Betreff
"Mähfreier Mai";
hier: Antrag Nr. VIII/2024 an den Rat der Stadt Emmerich am Rhein
Vorlage
70 - 17 1330/2024
Art
Antrag

Beschlussvorschlag

 

Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein stimmt dem Prüfauftrag insoweit zu, als dass ihm - den Ausführungen folgend - dem Grunde nach schon jetzt Rechnung getragen wird. Er ist als laufende Aufgabe zu verstehen.

 

Sachverhalt :

 

Die BGE-Fraktion beantragt, die Verwaltung möge prüfen, ob der Verzicht auf das Mähen geeigneter kommunaler Flächen im „Mai“ umgesetzt und ob dadurch die Artenvielfalt und Biodiversität im Stadtgebiet gesteigert werden kann.

 

Sie begründet dies mit einem dramatischen Rückgang heimischer Insekten u.a. aufgrund eines im Mai noch dürftigen Nahrungsangebotes und setzt als Ziel der Aktion ”mähfreier Mai” eine Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität.

 

Die Verwaltung beschäftigt sich bereits seit 2019 mit dem Thema. Unter dem Titel ”Insektenfreundliches Emmerich” wurden und werden geeignete Blumenwiesen entweder durch Einsaat als ein- oder mehrjährige Frucht oder aber durch extensives Mähen geschaffen.

 

Verantwortlich dafür sind die Organisationseinheiten Kommunalbetriebe Emmerich am Rhein (Herr Holtkamp) und Fachbereich 5 - Umweltschutz (Frau Pommerin).

 

Im Jahr 2019 wurden in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Bienen alle städtischen Grünflächen mit der Vorgabe, welche Flächen sich zur Einsaat einer Blumenwiese und welche Fläche sich zur extensiven Bewirtschaftung eignen, in Augenschein genommen.

 

Die Ergebnisse waren und sind die Einsaat von ca. 15.000 m² Blumenwiesen und ca. 18.000 m² qm extensiv bewirtschaftete Flächen.

 

Diese letztgenannten extensiv bewirtschafteten Flächen können der Aktion ”Mähfreier Mai” zugerechnet werden.

 

In der Praxis bedeutet dies, dass Flächen nach Artenvielfalt, Blühzeitpunkt und Witterung ”extensive” (reduzierte Mähintervalle) bis in den August/September hinein bewirtschaften werden.

 

Beispiele:

  • Lindenallee, Bergstraße, Äbtissinnenplatz und Mühle Elten: im April und Mai keine bis weniger Schnitte in Teilbereichen,

 

  • Parks, Ostwall, Dederichstraße und Gymnasium: Teilflächen mit Frühjahrsblüher werden bis Anfang Juni bis zur Laubwelke gar nicht gemäht.

 

  • Borgheeser Weg, Dederichstraße, Grundschulen, Skaterbahn: Teilflächen werden stehen gelassen und nur 1x im Spätsommer gemäht.

 

Doch damit nicht genug. Die Auswahl geeigneter Flächen zur Anlage von Blumenwiesen und zur Umstellung auf extensive Bewirtschaftung ist ein laufender Prozess, der von allen Seiten positiv begleitet wird.

 

In diesem Zusammenhang sollen auch die Pflegearbeiten der Bankettstreifen entlang der Straßen und Wegeflächen im Emmericher Stadtgebiet nebst Außenbereichen Erwähnung finden.

 

Bis etwa Ende Juni finden keine Schnittmaßnahmen statt. Hiervon ausgenommen sind notwendige insbesondere in Kreuzungsbereichen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit.

 

Der ”mähfreie Mai” ist nicht auf allen Flächen ein geeignetes Instrument. Eine intensiv gepflegte Fläche entwickelt nicht durch späteres Mähen eine pflanzliche Vielfalt. Diese Flächen bestehen durchgehend aus Rasen. Ein späteres Mähen verringert die Pflanzendichte und der Rasen kann Schaden nehmen. So muss bspw. ein Sportrasen regelmäßig gemäht werden, damit er bespielbar bleibt. Auch höhere Kosten durch einen vermehrten Mähaufwand des größer gewachsenen Grases nebst Aufnahme sollten nicht außer Acht gelassen werden.

 

Nach alledem kann festgestellt werden, dass dem Prüfauftrag ”mähfreier Mai” dem Grunde nach schon jetzt Rechnung getragen wird und als eine laufende Aufgabe gelebt wird.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahmen haben keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.

 

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.

 

 

 

 

Peter Hinze

Bürgermeister