hier: Beschluss zur Durchführung einer Bürgerinformation
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Stadtentwicklung stimmt dem Plankonzept zum Ausbau des
Parkrings zu und beauftragt die Verwaltung, eine Bürgerinformation
durchzuführen.
Sachdarstellung :
Die TWE beabsichtigt in dem Parkring den vorhandenen Mischwasserkanal zu
ersetzen und zusätzlich eine weitere Druckrohrleitung (für die Beförderung des
Abwassers eines großteils der Emmericher Bevölkerung zur Kläranlage an der
alten Reeser Landstraße) zu bauen.
Die geplante zusätzliche Druckleitung ergänzt die ca. 1980 erbaute, im
Parkring befindliche, Druckrohrleitung. Diese Leitung ist im Bereich der
Rheinpromenade schon zweizügig als parallele Druckrohrleitungen vorhanden.
Diese wird im Bereich der Einmündung der Straße „Wassertor“ mit dem Parkring
durch ein Vereinigungsbauwerk mit der jetzigen einzügigen Druckrohrleitung im
Parkring verbunden ist. Diese Druckrohrleitung soll in mehreren Schritten bis
zur Kläranlage mit einem weiteren Druckrohr ergänzt werden.
Weiterhin ist von den TWE geplant den vorhandenen Mischwasserkanal im
Parkring von ca. Mitte des Rheincenters bis ca. Parkring Hausnummer 7
auszutauschen. Beide Kanalbaumaßnahmen sind in offener Bauweise vorgesehen und
sollen Ende 2014 begonnen werden.
Durch diese Baumaßnahme wird die Straße Parkring großflächig
aufgegraben. Wegen der großen Synergieeffekte und aufgrund des jetzigen
Straßenzustandes (z.B. Netzrisse im Asphalt, Absackungen im Gehweg, wassergebundener
Weg auf dem südlichen Gehweg zwischen Im Euwer und Hausnr. 39, alte
Beleuchtungsmasten, verschlissene Hordborde, unterschiedliche Befestigungen der
Gehwege, teilweise zu enge Einfassungen der Großbäume, usw.) wurde von der
Verwaltung das Ingenieurbüro Sanders beauftragt einen Entwurf für den Bereich
des Parkrings zwischen Hinter dem Schinken und Parkring Hausnr. 39 zu
erarbeiten. Das Ausbauende am Parkring 39 wurde gewählt, weil im weiteren
Verlauf der Parkring 1998 mit einer geräuscharmen Asphaltfahrbahn ausgebaut
worden ist.
Weiterhin wurde die Hydronik GmbH mit einem Boden- und
Straßenaufbaugutachten beauftragt. Dieses Gutachten sollte klären, aus welchen
Baustoffen und Aufbaustärken die Straße besteht und ob Teile davon
wiederverwendet werden können. Wenn dies nicht möglich ist, sollte geklärt
werden auf welche Weise die Baustoffe entsorgt werden können. Aufgrund der
Historie musste angenommen werden, dass der Asphaltbelag mit PAK´s belastet
ist.
Bautechnische
Historie
Die Fahrbahn der Straße Parkring wurde erstmals 1955 bis 1956 im Bereich
vom Wassertor bis Hafenstraße erstellt. Es wurde die damals üblichen
Hochofenschlacken und teerhaltigen Asphalte verwendet. Zeitgleich wurde auch
der jetzige Mischwasserkanal erstellt.
1972 wurde der Gehweg vor dem Hauptzollamt ergänzt.
1979/80 ist die jetzige Druckrohrleitung vom Pumpwerk am Kleinen Wall
zur neuen Kläranlage über die Rheinpromenade, Parkring und das Akzo-Gelände
gebaut worden.
In diesem Zuge ist der Kanalgraben über der Druckrohrleitung mit ca.
22,5 cm Asphalt wiederverfüllt worden. Da die Schnittkanten des Kanalgrabens
nicht mehr sichtbar sind, ist davon aus zu gehen, dass im Anschluss an die
Baumaßnahme oder später die Deckschicht zwischen Hinter dem Schinken und dem
jetzigen Bauende an der Hausnr. 39 mit Deckenüberzug versehen worden ist.
Hierüber liegen der Stadt und auch der TWE keine alten Rechnungen vor, die dies
nachweisen könnten.
1980/81 wurde der nördliche Gehweg im Bereich Hinter dem Schinken bis Im
Euwer mit Pflastersteinen befestigt. Bisher war nur eine wassergebundene Decke
im Gehweg vorhanden.
1985 wurde der nördliche Gehweg im Bereich Im Euwer bis (neue)
Hafenstraße mit Pflastersteinen befestigt. Bisher war nur eine wassergebundene
Decke im Gehweg vorhanden.
1998 wurde die Straße Parkring zwischen Wassertor und Hinter dem
Schinken im Rahmen der Erstellung des Rheincenter komplett in Pflasterbauweise
erneuert.
Aktueller
Planungsstand
Die
Kanalbaumaßnahme im Parkring Bereich von Wassertor bis Hinter dem Schinken.
Aufgrund der erst vor ca. 16 Jahren in diesem Bereich erneuerten Straße
und des dortigen guten Unterbaus wird die Baumaßnahme in diesem Bereich nur
durch die TWE durchgeführt.
Aber die S-Förmigen roten Pflastersteine weisen einzelne Abplatzungen
auf und auch weil die Steine auch sonst im Innenstadtgebiet nicht weiter
vorkommen beabsichtigt die Stadtverwaltung sich an den Stoffkosten für neue
Steine bei der TWE zu beteiligen.
Weil mehr als 60 % der Pflastersteine in dieser Fahrbahn für die
Baugruben aufgenommen werden müssen und auch außerhalb der Baugrubenflächen mit
einer Pflasterregulierung gerechnet werden muss, bietet sich der Austausch des
Pflasters an. Dort soll das gleiche Pflaster der geplanten Straßenerneuerung
zwischen Hinter dem Schinken und Im Euwer verwendet werden. (21 x 14 cm
graunuanciert, ähnlich der Straßen Mennonitenstraße, Im Euwer (Fahrbahn)
Wallstraße zw. Agnetenstraße und Pesthof).
Die Stoffkosten dieses Pflasters können nicht über KAG-Beiträge an die
Anlieger weiterberechnet werden und belastet damit vollständig den Haushalt der
Stadt Emmerich. Für den Pflasteraustausch werden Kosten in Höhe von ca. 13.000
€ erwartet.
Ergebnisse der
Boden- und Straßenaufbauuntersuchung im Bereich Hinter dem Schinken bis Hausnr.
39
Asphaltfläche des Parkrings zwischen Hinter dem Schinken und Hausnr. 39
weißt eine ca. 20 cm starke Asphaltschicht auf. Darunter folgte nur an einer
untersuchten Stelle eine 10 cm starke Schotterschicht, an den ansonsten 8
untersuchten Stellen wurde eine inhomogene Auffüllung von Stärken zwischen 0,1
und > 3,8 m aus Sand mit Beimengungen aus Ziegel- und Betonbruch, teilweise
auch schluffig aufgefunden. Diese Auffüllungsschicht ist deswegen
wahrscheinlich als Frostschutzschicht nicht tauglich. Der vorhandene Aufbau ist
nicht regelgerecht und kann die heutige Verkehrbelastung nicht mehr dauerhaft
übernehmen.
Die Asphaltstraßenbefestigung ist, wie erwartet, mit PAK´s belastet.
Die Gehwege in diesem Bereich weisen einen unterschiedlichen
Oberflachenbelag auf. Es sind Pflastersteine, Platten und wassergebundene
Decken ohne Oberflachenbefestigung vorhanden. Unter diesen
Oberflächenbefestigung befinden sich kiesig, sandige Auffüllungen mit
Bauschuttanteilen, die nicht die Funktionen einer Tragschicht übernehmen
können.
Abschnitt Hinter
dem Schinken bis Im Euwer
In diesem Bereich werden ca. 70 % der Fahrbahnfläche aufgrund der
Erneuerung des Mischwasserkanals und Verlegung der Druckrohrleitung entfernt.
Da die Asphaltfläche auf der ganzen Fläche netzartig gerissen ist, die
Hochborde Schäden aufweisen und die Gehwege keinen regelgerechten Aufbau
aufweisen, ist in diesem Bereich ein Ausbau in gesamter Breite vorgesehen.
Die Fahrbahn soll in diesem Bereich gepflastert (21 x 14 cm
graunuanciert, Einmündungsbereiche Anthrazit, ähnlich der Straßen
Mennonitenstraße, Im Euwer (Fahrbahn) Wallstraße zw. Agnetenstraße und Pesthof)
ausgeführt werden.
Auch die Geh- und Parkflächen werden gepflastert. Dafür sind
Pflastersteine, 10 x 20 cm, mit Mikrofase in grau, bzw. anthrazit vorgesehen.
Die Fahrbahneinfassungen sind, damit Sie sich besser von den hellen Straßen-
und Gehwegbelägen abheben, in basalt dunkel geplant.
Abschnitt Im Euwer
bis Hausnr. 39
Auch in diesem Bereich werden ca. 70 % der Fahrbahnfläche aufgrund der
Erneuerung des Mischwasserkanals und Verlegung der Druckrohrleitung entfernt.
Da die Asphaltfläche auf der ganzen Fläche netzartig gerissen ist, die
Hochborde des südlichen Gehwegs Schäden aufweisen und der südliche Gehweg keine
Oberflächenbefestigung und regelgerechten Aufbau aufweist, ist in diesem
Bereich ein Ausbau der Fahrbahnfläche und des südlichen Gehwegs vorgesehen.
Weil die Straße in diesem Bereich einen weniger ausgeprägten
Innenstadtcharakter aufweist und bei den starken Kurven größere Schubkräfte zu
erwarten sind, ist eine Asphaltbefestigung gewählt worden.
Der nördliche Gehweg einschließlich Hochbord weisen einen besseren
Zustand auf und bleiben deshalb erhalten.
Der südliche Gehweg soll ebenfalls mit Pflastersteinen, 10 x 20 cm, mit
Mikrofase in grau gepflastert werden. Die Fahrbahneinfassungen sind, damit Sie
sich besser von den hellen Gehwegbelägen abheben und weil der verbleibende
nördliche Hochbord ebenfalls eine dunkele Färbung aufweist, ebenfalls in basalt
dunkel geplant.
Straßenmöblierung
und Bepflanzung im Abschnitt Hinter dem Schinken bis Parkring Hausnr. 39
In den Parkstreifen werden im Abstand von ca. 15 m 19 Bäume (Feldahorn, Acer campesra ‚Elsrijk’)
gepflanzt. Durch die vorhandenen und geplanten Kanäle und aufgrund einer
Auflage innerhalb eines 5 m Streifens von der Hochwasserschutzwand keine Bäume
zu pflanzen sind Baumstandorte im südlichen Bereich der Straße nicht möglich.
Durch die Bepflanzung dieser nördlichen Straßenseite, die auch
gleichzeitig immer auch die Kurvenaußenseite ist, ergibt sich der positive
Effekt, dass der geradeaus gerichtete Blick eines Fahrer immer mehrere Bäume in
seinen Blickfeld hat und sich so eine optische Trennung der Straße zur
nördlichen Bebauung ergibt.
Die Baumscheiben sollen mit Rosengehölzen (Heidetraum)
bepflanzt werden.
Die vorhandenen markanten Straßenbäume gegenüber Hausnr. 5 / 7 wurden in
der Planung berücksichtigt und mittels Verschwenkung der Straße wurde den
Bäumen mehr unbefestigte Fläche zur Verfügung gestellt.
Die alte Beleuchtung wird abgebaut und entsprechend der vorhandenen
Beleuchtung im Bereich des Straßenabschnitts zwischen Wassertor und Hinter dem
Schinken aufgegriffen und bis zum Ausbauende an der Hausnr. 39 fortgeführt. Die
Beleuchtungserneuerung wird voraussichtlich 15.000 € kosten.
Durch die Anpflanzung der 19 Bäume werden sich die verfügbaren
Parkplätze verringern. Weitere Ursachen für die reduzierte Anzahl der
Stellplätze sind:
- Länge der
Stellplätze bei geordnetem Parken
- ausreichende
Berücksichtigung der Zufahrtsbreiten bei geordnetem Anordnen von
Längsparkern an privaten Einfahrten
- Grünflächenvergrößerung
am südlichen Baumbestand gegenüber HS-Nr. 7
- Anordnung einer
Querungshilfe im Parkring in Höhe der Einmündung Im Euwer.
Abhängig vom Parkverhalten liegt die derzeitige Anzahl der Stellplätze
zwischen 40 und 43 Stück. Nach dem Ausbau werden noch 33 Stellplätze zur
Verfügung stehen. In diesen Stellplatzzahlen sind die zwei Stellplätze für
Behinderte enthalten, die in der Anzahl auch bestehen bleiben.
Um die Auswirkung dieser Stellplatzverluste besser beurteilen zu können,
wurde die stickpunktartig die Stellplatzauslastung im Bereich zwischen Hinter
dem Schinken und dem Parkverbot am geplanten Bauende ermittelt.
Parkplätze
Parkring |
Anzahl Pkw am
15.11.12 um 14:30 |
Anzahl Pkw am
19.11.12 um 10:30 |
Anzahl Pkw am
21.11.12 um 09:00 |
Anzahl Pkw am
13.02.13 um 18:10 |
Von Hinter dem
Schinken bis Gaemsgasse |
9 |
10 |
6 |
6 |
Von Gaemsgasse
bis Im Euwer |
12 |
10 |
10 |
7 |
Von Im Euwer bis
Anfang Parkverbot am Bauende |
22 |
15 |
17 |
8 |
Summe: |
43 |
35 |
33 |
21 |
Es zeigt sind, dass zu den meisten Tageszeiten die reduzierte Anzahl der
Parkplätze keine größeren Auswirkungen haben dürfte.
Beteiligung
Dritter an der Baumaßnahme
Die Stadtwerke haben keine Beteiligung vorgesehen.
Durch die übliche Beteiligungsregelung der TWE an den Kosten
Straßenbaumaßnahme wird für den Bereich zwischen Hinter dem Schinken und dem
Bauende an der Hausnr. 39 eine finanzielle Beteiligung in Höhe von 97.000 €
erwartet.
Kosten
Die Ausbaufläche des Parkrings zwischen Hinter dem Schinken und dem
Bauende beträgt ca. 5.425 m².
Als Baukosten sind in einer aktuellen Kostenschätzung des Ingenieurbüros
für den Bereich von Hinter dem Schinken bis zum Bauende insgesamt 530.000 €
einschl. Bepflanzung ermittelt worden.
Hinzu kommen noch die oben beschriebenen Kosten für den
Pflasteraustausch vor dem Rheincenter in Höhe von ca. 13.000 € und die
ebenfalls oben beschriebenen Kosten für den Austausch der Straßenbeleuchtung in
Höhe von ca. 15.000 €.
Der Ausbau der o. g. Straße ist im Haushaltsjahr 2015 vorgesehen.
Die Straße Parkring ist schon erstmalig erschlossen und soll nun nach
dem KAG abgerechnet werden.
In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung wird das Plankonzept
zum Ausbau vorgestellt, um auf Grundlage dessen die Bürgerunterrichtung
durchzuführen. Nach Durchführung wird das Konzept, ggfls. mit aus der
Informationsveranstaltung ergebenen Änderungen, erneut im Ausschuss für
Stadtentwicklung beraten werden.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme ist
im Haushaltsjahr 2015 vorgesehen. Produkt: 7.005029.700
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 1.1, 1.3, 3.1.
In Vertretung
Dr. Wachs
Erster
Beigeordneter