Kenntnisnahme(kein
Beschluss)
Der Kulturausschuss nimmt die Ausführungen des Betriebsleiters über die
Entstehung eines Theaterprogramms zur Kenntnis.
Sachdarstellung :
Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschloss im Rahmen der
Haushaltsplanberatungen 1994 den Bereich Kultur in einen Eigenbetrieb
umzuwandeln.
Neben dem Ziel der Haushaltskonsolidierung sollte die Gründung des
Eigenbetriebes den Mitarbeitern eine größere Eigenverantwortung und höhere
Flexibilität ermöglichen.
§ 3 Abs. 2 der Betriebssatzung der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung
„Kultur – Künste -Kontakte Emmerich am Rhein“ schreibt dem Betriebsleiter die
selbstständige Leitung im Sinne der Eigenbetriebsverordnung zu. Ihm obliegt
insbesondere die laufende Betriebsführung.
Darunter fallen alle Aufgaben, die für die Aufrechterhaltung des
Betriebes notwendig sind, insbesondere die Planung und Abwicklung der laufenden
Geschäfte. Daraufhin wurde der bis dato mit dem Kulturamtsleiter für die
Auswahl der Theaterveranstaltungen zuständige Programmbeirat aufgelöst.
Die Auswahl der Veranstaltungen erfolgte danach ausschließlich durch den
Betriebsleiter nach Beratung im Team der Mitarbeiterinnen der eigenbetriebsähnlichen
Einrichtung.
Entstehung eines Theaterprogramms:
- Die
kulturelle Bildung der Schülerinnen und Schüler ist uns sehr wichtig.
Daher versuchen wir in jeder Theatersaison ein abiturrelevantes
Theaterstück anzubieten.
Hierzu werden im Vorfeld mit dem
entsprechenden Fachlehrer des Gymnasiums Gespräche geführt und gemeinsam die
Auswahl des Stückes vorgenommen.
- Die
eigenbetriebsähnliche Einrichtung Kultur – Künste – Kontakte Emmerich am
Rhein ist Mitglied der Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen
e.V. (INTHEGA). Die INTHEGA ist ein Zusammenschluss kommunaler und
gemeinnütziger Veranstalter von Theater- und Konzertgastspielen. Sie
bietet den Veranstaltern u.a. Informationen und Serviceleistungen an.
Diese Serviceleistungen beziehen sich u.a. darauf, dass jährlich zwei
Theatermessen durchgeführt werden.
Auf diesen Theatermessen sind alle namhaften
Anbieter von Kulturveranstaltungen aus dem gesamten Bundesgebiet, teilweise
auch aus Österreich und der Schweiz vertreten. Sie informieren dort über ihre
neuen Produktionen und werben mit den aus Medien bekannten Künstlern.
Aus unseren Erfahrungswerten und den uns
bekannten und abgefragten Publikumswünschen oder Trends erfolgt dann
unmittelbar auf der Theatermesse der Ankauf einer Produktion. Der Hintergrund
liegt darin, dass eine für uns interessante und auch gewollte Produktion nur
für einen gewissen Tourneezeitraum zur Verfügung steht. In diesem Tourneerahmen
muss auch die Erreichbarkeit der einzelnen Häuser in den verschiedenen Städten
möglich sein. Sollten wir auf dieser Theatermesse keine verbindliche Zusage
geben können, wäre später das von uns gewollte Stück evtl. nicht mehr zu
buchen.
Wir arbeiten seit Jahren mit Veranstaltern
zusammen, die mit Qualität zu überzeugen wissen. Auf den Theatermessen können
teilweise Sonderpreise erzielt bzw. Gagen niedriger ausgehandelt werden.
- Weiterhin
sind wir Mitglied des Rheinischen Landestheaters und erhalten dadurch
Sonderrabatte bei Kinder- und Jugendstücken sowie auch bei den Stücken des
Erwachsenentheaters.
- Darüber
hinaus werden Theaterstücke / Produktionen von Agenturen und Künstlern durch Übersendung von
Katalogen und Informationsmaterial sowie in persönlichen Gesprächen,
telefonisch oder vor Ort angeboten. Auch hier muss bei guten Stücken
flexibel und schnell gebucht werden.
- Unsere
gemachten Erfahrungen im Hinblick auf das Angebot von klassischen
Veranstaltungen (Oper, Operette, Ballett, Literaturklassiker) hat uns
gezeigt, dieses nicht mehr anzubieten. „Klassik“ wird leider nur von sehr
wenigen Besuchern angenommen. Ohne zusätzliches Sponsoring sind derartige
Veranstaltungen nicht mehr zu finanzieren. Eine Auslastung des Theaters
liegt hier max. bei 30 – 40 %. Das finanzielle Risiko ist aufgrund unserer
Finanzlage zu hoch. Eine freie Spitze ist nicht mehr vorhanden.
Die Auswahl der Produktionen in der jetzt gerade abgelaufenen Saison
zeigt, dass unser Theaterprogramm sehr gut angenommen wurde. Auch die Presse
schrieb lobenswert über dieses Angebot.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme hat keine
finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.
Leitbild :
Die Maßnahme wird von den
Zielen des Leitbildes nicht berührt.
Michael Rozendaal
Betriebsleiter