hier: Planungen im Rahmen der Leistungsphase 3 / Änderung der Planungsvariante "Umbauen im Bestand" zu "Umbauen im Bestand + Ersatzneubau 1998"
Beschlussvorschlag
Der Rat beauftragt die Verwaltung, das Schulbauvorhaben “Grollscher Weg“
im Rahmen der Leistungsphase 3 mit den vorgestellten Plänen als Variante „Umbau
im Bestand + Ersatzneubau 1998“ fortzuführen.
Sachdarstellung :
Gem. Ratsbeschluss
vom 24.03.2021 und Ergänzung vom 29.06.2021 wurde die Verwaltung damit
beauftragt die Leistungsphase 3 fortzuführen und gleichzeitig eine
Lebenszyklusanalyse für folgende Fälle umzusetzen.
a) Umbau im Bestand (gem. Ratsbeschluss
v. 20.09.2016)
b) Umbau im Bestand unter
Berücksichtigung einer energetischen Ertüchtigung
c) Neubau
d) Neubau ohne Ikea-Gebäude mit
energetischer Ertüchtigung des Ikea Gebäudes
Das Architekturbüro
Hausmann arbeitet zurzeit an der Leistungsphase 3, die im Jahr 2022
abgeschlossen sein wird. Dabei werden neben dem Büro für die technische
Gebäudeausstattung, dem Statiker und dem Brandschutzsachverständigen auch schon
die Planer für die Fachräume (Mensaküche, Lehrküche, Technik und
Naturwissenschaftliche Räume) beteiligt, damit auch deren Anforderungen in die
Planungen einfließen können.
Im Rahmen dieser
Planungen wurde das Schulgebäude auf die Beschaffenheit hinsichtlich der o. g.
Anforderungen überprüft. Hierbei musste festgestellt werden, dass wesentliche
Komponenten der im Jahre 1998 gebauten Gebäudeteile nicht so ausgeführt wurden,
dass sie die geforderten Qualitäten für die geplanten Umbaumaßnahmen vorweisen.
Am 09.11.2021 wurde
in der gemeinsamen Sitzung des Schulausschusses und des Haupt- und
Finanzausschusses die Politik über die festgestellten Problematiken informiert,
welche zu einem deutlichen Mehraufwand zwischen Planstand LP 2 und
Bearbeitungsstand LP 3 führen würden.
Die wichtigsten
Punkte sind folgende:
- Das
IKEA Gebäude müsste neben einer Kernsanierung ebenfalls einen neuen
Dachaufbau und eine neue Gründung erhalten, sodass dieses die notwendige
Tragfähigkeit für etwaige Lüftungsanlagen für den
Naturwissenschaftsbereich aufweisen.
- Der
Dachaufbau über dem Schülerlabor im 2. OG müsste ebenfalls für eine
entsprechende Lüftungsanlage aufwendig ertüchtigt werden.
- Die
Mensaküche kann nicht in der Kubatur des Altbaus untergebracht werden und
muss größer geplant werden. Die sinnvollste Anordnung bedingt eine Versetzung
des außenliegenden Nottreppenhauses.
- Der
Keller der ehemaligen Turnhalle wurde beim Bau 1998 nicht entfernt. Es
wurde kein separates Fundament eingelassen und lediglich Stützen in den
ehemaligen Keller eingebracht. Zudem liegen Keller und Gebäude darüber
versetzt zueinander.
Aus den
vorgenannten Gründen sind die Bautechniker und Ingenieure übereingekommen, dass
die Sanierung der Bauten von 1998 keinen Sinn machen. Es wurde die Variante
“Umbauen im Bestand + Ersatzneubau 1998“ entwickelt. Diese bietet viele
Vorteile, welche für einen Rückbau und Neubau des Gebäudeteils von 1998
sprechen:
- Die
neue Variante sieht eine Umsetzung in der Kubatur des Bebauungsplans vor.
Dieser müsste daher nicht geändert werden.
- Das
pädagogische Konzept wird nicht verändert.
- Der
Flächenzuwachs bleibt im Vergleich zur reinen Sanierung moderat
- Leistungsphase 2 8.220
qm BGF
- Sanierung 8.385
qm BGF (+165 qm)
- Variante Ersatzbau 1998 8.250
qm BGF (+ 30 qm)
- Die
Erschließung des IKEA Bau / Anbau könnte über ein großes Treppenhaus
erfolgen und muss nicht umständlich über zwei Treppenhäuser erfolgen.
- Die
Brückenkonstruktion zwischen Hauptgebäude und IKEA Bau kann entfallen. Der
Anbau könnte direkt angegliedert werden und es würde Verkehrsfläche
entfallen.
- Durch
das “Heranrücken“ des Anbaus kann der Schulgarten erweitert werden und
bietet einen Mehrwert für den Außenbereich.
- Das
Schülerlabor könnte funktionsgerecht dem Trakt mit Naturwissenschaften und
Werken zugeordnet werden. Hierdurch könnten zusätzliche Lüftungsanlagen
eingespart werden.
- Die
Mensafläche könnte reduziert werden. Die Größe ergab sich bislang aus den
baulichen Gegebenheiten unter der Verbindung zwischen Nord- und
Südgebäude.
- Durch
eine bessere Positionierung des Aufzuges könnte im 1 OG die Rampe
entfallen, welche die barrierefreie Anbindung von einem Klassenraum, einem
Differenzierungsraum und einer Teamstation zum Zwecke hatte.
Der Architekt bot
zudem einen Einblick in die Kostenschätzung zum jetzigen Zeitpunkt und stellte
dar, dass sich die reine Sanierung kostentechnisch nicht deutlich von einem
Teilneubau unterscheidet.
- Leistungsphase 2 7.467.234,-
Euro
- Sanierung 9.167.192,-
Euro
- Variante Ersatzbau 1998 9.079.000,-
Euro
Aus Sicht der
Verwaltung sprechen keine Erkenntnisse gegen die Änderung der Planungsvariante
für die Leistungsphase 3. Die Kosten der Sanierung und der Variante Ersatzbau
1998 sind ähnlich zu bewerten. Durch den Teilneubau wird keine verlängerte
Bauzeit erwartet und die Situation der Schule wird aufgewertet. Der durch den
Architekten in der Sitzung am 09.11.2021 durchgegebene Zwischenstand zur
Lebenszyklusanalyse wies ebenfalls eine klare Wirtschaftlichkeit der Variante
Ersatzbau 1998 aus.
Die Entscheidung zwischen
Neubau und Umsetzung der Leistungsphase 3 wird voraussichtlich Anfang 2022
getroffen, sobald Leistungsphase 3 und Lebenszyklusanalyse abgeschlossen
wurden.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Der Fachbereich 3 wird die geänderte Kostenschätzung über die Veränderungslisten für die HH-Jahre 2022 ff anmelden.
Im weiteren Verfahren wird versucht die jetzt bezifferten Mehrauszahlungen zumindest teilweise zu kompensieren.
Leitbild :
Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2.
Peter Hinze
Bürgermeister