hier: Antrag Nr. XXXIV/2021 an den Rat der Stadt Emmerich am Rhein
Kenntnisnahme(kein
Beschluss)
Der Betriebsausschuss nimmt
die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt :
Um einen ersten Einstieg in dieses Thema für alle Beteiligten zu finden,
wird im Folgenden sowie in der Anlage zu dieser Vorlage das Projekt „Essbare
Stadt“ in Andernach beschrieben.
Wie man der Anlage 1 „Essbare Stadt in Andernach“ entnehmen kann, wurde
das Projekt dort seit 2010 sukzessive aufgebaut und über die Jahre entwickelt.
Mittlerweile gibt es drei Bereiche. Die Essbare Stadt, einschl. eines
Pflanzkübelprojektes, eine Permakultur (14 ha), also ein städtischer Bauernhof
auf dem Gemüse und Obst angebaut werden sowie alte Tierrassen gezüchtet werden
und das Reallabor des EU-Forschungsprojektes Edible Cities Network (EdiCitNet).
Hier werden z.B. Pflanzen auf ihre Trockenheitsresistenz hin getestet.
Wie dem Wirtschaftsplan dieses Projektes (siehe Anlage 2) entnommen
werden kann, ist das Projekt mit knapp 3 Mio. € jährlichen Personalkosten sehr
personalintensiv.
In Andernach erfolgt die Umsetzung sowie die Unterhaltung und Pflege
durch eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft, in der
Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge, unter Anleitung von Fachkräften, die
Arbeiten durchführen. Der Gemüseanbau erfolgt, wenn überhaupt, nur im geringen
Umfang durch die Bürger der Stadt.
Die Maßnahmen wurden 2015 auch in ein Integrationsprogramm der Stadt für
Flüchtlinge eingebunden.
Die KBE verfügt derzeit in keiner Weise über die notwendigen
Personalkapazitäten für den Aufbau eines solchen Projektes noch ist sie im
Stande für dessen Betreuung und Umsetzung zu sorgen.
Will man ein solches Projekt in Emmerich umsetzen, wäre u.a. Folgendes
zu prüfen:
-
Gibt es Möglichkeiten über entsprechende
Organisationen und Gesellschaften, bezahlte, bezuschusste oder zu bezahlende
Mitstreiter zu gewinnen, die sich langfristig um ein solches Projekt kümmern
können?
Erwähnt sei hier, dass zum Beispiel, das
Theodor-Brauer-Haus jüngst den Vertrag zur wöchentlichen Spielplatzkontrolle
kündigen musste, weil die Kontinuität nicht mehr sichergestellt werden konnte.
-
Bei der Einbeziehung von Bürgern, Vereinen, Schulen
usw. sollte mit Vorsicht vorgegangen werden. Die Bereitschaft und das
Engagement sind zwar bei den vorgenannten Gruppen regelmäßig vorhanden, nur
fehlt es der Erfahrung nach zum Teil an der notwendigen Ausdauer und Disziplin.
Die Erfahrung zeigt, dass hierdurch zusätzliche Arbeitszeit bei der KBE
gebunden wird bzw. notwendig ist. Zum einen in der Kontroll- und
Begleitfunktion, zum anderen in der Ergänzung der fehlenden kontinuierlichen
Arbeitsleistung. Als Beispiel ist hier die regelmäßige Bewässerung zu nennen!
-
Gerade beim Obst und Gemüseanbau kommt es darauf
an, dass gerade die Bewässerung immer funktioniert, da es sonst schnell zu
Ernteausfällen kommt.
-
….
Die Betriebsleitung ist der Ansicht, dass es sinnvoll ist, mit kleineren
Aktionen zu starten, um die Resonanz und Akzeptanz bei der Bürgerschaft zu testen.
Ein Beispiel wäre hier, das Aufstellen von Pflanzkübeln vor jeder
Apotheke in Emmerich am Rhein und die Bepflanzung mit bestimmten Heilkräutern,
die der Bürger auf Infotafeln erklärt bekommt. Die Pflege könnte vielleicht
über die Anlieger organisiert werden.
Weiterhin ist zu bedenken, dass nicht zu viele Klima- und Umweltschutz-
und Biodiversitätsprojekten auf einmal gestartet werden sollten. Zurzeit
besteht schon das Blumenwiesenprojekt (20T€). Eine Fassadenbegrünungsprojekt
ist ebenfalls in der Prüfung.
Für die weitere Bearbeitung sollte in jedem Fall geklärt werden, welchen
„Größen- Rahmen“ das Projekt „Essbare Stadt Emmerich“ haben sollte.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
.
Die Maßnahme ist
im Wirtschaftsplan vorgesehen.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2
Antoni
Betriebsleiter