Beschlussvorschlag
Der
Jugendhilfeausschuss beschließt die Fortführung der sozialpädagogischen
Kleingruppe an der Rheinschule für weitere zwei Jahre
Sachdarstellung :
Der
Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung vom 04.12.14 beschlossen, das
Konzept der Katholischen Waisenhausstiftung (damals noch OGS Plus, Baustein 2 –
Wurzelwerk) modellhaft für zwei Jahre an der Rheinschule umzusetzen. In den
Sitzungen vom 22.09.16 und 29.11.2018 wurde entschieden, das Konzept für
weitere zwei Jahre zu bewilligen.
Seit Beginn der
Maßnahme bis heute hat sich regelmäßig eine Arbeitsgruppe bestehend aus
Trägervertretern, Schulleitung, Schulsozialarbeit und Jugendamt getroffen, um
Erfahrungen zu reflektieren und das Konzept zu optimieren und
weiterzuentwickeln. Von allen Seiten wird die Arbeit als Gewinn gesehen. Die
Kinder können im Kontext Schule und offenen Ganztag verbleiben. Die enge
Vernetzung zu den Lehrern und zu Mitarbeitern des offenen Ganztages macht eine
intensive Förderung der Kinder möglich.
Bei den Kindern,
die an der Maßnahme teilnehmen, bestehen Überforderungssymptomatiken im
emotional-sozialen Bereich (z.B. stark
expressives oder oppositionelles Verhalten, aber auch introvertierte,
„ängstliche“ Verhaltensmuster), auf welche sonst anderweitig reagiert werden
müsste (z.B. soziale Gruppenarbeit oder Erziehungsbeistandschaft). Dies können
z.B. Kinder sein, welche häufig in Konflikten mit anderen Kinder sind, da sie
ein Nähe-Distanz-Problem haben (drücken und küssen andere Kinder), andere
Kinder manipulieren bzw. hinterhältig sind, provozieren oder gar andere Kinder
schlagen. Hier besteht die Möglichkeit, dass die Kinder in der OGS nicht
tragbar sind und der Besuch der OGS ihnen durch die Teilnahme an der
Kleingruppe wieder ermöglicht wird. Ebenso werden sehr stille, ängstliche
Kinder in der Gruppe aufgenommen, welche z.B. traurig wirken, zurückgezogen
sind und nicht in Kontakt treten mit anderen Kindern, was dazu führen kann,
dass sie dadurch zu möglichen „Mobbing-Opfern“ werden, weil sie nicht für sich
einstehen können oder „vereinsamen“.
Auch die Eltern
werden bei dem Konzept eingebunden. Die Zielsetzung, Inhalte und Chancen werden
gegenüber den Eltern transparent dargestellt. Sie hospitieren bei der Arbeit
mit den Kindern, so dass sie sehen können, welche Fortschritte die Kinder
machen und welche Regeln beachtet werden müssen. Es finden drei Elterngespräche
statt, wobei Aufnahme- und Entlassungsgespräche im Rahmen von Hausbesuchen
durchgeführt werden. Die Elternarbeit wird stetig reflektiert und
weiterentwickelt.
Ein Kind soll die
Gruppe in der Regel sechs Monate besuchen. Eine Aufnahme erfolgt in der Regel
zum Halbjahr, so dass eine feste Gruppe stets für ein halbes Jahr besteht und
dann eine komplett neue Gruppe startet. Ausnahmen bezüglich der Aufnahme können
in akuten Krisensituationen gemacht werden. Aktuell besuchen ausschließlich
Kinder der dritten Jahrgangsstufe die Gruppe. Hierdurch kann die Zielsetzung
der individuellen Förderung von Kompetenzen effizienter gestaltet werden als
bei einer Altersdurchmischung.
In der Sitzung
werden Mitarbeiter der Stiftung anhand von Beispielen aus der Praxis die
Erfahrungen darstellen. Das Projekt soll für weitere zwei Jahre fortgeführt
werden. Eine Stellungnahme der Katholischen Waisenhausstiftung zur Entwicklung
und Wirkung der Arbeit sowie eine Stellungnahme der Schulleiterin, Frau van
Driel, sind in der Anlage beigefügt.
Die Kosten für ein
Jahr betragen 60.000,- € und sollen im Haushalt ab dem Jahr 2021 weiter
eingestellt werden.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Im Produkt 1.100.06.03.01/ 53321200 werden 60.000,- €
eingeplant
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 4.3
Peter Hinze
Bürgermeister