Kenntnisnahme(kein
Beschluss)
Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur
Kenntnis.
Sachdarstellung :
Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen stellten am 26.11.2019 einen Antrag
zum Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Im JHA vom 14.01.2020 wurde der Antrag
im Rahmen der Haushaltsplanberatungen besprochen. Es wurde vereinbart, dass man
sich außer dem Siegel „kinderfreundliche Kommune“ auch das Siegel
„familiengerechte Kommune“ anschauen soll. In der Sitzung vom 12.03.2020 wurde
das Thema unter dem TOP Mitteilungen erneut aufgegriffen und der weitere
Vorschlag einer Zukunftswerkstatt, alternativ zu den Siegelverfahren gemacht.
Beide Siegelverfahren haben eine Laufzeit von insgesamt vier Jahren. Bei
beiden Programmen gibt es ein festgelegtes Verfahren, das durchlaufen werden
muss. Es wird zuerst eine Bestandsaufnahme gemacht, bei der auch Daten erhoben
werden müssen. Neben der Beteiligung von Mitarbeitern der Verwaltung, ist auch
die Mitarbeit von Politik sowie von Bürgern, insbesondere Familien und Kindern
vorgesehen. Danach geht es darum, die gewonnenen Ideen umzusetzen.
Die Kosten für das Siegelverfahren kinderfreundliche Kommune liegen bei
4.000,- € pro Jahr mit einer Laufzeit von vier Jahren, folglich 16.000,- €. Die
Kosten für familiengerechte Kommune betragen ca. 19.000,- €, ebenfalls für vier
Jahre. Bei beiden Verfahren wird erwartet, dass man Personal einbringt. Hierfür
sollte mindestens eine halbe Stelle bereitgestellt werden.
Bei beiden Verfahren ist eine dreijährige Umsetzungsphase vorgesehen.
Dafür werden zusätzliche Finanzmittel benötigt. Die Höhe der Mittel ist
abhängig von den Ideen, die entwickelt werden.
Der Vorschlag der Verwaltung lautet eine Zukunftswerkstatt
durchzuführen. Die Methode der Zukunftswerkstatt wurde entwickelt, um viele
Menschen zu einem Thema ins Gespräch zu bringen. Die Einsatzmöglichkeiten sind
vielseitig.
Die Vorteile der Methode gegenüber den beiden Siegelverfahren sind klar
benennbar:
- Man setzt sehr auf die Aktivierung der
Teilnehmer,
- Man erhält schnelle Ergebnisse nach
Durchführung der Veranstaltung und muss vorher kein langwieriges Verfahren
durchlaufen,
- Man benötigt keine lange Datenanalyse
- Die Teilnehmer werden als Experten in
eigener Sache gesehen.
- Es wird nicht alles der Verwaltung
überantwortet, weil die Teilnehmer auch eigene Ideen umsetzen und somit
direkt beteiligt sind.
Die Verwaltung hat Kontakt zu Anbietern aufgenommen, die die Methode
anbieten. Um eine Zukunftswerkstatt durchzuführen sind vorbereitende Gespräche
zu führen, damit die Veranstaltung gut gelingt. Bei den Vorgesprächen wird
bereits die Zielgruppe eingebunden. Die genaue Ausgestaltung der Veranstaltung
und die Durchführung werden mit dem jeweiligen Träger besprochen. Der
Kostenrahmen liegt hier bei ca. 20.000,- €.
Auch für Durchführung der Zukunftswerkstatt werden weitere personelle
Ressourcen benötigt. Neben der Durchführung der Veranstaltung müssen auch die
Umsetzung der Ergebnisse – je nach Umfang- begleitet werden. Der Vorteil bei
der Umsetzung ist darin zu sehen, dass nicht alle Ergebnisse von der Verwaltung
umgesetzt werden müssen, sondern auch von Bürgern, und dass die Umsetzung
teilweise sehr kurzfristig erfolgen kann.
Es wurde Kontakt aufgenommen zu Städten, die die Siegelverfahren
durchlaufen haben. Die Rückmeldungen waren sehr kritisch und sprachen häufig
von viel Arbeit und wenig Mehrwert. Die Rückmeldungen von Kommunen, die eine
Zukunftswerkstatt durchgeführt haben, waren dagegen positiv und zwar aus zwei
Gründen: 1. Keine so aufwendige und langwierige Datenerhebung und 2. Schnelle
und vor allem sichtbare Ergebnisse (für Verwaltung und beteiligten Bürgern).
Die Verwaltung würde daher der Zukunftswerkstatt den Vorzug geben,
allerdings ist dies aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht genau planbar.
Konkretere Planungen werden deshalb Anfang 2021 erneut im JHA vorgestellt und
beraten.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme hat
keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2
Peter Hinze
Bürgermeister