Mitglied Jöris fragt, ob die Möglichkeit bestünde für Emmerich am Rhein einen eigenen Notdienst einzurichten. Ihm sei dies besonders wichtig, da in einem Notfall jede Minute zähle.

 

Frau Matser teilt mit, dass sie ebenfalls für den Apotheken-Notdienst versucht habe kürzere Wege zu erreichen, sodass man beispielsweise im Notfall nicht bis Hamminkeln fahren müsse. Diese Anfrage sei seinerzeit schon gescheitert, da der für Apotheken zuständige Verband dies ablehnte.

 

Herr Bürgermeister Hinze teilt mit, dass die Hausärzte keinen Notdienst für Emmerich am Rhein leisten können. Die Hausarztsituation in Emmerich am Rhein werde sich in naher Zukunft auch nicht verbessern. Es werde immer weniger Ärzte mit immer mehr Patienten geben. Ein Hausarzt habe bereits in Emmerich seine Praxis altersbedingt geschlossen und dort konnten nicht alle Patienten an eine andere Hausarztpraxis vermittelt werden. Für dieses Thema sei die KV zuständig und dort habe man als Kommune kein Mitspracherecht. Jedoch sei die Situation momentan so, dass die Hausärzte mit der aktuellen Lösung zufrieden seien.

Herr Bürgermeister Hinze ergänzt, dass die KV ebenfalls die Anzahl der Facharztsitze regele. Hier wäre man schon über Jahre damit beschäftigt, die Bemessungsgrenzen zu aktualisieren, da diese bereits überholt seien. Aus den Bemessungsgrenzen gehe hervor wie viele Patienten ein Arzt versorgen müsse und wie viele Patienten einen KV-Sitz haben. Da die Gesundheitsversorgung allerdings Kreissache sei, sei die Arbeit an diesem Thema als Kommune grundsätzlich schon erschwert. Allerdings sei man gerade dabei, einen Arbeitskreis mit verschiedenen Ärzten einzurichten, der sich mit der Hausarzt- bzw. Facharztsituation beschäftige. Darüber hinaus finde im Dezember ein erstes großes Treffen mit den Ärzten statt, wo ein Erfahrungsaustausch zwischen allen Fach- und Hausärzten stattfinden solle. Dies sei notwendig da die Vernetzung und der Austausch innerhalb der Ärzte nicht sonderlich gut sei. Die ersten Treffen der Arbeitsgruppe sollen zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, um zunächst ein Netzwerk aufbauen zu können und einen freien Austausch unter den Ärzten zu ermöglichen.

Zukünftig müsse man sich verstärkt mit der Frage beschäftigen, wie die Kommune Emmerich am Rhein dazu beitragen könne, dass sich hier Hausärzte niederlassen möchten. Hier müsse man den Schwerpunkt auf die Hilfe für die Familien von Ärzten legen. Könne Beispielsweise ein Baugrundstück, ein Arbeitsplatz für den Ehepartner oder ein Kita-Platz helfen. Zudem müsse ein Augenmerk darauf gelegt werden, den Ärzten, welche hier eine Praxis eröffnen möchten, die Vorteile des Ländlichen Standortes wie beispielsweise die möglichen Freizeitaktivitäten aufzuzeigen.