Betreff
Erstellung eines Umweltberichtes, hier: Antrag der FDP-Ratsfraktion
Vorlage
05 - 15 0549/2011
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt, insbesondere in Anbetracht gegebener Zuständigkeiten und bereits kontinuierlicher Befassung in Ausschüssen und Rat, vor allem aber im Sinne der Verhältnismäßigkeit (Schwerpunktsetzung auf laufende und unmittelbar anstehende Projekte und Verfahren), auf die Abfassung eines zusätzlichen Umweltberichtes zu verzichten.

 

 

Sachdarstellung :

Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein hat in seiner Sitzung vom 18.10. 2011 den Antrag der FDP-Fraktion auf Erstellung eines Umweltberichtes an den Ausschuss für Stadtentwicklung verwiesen.

 

In Ihrem Antrag verweist die FDP-Fraktion auf einen Umweltbericht der Stadt Ludwigshafen (164.000 Einwohner), der umfangreiche Aussagen zu den einzelnen Umweltbereichen und

Schutzgütern trifft.

 

Die Sachlage in Emmerich stellt sich hier anders dar, weil die Stadt z.B. als kreisangehörige Kommune in verschiedenen Bereichen wie Trinkwasserversorgung, Grund- und Hochwasser, Gewässerschutz und Umgang mit wassergefährdenden Stoffen keine eigene Zuständigkeit entfaltet, bzw. Arbeitsbereiche wie die Abwasserbehandlung und die Abfallwirtschaft von der TWE bzw. der KBE wahrgenommen werden.

 

Im Bereich ‚Naturschutz und Landespflege’ ist die Stadt insoweit engagiert, als es  Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Rahmen der Bauordnung und Bauplanung betrifft.

Die Pflege und das Umsetzen bzw. Monitoring von Biotopmanagement-Maßnahmen in den zahlreichen FFH-, Natur- und Vogelschutzgebieten wird durch die Nabu-Naturschutzstation Niederrhein sowie durch das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve gewährleistet. Sämtliche Maßnahmen im Forst werden durch die Revierförsterin Frau Dohmen initiiert bzw. mitbegleitet.

 

Im Bereich Luftreinhaltung setzt sich die Stadt Emmerich am Rhein augenblicklich sehr intensiv für die Einrichtung eines Luftreinhalteplanes ein, der dann eine sog. LKW-Lieferzone im Ortsteil Elten vorsehen soll und der mittelfristig eine Minderung der Feinstaub- und Kohlendioxidkonzentrationen bewirken soll.

 

Im Bereich Klimaschutz und Energieeinsparung hat die Stadt Emmerich am Rhein am 13.Oktober 2011 den European Energy Award zum zweiten Mal nach 2008 entgegennehmen dürfen. Dieses Zertifizierungsverfahren verpflichtet die Kommunen zu überdurchschnittlichem Engagement im lokalen Klimaschutz bzw. in innovative, energieeffiziente Maßnahmen jeweils dort, wo eine Stadt ihren Einfluss geltend machen kann. Nachdem in der Vergangenheit  die stadteigenen Liegenschaften vor-

nehmlich Gegenstand von energetischen Modernisierungsmaßnahmen waren, hat sich die Verwaltung für die kommende Periode vorgenommen, ein breit angelegtes Klimaschutzkonzept zu entwickeln, eine vertiefende CO2-Bilanz aufzustellen und näher auf die örtliche Industrie und das Gewerbe zuzugehen.

 

Im Bereich Lärmschutz tritt die Stadt Emmerich am Rhein derzeit in die zweite Phase der Umgebungslärmkartierung ein, aus der heraus eine sog. ’Lärmaktionsplanung’ entwickelt werden muss, die in 2014 vorgelegt werden soll. Dabei gibt es Überschneidungen mit der konkreten Lärmbeeinträchtigung, die zukünftig von den Güterverkehren der Betuwelinie zu erwarten sind.

 

Im Bereich ÖPNV und SPNV liegt ein besonderer Schwerpunkt der Jahre 2012 – 2014, da nicht nur eine Überarbeitung des örtlichen Buskonzeptes aktuell in Arbeit ist, sondern auch die Planfeststellungsverfahren für die drei Bauabschnitte der Ausbaustrecke ABS 46/ 2 (Betuwe-Linie) auf Emmericher Stadtgebiet unmittelbar bevorstehen.

 

Im Bereich Altlasten und Bodenschutz hat die Verwaltung inzwischen alle ehemaligen städtischen Altanlagen (Müllkippen) sowie alle maßgeblichen Altstandorte (ehemaliger Industrie- und Gewerbebetriebe untersucht), so dass sich ihr Engagement inzwischen auf die Fälle beschränkt, die im Rahmen der neueren Bauleitplanung als ehem. Industriestandorte nun einer Nachnutzung als Wohnbauflächen zugeführt werden sollen.

 


 

Fazit:

Die vorgenannten Bereiche unterliegen einer regelmäßigen Berichterstattung bzw. Beratung und Beschlussfassung in den Ausschüssen und dem Rat der Stadt Emmerich am Rhein. Von daher hält die Verwaltung, in Anbetracht der Fülle der anstehenden Aufgaben im Umweltbereich (u.a. ‚Betuwe’- Planverfahren) und der knappen Personalressourcen, die Abfassung eines zusätzlichen Umweltberichtes für entbehrlich.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme hat keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2.

 

 

 

In Vertretung

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter