Beschlussvorschlag

 

Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein nimmt den Endbericht des Klimaanpassungskonzeptes zur Kenntnis und beschließt das Konzept im Sinne eines Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch (BauGB).

 

Sachdarstellung :

 

Anlass und Ziele der Planung

 

Das Klimaanpassungskonzept ist aus dem Klimaschutzkonzept, welches der Rat am 10.12.2013 beschlossen hat, entstanden.

 

Der Ratsbeschluss zum Klimaschutzkonzept vom 10.12.2013 lautete wie folgt:

„Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt das vorgelegte Klimaschutzkonzept mit seinen Zielvorstellungen und seinem Maßnahmenkatalog als Orientierungsrahmen für die städtische Energie- und Klimapolitik der nächsten Jahre. Er beauftragt die Verwaltung, neben der Mitwirkung in den Arbeitsgruppen, in 2014 die Erarbeitung eines Klimateilkonzeptes auf den Weg zu bringen, welches sich konkreter mit den Klimafolgenabschätzungen im Bereich der städtischen Bauleitplanung auseinandersetzt…“

 

Während das Klimaschutzkonzept darauf abzielt, das Klima durch Energieeinsparungen und die Reduzierung von CO2-Emmissionen zu schützen, zielt das Klimaanpassungskonzept darauf ab, eine gesamtstädtische Strategie zu entwickeln, sich an die veränderte klimatische Situation anzupassen.

 

Bereits wahrnehmbare Veränderungen durch den Klimawandel sind insbesondere die Zunahme der Hitzebelastung und der Starkregenereignisse.

 

Die zentralen Ergebnisse des Konzeptes werden in der Sitzung in Form eines Vortrages von Frau Dr. Steinrücke vorgestellt.

 

Nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen u.a. insbesondere die Auswirkungen auf das Klima  zu berücksichtigen. Das Konzept bildet künftig die Grundlage, diesem Belang in der Bauleitplanung gerecht zu werden.

 

Die Erstellung des Konzeptes wurde vom Projektträger Jülich gefördert.

 

 

Erarbeitungsprozess

 

Die seitens der Stadtverwaltung verfügbaren Grundlagen-Daten, wie bspw. einer Nutzungskartierung und Bevölkerungsdaten, einschließlich der vorhandenen Fließgewässeranalyse, wurden von dem Team der Ruhr-Universität Bochum ausgewertet.

Es wurden an zwei verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Mess-Stationen ausgehängt. Des Weiteren wurde für die Auswertung der Wetterdaten auf die Daten der Station in Elten zurückgegriffen.

Aus diesen Datengrundlagen konnte eine Handlungskarte erstellt werden, die aufzeigt, wo derzeit hitzebelastete Gebiete sind, wo künftig weitere hitzebelastete Gebiete sein werden, wenn die Temperatur, bedingt durch den Klimawandel, weiter ansteigt. Des Weiteren zeigt die Karte, Frischluftschneisen, schutzwürdige Grünflächen, die Einfluss auf das städtische Klima haben und gefährdete Bereiche bei Starkregenereignissen.

Das Konzept umfasst einen Katalog an Maßnahmen, die jeweils für die verschiedenen Problembereiche geeignet sind, sich dem verändernden Klima anzupassen.

 

 

Öffentlichkeitsbeteiligung

 

Ein wichtiger Part im Erarbeitungsprozess war es, die Öffentlichkeit zu erreichen. Die Bürger sollten bezüglich des Themas Klimawandel sensibilisiert werden.

Der Einbezug der Öffentlichkeit hat sich in drei Blöcke gegliedert.

 

Auftakt

Am 24.02.2015 fand im Willibrord-Gymnasium eine Auftaktveranstaltung statt. Frau Dr. Steinrücke von der Ruhr-Universität Bochum hat einen Vortrag zum Thema Klimawandel gehalten. In der Veranstaltung wurden die Grundinformationen zu dem Projekt und zum Vorgehen im Rahmen der Konzepterstellung  gegeben. Abschließend waren die Bürger gefordert, Ihre ersten Ideen und Anregungen einzubringen.

 

Workshop

Am 08.09.2015 wurde ebenfalls im Willibrord-Gymnasium ein Workshop durchgeführt. Die Veranstaltung hat wiedermals mit einem Vortrag von Frau Dr. Steinrücke begonnen. Hierbei wurden auch die Ergebnisse der Bestandsaufnahme vorgestellt.

Die anwesenden Bürger haben sich in zwei Gruppen aufgeteilt und konnten kreative Maßnahmen zu vier verschiedenen Themen vorschlagen. Die vier Themenbereiche waren die folgenden:

1) Bevölkerung und Soziales

2) Wasser, Wind, Infrastruktur

3) Stadtentwicklung

4) Umwelt und Stadtgrün.

 

Abschlussveranstaltung

Die Abschlussveranstaltung fand am 27.01.2016 im Ratssaal statt. Hierbei ging es vordergründig darum, den Bürgern die Ergebnisse des Konzeptes, insbesondere die Maßnahmenkarte vorzustellen. Abschließend konnten Fragen an die Fachleute der Ruhr-Universität Bochum zu dem Konzept gestellt werden.

 

Zu den Veranstaltungen wurden jeweils persönliche Einladungen an die Teilnehmer der beiden Emmericher Klimatische verschickt. Des Weiteren wurde über Presseartikel und über die Emmericher Homepage auf die Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Für den Workshop hat die Stadtverwaltung einen Flyer entworfen, der an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet verteilt wurde, um möglichst viele Bürger zu erreichen.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme ist im Haushaltsjahr 2016  vorgesehen. Produkt: 1.100.14.01.01.

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 3.2.

 

 

In Vertretung

 

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter