Betreff
Masterplan Hochelten,
hier: Themen, Zeitplan und Verfahren
Vorlage
05 - 15 0510/2011
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt die Ausführungen zu Themen, zum Zeitplan und zum Verfahren in Bezug auf das Projekt „Masterplan Hochelten“ als Grundlage für die Erteilung von Planungsaufträgen.

 

Sachdarstellung :

 

Für den Bereich Hochelten soll ein Masterplan im Sinne eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes erarbeitet werden. Der Masterplan hat die Aufgabe, Ziele zu formulieren und daraus kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen inklusive einer Kostenschätzung zur Entwicklung des Ortsteils Hochelten abzuleiten. Dabei ist eine Vielzahl von Themen (s. Ausführungen zu 1.) zu berücksichtigen und in ein abgestimmtes interdisziplinäres Konzept einzubetten.

Weitere Elemente, welche das Grundgerüst der Masterplanerarbeitung bilden, sind ein Zeitplan mit den Planungs- und Beteiligungsschritten (s. Ausführungen zu 2.) sowie eine inhaltliche Übersicht über den Verfahrensablauf des Projektes (s. Ausführungen zu 3.).

 

Als Ergebnis der Masterplanbearbeitung steht zum Abschluss des Planungsprozesses ein Arbeitskatalog mit Maßnahmen, welche in den Folgejahren als Einzelprojekte umzusetzen sind.

 

Folgende Ausführungen zu Themen, zum Zeitplan und zum Verfahren bilden das Grundgerüst für die zu formulierende Aufgabenstellung. Die Aufgabenstellung/das Anforderungsprofil ist Grundlage für die Vergabe von Planungsaufträgen.

 

 

 

 

1.    Themen

 

Im Zuge der Auswertung vorliegender Planunterlagen und Anregungen wurden Themenfelder bzw. Arbeitsschwerpunkte herausgearbeitet, welche im Rahmen der Erstellung des Materplans Hochelten zu berücksichtigen sind. Der Themenkatalog ist nicht abschließend, sondern im Planungsprozess zu erweitern bzw. zu verändern.

 

Als Arbeitsthese wird das Leitbild einer „behutsamen Erneuerung“ des Ortsteils Hochelten zugrunde gelegt.

 

entwicklung kernzone (zentraler Bereich hocheltens)

-      Gestaltung der Grünfläche Lindenallee/Freiheit als Parkanlage

-      Umgestaltung Parkplatz

-      Verkehrsabwicklung Hochelten

-      Kiosk/öffentliche WC-Anlage im Bereich Parkplatz

-      Mobilcamperplatz

-      Informations-/Beschilderungssystem

-      ergänzende Baumpflanzungen, z. B. Freiheit und Lindenallee

-      Wiedernutzung Waldhotel/Gastronomie

-      Barrierefreiheit

 

räumliche elemente und dorfbild (Kernzone)

-      topographische Besonderheiten erhalten (Bodenwälle, Schluchten, Böschungen)

-      Trocken- und Bruchsteinmauern erhalten und schaffen

-      Zäune, Einfriedungen, Treppen (Vorgaben/Gestaltungssatzung)

-      Bäume (Alleen) und Hecken erhalten

-      ortsteiltypische Eingrünung der Gärten mit Hecken

-      Neugestaltung von Grundstückszufahren

-      Ersatz standortfremder Gehölze durch ortstypische Arten

 

kultur und tourismus

-      St.-Vitus-Kirche und Pfarrei (Stanislauskolleg)

-      Drusus-Brunnen

-      Bezugs- und Sichtachsen (Skulpturenachse)

-      Kriegerehrenmal

-      Jakobsweg-Stele

-      Minigolfplatz

-      Barfußpfad und Trimm-Dich-Platz

-      Rad-, Wander- und Reitwege erhalten und weiterentwickeln

-      Grillhütte

-      besondere Aussichtspunkte gestalten (z. B. Blick in das Rheintal)

-      Kneipp-Kurort Elten

 

geschichte und denkmalschutz

-      Geschichte Hocheltens

-      Bodendenkmal Burg und Stift

-      Denkmalbereichssatzung ð Stärkung der historischen Qualitäten von Hochelten

-      denkmalgeschützte Gebäude

-      historisches Erscheinungsbild und Ablesbarkeit der Ortsentwicklung schützen und pflegen

-      Möglichkeiten aufzeigen, wie die historisch bedeutsame Fernwirkung der Stiftskirche erhalten bzw. wieder freigelegt werden kann

 

Natur und Landschaft (gesamtes Plangebiet)

-      Erhaltung und Entwicklung der innerörtlichen Freiflächen (Wiesen, Obstwiesen, Weide)

-      Erhaltung und Ergänzung des großräumig gliedernden Baum- und Heckenbestandes (Schutz und Pflege vorhandener Alleen, Baumreihen und markanter Einzelgehölzstrukturen, Waldbauliche Maßnahmen)

-      Privatgartenflächen landschaftlich einbinden

-      Schaffung bzw. Pflege des Wanderwegenetzes zur Naherholung (Fuß, Rad, Pferd)

 

Noch im Detail festzulegen sind die im Rahmen der Erstellung des Masterplans Hochelten notwendigen – ebenfalls im Anforderungsprofil zu verankernden – Planzeichnungen. Diese werden mindestens einen Bestandsplan, eine Nutzungs- und Strukturanalyse und den eigentlichen Masterplan umfassen.

 

 

 

2.    Zeitplan

 

Der folgende vorläufige Zeitplan gibt eine Übersicht über den geplanten Projektablauf und ist im Zuge der weiteren Bearbeitung auf Basis des Sitzungskalenders für das Jahr 2012 anzupassen bzw. zu detaillieren.

 

Vorlauf                       Grundlagenpläne erstellen, vorliegende Planungen sichten, rechtskräftige B-Pläne auswerten, Themen und Anregungen zusammenstellen, Zeitplan und Verfahren festlegen

 

Okt./Nov. 2011          Erarbeitung Aufgabenstellung als Grundlage für Auftragsvergaben Planungsbüros

 

Nov. 2011                  Gespräch mit LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland zur Klärung des Untersuchungsumfangs zum Themenbereich „Denkmalschutz und Denkmalpflege“

 

22.11.2011                  Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE)

Themen, Zeitplan und Verfahren

 

Dez. 11 – Febr. 12    historische Recherche als Grundlage für das Masterplanverfahren, Einbindung der Ergebnisse in die Aufgabenstellung Planungsbüro

 

März 2012                  Angebotsaufforderung Planungsbüros

 

April 2012                   Auftragsvergabe Planungsbüro

 

April/Mai 12               Bestandsaufnahme, konzeptionelle Vorplanung

 

Juni 2012                   Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE)

Präsentation von Zwischenergebnissen

Freigabe der vorliegenden Ergebnisse zur Planungswerkstatt

 

Juli 2012                    Planungswerkstatt mit Moderation auf Basis der konzeptionellen Vorplanung

 

Juli/August 2012       Auswertung Planungswerkstatt, Erarbeitung Nutzungs- und Strukturkonzept, Masterplan-Vorentwurf

 

September 2012       Abstimmung Masterplan-Vorentwurf mit Behörden

 

September 2012       Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE)

Ergebnisse Planungswerkstatt

Ergebnisse Behördenabstimmungen

Beschluss zum Masterplan-Vorentwurf und Freigabe Bürgerforum

 

Oktober 2012            Bürgerforum

 

Okt./Nov. 2012          Auswertung Bürgerforum und Erstellung Masterplan

 

Nov./Dez. 2012         ASE / HFA / Rat

Ergebnisse Bürgerforum

Beschluss zum Masterplan Hochelten

 

Nachgang                  Anpassung der Bauleitpläne Hochelten (Verfahrensdauer 1 – 2 Jahre)

 

 

 

3.    Verfahren

 

Planungsaufträge

 

Aufgrund der geschichtlichen Bedeutung des Ortsteils Hochelten soll als Grundlage für die eigentliche Erarbeitung des Masterplans vorlaufend ein Fachplanungsauftrag an einen Historiker/Archäologen vergeben werden. Die geschichtliche Analyse des Ortes bildet eine wesentliche Grundlage für die Festlegung von Zielen und Maßnahmen im Masterplan und enthält Grundlagen für die Errichtung eines Informationssystems in Hochelten.

 

Zur Analyse der interdisziplinären Themenfelder (Historie, Städtebau, Landschaft, Tourismus, Verkehr) soll ein Büro für Stadtentwicklungsplanung mit der Erarbeitung des Masterplans Hochelten beauftragt werden.

 

Ein Spezialthema ist das für Hochelten angedachte Beschilderungs-/Informationssystem, welches im Masterplan konzeptionell abgebildet werden soll, in seiner genauen Ausführung aber ebenfalls eine Sonderbeauftragung erfordert.

 

 

Zweistufige Bürgerbeteiligung

 

Neben den rein planerischen Leistungen soll die Aufgabenstellung für das Planungsbüro auch die Durchführung einer zweistufigen Bürgerbeteiligung mit Moderation beinhalten.

 

Dabei ist in der ersten Stufe die Durchführung einer Planungswerkstatt geplant, bei der Themenvorschläge von Seiten der Bürger sowie von Vereinen und Institutionen eingebracht werden können. Die vorgebrachten Anregungen werden geprüft und fließen – wenn umsetzbar – in den Vorentwurf zum Masterplan Hochelten ein.

 

In einer zweiten Beteiligungsstufe in Form eines Bürgerforums soll der Vorentwurf zum Masterplan der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Auch innerhalb dieses Planungsschrittes besteht für die Bürger die Möglichkeit, sich zu den Planungen zu äußern.

 

 

Einbindung von Vereinen und Institutionen

 

Ein wesentlicher Baustein des Verfahrens ist die Einbindung von Vereinen und Institutionen in den Planungsprozess. Ziel dabei ist, vorhandenes Wissen und Ortskenntnis mit in die Planung einzubringen und bestehende Wünsche und Anregungen im Masterplan zu berücksichtigen.

 

 

Ratsbeschluss Masterplan

 

Als Schlusspunkt der Projektbearbeitung ist der Masterplan Hochelten durch den Rat der Stadt Emmerich am Rhein als Städtebauliches Entwicklungskonzept i. S. des § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch (BauGB) als verbindliche Grundlage bei der Umsetzung von Einzelmaßnahmen am Eltenberg zu beschließen.

 

 

Bauleitplanverfahren

 

Zur Erreichung von Planungssicherheit bzw. zur rechtlichen Absicherung der im Masterplan Hochelten verankerten Maßnahmen sind die Bauleitpläne – Flächennutzungsplan (FNP) und 5 Bebauungspläne – im Bereich Hochelten im Rahmen von Änderungsverfahren entsprechend anzupassen.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme ist für das Haushaltsjahr 2012 vorgesehen.

Haushaltsmittel waren für das Haushaltsjahr 2011 in Höhe von 30.000,00 € bei dem Produkt 1.100.09.01.01, Sachkonto 54290000, angemeldet. Da eine Realisierung in diesem Jahr nicht erfolgte werden die Mittel für das Haushaltsjahr 2012 in gleicher Höhe erneut angemeldet.

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes, Kapitel 3.2 und 5.

 

 

 

In Vertretung

 

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter