hier: Vorplanung mit Grobkostenschätzung
Beschlussvorschlag
Der Haupt- und
Finanzausschuss beauftragt die Verwaltung, das Schulbauvorhaben „Grollscher Weg“
im Rahmen der vorgestellten Vorplanung einschließlich der vereinbarten
Änderungspunkte umzusetzen.
Sachdarstellung :
Im Rahmen der Errichtung der Gesamtschule wurde auf Seiten der
Schulentwicklungsplanung eine fünf- bis sechszügige Gesamtschule durch die Fa.
Komplan prognostiziert, die in Ausnahmejahren auch sieben Züge aufnehmen kann.
Die Bezirks-, bzw. Landesregierung hat daher eine Gesamtschule bis zur
Siebenzügigkeit genehmigt.
Für die Gesamtschule sollen nach Abschluss der Bauarbeiten drei
Schulgebäude an den Standorten Brink, Paaltjessteege und Grollscher Weg zur
Verfügung stehen. Die Jahrgänge 5 bis 7 sollen dann im derzeit im Bau
befindlichen Gebäude Brink untergebracht werden. Für die Oberstufe, sowie für
die Fachräume der Oberstufe und der Jahrgänge 5 bis 7 stehen dann die Räume im
bereits hergerichteten Gebäude Paatljessteege zur Verfügung. Das Brinkgebäude ist
so konzipiert, dass in den Jahrgangsclustern in Ausnahmejahren bis zu sieben
Klassen untergebracht werden können. Ansonsten ist ein Cluster für sechs
Klassen ausgerichtet und hat dann einen unterrichtsgroßen
Mehrzweck-/Differenzierungsraum und zwei kleinere Differenzierungsräume.
Hiermit wird dem Klassenraumprinzip in den unteren Jahrgängen Rechnung
getragen.
Das Gebäude Grollscher Weg, für das nun die Leistungsphase 2
abgeschlossen werden soll, wird sechszügig geplant. Da hier das Fachraumprinzip
für die Raumbelegung greifen soll, ist es durch eine einfachere Verteilung
möglich, auch mal einen siebten Zug unterzubringen.
Auslastung der Standorte
Die Gesamtschule hat in jedem Jahrgang mindestens fünf Klassen, wobei
oft aufgrund der teils hohen Schülerzahl auch ein weiterer Zug möglich wäre.
Schuljahr |
5 (21/22) |
5 (20/21) |
6 (20/21) |
7 (20/21) |
8 (20/21) |
9 (20/21) |
10 (20/21) |
SuS |
120 - 140* |
122 |
131 |
136 |
148 |
136 |
148 |
Züge |
5 - 6 |
5 (Ø24,4) |
5 (Ø26,2) |
5 (Ø27,2) |
5 (Ø29,6) |
5 (Ø27,2) |
6 (Ø24,7) |
Auch für die folgenden Jahrgänge, die in den kommenden Jahren aus den
Grundschulen in die weiterführenden Schulen wechseln, werden eher höhere als
niedrigere Anmeldezahlen erwartet. Der derzeitige vierte Jahrgang ist der
kleinste Jahrgang der Emmericher Grundschulen. (*) Hier wurden bereits in der
Anmeldewoche 120 SuS angemeldet – einige Nachzügler werden noch erwartet.
Übergangsjahr |
21/22 |
22/23 |
23/24 |
24/25 |
25/26 |
Potential |
252 SuS |
280 SuS |
272 SuS |
267 SuS |
310 SuS |
Bei Errichtung, Sanierung oder Herrichtung von Schulgebäuden versucht
die Stadt als Schulträger den Anforderungen für einen zeitgemäßen Schulbau
Rechnung zu tragen. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und
Gleichstellung schreibt in Ihrer Broschüre „Schule im Quartier“ auf die Frage,
was ein zeitgemäßer Schulbau benötigt:
„Schulgebäude
müssen heute als ganztägig genutzte Orte anregende, vielfältig nutzbare Lern-,
Arbeits- und Aufenthaltsumgebungen für SuS und Beschäftigte bieten. Eine
strikte räumliche Trennung zwischen Unterricht und Freizeit oder die Trennung
zwischen Nutz- und Erschließungsflächen eines Schulgebäudes ist heute nicht
mehr zeitgemäß“
Der ehemaligen fünfzügigen Realschule standen als Halbtagsschule im
Gebäude Grollscher Weg lediglich allgemeine Unterrichts- und Fachräume zur
Verfügung. Eine kleine Mensa wurde im Kunstraum umgesetzt, als die Vorgaben des
Landes dies erforderten (Ganztagsoffensive – 1.000-Schulen-Programm/2008). Die
Fa. KOMPLAN hatte in ihrem Gutachten zur Schulentwicklungsplanung (2011)
bereits erwähnt, dass das Schulgebäude für eine fünfzügige Schule nicht
ausreichend ist.
Statt der Realschule mit bis zu 30 Klassen (6 x 5 Klassen) im
Halbtagsbetrieb soll nun eine Gesamtschule mit drei Jahrgängen mit in der Regel
6 Klassen untergebracht werden. Zu bedenken ist dabei, dass eine Gesamtschule
nicht nur eine Ganztagsschule, eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens,
sondern zusätzlich auch eine Schule des gemeinsamen Lernens ist, in der SuS mit
und ohne besondere Förderbedarfe gemeinsam beschult werden. Dies sind in der
Regel zwischen 12 und 16 SuS pro Jahrgang. Hieraus leiten sich besondere
Raumbedarfe ab.
So sind in einer zeitgemäßen Schule neben den allgemeinen Lern- und
Unterrichtsbereichen auch spezialisierte Lern- und Unterrichtsbereiche
(Differenzierungsräume und –flächen für die sonderpädagogische Förderung, aber
auch für die allgemeine Differenzierung (aufgrund der Lernstärken) im
„normalen“ Unterricht, Gemeinschaftsbereiche, Team- und Personalräume und sonstige
Funktionsräume erforderlich. Die Beratungsbedarfe von SuS haben sich erhöht –
auch hierfür sind entsprechende Räume vorzuhalten (z. B. regelmäßige
Berufsberatungen, KAoA). Addiert man diese Bedarfe, so reichen die Gewinne
(weniger Klassen als zu Realschulzeiten) kaum aus, um allen Funktionen
entsprechende Räume zuzuweisen. Aufgabe der Planer war somit auch, durch
multifunktionale Nutzungen alle Bedarfe in das beschränkte Raumangebot
unterzubringen.
Für die Gesamtschule wurde zur Ermittlung des genauen Bedarfs für den
Schulbau bereits vor sechs Jahren eine Phase 0 durchgeführt. Im Rahmen der
Abstimmung der Ergebnisse der jetzigen Vorplanung (Leistungsphase 2) wurde die
Schule erneut beteiligt. Aufgrund der langen Zeitspange zwischen Phase 0 und
der jetzigen Umsetzung setzte man sich in einer zusätzlichen (Online-)
Besprechung auch noch einmal intensiv mit den Bedarfen auseinander.
Durch das Architekturbüro Hausmann aus Aachen wurde die Präsentation
„Gesamtschule Emmerich; Standort Grollscher Weg; Präsentation 25.02.2021“
erstellt. Diese ist als Anlage 1 beigefügt und wurde durch den Projektleiter,
Herrn Gellert, in der Arbeitsgruppe Schule vorgestellt.
Die Kostenschätzung nach DIN 276-1 für die Umbaumaßnahmen des
Schulstandortes Grollscher Weg beläuft sich auf ca. 17.400.000,- Euro.
Eine konkrete Kostenberechnung wird mit Abschluss der Leistungsphase 3
erfolgen.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Der Fachbereich 3 hat aufgrund dieser Kostenschätzung i.H.v 17.400.000,- Euro i.V.m. allgemeinen Kostensteigerungen Haushaltsmittel i.H.v. 18.300.000,- Euro für die HH-Jahre 2021 ff berücksichtigt
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.1.
Peter Hinze
Bürgermeister