Betreff
Demografischer Wandel,
hier: Strategiepapier der Stadt Emmerich am Rhein
Vorlage
07 - 15 0751/2012
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

1.        Der Rat beschließt das vorliegende Strategiepapier Demografie für die Stadt Emmerich am Rhein.

2.        Der Rat beauftragt die Verwaltung eine Priorisierung der geplanten Maßnahmen nach der in dem Strategiepapier vorliegenden Matrix vorzunehmen und diese zur endgültigen Abstimmung erneut dem Rat zur Verabschiedung vorzulegen.

 

Sachdarstellung :

 

Deutschland verliert Einwohner/innen. Es werden deutlich zu wenige Kinder geboren, es sterben zurzeit mehr Menschen als geboren werden, der Anteil der Menschen über 60 Jahre ist höher als jener der Unter-20-Jährigen, und es wandern zu wenig Menschen aus dem Ausland zu. Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gehen davon aus, dass 2060 in Deutschland zwischen 65 und 70 Millionen Menschen leben werden – vorausgesetzt es wandern jährlich 200.000 Menschen aus dem Ausland zu. 2010 waren es 128.000 Zuwandernde, 2008 und 2009 wanderten hingegen mehr Menschen aus als ein. Insgesamt leben zurzeit in Deutschland 81,8 Millionen Menschen, 2003 waren es noch 82,5 Millionen.

 

Auf der vorgenannten Grundlage wurden bereits 2008 erste statistische Aufarbeitungen zur Bevölkerungsentwicklung der Stadt Emmerich am Rhein in einem Bericht zusammengefasst. 2009 sind diese Daten erneut aktualisiert und verdichtet präsentiert worden. Dabei sind eigene Datenerhebungen, Angaben des Landesbetriebes für Information und Technik des Landes Nordrhein-Westfalen und Erkenntnisse der Bertelsmann Stiftung zusammengestellt worden. Ziel war es, dieses Datengerüst regelmäßig aktualisiert zu betrachten, um es als Grundlage für Handlungskonzepte zur Gestaltung des demographischen Wandels verwenden zu können.

 

Im Februar 2010 hat aus diesem Grunde der Experte der Bertelsmannstiftung Dr. Winfrid Kösters im Rat der Stadt einen Fachvortrag zur Demografischen Entwicklung gehalten. Sein Fachvortrag war der Beginn der aktiven Gestaltung des demographischen Wandels der Stadt Emmerich am Rhein. Denn damit wurde der Beschluss verbunden, im Juni 2010 einen zweitägigen Demographie-Workshop der Bertelsmann Stiftung durchzuführen. Ziel war es, Vertretern der kommunalen Politik wie auch den Verantwortungsträgern der Stadtverwaltung fraktions- bzw. fachbereichsübergreifend die tiefgehenden nachhaltigen Veränderungen des demographischen Wandels zu verdeutlichen, aber auch mögliche Gestaltungsideen zu entwickeln. Denn der demographische Wandel beschreibt eine neue soziale Realität, die es auch in Emmerich am Rhein zu gestalten gelte. Dieser Workshop verdeutlichte zum einen die Dimensionen des demographischen Wandels, zeigte die konkreten Wirkungen in den unterschiedlichen kommunalen Handlungsfeldern auf und wies darauf hin, diesen Gestaltungsprozess strategisch anzugehen.

 

Daher beschloss der Rat der Stadt Emmerich am Rhein, die Multiplikatoren der Stadt, also jene Menschen, die bereits heute mit viel Verantwortung und Engagement in den unterschiedlichsten lokalen Zusammenhängen die Zukunft der Stadt mit gestalten, zu einer gesonderten Veranstaltung einzuladen und sie für die Gestaltungsherausforderungen zu sensibilisieren. Dies erfolgte am 24. Februar 2011. Daraufhin sind die interessierten Bürger/innen eingeladen worden, zu bestimmten Handlungsfeldern ihre Vorstellungen zu entwickeln, wie Emmerich am Rhein 2030 – auf der Grundlage einer völlig anderen Bevölkerungs- und Kulturenzusammensetzung – aussehen soll und wie der Weg dahin zu gehen ist.

 

Diese Mitwirkung wurde im Rahmen von drei Arbeitskreisen ermöglicht, die sich zu folgenden Themen / Handlungsfeldern trafen: 

 

  • Arbeitskreis 1: Arbeit und Wirtschaft, Gesundheit, Stadtentwicklung und Wohnen
  • Arbeitskreis 2: Bildung, Kultur und Integration
  • Arbeitskreis 3: Zusammenleben der Generationen, Senioren- und kinderfreundliche Stadt.

 

Jeder Arbeitskreis wurde von einer Moderatorin / einem Moderator unterstützend begleitet, die wiederum zuvor auf diese Aufgabe vorbereitet worden sind. Die Arbeit der Arbeitskreise, die sich mehrmals eigenverantwortlich trafen, liegt dokumentiert vor. Sie ist in dieses Positionspapier inhaltlich eingeflossen, nachdem die jeweiligen Ergebnisse verdichtend zusammengetragen wurden.

 

Der Entwurf des Strategiepapiers wurde den Arbeitskreismitgliedern in einer gemeinsamen Sitzung am 15. Mai vorgestellt und diskutiert. Anschließend erfolgte eine zweite Prüfung durch die Mitglieder der Arbeitskreise. Die gewünschten Änderungen und  Ergänzungen wurden berücksichtigt.

 

Mit dieser Ratsvorlage soll der Rat der Stadt Emmerich am Rhein über die vorgeschlagenen Maßnahmen beschließen. Im Anschluss daran erfolgt durch die Verwaltung die Priorisierung der Maßnahmen anhand der im Strategiepapier auf der Seite 8 aufgeführten Matrix. Die Priorisierung liegt dem Strategiepapier als Muster bei.

 

Diese Priorisierung wird danach nochmals in einer Arbeitskreissitzung mit den Mitgliedern abgestimmt, bevor die Handlungsempfehlungen in ihrer zeitlichen und kostenmäßigen Rangfolge endgültig vom Rat verabschiedet werden

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die  finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen können z. Zt. noch nicht beziffert werden.

 

 

Leitbild :

 

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 4.3

 

 

 

 

 

Johannes Diks

Bürgermeister