Sitzung: 14.01.2021 Integrationsrat
Frau Artz teilt
mit, dass Ihr dieser Tagesordnungspunkt zuvor von Frau Brockmann zugetragen worden
sei. Daher bittet Sie Frau Brockmann sich zu diesem Tagesordnungspunkt zu
äußern.
Frau Brockmann
teilt mit, dass Sie dieses Thema als äußert wichtig empfinde. Sie arbeite seit
Jahren mit Kindern und wisse daher, dass Kinder von zugewanderten Familien nur
unter besonderen Bedingungen die Möglichkeit der Tagesbetreuung bekommen. Hier
sei es so, dass die Kinder deren Eltern nicht arbeiten, auf eine Warteliste
gesetzt würden. Mit Ablauf der Wartefrist von 6 Monaten könnten, dann die
freien Plätze nach Reihenfolge der Warteliste vergeben werden. Dies empfinde
Sie als äußerst dramatisch, da die Eltern aufgrund der Zuwanderung meist nicht
auf Großeltern oder Freunde und Bekannte als Betreuer zurückgreifen könnten und
somit auf die Betreuungsplätze angewiesen seien. Darüber hinaus seien die 6 Monate die dadurch
verloren gingen, entscheidende Monate, die in der Entwicklung der Kinder eine
beträchtliche Rolle spielten. Hier fehlten den Kindern Monate in denen die
Entwicklung der sozialen und emotionalen Kontakte stattfänden. Aber auch die
Entwicklung im Bereich der deutschen Sprache und der deutschen Kultur spiele
hier eine große Rolle, besonders um langfristig Vorurteile zu beseitigen. Daher
möchte Sie sich dafür aussprechen, dass auch die Kinder von zugewanderten
Familien, die keiner Arbeit nachgehen, die Möglichkeit bekämen ohne Wartezeiten
einen Betreuungsplatz in Anspruch zu nehmen. Voraussetzung sei natürlich, dass
genügend freie Plätze zur Verfügung stünden.
Frau Artz teilt
mit, dass es in Emmerich zurzeit verschiedene sogenannte Brücken-Angebote gäbe.
Aktuell gäbe es die sogenannte „Griffbereitgruppe“ in polnischer Sprache, die
vom kommunalen Integrationszentrum des Kreises Kleve finanziert würde. Hier
bestehe die Möglichkeit für Eltern und Kinder sich 1-mal wöchentlich mit einer
deutschen und einer polnischen Elternbegleiterin zu treffen.
Darüber hinaus
werde es zukünftig wenn die Lage es zulasse ebenfalls eine rumänisch-sprachige
Gruppe geben.
Frau Artz erklärt,
dass diese Möglichkeiten natürlich nicht so intensiv seien wie eine
Kindertagesbetreuung. Jedoch sei es nach Rücksprache mit dem FB 4 so, dass ein
Mangel an Kindertagesplätzen bestünde. Um diesem Mangel entgegenzuwirken müsse
man dafür sorgen, dass mehr zweisprachige Tagespfleger zur Verfügung stünden.
Hier bittet Sie alle anwesenden Werbung in Ihrem Bekanntenkreis zu machen.
Hierfür habe Sie Flyer ausgelegt, die sich jeder nehmen könne.
Frau Brockmann
entgegnet, dass Sie aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wisse, dass
freie Plätze aufgrund der Wartelisten teils nicht belegt würden. Die genannten
Ausweichangebote seien zwar grundsätzlich nicht verkehrt jedoch sei es nicht
dasselbe, wenn Mutter und Kind zusammen in eine Betreuung gingen als wenn die
Kinder unter sich betreut würden. Des Weiteren bestehe hier die Problematik,
dass die Eltern sich überwinden müssten eine solche Betreuung in Anspruch zu
nehmen und die Zeit hierfür haben müssen. Ihr ginge es primär darum, dass die
Kinder den Anspruch, den Sie haben, auch nutzen können, sofern freie Plätze zur
Verfügung stünden.
Herr Bartels meldet sich zu Wort. Er stellt die Frage woher Sie die Info habe, dass freie Kindertagesplätze nicht belegt würden.
Frau Brockmann teilt mit, dass Sie dies aus eigener Erfahrung wisse, da Sie selber eine Tagespflegestätte leite.
Herr Hinze schlägt vor, sich zur Klärung dieser Angelegenheit mit dem Jugendamt zusammenzusetzen und ein gemeinsames Gespräch zu suchen sobald das Konzept von Frau Brockmann stünde.