durchführung des Vorschlags von Mitglied Kukulies hin, einen Zustandsbericht über die Waldgebiete bei Frau Dohmen anzufragen.

 

Abschließend bedankt sich Vorsitzender Jansen bei Herrn Antoni und Herrn Holtkamp für den abgegebenen Sachstandbericht.