Frau Siebers erteilt Herrn Helmich das Wort, der die Arbeit der Baumfreunde vorstellt.

Herr Helmich führt aus, dass man sich im Zusammenhang mit der Baumschutzsatzung (Entwurf der Fraktionen) einige Gedanken gemacht habe und es wurden Fragen aufgeworfen, die er kurz anspricht.

Die Baumfreunde suchen derzeit für den Landschaftsplan 2 auf Emmericher Stadtgebiet Naturdenkmäler in Form von seltenen und großen Bäumen. Die Standorte für solche Naturdenkmäler befinden sich nicht auf den Flächen, die von der Emmericher Baumschutzsatzung abgedeckt werden, sondern diese Flächen liegen in den Außenbereichen. Für den Bürger sei schon jetzt nicht ersichtlich, wo die jetzige Baumschutzsatzung gilt und nicht gilt. Der entsprechende Geltungsbereich kann nur in Form eines Planes bei der Verwaltung eingesehen werden und er fragt nach, warum dieser nicht online gestellt wird.

Ferner ist ihm in § 2.2 der Baumschutzsatzung aufgefallen, dass diese Satzung nicht für Grundstücke unter 400 qm Fläche gilt. Dieser Aspekt ist ihm völlig unverständlich. Ausnahmen bietet die Baumschutzsatzung an anderer Stelle genug, wenn der Baum wirklich im Weg steht.

Lt. Aussage in § 3.3 fallen Obstbäume nicht unter diese Satzung, mit Ausnahme von Wallnussbäumen und Esskastanien. Auch hier erschließt sich ihm der Grund dafür nicht, warum Obstbäume nicht unter die Satzung fallen. Im Lensing-Park sind Wildkirschen von den Baumfreunden gepflanzt worden; sind diese geschützt oder nicht.

Nadelhölzer mit Ausnahme von Gingko sind ebenfalls zitiert. Seiner Meinung zählt ein Ginko nicht unter die Nadelhölzer. Es stellt sich auch hier die Frage, ob die Nadelhölzer geschützt oder nicht geschützt sind. In der Synopse ist die Aussage “Nadelhölzer mit Ausnahme von Gingko” durchgestrichen; die Bedeutung ist für ihn nicht erkennbar. Bislang waren auch alle Koniferen, auch wenn sie keine Nadeln mehr hatten, geschützt. Was ist damit? Nach Aussage von Herrn Bartel gibt es diese Aussage in der neuen Baumschutzsatzung nicht mehr.

Nicht unter diese Satzung sollen allerdings Birken, Pappeln und Weiden fallen. Warum ist das so geplant?

Frau Pommerin erklärt, dass Birken und Pappeln unter die schnell wachsenden Bäume fallen und somit nicht so schützenswert wie Laubbäume (Buchen, Eichen), sind. Die Kopf- und Trauerweiden sind nicht geschützt. Sie macht deutlich, dass der Entwurf der Baumschutzsatzung zur Diskussion steht und Änderungen durchaus zu diskutieren sind.

 

Mitglied Baars macht den Einwand, dass im nächsten Tagesordnungspunkt über die Baumschutzsatzung diskutiert wird, somit also jetzt keine grundsätzliche Diskussion darüber geführt werden muss. Er bittet Herrn Helmich darum, nicht mehr über die Baumschutzsatzung zu sprechen sondern über die Arbeit der Baumfreunde.

 

Vorsitzende Siebers greift ein und erklärt, dass Herr Helmich anhand von Beispielen die Wirksamkeit der Baumschutzsatzung deutlich machen möchte. Diese Informationen sind für die Ausschussmitglieder sicherlich von Wichtigkeit, welche möglichen Änderungen man herbeiführen sollte.

 

Herr Helmich geht nunmehr weiter in seinem Wortbeitrag. Die vorhandene Blutbuche an der Polizei und Rettungswache ist stark beschädigt worden, obwohl er geschützt war. Hat dort der Kreis Kleve möglicherweise einen so großen Druck auf die Baustelle ausgeübt, dass die Baumschutzsatzung nicht eingehalten wurde?

Frau Pommerin macht nochmals deutlich, dass diese Diskussion beim nachfolgenden Tagesordnungspunkt diskutiert werden sollte. Dies hat nichts mit der Arbeit der Baumfreunde zu tun.

 

Bürgermeister Hinze weist darauf hin, dass die Fragen von Herrn Helmich grundsätzlich berechtigt sind aber bilateral in der Verwaltung geklärt werden sollten. Diese spezifischen Fragen können von den Ausschussmitgliedern nicht beantwortet werden. Durch seinen Vortrag wird die Baumschutzsatzung auseinander genommen nicht aber die Arbeit der Baumfreunde vorgestellt. Diese hat mit der Begutachtung von Bäumen zu tun. Er bittet Herrn Helmich darum, seine speziellen Fragen gezielt an die Verwaltung zu richten und in einem Termin zu klären.

 

Mitglied Bartels bedankt sich grundsätzlich bei Herrn Helmich für die Informationen. Die spezifischen Fragen sollten aber tatsächlich mit der Verwaltung geklärt werden. Für ihn ist es viel wichtiger, wo von Seiten der Baumfreunde Unterstützungsbedarf benötigt wird. Die Politik hat natürlich auch Vorgaben, die sie einhalten müssen. Dennoch würde man die Arbeit der Baumfreunde gerne unterstützen wollen. Er bittet Herrn Helmich darum, über die generelle Arbeit zu berichten.

 

Herr Helmich berichtet, dass die Arbeit der Baumfreunde darin besteht, den Bestand der Bäume zu erhalten. Jeder gefällte Baum ist ein Baum zu viel. Auf der anderen Seite muss natürlich den Bürgern, denen ein Baum im Weg steht, die Möglichkeit geben, den zu fallen. Genau dafür ist die Baumschutzsatzung da. Durch die Baumschutzsatzung war der Baum an der Rettungswache eigentlich geschützt; allerdings wurde seiner Meinung nach, diese nicht entsprechend durchgesetzt.

 

Vorsitzende Siebers beendet nun diesen Tagesordnungspunkt.

 

 


Abstimmungsergebnis: