Kenntnisnahme(kein
Beschluss)
Der Schulausschuss
und der Haupt- und Finanzausschuss nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur
Kenntnis
Frau Bremer, Leiterin des FB 4, leitet in das Thema ein und gibt den aktuellen Beschlusstand zur Leistungsphase 3 des Gesamtschulstandortes Grollscher Weg wieder.
- 24.03.2021: Beschluss zur Leistungsphase 2 und Auftrag an die Verwaltung mit der Leistungsphase 3 zu beginnen. Zusätzlich sollen Einsparungsmöglichkeiten innerhalb der LP 3 aufgezeigt werden.
- 24.03.2021: Auftrag an die Verwaltung eine Wirtschaftlichkeits-untersuchung / Lebenszyklusbetrachtung zwischen Sanierung und Neubau zu erstellen.
- 29.06.2021: Auftrag an die Verwaltung die Wirtschaftlichkeits-untersuchung / Lebenszyklusbetrachtung auf folgende Punkte zu erweitern
I. Umbau im Bestand (gem. Ratsbeschluss v. 20.09.2016)
II. Umbau im Bestand unter Berücksichtigung einer energetischen Ertüchtigung
III. Neubau
IV. Neubau ohne Ikea-Gebäude mit energetischer Ertüchtigung des Ikea Gebäudes
Die Betrachtung soll die Kosten, eine Lebenszyklusanalyse und eine Zeitplanung beinhalten.
Frau Bremer erklärt, dass innerhalb der Leistungsphase 3 nun Umstände aufgetreten sind, die die Abänderung der Planungsvariante notwendig macht. Hierzu wird der Architekt näheres erläutern. Die Verwaltung sieht die neue Planungsvariante als sinnvoll an und hat die Schulleitung am 08.11.2021 in Kenntnis gesetzt. Wichtig war hier, dass das pädagogische Konzept nicht beeinträchtigt wird.
Herr Gellert stellt die Präsentation „Gesamtschule Emmerich Standort Grollscher Weg“ vor.
[Die Präsentation ist
dem Ratsinformationssystem zu entnehmen]
Herr Gellert erklärt, dass das gesamte Planerteam (Fachplaner und Architekten) eine klare Meinung für die vorgestellte Planungsvariante besitzt. Die Zielsetzung war weiterhin der Umbau und Erweiterung und der Umgang mit der Bausubstanz.
Herr Gellert hebt folgende Missstände bei der bisherigen Sanierungsplanung besonders hervor:
- Das
IKEA Gebäude müsse neben einer Kernsanierung ebenfalls einen neuen
Dachaufbau und eine neue Gründung erhalten, sodass dieses die notwendige
Tragfähigkeit für etwaige Lüftungsanlagen für den
Naturwissenschaftsbereich aufweisen.
- Der
Dachaufbau über dem Schülerlabor im 2. OG müsste ebenfalls für eine
entsprechende Lüftungsanlage aufwendig ertüchtigt werden.
- Die
Mensaküche kann nicht in der Kubatur des Altbaus untergebracht werden und
muss größer geplant werden. Die sinnvollste Anordnung bedingt eine
Versetzung des außenliegenden Nottreppenhauses.
- Der
Keller der ehemaligen Turnhalle wurde beim Bau 1998 nicht entfernt. Es
wurde kein separates Fundament eingelassen und lediglich Stützen in den
ehemaligen Keller eingebracht. Zudem liegen Keller und Gebäude darüber
versetzt zueinander.
Des Weiteren geht er auf die Vorteile des Teilneubaus ein:
- Die
neue Variante sieht eine Umsetzung in der Kubatur des Bebauungsplans vor.
Dieser müsste daher nicht geändert werden.
- Das
pädagogische Konzept wird nicht verändert.
- Der
Flächenzuwachs bleibt im Vergleich zur reinen Sanierung moderat
- Leistungsphase 2 8.220
qm BGF
- Sanierung 8.385
qm BGF (+165 qm)
- Variante Ersatzbau 1998 8.250
qm BGF (+ 30 qm)
- Die
Erschließung des IKEA Bau / Anbau könnte über ein großes Treppenhaus
erfolgen und muss nicht umständlich über zwei Treppenhäuser erfolgen.
- Die
Brückenkonstruktion zwischen Hauptgebäude und IKEA Bau kann entfallen. Der
Anbau könnte direkt angegliedert werden und es würde Verkehrsfläche
entfallen.
- Durch
das “Heranrücken“ des Anbaus kann der Schulgarten erweitert werden und
bietet einen Mehrwert für den Außenbereich.
- Das
Schülerlabor könnte funktionsgerecht dem Trakt mit Naturwissenschaften und
Werken zugeordnet werden. Hierdurch könnten zusätzliche Lüftungsanlagen
eingespart werden.
- Die
Mensafläche könnte reduziert werden. Die Größe ergab sich bislang aus den
baulichen Gegebenheiten unter der Verbindung zwischen Nord- und
Südgebäude.
- Durch
eine bessere Positionierung des Aufzuges könnte im 1.OG die Rampe
entfallen, welche die barrierefreie Anbindung von einem Klassenraum, einem
Differenzierungsraum und einer Teamstation zum Zwecke hatte.
Zuletzt geht Herr Gellert anhand der Präsentation auf den Flächen-, Kostenvergleich und den Zwischenstand der Lebenszyklusanalyse ein und stellt heraus, dass die Planungsvariante „Umbauen im Bestand + Ersatzneubau 1998“ die wirtschaftlichste und sinnvollste Variante ist.
HFA-Mitglied Brouwer bedankt sich für die Präsentation, beklagt jedoch die neuen Erkenntnisse. Die Tragwerksplaner hätten bereits in der Leistungsphase 2 die Missstände erkennen müssen.
Er teilt mit, dass die CDU Fraktion einem Neubau nicht abgeneigt sei.
HFA-Mitglied Jansen fragt an, weshalb der ASE nicht mit eingebunden wurde, da die Präsentation doch ziemlich technisch war und die Bauexperten im ASE sitzen.
Der Erste Beigeordnete Dr. Wachs teilt mit, dass der ASE aus städtebaulicher Sicht beim Abschluss der LP 3 beteiligt wird.
HFA-Mitglied ten Brink fragt an, weshalb in der Dependance der Gesamtschule (Schulstandort Grollscher Weg) so viele Fachräume eingeplant werden.
Frau Feldmann erklärt, dass die Gebäude nach Jahrgängen aufgeteilt sind
- Brink 5-7
- Grollscher Weg 8-10
- Paaltjessteege Oberstufe
Beim Brinkgebäude habe man sich auf einen Kompromiss eingelassen, sodass die Stufen 5-7 die Fachräume in der Paaltjessteege nutzen. In den höheren Stufen steigt der Bedarf an technischen Räumen. Daher bildet der Grollscher Weg den Bedarf an diesem Schulstandort ab.
HFA-Mitglied ten Brink fragt an, ob hiermit eine Wanderung zwischen den Schulstandorten vermieden werden soll.
Frau Feldmann erklärt, dass bei einem Schulstandort die Fachräume ebenfalls benötigt worden wären.
HFA-Mitglied ten Brink fragt an, welche Variante durch den Architekten bevorzugt werden würde.
Herr Gellert teilt mit, dass nach Lebenszyklusanalyse und
eigener Einschätzung die Variante „Umbauen
im Bestand + Ersatzneubau 1998“ bevorzugt
wird. Die reine Sanierung wird durch Kostenschätzung der LP 2 und
Kostensteigerungen innerhalb der LP 3 unwirtschaftlich.
HFA-Mitglied ten Brink fragt an, wie die Lebenszyklusbetrachtung am Standort Brink ausgesehen
hat.
Herr Gellert
erklärt, dass am Brink keine Lebenszyklusanalyse durchgeführt wurde und daher
keine Aussage getroffen werden kann.
Schulausschuss-Mitglied
Rempe teilt mit, dass die Präsentation auch für Pädagogen verständlich war und
man nicht zwingend Bauexperte sein musste. Er bedankt sich für die Präsentation
und die übersichtliche Darstellung. Nach seinem Dafürhalten sollte die Variante
3 wegen der angekündigten Kosten nicht weiterverfolgt werden.
HFA-Mitglied Bartels
wirft ein, dass man sich derzeit in der Haushaltskonsolidierung befindet. In
Hinsicht auf die Zukunft sollte man die wirtschaftlichste Entscheidung treffen.
Vertretendes Mitglied des HFA Bartels fragt an, welche Kosten noch beim Umbauen im Bestand auftreten
können.
Schulausschuss-Mitglied
Papendorf bedankt sich für die Präsentation und fragt an, welches Risiko bei
einem Bau aus den 60er Jahren noch besteht.
Herr Gellert
erläutert, dass eine absolute Sicherheit nicht garantiert werden kann. Es
erfolgt eine Analyse und Einschätzung des Gebäudes. Der IKEA-Bau war eine
Fehleinschätzung. Der 60er Jahre-Bau wurde geprüft und beprobt und stellt eine
gute Substanz in Aussicht.
Ein Neubau, wie der
Brink, ist überlegen, es erfolgt jedoch eine Modernisierung auf Neubauniveau.
Schulausschuss-Mitglied
Papendorf fragt bei Frau Feldmann an, ob sie einen Neubau bevorzugen würde.
Frau Feldmann
erklärt, dass ein Neubau flexibler ist. Die aktuelle Planung bezieht jedoch die
Pädagogik mit ein und stellt ein zukunftsfähiges Konzept dar. Lediglich die
Brücke zwischen Nord- und Südbau sollte noch einmal überprüft werden.
Herr Gellert teilt
mit, dass das Forum ein zentraler Aspekt eines modernen Konzeptes ist. Die
anderen Qualitäten sind alle darzustellen.
Frau Feldmann
bittet ebenfalls bei der Verlagerung des Gebäudes den Schulhof genauer zu
berücksichtigen.
Schulausschuss-Mitglied
Terhorst fragt an, ob bereits bekannt ist, wo und wie lange die Container als
Interim aufgestellt werden sollen.
Bürgermeister Hinze
erklärt, dass diese Planung erst nach Abschluss der LP 3 angestellt werden
kann.
Schulausschuss-Mitglied
Gerritschen dankt für die Ausführungen und zeigt sich glücklich, dass ein 60er
Jahre Bau nicht die Pädagogik einschränkt. Die Variante „Umbauen im Bestand +
Ersatzneubau 1998“ ist eine tragbare
Lösung in Hinsicht auf Kosten und Konzeption für die SEK 1.
HFA-Mitglied Brouwer
fragt an, wie ausreichend die Substanzuntersuchungen durchgeführt wurden und
weitere Überraschungen zu erwarten sind.
Herr Gellert
erklärt, dass die Trapezbleche bekannt waren. Die Anforderungen für die
Lüftungsanlagen waren zur LP 2 jedoch noch nicht bekannt.
Bei der
Substanzuntersuchung wurden Bohrkerne genommen und Schadstoffmessungen in der
Luft durchgeführt.
HFA-Mitglied Kaiser weist auf die CO2 Belastung zwischen Sanierung und Neubau hin und gibt dies zu bedenken.