Frau Meyer stellt sich kurz vor und berichtet über ihre Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emmerich am Rhein. Hierbei erläutert sie die Themen der Rechtlichen Grundlagen, die Aufgaben innerhalb der Verwaltung und die Aufgaben außerhalb der Verwaltung.

 

Zu der Präsentation wurden folgende Fragen gestellt, welche von Frau Meyer beantwortet wurden:

 

Frau Pawlak stellt die Frage, was ein Mittelbares Widerspruchrecht sei.

Frau Meyer erklärt, dass Sie bei dem mittelbaren Widerspruchsrecht keine direkte Entscheidungsgewalt habe. Vielmehr müsse Sie zunächst den Bürgermeister auf Ihren Widerspruch hinweisen, da Sie lediglich eine beratende Funktion habe. Sie könne dann eine entsprechende Stellungnahme verfassen und den Bürgermeister auf diesem Wege eine Empfehlung für die weitere Vorgehensweise mitteilen. Allerdings liege die Entscheidung letztendlich beim Bürgermeister.

 

Frau Pawlak merkt an, dass ihr in dem Vortrag von Frau Meyer die Auflistung der nicht vorhandenen Gleichberechtigung im Alter fehle und möchte bitten, diese zu berücksichtigen.

 

Frau Palluch stellt die Frage, in welchen Sprachen die Flyer für die Beratungsangebote des Hilfetelefons ”Gewalt gegen Frau” vorhanden sind.

Frau Meyer teilt mit, dass das Infomaterial 18 verschiedene Sprachen beinhaltet.

 

Frau Palluch fragt, wer dafür zuständig sei, bei Inanspruchnahme der Beratungen einen Übersetzer zu organisieren.

Frau Artz teilt mit, dass die Stadt Emmerich am Rhein nicht über eigene Dolmetscher verfüge. Dafür seien jedoch die Sprach- und Kulturmittler des Kommunalen Integrationszentrums beim Kreis Kleve angesiedelt, damit ein entsprechend großes Gebiet abgedeckt werde. Diese Sprach- und Kulturmittler können mit vier Tagen Vorlaufzeit gerne in Anspruch genommen werden, und stünden dann als Übersetzer und Mittler zur Verfügung.

 

Frau Palluch stellt die Frage, ob beim Runden Tisch ebenfalls Vertreter für Menschen mit Migrationshintergrund vertreten seien.

Frau Meyer teilt mit, dass Frau Artz ebenfalls am Runden Tisch teilnehme und in ihrer Funktion als Stabstelle für Integration und Demografie ebenfalls als Multiplikator und Sprachrohr für Personen mit Migrationshintergrund fungiere.

Frau Artz ergänzt, dass sie Themenvorschläge welche aus dem Integrationsrat gemacht würden, gerne mitnehmen und beim Runden Tisch ansprechen werde.

 

Frau Palluch schlägt vor, dass neben den vorhandenen Experten auch Mitglieder aus den Kulturvereinen teilnehmen könnten. Denn wenn es um Gewalt in Familien mit Migrationshintergrund ginge müsse es auch einen direkten Bezug zu Menschen geben, die sich in der jeweiligen Community auskennen.

Frau Meyer teilt mit, dass sie die Entscheidung nicht alleine treffen könne. Sie sichert allerdings zu, den Vorschlag mitzunehmen und bei der nächsten Sitzung anzusprechen.

 

Herr Bartells stellt die Frage, ob es die Möglichkeit der anonymen Kontaktaufnahme gäbe.

Frau Meyer teilt mit, dass die Möglichkeit der anonymen Kontaktaufnahme über das Telefon (+49 (0) 2822 75-1950) oder die E-Mailadressen (elisabeth.meyer@stadt-emmerich.de / gleichstellung@stadt-emmerich.de) bestünde.

 

Herr Bartels stellt die Frage, ob die Informationen über die Gleichstellung auch in Firmen und Betrieben in Emmerich am Rhein ausgelegt seien.

Frau Meyer teilt mit, dass entsprechendes Infomaterial bisher in öffentlichen Gebäuden sowie in Geschäften, Ladenlokalen und Arztpraxen ausgelegt seien oder Informationen direkt über die Presse verbreitet würden.

 

Herr Bartels fragt, ob sie aus ihrer Erfahrung von Firmen wisse, bei denen die Gleichstellung besonders positiv oder negativ auffalle.

Frau Meyer teilt mit, dass es aus Ihrer Sicht schwer auf die Firmen bzw. Betriebe zu beziehen sei, da es sich in der Regel um Einzelfälle handle, welche aus spezielle Situationen oder Umstände beruhen. Diese Einzelfälle könne man nicht auf die ganze Firma bzw. den ganzen Betrieb projizieren.

 

Herr Bartels ergänzt, dass die Frage eher darauf abziele, ob die Stadt Emmerich im Bereich der Gleichstellung auf einem guten Weg sei oder hier vermehrter Handlungsbedarf bestünde.

Frau Meyer teilt mit, dass Sie mit Ihren 19,50 Stunden mehr als genug zu tun habe.

 

Herr Bartels fragt, ob sie ebenfalls Vorträge auf Betriebsratssitzungen und Versammlungen halte, da in seinen Augen gerade in diesem Bereich die Information, dass eine Gleichstellungbeauftragte vorhanden sei, eine gute Möglichkeit darstelle, die richtigen Personen zu erreichen.

Frau Meyer stimmt ihm zu.

 

Frau Braun fragt, ob man Stoßzeiten abbilden könne, in denen besonders viele Anfragen zum Thema Gewalt gegen Frauen, aufkommen.

Frau Meyer teilt mit, dass diese Auskunft besser über das Hilfetelefon erfragen könne. Allerdings lässt sich sagen, dass der bekannte Anstieg häuslicher Gewalt zu Zeiten von Lockdowns festzustellen sei.

 

Herr Bartels fragt, wie die aktuelle Situation bei der Stellenbesetzung durch Frauen auf Ebene der Fachbereichsleitung sei.

Frau Meyer teilt mit, dass sie solche Auswertungen nicht regelmäßig vornehme, sondern im akuten Falle, dass eine Stelle neu zu besetzen sei.

Herr Dahms ergänzt, dass bei den sieben bestehenden Fachbereichen aktuell vier Fachbereichsleiterinnen und drei Fachbereichsleiter im Amt seien. Daher habe die Stadt Emmerich am Rhein nach seiner Abschätzung eine gute Frauenquote im Bereich der Führungspositionen gerade im Vergleich mit anderen Kommunen im Kreis Kleve. Des Weiteren werden die Wirtschaftsförderung und der Bereich KKK ebenfalls von einer Frau geleitet.

 

Frau Palluch bedankt sich für den interessanten Vortrag. Sie hoffe, dass zukünftig die Zusammenarbeit zwischen der Gleichstellungsbeauftragten und dem Integrationsrat der Stadt Emmerich am Rhein ausgebaut werden könne. Sie würde es begrüßen, wenn zukünftig auch ein direkter Kontakt zu Kulturvereinen hergestellt werden würde um auch in diesen Bereichen nochmal die Bekanntheit der Funktion der Gleichstellungsbeauftragten zu erhöhen und diesen Gruppen ihre Arbeit näher zu bringen.

 

Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.