Betreff
Klimaschutzprojekt "Essbare Stadt" in Emmerich am Rhein;
hier: Antrag Nr. XXXIV/2021 an den Rat der Stadt Emmerich am Rhein
Vorlage
70 - 17 0354/2021
Art
Eingabe

Kenntnisnahme(kein Beschluss)

 

Der Betriebsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Sachverhalt :

 

Um einen ersten Einstieg in dieses Thema für alle Beteiligten zu finden, wird im Folgenden sowie in der Anlage zu dieser Vorlage das Projekt „Essbare Stadt“ in Andernach beschrieben.

 

Wie man der Anlage 1 „Essbare Stadt in Andernach“ entnehmen kann, wurde das Projekt dort seit 2010 sukzessive aufgebaut und über die Jahre entwickelt. Mittlerweile gibt es drei Bereiche. Die Essbare Stadt, einschl. eines Pflanzkübelprojektes, eine Permakultur (14 ha), also ein städtischer Bauernhof auf dem Gemüse und Obst angebaut werden sowie alte Tierrassen gezüchtet werden und das Reallabor des EU-Forschungsprojektes Edible Cities Network (EdiCitNet). Hier werden z.B. Pflanzen auf ihre Trockenheitsresistenz hin getestet.

 

Wie dem Wirtschaftsplan dieses Projektes (siehe Anlage 2) entnommen werden kann, ist das Projekt mit knapp 3 Mio. € jährlichen Personalkosten sehr personalintensiv.

 

In Andernach erfolgt die Umsetzung sowie die Unterhaltung und Pflege durch eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft, in der Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge, unter Anleitung von Fachkräften, die Arbeiten durchführen. Der Gemüseanbau erfolgt, wenn überhaupt, nur im geringen Umfang durch die Bürger der Stadt.

Die Maßnahmen wurden 2015 auch in ein Integrationsprogramm der Stadt für Flüchtlinge eingebunden.

 

Die KBE verfügt derzeit in keiner Weise über die notwendigen Personalkapazitäten für den Aufbau eines solchen Projektes noch ist sie im Stande für dessen Betreuung und Umsetzung zu sorgen.

 

Will man ein solches Projekt in Emmerich umsetzen, wäre u.a. Folgendes zu prüfen:

 

-       Gibt es Möglichkeiten über entsprechende Organisationen und Gesellschaften, bezahlte, bezuschusste oder zu bezahlende Mitstreiter zu gewinnen, die sich langfristig um ein solches Projekt kümmern können?

Erwähnt sei hier, dass zum Beispiel, das Theodor-Brauer-Haus jüngst den Vertrag zur wöchentlichen Spielplatzkontrolle kündigen musste, weil die Kontinuität nicht mehr sichergestellt werden konnte.

-       Bei der Einbeziehung von Bürgern, Vereinen, Schulen usw. sollte mit Vorsicht vorgegangen werden. Die Bereitschaft und das Engagement sind zwar bei den vorgenannten Gruppen regelmäßig vorhanden, nur fehlt es der Erfahrung nach zum Teil an der notwendigen Ausdauer und Disziplin. Die Erfahrung zeigt, dass hierdurch zusätzliche Arbeitszeit bei der KBE gebunden wird bzw. notwendig ist. Zum einen in der Kontroll- und Begleitfunktion, zum anderen in der Ergänzung der fehlenden kontinuierlichen Arbeitsleistung. Als Beispiel ist hier die regelmäßige Bewässerung zu nennen!

-       Gerade beim Obst und Gemüseanbau kommt es darauf an, dass gerade die Bewässerung immer funktioniert, da es sonst schnell zu Ernteausfällen kommt.

-       ….

 

 

Die Betriebsleitung ist der Ansicht, dass es sinnvoll ist, mit kleineren Aktionen zu starten, um die Resonanz und Akzeptanz bei der Bürgerschaft zu testen.

 

Ein Beispiel wäre hier, das Aufstellen von Pflanzkübeln vor jeder Apotheke in Emmerich am Rhein und die Bepflanzung mit bestimmten Heilkräutern, die der Bürger auf Infotafeln erklärt bekommt. Die Pflege könnte vielleicht über die Anlieger organisiert werden.

 

Weiterhin ist zu bedenken, dass nicht zu viele Klima- und Umweltschutz- und Biodiversitätsprojekten auf einmal gestartet werden sollten. Zurzeit besteht schon das Blumenwiesenprojekt (20T€). Eine Fassadenbegrünungsprojekt ist ebenfalls in der Prüfung.

 

Für die weitere Bearbeitung sollte in jedem Fall geklärt werden, welchen „Größen- Rahmen“ das Projekt „Essbare Stadt Emmerich“ haben sollte.

 

 

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

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Die Maßnahme ist im Wirtschaftsplan vorgesehen.

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2

 

 

 

Antoni

Betriebsleiter