Frau Niemeck erläutert die Gründe dafür, das Familienbüro übergangsweise bis zur Fertigstellung des Gebäudes Wette Telder in den Räumlichkeiten Steinstraße 10 unterzubringen. Sie berichtet über den Verlauf der Planungen sowie den aktuellen den Stand. Geplant sei weiterhin, das Wette Telder zu eröffnen. Aufgrund großer Verzögerungen bei der Sanierung des Gebäudes sei überlegt worden, das Familienbüro vorerst an anderer Stelle zu eröffnen. Das Land habe in diesem Jahr das neue Programm „Kinderstark  - NRW schafft Chancen“ aufgelegt. Der gestellte Förderantrag hieraus wurde durch den LVR bewilligt. Dadurch stehen für die Einrichtung des Familienbüro 25.000 € zu Verfügung.

 

Anhand einer Präsentation stellt sie die Aufteilung und entsprechende Möglichkeiten der Räumlichkeiten dar.

 

Auch wenn in den Räumlichkeiten Steinstraße 10 das bekannte Konzept für das Familienbüro noch nicht vollständig umgesetzt werden könne, stelle das Familienbüro aber gerade in der aktuellen Situation aufgrund der Pandemie einen Mehrwert für Emmerich dar.

Die Koordination des Familienbüros werde an einen Träger vergeben.

Es werde Wert darauf gelegt, dass viele weitere Träger sich dort einbringen. Mehrere Träger haben ihre Mitarbeit bereits zugesagt. Familien sollen dort die Möglichkeit haben auch ohne Termin zu unterschiedlichen Trägern kommen und sich einen Überblick über die Angebote der verschiedenen Träger in Emmerich machen können.

Das Wette Telder soll Bildungs- und Begegnungsstätte werden. So ist es auch in der Steinstraße 10 geplant. Als Name wurde „Emmericher Begegnungsstätte für Kinder, Erwachsene und Senioren“ (ebkes) gefunden.

 

Mitglied Gertsen begrüßt es, dass das Konzept Familienbüro jetzt bereits an den Start gehen kann. Allerdings äußert er auch seine Kritik darüber, dass der Jugendhilfeausschuss nicht schon vor der Berichterstattung über die Eröffnung in der Presse in einer Sitzung darüber informiert wurde.

Mitglied Weicht schließt sich dieser Kritik an und gibt zu bedenken, dass Ihrer Meinung nach aufgrund der Corona-Pandemie derzeit kaum eine Nutzung der Angebote des Familienzentrums möglich sein werde. Die vorzeitige Eröffnung eines Familienbüros sehe sie daher z.Zt . skeptisch  Auch habe sie sich für die  Verwaltungsvorlage Angaben zu den monatlich anfallenden Kosten für das Familienbüro gewünscht.

 

Bürgermeister Hinze weist darauf hin, dass der Jugendhilfeausschuss den Grundsatzbeschluss zur Errichtung des Familienbüros bereits herbeigeführt habe und es schon jetzt ermöglicht werden sollte der aktuellen Situation entsprechend sukzessive Angebote vorzuhalten.

Frau Niemeck macht deutlich, die Verwaltung halte die Eröffnung bereits zum jetzigen Zeitpunkt für sehr sinnvoll, da es gerade wegen der Pandemie in den Familien große Probleme gebe und es auch vermehrt zu Meldungen auf mögliche Kindeswohlgefährdung beim ASD komme. Seit Beginn der Pandemie gebe es unter den Fachkräften die Diskussion darüber, was bei den Kindern Zuhause wohl passiert. Sie betont, dass das Jugendamt in den vergangenen Monaten vermehrt in Fällen von Meldungen zu Kindeswohlgefährdung tätig werden musste. Dies hinge oft mit der besonderen Situation der Familien durch die Pandemie zusammen. Betroffenen fehle hier der Ansprechpartner. Daher seien gerade jetzt Beratungsstellen sehr wichtig. Auch wenn das Café im Familienzentrum aufgrund der Pandemie nicht geöffnet sein könne, könne aber den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, Beratung in Anspruch zu nehmen. Dies sei gerade jetzt wichtiger denn je.

 

Mitglied Bodden-Bergau stellt sich als Vertreterin der Kreispolizeibehörde, tätig im Aufgabenbereich Kriminalprävention/Opferschutz vor und befürwortet die frühzeitige Eröffnung eines Familienbüros. Die Ausführungen von Frau Niemeck zu vermehrter Kindeswohlgefährdung aufgrund der besonderen Lage wegen der Corona-Pandemie in den Familien könne sie mit den Erfahrungen aus ihrer täglichen Arbeit in vollem Umfang bestätigen.