Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein stimmt dem überarbeiteten
Busverkehrskonzept der NIAG für die Stadt Emmerich am Rhein zu. Der Rat der
Stadt Emmerich am Rhein beschließt, die entsprechenden Haushaltsmittel in Höhe
von 50.000,00 € im Zuge der Haushaltsplanberatungen 2013 bereit zu stellen.
Sachdarstellung :
Die NIAG hat in Abstimmung mit der Stadt ein neues Busliniennetzkonzept
für das Stadtgebiet Emmerich am Rhein entwickelt. Vertreter der NIAG werden
dieses Konzept in der Sitzung vorstellen.
Nachfolgend wird das derzeitige und zukünftige Busliniennetz erläutert.
Status quo
Über den Schienenverkehr mit den
Regionalbahnen RE 5 und RB 35 ist die Stadt Emmerich am Rhein an das westliche
Ruhrgebiet und den Kölner Raum direkt angebunden.
Neben dem Schienenverkehr bestehen drei
regionale Busverbindungen in die Nachbarstädte Kleve, Rees und ´s-Heerenberg in
den Niederlanden und umfasst die Linien
SB
58 Emmerich – Kleve – Nijmegen (NL)
88 Emmerich – Rees
91 Emmerich – ´s-Heerenberg
Zur Hauptverkehrszeit wird auf diesen Linien
überwiegend ein 60-Minuten-Takt angeboten. Auf der Schnellbuslinie SB 58
zwischen Emmerich und Kleve wird von montags bis freitags das Angebot auf einen
30-Minuten-Takt ausgeweitet. Ergänzt wird dieses regionale Verkehrsangebot
durch weitere Linien innerhalb des Stadtgebietes von Emmerich. Im Einzelnen sind
dies die Linien
90 Emmerich Bf – Speelberg
– Kapaunenberg (nur an Schultagen)
92 Emmerich
Geistmarkt – Speelberg – Hüthum - Elten
93 Emmerich
Geistmarkt – Dornick - Praest
94 Emmerich
Bf – Borghees – Elten
Darüber hinaus werden der Bereiche Klein-Netterden
und Leegmeer durch den BürgerBus Emmerich an die Stadtmitte von Emmerich
angebunden. Hier werden montags bis freitags 7 Hin- und 10 Rückfahrten, sowie
am Samstag 4 Hin- und Rückfahrten mit einem Taktfahrplan angeboten.
Die innerhalb von Emmerich verkehrenden
Linien sind in den letzten Jahren stark auf die Anforderungen des Schülerverkehrs ausgerichtet worden.
Durch unterschiedliche Schul-schlusszeiten war die Umsetzung eines
Taktfahrplanes nicht durchgängig möglich. Zusätzlich ergaben sich zahlreiche
Linienvarianten wodurch insgesamt das Angebot durch den Bürger nicht wirklich
wahr genommen wurde. Die Querung der DB-Gleise an vielen Bahnübergängen
macht das Angebot auch
verspätungsanfällig und damit unattraktiv. Als Folge sind heute außerhalb des
Schülerverkehrs nur wenige Fahrgäste zu verzeichnen.
Zielsetzungen für
eine Neukonzeption des ÖPNV-Verkehrsangebotes
Ziel der Neukonzeption eines ÖPNV-Angebotes
in Emmerich am Rhein ist die Gewinnung zusätzlicher Fahrgäste über den Schülerverkehr
hinaus. Die Basis für das neue ÖPNV-Konzept sind im Wesentlichen nachfolgende
Punkte
Merkbarer Taktfahrplan mit Anschluss an die DB in
Emmerich Bf
Klare und eindeutige Linienführung
Meidung von Bahnübergängen zur Sicherung der
Pünktlichkeit
Entlastung
der Innenstadt durch Veränderung des Fahrweges
Beschreibung des
ÖPNV-Neukonzeptes
Regionalverkehr
Die Linie
SB 58 erhält eine veränderte Linienführung bei Fahrten über die Haltestelle
Hochschule (Kaserne). So erhält das EMBRICANA und die Wohnbebauung am
Nollenburger Weg eine stündliche umsteigefreie Anbindung von Kleve bei sonst
unverändertem Angebot auf dieser Linie.
Die Line
88 wird nur noch von Rees bis Emmerich Bahnhof geführt, um im Regelverkehr
ohne Fahrzeugwechsel als Linie 94 nach Emmerich-Hüthum und weiter nach
Emmerich-Elten zu verkehren. Darüber hinaus bleibt das Angebot unverändert.
Durch diese Maßnahme kann die Anzahl der Busfahrten in der Emmericher Innenstadt
deutlich reduziert werden.
Die Line
91 wird nicht mehr über den Bahnübergang ´s - Heerenberger Straße geführt.
Das Angebot und die Bedienungsform mit einem Kleinbus sollen zunächst
unverändert bleiben. Es besteht aber die Option, diese Linie, in Kooperation
mit einem niederländischen Partner, über s´-Heerenberg (NL) hinaus, nach
Doetinchem (NL) zu verlängern. Dann ist auch wieder der Einsatz eines
Standardlinienbus vorgesehen.
Stadtverkehr
Emmerich
Bei Planung der neuen Linienwege wurde die
Befahrung der Bahnübergänge ´s Heerenberger Straße und Löwentor aufgegeben. Als
einzige Alternative bleibt hier die Unterführung der Bahnlinie an der
van-Gülpen-Straße.
Erst, wenn der geplante Bahnübergang am
Löwentor realisiert wird, ist eine alternative Linienführung in der Stadtmitte
möglich.
Die Linie
93 bleibt im ersten Umsetzungsschritt unverändert bestehen, da hier
vorrangig die Fahrtwünsche für die Grundschule in Praest Berücksichtigung
finden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist, in Abhängigkeit der Nachfrage, für
einzelne Fahrten die Bedienungsform TaxiBus geplant.
Die neue Linie 94 wird von Emmerich Bahnhof im Regelverkehr von der Linie 88
kommend über Hansastraße, Borghees, Hüthum nach Elten geführt. Angeboten wird
hier an allen Tagen ein 60-Minuten -Takt der montags – freitags an Schultagen
von 13 bis 18 Uhr auf einen 30-Minuten-Takt ausgeweitet wird. In Tagesrandlagen
und am Wochenende wird auf Grund der erwarteten Nachfrage die Bedienungsform
TaxiBus gewählt.
Vergleich
Anzahl Gesamtfahrtenangebot
Linie |
92/94 Status quo |
94 Konzept |
||
Tage/Stadtteil |
Hüthum |
Elten |
Hüthum |
Elten |
mo-fr-S |
57 |
57 |
54 |
54 |
mo-fr-F |
34 |
34 |
40 |
40 |
sa |
30 |
30 |
34 |
34 |
so |
16 |
16 |
16 |
16 |
Die ebenfalls neue Linie 90 wird von Emmerich Bahnhof über die Innenstadt mit den
neuen Haltestellen „Alter Markt“, „Rathaus“ und „Goldsteege“ nach
Emmerich-Speelberg geführt. Auf dieser Linie verkehrt im Regelbetrieb ein MidiBus mit 24 Plätzen. Auch hier soll ein
60-Minuten-Takt angeboten werden der
montags – freitags an Schultagen auf einen 30-Minuten-Takt erweitert
wird. In Tagesrandlagen und am Wochenende wird die Bedienungsform TaxiBus
angeboten.
Vergleich
Anzahl Gesamtfahrtenangebot
Linie |
90/92 |
90 Konzept |
Tage/Stadtteil |
Speelberg |
Speelberg |
mo-fr-S |
25 |
58 |
mo-fr-F |
12 |
46 |
sa |
8 |
30 |
so |
-- |
14 |
Im Konzept werden insgesamt 9 Haltestellen
neu eingerichtet. Für 7 weitere Haltestellen ist eine geringfügige Verlegung
sinnvoll. Die Bedienung von 8 Haltestellen wird auf Grund fehlender Nachfrage
eingestellt.
Für die Anbindung des Gewerbegebietes ist
generell eine weitere Linie denkbar. Basis einer solchen Linie sollte aber der
Abschluss eines Firmen- oder Großkundenabonnements sein. Aktuell führt die NIAG
Gespräche mit der Firma BLG Logistics in
Emmerich am Rhein.
Bewertung
des Konzeptes
Im Vergleich zum Status quo werden für ein Basisjahr ca.
63.000 Nutz-km/Jahr zusätzlich angeboten.
Die vorgestellten Verbesserungen im Liniennetz- und Fahrplanangebot,
insbesondere auf den Linien 90 und 94, bietet dem Emmericher Bürger und
Besucher der Stadt ein deutlich attraktiveres ÖPNV-Angebot. In Verbindung mit
dem VRR-Tarif und den vielfältigen Ticketangeboten, wie Schoko- oder
Bären-Ticket, wird eine deutliche Zunahme der Fahrgastnachfrage außerhalb des
Schülerverkehrs erwartet.
Finanzielle
Auswirkungen
Die im Konzept zusätzlich angebotenen jährlichen Nutz-km
bedeuten für die Stadt Emmerich am Rhein Mehraufwendungen im Vergleich zum
Status quo von rund 50.000 €/Jahr. Dieser Betrag unterstellt eine 40% Nachfrage
der angebotenen TaxiBus-Fahrten und entspricht damit in etwa der Quote der
heutigen Taxi-Nutzungen.
Von den Niederrheinischen Verkehrsbetrieben wird
vorgeschlagen, das Konzept für mindestens 2 Jahre umzusetzen. Ein angestrebter
Umsetzungszeitpunkt wäre der Fahrplanwechsel im Dezember 2012.
Die Entwicklung der Fahrgastzahlen wird durch die NIAG in
regelmäßigen Abständen, mindestens jährlich, überprüft und in einem Bericht dem
Rat der Stadt Emmerich am Rhein mitgeteilt.
Ergebnisse der Sitzung des Arbeitskreises ÖPNV/SPNV am 05.06.2012
In der Sitzung des Arbeitskreises ÖPNV/SPNV am 05.06.2012 wurden folgende Prüfpunkte formuliert, zu denen die NIAG in der Sitzung Stellung nehmen wird:
- Veränderung der Linienführung des Bürgerbusses im Bereich Speelberg/Leegmeer, um die geringfügige „Erschließungslücke“ zu schließen. Dazu sollen Gespräche mit dem Bürgerbus-Verein geführt werden.
- Durch eine veränderte Führung der Linie 93 in Praest über die Grüne Straße/von-der-Recke-Straße könnte erreicht werden, dass der deutlich beengtere Bereich Tulpenstraße/Nelkenstraße/Rosenstraße nicht mehr durch Busse befahren werden müsste.
- Linie 94: Der Fahrweg soll so modifiziert werden, dass die Haltestelle Nollenburger Weg angefahren wird und damit das „Embricana“ direkt mit dem Bus (z. B. aus den Ortsteilen Elten und Hüthum) erreichbar ist.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme wird
im Zuge der Beratungen zum Haushaltsjahr 2013 in den Entwurf aufgenommen.
Produkt 1.100.16.01.01, Erhöhung Sachkonto
53720000 um 50.000,00 € ab 2012
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes, Kapitel 3.3.
In Vertretung
Dr. Wachs
Erster
Beigeordneter
Anlage
Powerpoint-Präsentation
der NIAG