Betreff
Fortführung der sozialpädagogischen Kleingruppe an der Rheinschule
Vorlage
04 - 17 0042/2020
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Fortführung der sozialpädagogischen Kleingruppe an der Rheinschule für weitere zwei Jahre

 

Sachdarstellung :

 

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung vom 04.12.14 beschlossen, das Konzept der Katholischen Waisenhausstiftung (damals noch OGS Plus, Baustein 2 – Wurzelwerk) modellhaft für zwei Jahre an der Rheinschule umzusetzen. In den Sitzungen vom 22.09.16 und 29.11.2018 wurde entschieden, das Konzept für weitere zwei Jahre zu bewilligen.

 

Seit Beginn der Maßnahme bis heute hat sich regelmäßig eine Arbeitsgruppe bestehend aus Trägervertretern, Schulleitung, Schulsozialarbeit und Jugendamt getroffen, um Erfahrungen zu reflektieren und das Konzept zu optimieren und weiterzuentwickeln. Von allen Seiten wird die Arbeit als Gewinn gesehen. Die Kinder können im Kontext Schule und offenen Ganztag verbleiben. Die enge Vernetzung zu den Lehrern und zu Mitarbeitern des offenen Ganztages macht eine intensive Förderung der Kinder möglich.

 

Bei den Kindern, die an der Maßnahme teilnehmen, bestehen Überforderungssymptomatiken im emotional-sozialen Bereich  (z.B. stark expressives oder oppositionelles Verhalten, aber auch introvertierte, „ängstliche“ Verhaltensmuster), auf welche sonst anderweitig reagiert werden müsste (z.B. soziale Gruppenarbeit oder Erziehungsbeistandschaft). Dies können z.B. Kinder sein, welche häufig in Konflikten mit anderen Kinder sind, da sie ein Nähe-Distanz-Problem haben (drücken und küssen andere Kinder), andere Kinder manipulieren bzw. hinterhältig sind, provozieren oder gar andere Kinder schlagen. Hier besteht die Möglichkeit, dass die Kinder in der OGS nicht tragbar sind und der Besuch der OGS ihnen durch die Teilnahme an der Kleingruppe wieder ermöglicht wird. Ebenso werden sehr stille, ängstliche Kinder in der Gruppe aufgenommen, welche z.B. traurig wirken, zurückgezogen sind und nicht in Kontakt treten mit anderen Kindern, was dazu führen kann, dass sie dadurch zu möglichen „Mobbing-Opfern“ werden, weil sie nicht für sich einstehen können oder „vereinsamen“.

 

Auch die Eltern werden bei dem Konzept eingebunden. Die Zielsetzung, Inhalte und Chancen werden gegenüber den Eltern transparent dargestellt. Sie hospitieren bei der Arbeit mit den Kindern, so dass sie sehen können, welche Fortschritte die Kinder machen und welche Regeln beachtet werden müssen. Es finden drei Elterngespräche statt, wobei Aufnahme- und Entlassungsgespräche im Rahmen von Hausbesuchen durchgeführt werden. Die Elternarbeit wird stetig reflektiert und weiterentwickelt.

 

Ein Kind soll die Gruppe in der Regel sechs Monate besuchen. Eine Aufnahme erfolgt in der Regel zum Halbjahr, so dass eine feste Gruppe stets für ein halbes Jahr besteht und dann eine komplett neue Gruppe startet. Ausnahmen bezüglich der Aufnahme können in akuten Krisensituationen gemacht werden. Aktuell besuchen ausschließlich Kinder der dritten Jahrgangsstufe die Gruppe. Hierdurch kann die Zielsetzung der individuellen Förderung von Kompetenzen effizienter gestaltet werden als bei einer Altersdurchmischung.

 

In der Sitzung werden Mitarbeiter der Stiftung anhand von Beispielen aus der Praxis die Erfahrungen darstellen. Das Projekt soll für weitere zwei Jahre fortgeführt werden. Eine Stellungnahme der Katholischen Waisenhausstiftung zur Entwicklung und Wirkung der Arbeit sowie eine Stellungnahme der Schulleiterin, Frau van Driel, sind in der Anlage beigefügt.

 

Die Kosten für ein Jahr betragen 60.000,- € und sollen im Haushalt ab dem Jahr 2021 weiter eingestellt werden.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Im Produkt 1.100.06.03.01/ 53321200 werden 60.000,- € eingeplant

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 4.3

 

 

 

Peter Hinze

Bürgermeister