Sitzung: 26.08.2014 Ausschuss für Stadtentwicklung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 16, Nein: 3, Enthaltungen: 1
Vorlage: 05 - 16 0076/2014
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt die geänderte Planung des Heideweges zwischen Hekerenfelder Weg und Im Polderbusch zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die Maßnahme einschließlich der dargestellten Änderungen durchzuführen. Die Verwaltung wird beauftragt, ein entsprechendes Informationsschreiben über die geänderte Planausführung an die betroffenen Anwohner zu versenden.
Herr Kemkes erläutert die Vorlage.
Mitglied Spiertz möchte wissen, ob die Grundstückseigentümer über die
Verzögerung der Baumaßnahme informiert werden.
Herr Kemkes antwortet darauf, dass die Verwaltung dies tun wird, wenn
der Ausschuss für Stadtentwicklung die Vorlage beschlossen hat.
Daraufhin beantragt Mitglied Spiertz eine Ergänzung der Beschlussfassung
dahingehend, dass die Verwaltung beauftragt wird, die Grundstückseigentümer des
Heideweges zu informieren. Der Hintergrund seines Anliegens ist der, weil bei
der Bürgeranhörung gesagt wurde, dass im September/Oktober Baubeginn ist, hat
sich der eine oder andere schon um die Finanzierung gekümmert, so dass bei
einer Verzögerung der Baumaßnahme bei diesen Eigentümern ein
Bereitstellungszins anfallen könnte. Die Grundstückseigentümer sollen über die
Verzögerung informiert werden, damit diese, um zusätzliche Kosten zu vermeiden,
sich mit ihren Kreditinstituten auseinandersetzen können.
Mitglied Spiertz bemängelt, warum nicht bereits bei der Planung erkannt
wurde, dass bei dem Straßenausbau Heideweg eine Auskofferung vorgenommen werden
muss und dass dann die Bäume zu Schaden kommen. Weil bei der Bürgeranhörung
gesagt wurde, dass im Polderbusch alle Bäume gefällt und Ginkobäume gepflanzt
werden sollen, hatte Mitglied Spiertz eine Umfrage durchgeführt, ob für den Polderbusch
und den Heideweg als Bepflanzung nicht nur Ginkobäume genommen werden sollten.
Weiter beklagt Mitglied Spiertz, dass die Verwaltung jetzt erst
feststellt, dass auf der Seite mit den geraden Hausnummern auf dem Heideweg
alle Bäume gefällt werden müssen und dafür Linden als Ersatz gepflanzt werden
sollen, wo doch jeder weiß, dass Linden nicht unbedingt die schönsten Bäume
sind. Er erinnert an die Diskussion beim Dr.-Robbers-Park und die Unterhaltung
der Bäume durch die Kommune ist nicht immer optimal gegeben. Ginkobäume haben
den Vorteil dass sie nicht so groß werde und sich auch besser pflegen lassen.
Warum will die Verwaltung jetzt wieder Linden pflanzen, nur weil u. U. auf der
gegenüberliegenden Seite Linden stehen, die noch zu erhalten sind. Mitglied
Spiertz kann sich sehr gut vorstellen, dass wenn die restlichen unbebauten
Grundstücke einer Bebauung zugeführt werden, dass dann auch diese Bäume Schaden
nehmen werden und dann wieder kleinere
Linden gepflanzt werden, weil auf der gegenüberliegenden Seite Linden stehen.
Mitglied Spiertz bittet zu überdenken ob man nicht generell mit anderen Bäumen
planen sollte.
Ganz wichtig ist es Mitglied Spiertz, dass in den Briefen an die
Grundstückseigentümer mitgeteilt wird, dass die Anpassung der Straßenplanung
mit der Umfrage, die er durchgeführt hat, in keinster Weise was zu tun hat.
Dieses soll in dem Brief ganz klar zum Ausdruck kommen. Zudem weist er darauf hin, dass der Ausbau
des Heideweges durch die Anpassungsplanung um 23.700 Euro teurer wird.
Herr Kemkes teilt mit, dass die Verwaltung die Gründe sachgerecht
darlegen wird.
Auf die Nachfrage des Mitgliedes Spiertz, ob der Ausbau des
Polderbusches sich auch, wie der Heideweg, bis in den März/April 2015 verzögern wird, bejaht Herr Kemkes und
betont, dass es sich hier um eine Baumaßname handelt.
Mitglied Reintjes lobt das Baumkataster der Stadt Emmerich am Rhein und
erklärt, dass die Stadt Emmerich am Rhein hinsichtlich des Baumkatasters
einschl. Unterhaltung und Pflege der Bäume die Vorzeigekommune ist und dieser
Ruf bis nach Xanten reicht. Jedoch hätte auch aus seiner Sicht normalerweise
bei der Grundplanung klar sein müssen, ob die Bäume weg müssen oder nicht. Er
ist der Meinung, dass bei Straßenplanungen grundsätzlich ältere Straßenbäume
immer weggenommen und dann Neue gepflanzt werden.
Mitglied Reintjes befürwortet den Vorschlag der Verwaltung, dass 14
Bäume gefällt und 12 neue Bäume gepflanzt werden. Er wünscht sich jedoch, dass
beim nächsten Mal dieses im Vorfeld geklärt wird. Er stellt den Antrag nach
Vorlage zu beschließen.
Mitglied Lindemann ist ebenfalls überrascht, weshalb nach der vorletzten
ASE-Sitzung plötzlich 14 Bäume gefällt werden und etwas Neues geplant wird. Das
hätte vorher gemacht werden müssen. Seine Frage ist, ob diese Planung vor oder
nach der Befragungsaktion von Mitglied Spiertz erstellt worden ist.
Herr Kemkes erläutert, dass nachdem der ASE das Konzept beschlossen hat,
die Verwaltung das Ingenieurbüro beauftragt hat, die weitere Planung anzugehen
und die Ausführungsplanung zu erstellen. Dafür wurden nähere Untersuchungen
gemacht und die Höhenaufnahmen neu aufgenommen, um weiter zu detaillieren.
Dabei wurde durch das Ingenieurbüro festgestellt, dass entgegen der
Entwurfsplanung, doch mehr in das Planum eingegriffen werden muss. Daraufhin
wird die Verwaltung gebeten, noch mal darüber nachzudenken, ob es nicht Sinn
macht, die Bäume zu entfernen.
Das Anliegen der Verwaltung bei Baumaßnahmen ist, erst einmal Bäume zu
erhalten. Erst wenn sich weitere Dinge ergeben, wird seitens der Verwaltung
darüber nachgedacht, ob es nicht doch besser ist, die Bäume doch zu entfernen.
Schließlich ist die Verwaltung dem Ingenieurbüro gefolgt und hat zusammen mit
den KBE eine Ortsbesichtigung gemacht und sind gemeinsam zu dem vorliegenden
Ergebnis gekommen.
Auf die Nachfrage des Mitgliedes Lindemann erwidert Herr Kemkes, dass es
nach der Befragungsaktion gewesen sein muss, weil die Verwaltung, nachdem sie
den Beschluss des Fachausschusses hatte, die weitere Beauftragung der
Ausführungsplanung auf den Weg gebracht hat.
Mitglied Spiertz entgegnet Mitglied Lindemann, dass er ihn beruhigen
kann.
Auf der Bürgeranhörung sei von den Bürgern genau diese Frage gekommen,
weil nämlich der Polderbusch komplett mit den bestehenden Bäumen bis auf eine
Kastanie rasiert werden soll. Da das eine Baumaßnahme ist, kam die Frage auf,
was es denn kosten würde, wenn der Heideweg auch mit Ginkobäumen bepflanzt
werden würde. Diese Frage hat Mitglied Spiertz an die Verwaltung gestellt, und
Herr Holtwick hat rechnerisch einen Preis dargestellt. Diesen Preis hat
Mitglied Spiertz allen Grundstückseigentümern per Brief mitgeteilt und um
Antwort gebeten, ob sie bereit seien, diese Kosten bei dem Ausbau der Straße
mit zu übernehmen. Als Antwort hat er die unterschiedlichsten Meinungen
erhalten.
Mitglied Spiertz trägt weiter vor, das es am Heideweg die
Hausnummernreihe, 18, 16 und 14 gibt und wenn die Straße so ausgeführt würde,
wie sie geplant ist, dann würden diese Grundstücke in der Auffahrt bald eine
Stufe kriegen, so hoch liegen die dort. Letztlich ist dann festgestellt worden, dass die Linden
alle entfernt werden müssen. Mitgliedes Spiertz wiederholt noch mal, dass es in
seinen Augen keinen Sinn macht, auf der Seite mit den geraden Hausnummern alle
Bäume zu fällen, kleine Lindenbäume zu pflanzen und auf der gegenüberliegenden
Seite die großen Bäume bestehen zu lassen. Und wenn die unbebauten
Grundstücke zur Bebauung frei gegeben
werden, kann Mitglied Spiertz sich sehr gut vorstellen, dass wenn dort gearbeitet und gebaggert wird, dass
der eine oder andere Baum in Mitleidenschaft gezogen wird. Deswegen war die
Anregung des Mitgliedes Spiertz, evtl. alle Bäume zu fällen. Mit seiner
durchgeführten Umfrage hat die Anpassungsplanung nichts zu tun.
Mitglied ten Brink hält die Veränderung der Baumanzahl,
Baumneupflanzungen und des Ausbauquerschnittes des Heideweges für sehr
vernünftig. Nicht gut, findet er, den Ausbau der Straße im Polderbusch. Dort
stehen sehr viel parkende Autos hausnah, die künftig nur auf der Gegenseite der
Fahrbahn längs geparkt stehen können. Nach Ansicht des Mitgliedes ten Brink
werden viele dieser Autos die Straße so zuparken, dass von dem
Ausbauquerschnitt von 5,50 m nur noch 3,50 m übrig bleiben und in diesen 3,50 m
soll sich dann der fließende Autoverkehr begegnen. Mitglied ten Brink fragt
sich, wie dieses mit dem Energy Award vertretbar ist, der einen flüssigen
Verkehr einfordert. Seiner Meinung nach wird dieses nicht funktionieren.
Mitglied Kaiser entgegnet, dass die Bäume zu fällen absolut gegen das ist,
was seine Fraktion vertritt. Seiner Ansicht nach sind die Bäume schön und
gesund und er weiß nicht, warum die Verwaltung von der Planung abgewichen ist.
Seine Fraktion stimmt gegen diese Baumaßnahme.
Vorsitzender Jansen lässt über den Antrag des Mitgliedes Reintjes, nach
Vorlage zu beschließen, abstimmen.