Sitzung: 22.01.2020 Sozialausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 9, Nein: 6, Enthaltungen: 2
Vorlage: 07 - 16 2081/2019/1
Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt beschließt das beiliegende Handlungskonzept Wohnen umzusetzen.
Herr Mölder führt aus,
das im Handlungskonzept Wohnen nach seiner Auffassung doch sehr starke
Abweichungen von Realität und Praxis festzustellen seien. SPD und BGE hielten
grundsätzlich weiterhin an dem unter Tagesordnungspunkt 6 gestellten Antrag
fest. Allerdings sollten nicht, wie ursprünglich beantragt tatsächlich 2 Mio
Euro im städtischen Haushalt zwecks Bau von Sozialwohnungen bereitgestellt
werden, sondern bei der Umsetzung des Handlungskonzepts der Hauptfokus auf die
Errichtung von geförderten Wohnraum in modularer Bauweise gelegt werden. Hierzu
stellt er dar, dass der Kreis Kleve derzeit einen Handlungspartner suche, um
zusammen mit der dort gegründeten Wohnungsbaugesellschaft preiswerten Wohnraum
zu schaffen. Zudem sollte bei einer Weiterverfolgung des Handlungskonzepts
Wohnen ein Fachbereich benannt werden, der die Fortschreibung sicherstelle und
regelmäßig über den Sachstand berichte. Mitglied Mölder stellt den Antrag gemäß
dem Beschlussvorschlag zu entscheiden, jedoch einen Fachbereich mit der
Betreuung des Handlungskonzepts Wohnen zu beauftragen, der in diesem Rahmen
ebenso den im Antrag unter Tagesordnungspunkt 6 geäußerten Bedarf beachte.
Mitglied Bartels merkt
an, dass es sich aus seiner Sicht nicht um eine zusammengefasste
Entscheidung handeln könne, sondern es sich um zwei einzelne Entscheidungen
handele.
Mitglied Bongers begrüßt
den Antrag von Mitglied Bartels.
Einige Mitglieder des
Sozialausschusses vertreten die Auffassung, dass die SPD und die BGE bei einem
derartigen Antrag ihren ursprünglichen Antrag neu formulieren müssten.
Mitglied Papendorf teilt
mit, dass aus seiner Sicht die Punkte sehr wohl zusammengehören und der Antrag
dadurch ergänzt bzw. erweitert werde. Der soziale Wohnungsbau finde im
Handlungskonzept Wohnen kaum Berücksichtigung.
Mitglied Gertzen führt
aus, dass das Handlungskonzept Wohnen darstelle, dass es keine Notwendigkeit
gäbe, dass die Stadt Emmerich am Rhein als eigener Bauherr auftrete. Er
unterstütze dies. Es gäbe derzeit viele Projekte, die zu einer Entspannung auf
dem Wohnungsmarkt führen. Aus seiner Sicht sei eine Fortschreibung des Konzepts
logisch, dieses solle wie vorgestellt beschlossen werden.
Herr Dr. Wachs führt
aus, dass durch private Bauträger bereits Wohnungsbauprojekte auf den Weg
gebracht wurden. Dies werde ebenso im Handlungskonzept Wohnen abgebildet.
Mitglied Kulka sagt,
dass sich derzeit bereits viele Wohnungen im Bau befänden und durch diesen
Bezug anderer Wohnraum auch wieder frei werden würde.
Mitglied Mölder teilt
dazu mit, dass der nun geschaffene Wohnraum hochpreisig sei. Dem
Handlungskonzept Wohnen sei zu entnehmen, dass hauptsächlich junge Familien
bauen würden. Es sei jedoch wichtig in Emmerich am Rhein auch Wohnraum
auszuweisen als Angebot für Mobilitätseingeschränkte und kleinere Familien.
Hierzu sei es wichtig alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Er weist
daraufhin, wie schnell die Wohnungen „Am Wall“ vermietet worden seien. Dazu
käme die große Anzahl der sanierungsbedürftigen Wohnungen im Innenstadtbereich.
Er weist ebenso daraufhin, dass es kaum 4-Raumwohnungen im bezahlbaren Segment
gäbe. Er sähe hier schon die Notwendigkeit einer Beteiligung durch die
Stadtverwaltung.
Mitglied Papendorf
schließt sich den Ausführungen von Mitglied Mölder an. Aus seiner Sicht können
acht Neubauwohnungen eines aktuell fertiggestellten Projektes den Bedarf nicht
decken.
Herr Dahms erläutert
anhand der Zusammenfassung in der Abbildung 1 des Handlungskonzepts Wohnen die
Säulen, auf denen das Konzept basiert. Dem Konzept sei zu entnehmen, dass die
Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum selbstverständlich fester Bestandteil des
Konzeptes sei, jedoch dargelegt würde, dass der prognostizierte Bedarf durch
private Investoren geregelt werde. Die Weiterverfolgung des Konzepts Wohnen
unter Einbeziehung aller Akteure sei sicherlich ein wichtiger Bestandteil.
Mitglied Mölder führt
aus, dass im Konzept Wohnen der Fokus nicht auf den geförderten Wohnungsbau
gelegt würde. Der Antrag der SPD und der BGE unter Tagesordnungspunkt 6 soll
deshalb gleichwertig mit dem Handlungskonzept Wohnen gesehen werden.
Herr Dr. Wachs
erläutert, dass dem Handlungskonzept Wohnen keine Gewichtung in der Abbildung
zu entnehmen sei. Allerdings würde sicherlich im Sinne der Steuerung das Thema
Wohnungsbau weiterhin aufzurufen sein.
Mitglied Papendorf
fordert den Austausch aller Akteure weiterhin voranzutreiben. Aus seiner Sicht
wären die Defizite nicht da, wenn eine Regulierung über den Markt erfolgen
würde.
Mitglied Bartels stellt
fest, dass nun ein aussagekräftiges Konzept vorhanden sei. Aus seiner Sicht
handele es sich oft auch um subjektive Wahrnehmungen in Bezug auf den Bedarf an
kleineren Wohnungen. Er beantragt zur Abstimmung zu kommen.
Mitglied Mölder sieht,
dass der Antrag Bestandteil des Konzepts sein solle und er würde diesen dort
gerne wiederfinden, da die Realität oft anders aussehen würde als im Konzept
dargestellt. Er betone auch ausdrücklich nochmals, dass die veranschlagten 2
Millionen im Haushalt kein Thema mehr wären.
Mitglied Kulka möchte
gerne von Mitglied Mölders wissen, ob aus seiner Sicht im Konzept Änderungen
vorgenommen werden sollen.
Mitglied Mölder möchte
wiederholt darstellen, dass dem Konzept insofern gefolgt werde, dass nicht nur
der Fokus auf den Bau von 1-2 Familienhäuser gelegt werde, sondern dass der
unter Tagesordnungspunkt Nr. 6 gestellte Antrag gleichwertig mit dem
Handlungskonzept Wohnen zu sehen wäre und zudem eine personelle Besetzung als
direkter Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung erfolge.
Mitglied Bartels stellt den Antrag nach Verwaltungsvorlage über die Umsetzung des Handlungskonzepts Wohnen abzustimmen.