Betreff
Sachstandsbericht familienfreundliche Kommune Emmerich am Rhein
Vorlage
04 - 17 0044/2020
Art
Verwaltungsvorlage

Kenntnisnahme(kein Beschluss)

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

Sachdarstellung :

 

Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen stellten am 26.11.2019 einen Antrag zum Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Im JHA vom 14.01.2020 wurde der Antrag im Rahmen der Haushaltsplanberatungen besprochen. Es wurde vereinbart, dass man sich außer dem Siegel „kinderfreundliche Kommune“ auch das Siegel „familiengerechte Kommune“ anschauen soll. In der Sitzung vom 12.03.2020 wurde das Thema unter dem TOP Mitteilungen erneut aufgegriffen und der weitere Vorschlag einer Zukunftswerkstatt, alternativ zu den Siegelverfahren gemacht.

 

Beide Siegelverfahren haben eine Laufzeit von insgesamt vier Jahren. Bei beiden Programmen gibt es ein festgelegtes Verfahren, das durchlaufen werden muss. Es wird zuerst eine Bestandsaufnahme gemacht, bei der auch Daten erhoben werden müssen. Neben der Beteiligung von Mitarbeitern der Verwaltung, ist auch die Mitarbeit von Politik sowie von Bürgern, insbesondere Familien und Kindern vorgesehen. Danach geht es darum, die gewonnenen Ideen umzusetzen.

 

Die Kosten für das Siegelverfahren kinderfreundliche Kommune liegen bei 4.000,- € pro Jahr mit einer Laufzeit von vier Jahren, folglich 16.000,- €. Die Kosten für familiengerechte Kommune betragen ca. 19.000,- €, ebenfalls für vier Jahre. Bei beiden Verfahren wird erwartet, dass man Personal einbringt. Hierfür sollte mindestens eine halbe Stelle bereitgestellt werden.

 

Bei beiden Verfahren ist eine dreijährige Umsetzungsphase vorgesehen. Dafür werden zusätzliche Finanzmittel benötigt. Die Höhe der Mittel ist abhängig von den Ideen, die entwickelt werden.

 

Der Vorschlag der Verwaltung lautet eine Zukunftswerkstatt durchzuführen. Die Methode der Zukunftswerkstatt wurde entwickelt, um viele Menschen zu einem Thema ins Gespräch zu bringen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig.

 

Die Vorteile der Methode gegenüber den beiden Siegelverfahren sind klar benennbar:

  1. Man setzt sehr auf die Aktivierung der Teilnehmer,
  2. Man erhält schnelle Ergebnisse nach Durchführung der Veranstaltung und muss vorher kein langwieriges Verfahren durchlaufen,
  3. Man benötigt keine lange Datenanalyse
  4. Die Teilnehmer werden als Experten in eigener Sache gesehen.
  5. Es wird nicht alles der Verwaltung überantwortet, weil die Teilnehmer auch eigene Ideen umsetzen und somit direkt beteiligt sind.

 

Die Verwaltung hat Kontakt zu Anbietern aufgenommen, die die Methode anbieten. Um eine Zukunftswerkstatt durchzuführen sind vorbereitende Gespräche zu führen, damit die Veranstaltung gut gelingt. Bei den Vorgesprächen wird bereits die Zielgruppe eingebunden. Die genaue Ausgestaltung der Veranstaltung und die Durchführung werden mit dem jeweiligen Träger besprochen. Der Kostenrahmen liegt hier bei ca. 20.000,- €.

 

Auch für Durchführung der Zukunftswerkstatt werden weitere personelle Ressourcen benötigt. Neben der Durchführung der Veranstaltung müssen auch die Umsetzung der Ergebnisse – je nach Umfang- begleitet werden. Der Vorteil bei der Umsetzung ist darin zu sehen, dass nicht alle Ergebnisse von der Verwaltung umgesetzt werden müssen, sondern auch von Bürgern, und dass die Umsetzung teilweise sehr kurzfristig erfolgen kann.

Es wurde Kontakt aufgenommen zu Städten, die die Siegelverfahren durchlaufen haben. Die Rückmeldungen waren sehr kritisch und sprachen häufig von viel Arbeit und wenig Mehrwert. Die Rückmeldungen von Kommunen, die eine Zukunftswerkstatt durchgeführt haben, waren dagegen positiv und zwar aus zwei Gründen: 1. Keine so aufwendige und langwierige Datenerhebung und 2. Schnelle und vor allem sichtbare Ergebnisse (für Verwaltung und beteiligten Bürgern).

 

Die Verwaltung würde daher der Zukunftswerkstatt den Vorzug geben, allerdings ist dies aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht genau planbar. Konkretere Planungen werden deshalb Anfang 2021 erneut im JHA vorgestellt und beraten.

 

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme hat keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2

 

 

 

 

Peter Hinze

Bürgermeister