Sitzung: 11.09.2018 Schulausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 1, Enthaltungen: 3
Vorlage: 04 - 16 1583/2018
Beschlussvorschlag
Der Rat beauftragt die Verwaltung, das Schulbauvorhaben „Brinkgebäude“
im Rahmen der vorgestellten Vorplanung (Variante 3+++) umzusetzen.
Die Vorsitzende Braun hält fest, dass am 10.07.2018 Beratungsbedarf
bezüglich der Planungen für den Brink angemeldet wurde. Hierauf wurde von allen
Fraktionen ein Fragenkatalog erstellt, welcher am 28.08.2018 in der AG Schule
besprochen wurde. Die neue Variante 3+++ stellt das Ergebnis dieser Beratung
dar.
Frau Bremer stellt folgende politische Meilensteine vor:
2013 Beschluss zur Errichtung der
Gesamtschule an den Standorten
Grollscher Weg, Brink
und Paaltjessteege
2015 Durchführung der Phase 0
durch Hausmann Architekten
2016 Beschluss zur Umsetzung der
Variante 2 ohne Modernisierung des
Gebäudes Paaltjessteege
2017 Vergabe der
Architektenleistung für das Gebäude Brink an Hausmann
Architekten
2018 Beschluss im Februar zur
Variante 3+
Inhalt war der Neubau
des Brinkgebäudes und notwendige Raum-
erweiterungen für
Schulbetreuung und JuCa
2018 Vorstellung der Variante 3++
im Juli mit Anmeldung Beratungsbedarf
Inhalt war die
Konkretisierung der Planung in Abstimmung mit Schule,
Schulverwaltung und
Architekten
2018 Erstellung eines
Fragenkatalogs durch die Fraktionen bis zum 20.07.2018
Auflistung von
Unklarheiten und Wünschen an den Neubau
2018 Einrichtung der AG Schule im
August 2018
Ziel war, die Politik
weiter in das Projekt einzubinden und Transparenz zu
schaffen
2018 1. Sitzung der AG Schule am
28.08.2018
Beantwortung des
Fragenkatalogs und Vorstellung der Variante 3+++
Inhalt der Variante ist
die Erweiterung des Raumprogramms für Schul-
betreuung, Verwaltung
und Anpassung der Klassengrößen auf 66,4qm
Frau Bremer erklärt, dass man sich in Leistungsphase 2 der Honorarordnung
für Architekten und Ingenieure (HOAI) befinde. Der Kostenrahmen für die
Variante 3+++ liegt bei 15,2 Millionen Euro.
Frau Bremer appelliert an die Ausschussmitglieder zur positiven Abstimmung
über die Variante 3+++. Der funktionelle Schulbau hat ausgedient. Eine zukunftsorientierte
Ganztagsschule ist ein Ort des Lernens, um Kindern und Jugendlichen die
bestmöglichen Bildungschancen und Abschlüsse zu ermöglichen, um den sozialen
Zusammenhalt zu stärken. Schule unterliegt einem stetigen Wandel. Sie muss
gesellschaftlichen Herausforderungen wie bspw. Inklusion und Zuwanderung
annehmen und angehen. Daher wünsche sie sich eine flexible Raumgestaltung für
die Schülerinnen und Schüler, damit die Schule auch noch in 30- 40 Jahren gut
räumlich aufgestellt ist.
Herr Glapski stellt die Präsentation „Gesamtschule Emmerich; Standort
Brink; Präsentation 11.09.2018“ vor.
[Diese ist dem
Ratsinformationssystem zu entnehmen.]
Herr Glapski ergänzt, dass es sich bei den aufgezeigten Kosten um eine
sogenannte Kostenschätzung handelt, welche die Leistungsphase 2 der HOAI abschließt.
Bürgermeister Hinze appelliert an den Schulausschuss, dass man sich nun
am Ende der allgemeinen Bedarfsplanung befinde und nun das Projekt auf den Weg
bringen möchte. Die vorgestellte Variante sollte sich lediglich wegen
technischen Umsetzungen verändern.
Vertretendes Mitglied Gerritschen teilt mit, dass er dem Konzept
zustimmen könne und stimmt der Vorlage zu. Der Neubau stellt eine positive
Entwicklung für die Schullandschaft dar und fördert die Zukunft. Gesamtschulen
waren immer geprägt von Kostendeckelungen. Bei diesem Projekt steht in erster
Linie die Pädagogik im Vordergrund.
Mitglied Bongers erteilt ihre Zustimmung zum Beschlussvorschlag, da alle
Fragen der Fraktion beantwortet werden konnten.
Mitglied Leypoldt fragt an, ob in Leistungsphase 2 auch
Ausstattungsvarianten berücksichtigt wurden.
Herr Glapski teilt mit, dass in Leistungsphase 3 Qualitäten festgelegt
werden. Dem Architekten wurde bereits vermittelt, dass es sich um ein
inklusives Schulgebäude handelt.
Bürgermeister Hinze erklärt, dass man sich noch nicht in der Phase zur
Festlegung von Qualitäten befinde.
Mitglied Leypoldt weist darauf hin, dass die HOAI (Honorarordnung für
Architekten und Ingenieure) für die Leistungsphase 2 Ausstattungsvarianten
vorschreibt. Die BGE könne den Beschlussvorschlag nicht mittragen, da eine
Kostensteigerung zu erwarten sei, wenn keine Ausstattungsvarianten besprochen
wurden. Zudem wäre die Refinanzierung bei jeglichen Kostensteigerungen unklar.
Bürgermeister Hinze verwehrt sich den Vorwürfen. Man habe den
Fragenkatalog der Fraktionen abgearbeitet und in der AG Schule hätte eine
Klärung etwaiger Belange stattfinden können.
Mitglied Malischewski teilt mit, dass die UWE Fraktion den
Beschlussvorschlag ebenfalls nicht mittragen könne, da einerseits die Kosten
nach Leistungsphase 2 der HOAI nicht ausreichend konkretisiert wurden und die
Fragen und Anmerkungen der UWE Fraktion nicht ausreichend beantwortet wurden.
Mitglied Swhajor teilt mit, dass die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen den
Beschlussvorschlag mitträgt.
Es fehle jedoch an einem Sicherheitskonzept im unbelebten Erdgeschoss
Bürgermeister Hinze weist darauf hin, dass die von der Fraktion
gewünschte Hausmeisterloge im Erdgeschoss nicht umzusetzen ist, da der
Hausmeister andere Aufgaben wahrnimmt. Die Räumlichkeiten werden durch Schule
und JuCa mehrfach genutzt. Daher werde es keinen Leerstand geben.
Zusätzliche Sicherheit wird in den nächsten Leistungsphasen durch
Konkretisierung der Planung, z.B. für geschlossene Türen und Kameras,
geschaffen.
Mitglied Heering bezieht sich auf die Anfrage des Mitgliedes Leypoldt und
fragt an, ob Standards für Inklusion und Barrierefreiheit berücksichtigt
werden.
Bürgermeister Hinze weist darauf hin, dass man noch nicht an diesem
Planungspunkt ist. Dem Architekten ist jedoch klar, dass die Schule
barrierefrei und für Inklusion ausgelegt ist.
Mitglied Meschkapowitz teilt mit, dass die Embrica Fraktion sich bei der
Abstimmung enthält. Man stehe dem Entwurf nicht negativ gegenüber. Er vermisse
jedoch den Fahrradkeller und die Planung für regenerative Energien.
Mitglied Meschkapowitz weist auf die Kostensteigerung des gesamten
Projektes hin, welche sich durch mehrere Feststellungen bei den maroden
Gebäuden ergeben haben. Zudem seien die Kosten für das Gebäude Grollscher Weg
noch nicht bekannt. Somit befinde man sich bereits bei Kosten, welche einem
kompletten Neubau gleichen.
Bürgermeister Hinze entgegnet dem Mitglied Meschkapowitz, dass zwischen einem
Neubau und dem gewählten Projekt eine gewaltige Ersparnis liegt. Man habe bei
damaliger Betrachtung lediglich den Baukörper betrachtet und kein pädagogisches
Konzept.
Mitglied Leypoldt erklärt, dass die BGE gerne das Projekt mittragen
würde, daher habe man auch den Gesamtprojektplan und Pläne des Architekten
beantragt. Der Umgang der Verwaltung mit dem Projekt würde die BGE Fraktion
jedoch zur Enthaltung zwingen.
Mitglied Bongers beantragt das Ende der Debatte und stellt den Antrag
nach Beschlussvorschlag zu entscheiden.
Beschlussvorschlag
Der Schulausschuss beschließt gemäß § 13 der Geschäftsordnung für den Rat
und die Ausschüsse gemäß § 13 Abs. a) den Schluss der Aussprache.
Abstimmungsergebnis
Stimmen dafür 13 Stimmen dagegen 2 Enthaltungen 2