Betreff
Ausbau "Parkring" (von "Hinter dem Schinken" bis "Parkring" Hs.-Nr. 39),
hier: Beschluss zur Durchführung einer Bürgerinformation
Vorlage
05 - 15 0925/2013
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung stimmt dem Plankonzept zum Ausbau des Parkrings zu und beauftragt die Verwaltung, eine Bürgerinformation durchzuführen.

 

Sachdarstellung :

 

Die TWE beabsichtigt in dem Parkring den vorhandenen Mischwasserkanal zu ersetzen und zusätzlich eine weitere Druckrohrleitung (für die Beförderung des Abwassers eines großteils der Emmericher Bevölkerung zur Kläranlage an der alten Reeser Landstraße) zu bauen.

Die geplante zusätzliche Druckleitung ergänzt die ca. 1980 erbaute, im Parkring befindliche, Druckrohrleitung. Diese Leitung ist im Bereich der Rheinpromenade schon zweizügig als parallele Druckrohrleitungen vorhanden. Diese wird im Bereich der Einmündung der Straße „Wassertor“ mit dem Parkring durch ein Vereinigungsbauwerk mit der jetzigen einzügigen Druckrohrleitung im Parkring verbunden ist. Diese Druckrohrleitung soll in mehreren Schritten bis zur Kläranlage mit einem weiteren Druckrohr ergänzt werden.

Weiterhin ist von den TWE geplant den vorhandenen Mischwasserkanal im Parkring von ca. Mitte des Rheincenters bis ca. Parkring Hausnummer 7 auszutauschen. Beide Kanalbaumaßnahmen sind in offener Bauweise vorgesehen und sollen Ende 2014 begonnen werden.

Durch diese Baumaßnahme wird die Straße Parkring großflächig aufgegraben. Wegen der großen Synergieeffekte und aufgrund des jetzigen Straßenzustandes (z.B. Netzrisse im Asphalt, Absackungen im Gehweg, wassergebundener Weg auf dem südlichen Gehweg zwischen Im Euwer und Hausnr. 39, alte Beleuchtungsmasten, verschlissene Hordborde, unterschiedliche Befestigungen der Gehwege, teilweise zu enge Einfassungen der Großbäume, usw.) wurde von der Verwaltung das Ingenieurbüro Sanders beauftragt einen Entwurf für den Bereich des Parkrings zwischen Hinter dem Schinken und Parkring Hausnr. 39 zu erarbeiten. Das Ausbauende am Parkring 39 wurde gewählt, weil im weiteren Verlauf der Parkring 1998 mit einer geräuscharmen Asphaltfahrbahn ausgebaut worden ist.

Weiterhin wurde die Hydronik GmbH mit einem Boden- und Straßenaufbaugutachten beauftragt. Dieses Gutachten sollte klären, aus welchen Baustoffen und Aufbaustärken die Straße besteht und ob Teile davon wiederverwendet werden können. Wenn dies nicht möglich ist, sollte geklärt werden auf welche Weise die Baustoffe entsorgt werden können. Aufgrund der Historie musste angenommen werden, dass der Asphaltbelag mit PAK´s belastet ist.

 

Bautechnische Historie

Die Fahrbahn der Straße Parkring wurde erstmals 1955 bis 1956 im Bereich vom Wassertor bis Hafenstraße erstellt. Es wurde die damals üblichen Hochofenschlacken und teerhaltigen Asphalte verwendet. Zeitgleich wurde auch der jetzige Mischwasserkanal erstellt.

 

1972 wurde der Gehweg vor dem Hauptzollamt ergänzt.

 

1979/80 ist die jetzige Druckrohrleitung vom Pumpwerk am Kleinen Wall zur neuen Kläranlage über die Rheinpromenade, Parkring und das Akzo-Gelände gebaut worden.

In diesem Zuge ist der Kanalgraben über der Druckrohrleitung mit ca. 22,5 cm Asphalt wiederverfüllt worden. Da die Schnittkanten des Kanalgrabens nicht mehr sichtbar sind, ist davon aus zu gehen, dass im Anschluss an die Baumaßnahme oder später die Deckschicht zwischen Hinter dem Schinken und dem jetzigen Bauende an der Hausnr. 39 mit Deckenüberzug versehen worden ist. Hierüber liegen der Stadt und auch der TWE keine alten Rechnungen vor, die dies nachweisen könnten.  

 

1980/81 wurde der nördliche Gehweg im Bereich Hinter dem Schinken bis Im Euwer mit Pflastersteinen befestigt. Bisher war nur eine wassergebundene Decke im Gehweg vorhanden.

 

1985 wurde der nördliche Gehweg im Bereich Im Euwer bis (neue) Hafenstraße mit Pflastersteinen befestigt. Bisher war nur eine wassergebundene Decke im Gehweg vorhanden.

 

1998 wurde die Straße Parkring zwischen Wassertor und Hinter dem Schinken im Rahmen der Erstellung des Rheincenter komplett in Pflasterbauweise erneuert.

 

 

Aktueller Planungsstand

 

Die Kanalbaumaßnahme im Parkring Bereich von Wassertor bis Hinter dem Schinken.

Aufgrund der erst vor ca. 16 Jahren in diesem Bereich erneuerten Straße und des dortigen guten Unterbaus wird die Baumaßnahme in diesem Bereich nur durch die TWE durchgeführt.

Aber die S-Förmigen roten Pflastersteine weisen einzelne Abplatzungen auf und auch weil die Steine auch sonst im Innenstadtgebiet nicht weiter vorkommen beabsichtigt die Stadtverwaltung sich an den Stoffkosten für neue Steine bei der TWE zu beteiligen.

Weil mehr als 60 % der Pflastersteine in dieser Fahrbahn für die Baugruben aufgenommen werden müssen und auch außerhalb der Baugrubenflächen mit einer Pflasterregulierung gerechnet werden muss, bietet sich der Austausch des Pflasters an. Dort soll das gleiche Pflaster der geplanten Straßenerneuerung zwischen Hinter dem Schinken und Im Euwer verwendet werden. (21 x 14 cm graunuanciert, ähnlich der Straßen Mennonitenstraße, Im Euwer (Fahrbahn) Wallstraße zw. Agnetenstraße und Pesthof).

Die Stoffkosten dieses Pflasters können nicht über KAG-Beiträge an die Anlieger weiterberechnet werden und belastet damit vollständig den Haushalt der Stadt Emmerich. Für den Pflasteraustausch werden Kosten in Höhe von ca. 13.000 € erwartet.

 

Ergebnisse der Boden- und Straßenaufbauuntersuchung im Bereich Hinter dem Schinken bis Hausnr. 39

Asphaltfläche des Parkrings zwischen Hinter dem Schinken und Hausnr. 39 weißt eine ca. 20 cm starke Asphaltschicht auf. Darunter folgte nur an einer untersuchten Stelle eine 10 cm starke Schotterschicht, an den ansonsten 8 untersuchten Stellen wurde eine inhomogene Auffüllung von Stärken zwischen 0,1 und > 3,8 m aus Sand mit Beimengungen aus Ziegel- und Betonbruch, teilweise auch schluffig aufgefunden. Diese Auffüllungsschicht ist deswegen wahrscheinlich als Frostschutzschicht nicht tauglich. Der vorhandene Aufbau ist nicht regelgerecht und kann die heutige Verkehrbelastung nicht mehr dauerhaft übernehmen.

Die Asphaltstraßenbefestigung ist, wie erwartet, mit PAK´s belastet.

 

Die Gehwege in diesem Bereich weisen einen unterschiedlichen Oberflachenbelag auf. Es sind Pflastersteine, Platten und wassergebundene Decken ohne Oberflachenbefestigung vorhanden. Unter diesen Oberflächenbefestigung befinden sich kiesig, sandige Auffüllungen mit Bauschuttanteilen, die nicht die Funktionen einer Tragschicht übernehmen können.

 

Abschnitt Hinter dem Schinken bis Im Euwer

In diesem Bereich werden ca. 70 % der Fahrbahnfläche aufgrund der Erneuerung des Mischwasserkanals und Verlegung der Druckrohrleitung entfernt. Da die Asphaltfläche auf der ganzen Fläche netzartig gerissen ist, die Hochborde Schäden aufweisen und die Gehwege keinen regelgerechten Aufbau aufweisen, ist in diesem Bereich ein Ausbau in gesamter Breite vorgesehen.

Die Fahrbahn soll in diesem Bereich gepflastert (21 x 14 cm graunuanciert, Einmündungsbereiche Anthrazit, ähnlich der Straßen Mennonitenstraße, Im Euwer (Fahrbahn) Wallstraße zw. Agnetenstraße und Pesthof) ausgeführt werden.

Auch die Geh- und Parkflächen werden gepflastert. Dafür sind Pflastersteine, 10 x 20 cm, mit Mikrofase in grau, bzw. anthrazit vorgesehen. Die Fahrbahneinfassungen sind, damit Sie sich besser von den hellen Straßen- und Gehwegbelägen abheben, in basalt dunkel geplant.

 

Abschnitt Im Euwer bis Hausnr. 39

Auch in diesem Bereich werden ca. 70 % der Fahrbahnfläche aufgrund der Erneuerung des Mischwasserkanals und Verlegung der Druckrohrleitung entfernt. Da die Asphaltfläche auf der ganzen Fläche netzartig gerissen ist, die Hochborde des südlichen Gehwegs Schäden aufweisen und der südliche Gehweg keine Oberflächenbefestigung und regelgerechten Aufbau aufweist, ist in diesem Bereich ein Ausbau der Fahrbahnfläche und des südlichen Gehwegs vorgesehen.

Weil die Straße in diesem Bereich einen weniger ausgeprägten Innenstadtcharakter aufweist und bei den starken Kurven größere Schubkräfte zu erwarten sind, ist eine Asphaltbefestigung gewählt worden.

Der nördliche Gehweg einschließlich Hochbord weisen einen besseren Zustand auf und bleiben deshalb erhalten.

Der südliche Gehweg soll ebenfalls mit Pflastersteinen, 10 x 20 cm, mit Mikrofase in grau gepflastert werden. Die Fahrbahneinfassungen sind, damit Sie sich besser von den hellen Gehwegbelägen abheben und weil der verbleibende nördliche Hochbord ebenfalls eine dunkele Färbung aufweist, ebenfalls in basalt dunkel geplant.

 

 

Straßenmöblierung und Bepflanzung im Abschnitt Hinter dem Schinken bis Parkring Hausnr. 39

In den Parkstreifen werden im Abstand von ca. 15 m  19 Bäume (Feldahorn, Acer campesra ‚Elsrijk’) gepflanzt. Durch die vorhandenen und geplanten Kanäle und aufgrund einer Auflage innerhalb eines 5 m Streifens von der Hochwasserschutzwand keine Bäume zu pflanzen sind Baumstandorte im südlichen Bereich der Straße nicht möglich.

Durch die Bepflanzung dieser nördlichen Straßenseite, die auch gleichzeitig immer auch die Kurvenaußenseite ist, ergibt sich der positive Effekt, dass der geradeaus gerichtete Blick eines Fahrer immer mehrere Bäume in seinen Blickfeld hat und sich so eine optische Trennung der Straße zur nördlichen Bebauung ergibt.

Die Baumscheiben sollen mit Rosengehölzen (Heidetraum) bepflanzt werden.

Die vorhandenen markanten Straßenbäume gegenüber Hausnr. 5 / 7 wurden in der Planung berücksichtigt und mittels Verschwenkung der Straße wurde den Bäumen mehr unbefestigte Fläche zur Verfügung gestellt.

Die alte Beleuchtung wird abgebaut und entsprechend der vorhandenen Beleuchtung im Bereich des Straßenabschnitts zwischen Wassertor und Hinter dem Schinken aufgegriffen und bis zum Ausbauende an der Hausnr. 39 fortgeführt. Die Beleuchtungserneuerung wird voraussichtlich 15.000 € kosten.

 

Durch die Anpflanzung der 19 Bäume werden sich die verfügbaren Parkplätze verringern. Weitere Ursachen für die reduzierte Anzahl der Stellplätze sind:

  • Länge der Stellplätze bei geordnetem Parken
  • ausreichende Berücksichtigung der Zufahrtsbreiten bei geordnetem Anordnen von Längsparkern an privaten Einfahrten
  • Grünflächenvergrößerung am südlichen Baumbestand gegenüber HS-Nr. 7 
  • Anordnung einer Querungshilfe im Parkring in Höhe der Einmündung Im Euwer.

 

Abhängig vom Parkverhalten liegt die derzeitige Anzahl der Stellplätze zwischen 40 und 43 Stück. Nach dem Ausbau werden noch 33 Stellplätze zur Verfügung stehen. In diesen Stellplatzzahlen sind die zwei Stellplätze für Behinderte enthalten, die in der Anzahl auch bestehen bleiben.

 

Um die Auswirkung dieser Stellplatzverluste besser beurteilen zu können, wurde die stickpunktartig die Stellplatzauslastung im Bereich zwischen Hinter dem Schinken und dem Parkverbot am geplanten Bauende ermittelt.

 

Parkplätze Parkring

Anzahl Pkw am 15.11.12 um 14:30

Anzahl Pkw am 19.11.12 um 10:30

Anzahl Pkw am 21.11.12 um 09:00

Anzahl Pkw am 13.02.13 um 18:10

Von Hinter dem Schinken bis Gaemsgasse

9

10

6

6

Von Gaemsgasse bis Im Euwer

12

10

10

7

Von Im Euwer bis Anfang Parkverbot am Bauende

22

15

17

8

Summe:

43

35

33

21

 

Es zeigt sind, dass zu den meisten Tageszeiten die reduzierte Anzahl der Parkplätze keine größeren Auswirkungen haben dürfte.

 

Beteiligung Dritter an der Baumaßnahme

Die Stadtwerke haben keine Beteiligung vorgesehen.

Durch die übliche Beteiligungsregelung der TWE an den Kosten Straßenbaumaßnahme wird für den Bereich zwischen Hinter dem Schinken und dem Bauende an der Hausnr. 39 eine finanzielle Beteiligung in Höhe von 97.000 € erwartet.

 

Kosten

Die Ausbaufläche des Parkrings zwischen Hinter dem Schinken und dem Bauende beträgt ca. 5.425 m².

 

Als Baukosten sind in einer aktuellen Kostenschätzung des Ingenieurbüros für den Bereich von Hinter dem Schinken bis zum Bauende insgesamt 530.000 € einschl. Bepflanzung ermittelt worden.

Hinzu kommen noch die oben beschriebenen Kosten für den Pflasteraustausch vor dem Rheincenter in Höhe von ca. 13.000 € und die ebenfalls oben beschriebenen Kosten für den Austausch der Straßenbeleuchtung in Höhe von ca. 15.000 €.

 

Der Ausbau der o. g. Straße ist im Haushaltsjahr 2015 vorgesehen.

 

Die Straße Parkring ist schon erstmalig erschlossen und soll nun nach dem KAG abgerechnet werden.

 

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung wird das Plankonzept zum Ausbau vorgestellt, um auf Grundlage dessen die Bürgerunterrichtung durchzuführen. Nach Durchführung wird das Konzept, ggfls. mit aus der Informationsveranstaltung ergebenen Änderungen, erneut im Ausschuss für Stadtentwicklung beraten werden.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme ist im Haushaltsjahr 2015 vorgesehen. Produkt: 7.005029.700

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 1.1, 1.3, 3.1.

 

 

In Vertretung

 

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter