Frau Artz teilt mit, dass Ihr dieser Tagesordnungspunkt zuvor von Frau Brockmann zugetragen worden sei. Daher bittet Sie Frau Brockmann sich zu diesem Tagesordnungspunkt zu äußern.

 

Frau Brockmann teilt mit, dass Sie dieses Thema als äußert wichtig empfinde. Sie arbeite seit Jahren mit Kindern und wisse daher, dass Kinder von zugewanderten Familien nur unter besonderen Bedingungen die Möglichkeit der Tagesbetreuung bekommen. Hier sei es so, dass die Kinder deren Eltern nicht arbeiten, auf eine Warteliste gesetzt würden. Mit Ablauf der Wartefrist von 6 Monaten könnten, dann die freien Plätze nach Reihenfolge der Warteliste vergeben werden. Dies empfinde Sie als äußerst dramatisch, da die Eltern aufgrund der Zuwanderung meist nicht auf Großeltern oder Freunde und Bekannte als Betreuer zurückgreifen könnten und somit auf die Betreuungsplätze angewiesen seien.  Darüber hinaus seien die 6 Monate die dadurch verloren gingen, entscheidende Monate, die in der Entwicklung der Kinder eine beträchtliche Rolle spielten. Hier fehlten den Kindern Monate in denen die Entwicklung der sozialen und emotionalen Kontakte stattfänden. Aber auch die Entwicklung im Bereich der deutschen Sprache und der deutschen Kultur spiele hier eine große Rolle, besonders um langfristig Vorurteile zu beseitigen. Daher möchte Sie sich dafür aussprechen, dass auch die Kinder von zugewanderten Familien, die keiner Arbeit nachgehen, die Möglichkeit bekämen ohne Wartezeiten einen Betreuungsplatz in Anspruch zu nehmen. Voraussetzung sei natürlich, dass genügend freie Plätze zur Verfügung stünden.

 

Frau Artz teilt mit, dass es in Emmerich zurzeit verschiedene sogenannte Brücken-Angebote gäbe. Aktuell gäbe es die sogenannte „Griffbereitgruppe“ in polnischer Sprache, die vom kommunalen Integrationszentrum des Kreises Kleve finanziert würde. Hier bestehe die Möglichkeit für Eltern und Kinder sich 1-mal wöchentlich mit einer deutschen und einer polnischen Elternbegleiterin zu treffen.

Darüber hinaus werde es zukünftig wenn die Lage es zulasse ebenfalls eine rumänisch-sprachige Gruppe geben.

Frau Artz erklärt, dass diese Möglichkeiten natürlich nicht so intensiv seien wie eine Kindertagesbetreuung. Jedoch sei es nach Rücksprache mit dem FB 4 so, dass ein Mangel an Kindertagesplätzen bestünde. Um diesem Mangel entgegenzuwirken müsse man dafür sorgen, dass mehr zweisprachige Tagespfleger zur Verfügung stünden. Hier bittet Sie alle anwesenden Werbung in Ihrem Bekanntenkreis zu machen. Hierfür habe Sie Flyer ausgelegt, die sich jeder nehmen könne.

 

Frau Brockmann entgegnet, dass Sie aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wisse, dass freie Plätze aufgrund der Wartelisten teils nicht belegt würden. Die genannten Ausweichangebote seien zwar grundsätzlich nicht verkehrt jedoch sei es nicht dasselbe, wenn Mutter und Kind zusammen in eine Betreuung gingen als wenn die Kinder unter sich betreut würden. Des Weiteren bestehe hier die Problematik, dass die Eltern sich überwinden müssten eine solche Betreuung in Anspruch zu nehmen und die Zeit hierfür haben müssen. Ihr ginge es primär darum, dass die Kinder den Anspruch, den Sie haben, auch nutzen können, sofern freie Plätze zur Verfügung stünden.

 

Herr Bartels meldet sich zu Wort. Er stellt die Frage woher Sie die Info habe, dass freie Kindertagesplätze nicht belegt würden.

 

Frau Brockmann teilt mit, dass Sie dies aus eigener Erfahrung wisse, da Sie selber eine Tagespflegestätte leite.

 

Herr Hinze schlägt vor, sich zur Klärung dieser Angelegenheit mit dem Jugendamt zusammenzusetzen und ein gemeinsames Gespräch zu suchen sobald das Konzept von Frau Brockmann stünde.