Beschlussvorschlag
Der Rat der
Stadt Emmerich am Rhein beschließt:
1.
Der Jahresabschluss des
Eigenbetriebes Kultur-Künste-Kontakte zum 31.07.2010 wird festgestellt.
2.
Der Jahresfehlbetrag i.
H. v. 57.879,65 € wird aus dem Haushalt der Stadt Emmerich am Rhein
ausgeglichen.
3.
Der Betriebsleitung
wird für das Wirtschaftsjahr vom 01.08.2009 bis 31.07.2010 Entlastung erteilt.
Sachdarstellung :
Das abgelaufene
Wirtschaftsjahr schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von € 57.879,54 ab.
Dieses Jahresergebnis ist von
verschiedenen nicht vorhersehbaren Faktoren negativ beeinflusst worden. Es gab
über die allgemeinen finanzwirtschaftlichen Schwierigkeiten aufgrund immer
stärker werdender kalkulatorischer Risiken hinaus zusätzliche Erschwernisse.
Die allgemeine Wirtschaftskrise hat auch
vor kulturellen Veranstaltungen nicht halt gemacht.
Die stetig in allen Bereichen
gestiegenen Lebenshaltungskosten, Steuer- und Abgabenerhöhungen führen dazu,
dass der Bevölkerung für Kultur immer weniger Mittel zur Verfügung stehen bzw.
dass sie Prioritäten anders setzen.
Die erneute Vergrößerung des
Freizeitangebotes insbesondere durch neue Medien sowie die Erreichbarkeit
größerer Veranstaltungshäuser mit attraktiveren Angeboten in nahegelegenen
Ballungszonen im Ruhrgebiet führen zu kalkulatorischen Risiken.
Parallel dazu steigen die Kosten für
qualitativ gute Veranstaltungen mit Niveau weiter rasend an. Sicherlich wäre es
möglich an der Qualität des Angebotes zu sparen; dies würde aber dazu führen,
dass die Besucher ausbleiben, Schauspieler vor leeren Rängen spielen und unsere
Umsatzerlöse einbrechen.
Im Bezug auf Sponsoring ist weiter
festzustellen, dass noch mehr als in der Vergangenheit viele „Spendensuchende“
die immer weniger auszuschüttenden Gelder unter sich aufteilen. Sponsorenbeiträge können nicht mehr, wie noch
in vergangenen Jahren, zur Finanzierung der kulturellen Angebote eingerechnet
werden.
Der Entwurf des Wirtschaftsplanes wies
ein ausgeglichenes Ergebnis aus.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des
Wirtschaftsplanes zeichnete sich nicht ab, dass erhebliche Gebäudeaufwendungen
notwendig wurden sowie das Kino im PAN durch den Eigenbetrieb KKK zu
finanzieren ist.
Nachstehend die Erläuterung, die zu
den Mehrausgaben und dem sich daraus ergebenden Fehlbetrag führten:
1. Für
Grund- und Gebäudeaufwendungen wurde im WPL 2009/2010 ein Betrag in
Höhe
von € 6.000 veranschlagt.
Aufgewendet wurde jedoch ein Betrag
in Höhe von € 53.053,98.
Nach Aufstellung des
Wirtschaftsplanes zeichnete sich ab, dass u.a. ein unaufschiebbarer
Gebäudeunterhaltungsaufwand betrieben werden musste.
Durch die Verlegung der Diensträume und
der damit verbundenen Umbauarbeiten im PAN Kunstforum sowie der Einführung des kommunalen Kinos (KiP) sind weitere nicht unerhebliche
Mehraufwendungen entstanden.
Stadttheater
Das Foyer im Stadttheater wurde
letztmalig im Jahre 1988 umgestaltet und mit einem neuen Anstrich versehen. Im
Laufe der vergangenen 21 Jahre wurden hier lediglich Ausbesserungsarbeiten
vorgenommen. In vielen für das Publikum sichtbaren Bereichen blätterte die
Farbe ab. Bisher wurde dies mit Aufführungsplakaten sowie bei Ausstellungen
aufgehängten Bildern abgedeckt. Nachbesserungen konnten hier nicht mehr
durchgeführt werden, da der erforderliche Farbton nicht mehr erzielt werden
konnte.
Innenanstrich Foyer €
10.248,04
Sonderreinigungen € 829,50
Weiterhin musste im Bereich des
Stadttheaters aus Sicherheitsgründen die veraltete Schließanlage erneuert
werden. Diese wurde der städtischen Schließanlage mit dem Blue-Controlsystem
angepasst.
Hierfür entstandene Aufwendungen € 3.290,09
Schlösschen Borghees
Auch verschiedene Nutzungen des
Schlösschen Borghees, u. a. für Konzerte, Ausstellungen, Tagungen und
Trauungen, haben im Laufe der Jahre
Spuren hinterlassen. Auch hier war es unerlässlich, den Innenanstrich zu
erneuern und den Parkettboden einer Spezialreinigung
zu unterziehen.
Für den Innenanstrich und
Sonderreinigung
betrugen die Aufwendungen € 3.359,15
Schaffung von Büroräumen für den
Eigenbetrieb KKK im PAN Kunstforum
Für diese Umbauarbeiten sind neben
dem vom PAN e.V. gezahlten Beitrag in Höhe von € 5.000,00 weitere Kosten in
Höhe von € 24.634,12 entstanden. Aus dem städtischen Haushalt wurden hiervon €
15.000,00 getragen.
Der verbleibende Restbetrag trug
KKK: € 9.634,12.
Reinigung nach KiP –
Veranstaltungen
Am Ende der jeweiligen Kinotage
wurde die Reinigung des Multifunktionsraumes im PAN notwendig.
Für diese Reinigung betrugen die
Aufwendungen € 1.999,50.
Deichschaugebühren
Für die von KKK bewirtschafteten
Gebäude (Haus im Park, Rheinmuseum,
Theater und Schlösschen) wurden für
die Jahre 2007 und 2008
Deichschaugebühren nachträglich in Rechnung
gestellt: € 1.131,09
2. Kino
im PAN
Entstandene Aufwendungen für das
Kino im PAN
(ohne Reinigung und Personalkosten)
€ 13.066,03
Erzielte Einnahmen €
4.140,20
Fehlbetrag € 8.925,83
3. Personalkosten
Der Personalkostenansatz wurde
überschritten um €
10.906,00
Dies hat
folgenden Hintergrund:
Neben den tariflichen Erhöhungen
und einer Beitragssteigerung der rheinischen Versorgungskasse sind für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mehrstunden im
Rahmen der KiP - Veranstaltungen entstanden.
(Aufsicht und
Kassendienst sowie Abbau der Leinwand und Verstauung
der Sitzsäcke)
einschließlich der tariflichen Zuschläge für Sonn- und
Feiertage und
Nachtarbeit ab 21.00 Uhr.
Im Wirtschaftsjahr 2009/2010 waren
Mitarbeiter im technischen Bereich langfristig erkrankt. Daher musste auf
Aushilfen bei Theaterveranstaltungen und sonstigen Arbeiten zurückgegriffen
werden.
Weiterhin wurden Überstunden
ausgezahlt, die nicht durch Freizeitausgleich auszugleichen waren.
4. Zinserträge
Die erwarteten Zinserträge blieben
unter dem erwarteten Ansatz € 1.300,00
5. Stadtbücherei
Die Stadtbücherei schließt mit
einem Fehlbetrag
in Höhe von € 6.176,79 ab. Im
Wesentlichen ergibt sich dieser
Fehlbetrag aus gestiegenen Reinigungskosten,
höheren Energiekosten
und einer Reparatur der
Buchsicherungsanlage € 6.176,79
Gesamt € 57.800,11
6. Kalkulatorische
Risiken
Die Kalkulation, die im Rahmen der
Aufstellung des Wirtschaftsplanes
durchgeführt wurde, blieb bei
einigen Veranstaltungen mit insgesamt
€ 16.000,00 weit unter den
geplanten Ansätzen. Des Weiteren führte
eine geringere Nachfrage der Vermietung des Theaters (sog. Fremdveranstaltungen), zwei nicht durchgeführte Studienreisen und eine Reise mit nur 21 Teilnehmern zu weiteren Mindereinnahmen von € 16.000,00.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Ausgleich des Fehlbetrages
aus dem Haushalt der Stadt Emmerich am Rhein für das Jahr 2011.
Leitbild :
Die Maßnahme steht im
Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 5.
Der Bürgermeister